Kürzlich war ich mit einem Modellbahnfreund zu einer Börse in deren Nähe eine Bahnstrecke liegt. Beim Verlassen der Börse fuhr dort ein Doppelstockzug vorbei. Seit kurzem habe ich den Doppelstockzug Schwarzwaldbahn von Hobbytrade. Dieser ist ja bekannter Maßen 1:87. Bisher hatte ich nur einen Doppelstockzug von Märklin mit Steuerwagen von Fleischmann. Mein Modellbahnfreund sagte nun, wenn man das Vorbild nun so sieht wirken die Doppelstockwagen doch recht kurz im Verhältnis dazu wie man die Modelle kennt, ins Besondere natürlich die 1:87er. Ich muss ehrlich zugeben, ich empfand genau so, empfinde meine Hobbytrade Wagen doch gefühlsmäßig recht schlank und lang im Verhältnis zum Vorbild. Tatsache ist natürlich dass sie in Wirklichkeit maßstäblich richtig sind. Wie empfindet Ihr denn so?
also ich bin auch immer wieder überrascht, wie lang manche Wagen im Modell wirken. Vermutlich ist das ein Problem des Blickwinkels. Als Modellbahner hat man ja überwiegend einen Blick von oben, bzw. schräg oben, so nimmt man viel besser wahr wie lang und schmal die Wagen tatsächlich sind.
ich bin doch etwas überrascht dass immerhim fast 1/4 die maßstäblichen Wagen als "zu lang" empfinden - ich hätte hier ein eindeutigeres Ergebnis vermutet. Zwei mögliche Erklärungen fallen mir dazu ein:
1. Durch zahlreiche 24 cm, 26,4 cm usw. lange Waggons auf der Modellbahn ist der Blick wohl irgendwie "konditioniert", sodass diese (verkürzten) Längen irgendwann als üblich und normal angesehen werden. Ein 30,3 cm langer Wagen kann dann auf den ersten Blick seltsam zu lang aussehen.
2. Ist man selber Bahnfahrer, so blickt man auf den Bahnsteigen auf die Wagen fast immer nur in Längsrichtung, wodurch deren eigentliche Länge kaum in Erscheinung tritt. Wie Matthias vor mir schrieb, ist der typische Modellbahner-Blickwinkel aber eher von oben oder von der Seite, wodurch der Eindruck entstehen kann dass die Wagen sogar im Verhältnis länger als in der Realität wären.
Ich denke, hier hat jedereinen anderen Blick für Harmonie.
Mir gefallen die älteren (siehe Bild) Wikingmodelle besser als die Herpa, weil sie für mich harmonischer zu Haus und Lok etc passen. Diese sind aber bekanntlich im angenäherten H0 - Maßstab. Für mich passen die aber einfach besser zu Haus, Strasse etc.
ich bin doch etwas überrascht dass immerhim fast 1/4 die maßstäblichen Wagen als "zu lang" empfinden - ich hätte hier ein eindeutigeres Ergebnis vermutet.
Mittlerweile fast 1/3. Was mich aber wundert... Viele Klicks aber im Verhältnis dazu wenige die abgestimmt haben.
Zitat von Beschwaauf mich wirken original Wagen (Anhänger ) pummeliger als die original maßtäblichen Modellbahnwagen.
Deshalb empfinde ich schon immer den großzügigen Längenmaßtab als gelungenen Kompromiß
Na ja, wie ist denn das Seitenverhältnis zum einen von 1:87-Wagen und zum anderen von 28.2-cm-Wagen?
Ich bewege mich ja öfters in 600 Metern Höhe über dem Ruhrgebiet und habe dann die Gelegenheit, von oben auf die große Modelleisenbahn in 1:1 zu schauen. Das Original erscheint mir manchmal tatsächlich gedrungener als das Modell. Das gilt insbesondere für den ICE-2. Das kann aber auch daran liegen, dass dort die Wagen besonders breit sind - so wie die 4-achsigen Umbauwagen.
Grüße, Peter
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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Meiner Meinung nach spielt auch die Relation eine Rolle. Beim Vorbild sieht man die Wagen an bis zu 400 m langen Bahnsteigen. Im Modell sind die Bahnhöfe relativ nur halb oder ein Drittel so lang wie beim Vorbild, oder noch kürzer. Da ist es natürlich, daß drei maßstäblich lange Wagen, die mit Lok schon die gesamte Nutzlänge eine Gleises beanspruchen, relativ sehr lang erscheinen.
