[riha]

Hallo,
als "ausgedienter" ehemaliger Schulleiter bin ich noch von der alten analogen Generation. Deshalb meine Frage:

Ist es möglich, die alten H0-Metallgleisweichen von Märklin mit den alten blauen Stellpulten, die von einem Märklin Systems 60052 Trafo (Wechselstrom) versorgt werden, in einer ansonsten digital betriebenen (Fahrbetrieb mit Mobile 2-Station) Modellbahnanlage zu betreiben?
Was ist hierbei ggf. bei dem "Mix" von Wechsel- und Gleichstrom zu beachten?

Hintergrund: Unsere Schule hat vor 3 Jahren bei der Aktion "Spielen macht Schule" Modellbau-Material im Wert von ca. 1300 € ergattert. Neben einer C-Gleis Grundausstattung haben wir durch einen Aufruf bei den Eltern auch umfangreiches und noch gut erhaltenes Metallgleis- und zusätzlich rollendes Material erhalten. Die alten analogen Loks habe ich mit Digital-Decodern ausgerüstet und sie laufen damit größtenteils noch ausgezeichnet.
Um den Schuletat nicht übermäßig zu belasten, würde ich gerne das umfangreich vorhandene Metallgleismaterial zur Erweiterung unserer Anlage weiterverwenden.

[Frank Czogalla]

Hallo,

natürlich ist das kein Problem...
Das einfachste, man fährt Digital und man schaltet Analog mit den guten alten Stellpulten wie früher.

Es gibt aber auch Weichendecoder wie der K83, bei dem dann bis zu 4 Weichen angeschlossen werden können,
diese können dann auch digital geschalten werden mit der Mobile Station 2..

Grüße
Frank

[ThomasMichael]

Hallo Frank,

es gibt von Kühn einen Decoder WD10 mit 8 Ausgängen. Dieser kostet ca. 35 Euro und ist die preiswerteste Lösung, Der Decoder kann normal unter DCC
programmiert werden. Ich habe diese Decoder im Einsatz an Metallgleisweichen. Wichtig ist, dass die Weichen mechanisch ok sind. Ich betreibe die Decoder unter DCC und mit einer Software ( itrain ) mit ca 200 millisek. Schaltdauer. Im Gegensatz zu den C Gleisweichen habe ich keinerlei Ausfälle!!!!
Die Gleise reinige ich mit medizinischem Alkohol aus der Apotheke und einem Baumwolllappen an einem langstiligen und geknickten Pinsel mit langem Stiel. Sonst sind Aussetzer digital ein permanenter Frust. Festsitzenden Rost bitte mit 600er Schleifpapier entfernen.

MFG
Thomas

[vikr]

Hallo,

Zitat

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Ist es möglich, die alten H0-Metallgleisweichen von Märklin mit den alten blauen Stellpulten, die von einem Märklin Systems 60052 Trafo (Wechselstrom) versorgt werden, in einer ansonsten digital betriebenen (Fahrbetrieb mit Mobile 2-Station) Modellbahnanlage zu betreiben?
Was ist hierbei ggf. bei dem "Mix" von Wechsel- und Gleichstrom zu beachten?

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Es sind viele Kombinationen möglich.

1. Weichen wie bisher über ein Stellpult am Trafo schalten. In der Regel gibt es in den Weichen jedoch eine indirekte Verbindung zur Schienenmasse über die Glühbirne der Weichenlaterne. Diese Masseverbindung läßt sich auch nicht so einfach isolieren. Falls die analoge Schaltung der Weichen also beibehalten werden soll, zur Sicherheit die Stromkreise klar trennen. Die Weichelaterne kann aus dem Mittelleiter versorgt werden, aber bitte über einen Brückengleichrichter oder noch besser die Glühbirne durch LED mit Vorwiderstand ersetzen.

2. die Weichen wie mit Einführung des Digitalsystems von Märklin damals üblich mittels Decoder k83 in den Digitalstromkreis hängen. Damit hängen die Birne und die Spulen nur an einer Halbwelle der Digitalspannung.
Insbesondere, wenn das Digitale Gleisformat nicht symmetrisch ist - wie z.B. das Motorolaformat - muss man auf die richtige Polarität achten, damit die Weichen noch sicher schalten.
Die bei den K-Gleis und C-Gleis typischen Probleme mit dem Verzundern der Endabschaltungskontakte in den Spulenantrieben, treten bei den alten Metalweichen übrigens nicht auf, weil die schlicht keine Endabschalter haben.
Es gibt auch viele preisgünstige Selbstbau-Einzelnachrüstdecoder (pädagogisch besonders wertvoll) , die sich ggf. sogar direkt in die Metallweichen einbauen lassen. Falls von der verwendeten Zentrale möglich würde ich da gleich DCC nehmen.

