[Arno]

Hallo Forum,

in einem meiner Bücher (ich weis nicht mehr genau in welchem) habe ich vor einiger Zeit ein Vorbildfoto von einer 58er mit dem großen Tender (wie er normalerweise mit der BR 17 und BR 39 gekuppelt war) gesehen.
Durch den großen Tender wirkte die Lok auf mich wesentlich besser, wie mit dem originalen 3-Achs-Tender.
Ich wollte damals schon ein Modell davon herstellen und hatte den Tender von der Roco BR 17 und eine Roco BR 58 dafür vorgesehen. Diese Teile und mein Plan schlummerten einige Jahre.
Der Grund für mein Zögern waren die schlechten Fahreigenschaften des alten Roco Tenders und vor Allem dessen schlechte Langsamfahreigenschaften.
Jetzt bin ich zufällig an den Tender einer Fleischmann BR 39 gekommen und hab mich an die Arbeit gemacht denn dieser Tender hat ausgezeichnete Fahreigenschaften und Zugkraft. Seht selbst:



Ja - ich weis, daß es so eine Lok mit 3-Licht-Spitzensignal und DB-Keks nicht gegeben hat. Aber mir gefällts trotzdem.

Viele Grüße
und Frohe Weihnachten an Alle
Wilhelm

[Laenderbahner]

Hallo Arno,
hättest Du für uns noch einige Details, wie Du die Lok-Tender Verbindung gebastelt hast?

Dann hätte ich noch eine Bitte - vielleicht fällt Dir wieder ein, wo das Foto zu finden ist - als Gerücht habe ich das auch schon gehört, aber gesehen habe ich noch keine 58 (genauer 58.2-3,4,5,10-21 ex pr. G 12) mit einem anderen Tender als dem pr 3T20 zum für Epoche II).
Davon ausgenommen - natürlich die Versuche der DRG mit den AEG und Stug Kohlenstaubtendern (auch dreiachsig) und der DR (Ost) mit dem 2'2'T26 Kst..
Dann gab es aber auch noch die 58.0 (pr. G 12.1) mit dem Tender pr. 2'2'T21,5 und die 58.1 (sä. XIII H) mit dem sä. 2'2'T21. Das waren beides vierachsige Tender - hohe Verwechslungsgefahr.
Auch soll die DR (Ost) manche 58er mit dem pr 2'2'T21,5 ausgestattet haben - Bilder wären schön.
Bei der 58.30 Reko habe ich ein Bild mit dem pr. 2'2'T31.5 von der 58 3020, andere 58.30 waren mit dem Tender 2'2'T28 gekuppelt.

[Holger_D]

Hallo, Wilhelm,

toller Umbau!

Auch Dir frohe Festtage!

Liebe Grüße von Holger

[Arno]

Hallo Holger,

Danke für Dein Lob.



Hallo Thomas;

ich denke, daß ich mich noch in den verbliebenen Tagen dieses Jahres auf die Suche nach dem Buch machen kann. Ich hab da so einiges durchzuforsten. Meistens ist es ja das letzte Exemplar, in dem man dann fündig wird. Aber mir sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Tenderbauarten eigentlich schon geläufig und ich bin mir ziemlich sicher, daß es sich um den preußischen 2`2`T 31,5 gehandelt hat.
Ich mach mich auf die Suche.

Die Lok-/Tender-Verbindung habe ich wie folgt hergestellt:

Beim Tender wurde der Metall-und der Kunststoff-Rahmen vorne so weit abgefeilt, daß der mittlere "Dorn" der Kurzkupplungsführung gerade noch stehen bleibt.
Am lokseitigen Ende des Tendergehäuses wurde in Höhe des Führerhausbodens ein Boden aus Riffelblech eingezogen. In diesen Boden wurden auf beiden Lokseiten Bohrungen für die Führerstandsaufstiegsleitern eingebracht, die von Weinert stammen (glaube ich - lagen in der berühmten Restekiste).