Das gleiche gilt für die Sichtung auf Strecken. Viele Modellbahnanlagen sind nicht größer als ein oder zwei maßstäbliche Sportplätze, da wirkt die maßstäbliche Längenausdehnung von Fahrzeugen größer.
ich habe jetzt nicht abgestimmt, da irgendwie keine der beiden Optionen für mich paßt.
Ja, auch ich empfinde maßstäblich lange UIC-Wagen als gestreckt (obwohl ich mich inzwischen an sie gewöhnt habe und die verkürzten eher als gestaucht empfinde).
Aber spätestens wenn sie zusammen mit älteren, kürzeren Wagen (z. B. Schürzenwagen) zusammen sind, wirken verkürzte UIC-Wagen einfach nur seltsam.
Mein einziger 1:100-Zug (außer uralten Lima-Modellen aus der Kindheit) war ein Popwagen-Zug von Märklin. Das der Schürzen-Speisewagen trotz kürzen Vorbild gleich lang wie die 26,4m-UIC-Wagen war, störte mich doch etwas.
Daß aber die Drehgestelle bei den UIC-Wagen ebenfalls verkürzt waren und dabei direkt neben den maßstäblich langen Drehgestellen der gleichen Bauart vom Speisewagen liefen, war dann aber doch der Tropfen der das Faß für mich überlaufen ließ...
Deshalb setzte ich trotz des gestreckten Eindruckes lieber maßstäblich lange Wagen ein.
Zitat von KosmicmanBeeindruckendes Ergebnis bis jetzt!
Ja - und ein ziemlich ungewöhnliches.
Während vor kurzem noch das Zwischenergebnis im Bereich von 80:20 bis 75:25 lag, geht es jetzt schon fast in Richtung 50:50! Das bedeutet, dass sich seit diesem Zeitpunkt das Abstimmverhalten komplett umgekehrt hat und eine deutliche Mehrheit für "deutlich kürzer" gestimmt haben muss. Man könnte fast den Eindruck gewinnen dass damit auf ein bestimmtes Ergebnis hin abgestimmt wird...
Zitat von BernhardIMeiner Meinung nach spielt auch die Relation eine Rolle. Beim Vorbild sieht man die Wagen an bis zu 400 m langen Bahnsteigen. Im Modell sind die Bahnhöfe relativ nur halb oder ein Drittel so lang wie beim Vorbild, oder noch kürzer. Da ist es natürlich, daß drei maßstäblich lange Wagen, die mit Lok schon die gesamte Nutzlänge eine Gleises beanspruchen, relativ sehr lang erscheinen.
Das gleiche gilt für die Sichtung auf Strecken. Viele Modellbahnanlagen sind nicht größer als ein oder zwei maßstäbliche Sportplätze, da wirkt die maßstäbliche Längenausdehnung von Fahrzeugen größer.
Moin Bernhard,
da bin ich ganz bei dir. Deshab wirken 1:100 Personenwagen auf den meisten Anlagen mit den in der Regel viel zu kurzen Bahnsteigen auch proportional besser.
ja, richtig... in einer verkürzten Landschaft (und die meisten Modellbahner müssen ja verkürzen) sehen kürzere Wagen besser aus. Was bringt ein Schnellzug mit 12 maßstabsgerechten Wagen, der an keinen Bahnsteig passt, bzw. von Bahnhof zu Bahnhof reicht...