MfG

vik

[Frank Czogalla]

@Thomas,

tschuldigung...den Kühn Decoder habe ich ganz vergessen,
Danke für den Tipp, man ist natürlich nicht nur auf Märklin Produkte angewiesen...vor allem dann wenn die günstiger sind

Hmmm, da kommt mir eine Frage: kann die Märklin Mobile Station 2 nicht auch DCC Weichendecoder schalten? (grübel)

Grüße
Frank

[suffix]

WeichEi-Dekoder selber zu löten und direkt in die Weichen einzubauen ist sicher auch pädagogisch sehr wertvoll.

[riha]

Hi,
da hat mir doch tatsächlich einer ein WeichEI ins Nest gelegt!
Weiß allerdings nicht, ob ich das zusammen mit Grundschülern ausbrüten kann? Ostern ist ja auch schon vorbei!

Ansonsten verbindlichen Dank für die schnellen Antworten.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, so macht es also nichts aus, wenn der Rückleiter (braunes Kabel) aus dem Wechselstrom-Anschluss des Trafos 60052 mit dem (positiven!) Rückleiter (braunes Kabel) der Digital-Anschlussbox 60116 in Verbindung kommt.

@vikr: Ich hatte eigentlich vor, die Laternen der Metallgleisweichen aus dem Wechselstromtrafo mitzuversorgen, falls meine obige Annahme nicht ins Leere geht. Geht das oder geht das nicht?

Schönes Wochenende allen Lesern!

riha

[riha]

Es wäre schön, wenn ich auf meine letzte Frage im vorigen Beitrag noch eine Antwort bekommen könnte.

Auf den Einsatz von digitalen Decodern möchte ich bewusst verzichten, da es für die Grundschüler einfacher ist, die Weichen über Stellpulte zu bedienen. Es reicht schon, wenn sie mit der Mobile Station die Züge auswählen müssen.

Gruß
riha

[hjkoenig]

Hallo,
es wurde schon weiter oben erwähnt: ja, die Weichenantriebe und die Weichenlaternen können in altbewährter Weise über den Wechselstromtrafo versorgt werden. Geschaltet wird wie früher mit den alten Stellpulten (ein Druck und der Antrieb brummt, die Weiche ist gestellt und die Laterne hat sich gedreht). Das gelbe Kabel, wie gehabt an die gelbe Buchse des Trafos anschließen, von der braunen Buchse ein Kabel an das Metallbett der Schienen legen.

Der Fahrstrom aus der Gleisbox der MS 2 (rotes, manchmal auch rot-braunes Kabel) kommt an die Kontakte des Mittelleiters und nur dahin. Die "Rückleitung" (braun, Masse der Gleisbox) darf auch an den Metallkörper der M-Gleise bzw an die entsprechenden Kontakte des C-Gleises. Solange die roten Kabel von der Gleisbox und die gelben vom Wechselstromtrafo strikt getrennt bleiben, wird alles gut laufen. (Die rote Buchse vom Trafo - sofern vorhanden - muss natürlich auch tabu bleiben.) Mit dieser Kombination fahre ich problemlos.

Beachten sollte man auch folgendes:
- In den Weichen selbst darf kein irrlichternder Kontakt an den Metallkörper des Gleises kommen. Das gibt nicht nur einen Kurzschluss, sondern möglicherweise auch eine defekte MS 2.
- Wenn früher die Mittelleiterlaschen an den M-Gleisen keinen idealen Kontakt herstellten, hat sich das oft nicht einmal bemerkbar gemacht. Bei digitalem Fahrstrom können dadurch die Signale gestört sein. Unter Umständen muss man dann an verschiedenen Stellen den "Digitalstrom" zusätzlich einspeisen (am besten rot und braun gleichzeitig).

Gruß, Hajo König

[riha]

Hallo Hajo,

vielen Dank für die konkrete Antwort. Man sieht, Du hast 5 Jahre an Lebenserfahrung mir voraus, hi.
Bei mir war seit 1979 Stillstand, was Märklin-Eisenbahn anbelangt. Seither steht die alte automatisierte u. analoge Anlage unberührt immer noch im jetzigen Keller meiner Tochter. Seit 3 Jahren bin ich allerdings, wie eingangs erwähnt, in meiner früheren Schule mit dem Aufbau einer Anlage beschäftigt.

Somit kann es dann am Donnerstag mit den Kids und dem Kabelverlegen zügig weitergehen.

Beste Grüße
riha

[hjkoenig]

Hallo riha,
ich habe dir eine "Private Nachricht" (PN) geschickt. Sie würde diesen Streifen nur aufblähen und ist vielleicht gar nicht mehr aktuell, aber - wer weiß? ...
Gruß, Hajo König

[hjkoenig]

Hallo riha,
noch ein Hinweis: zwei Zentralen an einem Stromkreis (z.B. IR Steuerung und MS2 zusammen), sind nur dann ratsam, wenn man Tischfeuerwerk machen will - also streng verboten. (Genaueres in einer zweiten PN).
Gruß, Hajo König