Die Fleischmann Kurzkupplungsdeichsel wurde etwa in der Mitte auseinandergesägt. Der hintere Teil blieb unverändert, sodaß die Kinematik im Tender weiterhin funktioniert. Vorne erhielt die verbliebene Kurzkupplungsdeichsel eine 0,8 mm-Bohrung in die ein Messingdraht eingeklebt wurde, der am anderen Ende eine Öse erhielt, die in den Aufnahmedorn der Roco-Lok paßt. Die Länge dieses Messingdrahtes habe ich bei Probefahrten auf meinem kleinsten verwendeten Radius (424,6 mm) ermittelt.
Die Kabel werden durch die Kabelkanäle geführt, die in der Fleischmann-"Rest"-Deichsel vorhanden sind.

Um den verbliebenen geringen Abstand zwischen der Führerhausseitenwand und den Tendertüren zu kaschieren habe ich hinter die angedeuteten Fleischmann-Tendertüren kleine Stücke aus dünnem Gummi (ich glaube es war von einem Fahrradschlauch?) geklebt.

Der Abstand ist angenehm gering geworden und funktioniert auf meinem kleinsten Radius einwandfrei.

Viele Grüße
und Frohe Weihnachten
Wilhelm

[Arno]

Hallo Thomas,

ich hab vorhin einfach mal in den Bücherschrank gegriffen. Der 2. Griff war ein Treffer:

Ein Foto aus dem Jahre 1935 mit 58 1003 und (wie ich meine eindeutig zu erkennen) dem besagten Preußentender.

Gefunden in:

"Meisterfotos der Reichsbahnzeit II"
Untertitel: "200 Aufnahmen von Bellingrodt, Maey und Hubert 1925-1940
Aus dem Deutschen Lokomotivbild-Archiv"
ISBN 3-440-04460-2

Herausgeber: Alfred B. Gottwaldt
1977 bei Franckh`sche Verlagshandlung Stuttgart

auf Seite 176

Ich kann Dir gerne eine Fotokopie dieser Seite zuschicken sofern sie was wird. Bei Bedarf schick mir Deine Anschrift per PN.

Viele Grüße und
Frohe Weihnachten
Wilhelm

[kartusche]

Hier hat es 2 Fotos:
http://www.trainzitaliafoto.com/contenut...prussia/g12.htm

[Laenderbahner]

Hallo,

danke Wilhelm, ich denke den Band treibe ich auf - wenn nicht melde ich mich nochmal.

Dank auch an Ralf - bei den Bildern ist genau das dabei, das ich immer gesucht habe - die 58 1830 in Epoche II mit Riggenbach Gegendruckbremse und dem pr 2'2'T31,5.
Die Bildunterschrift schreibt zwar was vom P8-Tender - das ist aber kein pr 2'2'T21,5.

... die Lok hab ich, die Günther Bauteile für die Riggenbach auch und für den Tender kanibalisiere ich eben entweder eine FL 39er oder das ROCO 17er-Einfachmodell.

Also auf zur "Weihnachtsbesuchsumgehungsindiewerkstattverbarikadierung".

[Arno]

Hallo Thomas,

bei meinen beiden ROCO 58ern waren die Einrichtungen der Riggenbach-Gegendruckbremse bereits dran?

Schau mal nach. Vielleicht kannst Du Dir diese Arbeit ersparen. Oder waren bei Deinem Wunschmodell diese Einrichtungen eventuell anders angeordnet?

Viele Grüße und
Frohe Weihnachten
Wilhelm

[Laenderbahner]

Hallo Wilhelm,
Du hast recht, bei der RC43203, die ich rumliegen habe ist die Riggenbach bereits dran.

[44 225]

Das mit euren Tender ist ja gut und schön aber bitte beachtet die Drehgestelle. Den ein Tender der 17er ist keines Falls einer der 39 Nur so als kleiner Tip

[Arno]

Hallo 44225,

im ersten Beitrag hab ich ja geschrieben, daß ich letztendlich den Tender von der Fleischmann BR 39 genommen habe.