Liegt vielleicht an meinem Maßstab ( Spur N ), daß ich noch nie wirklich mit den verkürzten Wagen in Berührung gekommen bin und diese auch nicht zum Kauf zur Auswahl standen. Aber mir kommen die unsymmetrisch geschrumpften H0 Wagen immer sehr "spielzeughaft" vor. In der Tat mag das aber mit den ebenso spielzeughaft gekürzten Gleislängen einhergehen und so in Summe dann doch das stimmigere Gesamtbild abgeben. Ich habe das Glück einen Dachboden mit meiner Anlage nach und nach füllen zu können, so daß diese extremen Verkürzungen dort nicht das Thema sind. Da passen dann durchaus auch mal 11 26.4er Wagen an den Bahnsteig und das wirkt durchaus stimmig. In H0 wäre selbst auf meinem Dachboden ein so langes Gleis aber nicht machbar. Von daher kann ich den Argumenten der Längenkürzung durchaus etwas abgewinnen
als Modellbahner sind wir grundsätzlich immer irgendwelchen Kopromissen unterwofern. Schon das unsere H0, TT, N oder Z Modelldampf- und Dieselloks nicht durch eine Dampfmaschine oder einen Dieselmotor, sondern durch einen Elektromotor angetrieben werden, ist ein solcher Kompromiss. Ich finde aber, der H0 Maßstab ist immer noch der Beste für eine stimmige Anlage in Relation zu Detailierung und Proportion angesichts begrenzter Platzverhältnisse, u. a. einer der Hauptgründe, warum ich mich vor dem Bau meiner Anlage für H0 und die Darstellung eines Nebenbahnhofs entschieden habe. Auch wenn ein solcher Nebenbahnhof wie in meinem Fall auf 7,5 Meter Raumlänge weitgehend maßstabsgerecht darstellbar ist, favorisiere ich aus optischen Gründen auch hier die 1:100 Personenwagen.
Zitat von KosmicmanBeeindruckendes Ergebnis bis jetzt!
In der Tat erstaunlich.
Als ich weiter oben geschrieben hatte dass "fast 1/4" für die zweite Möglichkeit gestimmt hatten, dürfte es etwa 13:4 gestanden haben (die exakte Zahl ist mir nicht mehr in Erinnerung, dürfte aber so hinkommen). Später ging es dann aber Richtung 50:50 - zwischenzeitlich stand es 25:22. Das heißt dass sich Abstimmungsverhalten von 13:4 auf 12:18 umgekehrt hatte, was ich für ziemlich ungewöhnlich halte...
Zusätzlich zum weiter oben geschriebenen fallen mir ein paar weitere mögliche Gründe ein warum das Vorbild als kürzer empfunden werden kann:
3. Wie z.B BernhardI schrieb, sind die meisten Modellbahnen in den Relationen stark verkleinert, wodurch maßstäblich lange Wagen sogar als "zu groß" wirken können.
4. Anscheinend haben manche die Fragestellung auf "welcher Längenmaßstab gefällt euch besser/bevorzugt ihr auf der Moba" uminterpretiert
5, Das ist hier ein Märklin-affines Forum, und Märklin hat keine 30,3 cm langen Wagen im Programm. (Würde man die Frage in einem anderen Forum stellen, oder unter N-Bahnern wo verkürzte Wagen eine seltene Ausnahme sind, wäre das Ergebnis vermutlich ein ganz anderes...)
Zitat von MartyDas ist hier ein Märklin-affines Forum, und Märklin hat keine 30,3 cm langen Wagen im Programm.
Märklin hat auch 303-Millimeter-Wagen verkauft - aber nur im Dreier-Set. Kam nicht bei allen Kunden gut an - Probleme mit Signalen, Oberleitungsmasten und Tunnelportalen. Und wohl auch mit Weichenlaternen beim M-Gleis.
Zitat von Marty4. Anscheinend haben manche die Fragestellung auf "welcher Längenmaßstab gefällte euch besser/bevorzugt ihr auf der Moba" uminterpretiert
Geht doch aus den Antworten hervor, wenn das Verhältnis Modell-Modellbahnanlage thematisiert wird. Gefragt war nach Vorbild-reale Welt.
Manche Themen sind so emotional, dass sie sofort aus entweder Angriffs- oder Verteidigungsstellung heraus behandelt werden.
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Zitat von MartyDas ist hier ein Märklin-affines Forum, und Märklin hat keine 30,3 cm langen Wagen im Programm.
Märklin hat auch 303-Millimeter-Wagen verkauft - aber nur im Dreier-Set. Kam nicht bei allen Kunden gut an - Probleme mit Signalen, Oberleitungsmasten und Tunnelportalen. Und wohl auch mit Weichenlaternen beim M-Gleis.
Hallo,
welche Sets sollen das sein? Ich suche danach und finde nichts ops:
Zitat von MartyDas ist hier ein Märklin-affines Forum, und Märklin hat keine 30,3 cm langen Wagen im Programm.
Märklin hat auch 303-Millimeter-Wagen verkauft - aber nur im Dreier-Set. Kam nicht bei allen Kunden gut an - Probleme mit Signalen, Oberleitungsmasten und Tunnelportalen. Und wohl auch mit Weichenlaternen beim M-Gleis.