Mich interessiert nun, wie sich die Tender 2`2`T 31,5 von 17 und 39 unterscheiden und welcher für die 58 der richtige ist.

Wenn ich mich richtig erinnere hat Fleischmann bei seiner 17 denselben Tender wie bei der 39 verwendet. Oder täusche ich mich? (Die 17 besitze ich nämlich nicht, sodaß ich nicht nachschauen kann.) Liegt Fleischmann dabei eventuell falsch?

Vielleicht findest Du Zeit, mich (uns) aufzuklären?

Viele Grüße und einen
guten Rutsch
Wilhelm

[44 225]

Nabend,

zum Tender der Fleischmann Loks. Beide Lokomotiven besitzen den Tender der P10. Was es im Original auch gab. Allerdings könnte man für die Roco G12 auch den der Roco 17er nehmen wären da nicht die Drehgestelle. Die P10 Tender unterscheiden sich nur in diesem Punkt von denen der S10. Fleischmann hat mit der 17 wie sie im Modell vorhanden ist genau jene raus gesucht von welcher auch ein Foto existiert welches sie mit einem P10-Tender zeigt. Um das ganze noch weiter zu führen. Ich habe mich mit diesen beiden Tenderarten beschäftigt da ich noch eine 44er mit 2´2´T31,5 bauen möchte. Deshalb kann ich da ganz beruhigt sagen. Achtet auf die Drehgestelle eurer Vorbild Lokomotiv-Tender.

Ich wünsche einen schönen Abend und hoffe geholfen zu haben.

Ach ja es gab auch G12en mit P8-Tendern

[Laenderbahner]

Hallo 44 225,

auf die Drehgestelle hätte ich jetzt fast nicht geachtet, obwohl ichs eigentlich hätte wissen müssen....also nochmal genau die Bilder anschauen.

Für die "Nichtspezialisten" (bitte korrigiere mich, wenn ich aus dem Gedächtnis danebenliege):

Der vierachsige preußische Tender pr. 2'2'T31,5 entstand in allen Bauserien nach dem Musterblatt III 5m, unterschied sich in den Baulosen jedoch entweder in der Ausführung der Drehgestelle, bzw. im Wasserfassungsvermögen:

Bauserie 1911: einseitige Abbremsung der Tenderräder nur von der Innenseite des Drehgestells. Ursprünglich verwendet für die S10, S 10.1 Bauserie 1911 und S 10.2
Bauserie 1914: Schnellbahn-Verbundbremse und beidseitige Abbremsuung der Räder, deswegen Änderungen an den Drehgestellen und am Abstand derselben. Ursprünglich für die S 10.1 Bauserie 1914 bzw. den späteren Lieferserien der S 10.2.
Bauserie 1922: wie Bauserie 1911 aber zusätzlich mit Schraubenfedern an den Achslagern. Ursprünglich für die P 10.
Bauserie 1923/24: wie Bauserie 1922, jedoch mit 32m³ Wasserkasteninhalt.


Wenn ich mir das Bild der 58 1830 anschaue, würde ich aber auf Bauserie 1911 (also Roco) tippen. Siehst Du das anders?

[44 225]

Sehe ich auch so und alles Vollkommen richtig erkannt.

[Arno]

Hallo 44 225,

ich bedanke mich sehr bei Dir für die ausführliche Information. An solchen Details bin ich stark interessiert.

Du hast mich aber neugierig gemacht: Für einen Bericht über Deinen aktuellen Selbstbau/Umbau (44 mit Preußentender) wäre ich Dir dankbar. Möglichst mit Fotos?

Wenn ich recht weis, gab es diese Kombination bei der DDR-Reichsbahn?

Viele (neugierige) Grüße und
einen guten Rutsch
Wilhelm