Hallo,
welche Sets sollen das sein? Ich suche danach und finde nichts ops:
Moin Jürgen
Suche nach 43597
MfGvon Uwe aus Oege
Modell/Spielbahner u. Sammler. Testanlage mit M-,K- u. C-Gleis.Modulanlage mit K- u. C-Gleis. Fahre in H0 mit IB (DCC/MM2) oder analog mit AC oder DC. H0 Strab.-, H0m/ H0e Klein- u. Feldbahn mit DC u. DCC Schalten analog m. GBS.
Ist aber wohl das einzige Set mit 303er Wagen und so speziell, dass sich eh nur ein sehr eingeschränkter Käuferkreis angesprochen fühlte. "Normale" Wagen gab es demnach wohl nie als 303er und das las sich eben so in der Aussage. Also wer sowas behauptet solte es auch mit Fakten untermauern
Märklin #43597 ist übrigens ein sehr schönes Set. Die Doppelstockwagen waren meine ersten Wagen in maßstäblicher Länge.
Die Ironie daran ist, dass ich seitdem unverkürzte Wagen favorisiere und ausgerechnet Märklin dazu den Anstoß gegeben hat...
Speziell bei den 2. Kl. UIC-X-Wagen merkt man bei verkürzten Wagen deutlich, wie schwierig es ist, die vielen Fenster auf der Kürze zu verteilen. Dadurch geraten die Originalproportionen durcheinander.
Auch das Längenverhältnis zwischen Lok und Wagen ist bei verkürzten Wagen nicht stimmig.
Nach meiner Erfahrung ist die „optische Täuschung“ weniger im Vergleich zum Original begründet, sondern liegt an der Konditionierung auf verkürzte Wagen im MoBa-Bereich.
Anfänglich erschienen mir die maßstäblichen Wagen auch zu lang. Mittlerweile ist es genau anders herum - selbst meine Wagen im großzügigen Längenmaßstab wirken nun auf mich irgendwie gestaucht.
Wenn man verkürzte UIC-26,4m-Wagen als zu lang empfindet, müsste auch alles andere zu lang sein. Also auch Donnerbüchsen und Lokomotiven. Wo ist da der Schalter im Hirn, der sagt, welcher Wagen nun zu lang ist? Macht es bei 28,2cm "Klick" oder 26,4cm?
Ich finde, man sollte dazu stehen, dass man bewusst verkürzte Wagen einsetzt und es sich nicht durch irgendwelche perspektivischen Verzerrungen schönreden. Allerdings muss ich zugeben, dass man beim "großzügigen" Längenmaßstab oft zweimal hinsehen muss, um die Verkürzung zu erkennen.
Natürlich ist die Modellbahn fast immer ein Kompromiss. Wer kann schon eine absolut maßstäbliche Modellbahn bauen? Ich habe für mich entschieden, dass das Rollmaterial maßstäblich lang sein soll. Alle verkürzten Wagen (auch manche Güterwagen) habe ich aussortiert. Bleiben halt meine zu kurzen Bahnsteige. Damit kann ich leben.
Ich finde, man sollte dazu stehen, dass man bewusst verkürzte Wagen einsetzt und es sich nicht durch irgendwelche perspektivischen Verzerrungen schönreden.
Also ich habe ja maßstäbliche Wagen, brauche also keine Ausrede für verkürzte Wagen. Aber ich empfinde einfach das Vorbild zu kurz
Ich finde, man sollte dazu stehen, dass man bewusst verkürzte Wagen einsetzt und es sich nicht durch irgendwelche perspektivischen Verzerrungen schönreden.
...Bleiben halt meine zu kurzen Bahnsteige. Damit kann ich leben.
Also ich rede mir meine verkürzten Wagen nicht schön. Ich hatte die Wahl, habe mich dann für die verkürzten Wagen entschieden, weil mir diese an dem gestauchten Bahnsteig meiner Anlage besser gefallen, obschon der Bahnsteig 160 cm misst, was für einen Nebenbahnhof ja schon fast wieder maßstabsgerecht ist. Wer allerdings verkürzte Personenwagen kritisiert und vehemend die maßstabsgerechten Wagen favorisiert, sollte dazu auf seiner Anlage auch einen maßstabsgerechten Bahnsteig haben. Andernfalls hinkt die Kritik an verkürzten Wagen ganz gewaltig.