Das Rätselraten um die 44 1489 ist gelöst. Die waschechte Französin, die 1943 bei Schneider&Cie/ Creusot das Licht der Welt erblickt hatte, kehrt zurück in ihr Herkunftsland.
Schon seit längerem hielt man bei der Chemin de Fer Touristique du Rhin nach einer neuen Dampflokomotive Ausschau. Der Neuzugang sollte mehrere Kriterien erfüllen: Die Maschine sollte historisch in der Ostregion verwurzelt sein und - natürlich - französischen Ursprungs. Sie sollte vollbahnfähig sein, um auch Sonderzugleistungen abseits der Stammstrecke der CFTR, die von Volgelsheim nach Marckolsheim führt, erbringen zu können. Und sie sollte - da sie eventuell auf einer deutschen Konstruktion fusste - auch in der Lage sein, zahlungskräftige Eisenbahnfreunde aus dem im Osten gelegenen Nachbarland nach Frankreich zur "Touristischen Rheineisenbahn" zu locken.
All' diese Kriterien würde eine 150X erfüllen, zumal diese mächtigen SNCF-Maschinen die Ostregion praktisch nie verlassen hatten. Leider blieb aber kein einziger der gewaltigen Fünfkuppler in Frankreich erhalten. Daher verfiel man auf die Idee, zumindest eine - ihre Herkunft betreffend - waschechte Französin zu "repatriieren". Nach recht kurzer Suche stieß man auf die 44 1489 des Süddeutschen Eisenbahnmuseums Heilbronn, die bei Schneider&Cie/ Creusot entstanden war. Schnell wurde man handelseinig, sodass die ehemalige Dampfspenderin - in ostdeutschen Eisenbahnwerkstätten komplettiert und "frankonisiert" - noch in diesem Jahr als "150 X 227 " bei der Chemin de Fer Touristique du Rhin ihr Debüt feiern dürfte. Ausgestattet mit einer Frankreich- und Deutschland-Zulassung sind, nach dem Vorbild der CFL-5519, ausdrücklich Sonderfahrten in beiden Ländern geplant. Martin Müller erwischte die "Neufranzösin" bei ersten Bewegungsfahrten auf dem Gelände des ehemaligen RAW Chemnitz.
Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Martin Müller/ www.bahnstatistik.de
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Alles erstunken und erlogen - leider, möchte man sagen. Natürlich weiß ich auch nicht was wirklich aus der 44 1489 wird, und bei der Chemin de Fer Touristique du Rhin würde wohl erst der Streckenoberbau und dann die beiden kleinen dort in Betrieb stehenden C-Kuppler den sprichwörtlichen Herzkasper bekommen, wenn dereinst tatsächlich ein deutscher Dreischläger andampfen sollte. Aber auch wenn die Geschichte komplett erfunden ist - sie ist irgendwie zu schön, um nicht wahr zu sein. Eine betriebsfähige 150X wäre sicherlich eine Sensation - und wurde nicht bereits manch' andere Dampflok osteuropäischer Herkunft unter "fremder Flagge" wieder "zum Leben erweckt"? Für mich war es nicht nur reizvoll eine "Farbaufnahme" einer 150X zu basteln - ich gestehe auch, dass ich für die französische Spielart unserer geliebten 44er (insbesondere in der schwarz/ grün/ roten-Farbgebung, mit dem niedrigen Schornstein, der sie noch wuchtiger erscheinen lässt und den "dynamisch angeschrägten" Wagnerblechen) ein ausgesprochenes Faible habe. Die Lok im Bild ist natürlich weder die 44 1489 noch eine ominöse "150 X 227" - es ist die 44 225. Herrn Martin Müller von www.bahnstatistik.de ein herzliches Dankeschön dafür, dass er die Originalaufnahme zur Verfügung gestellt und diesen kleinen Spaß mitgemacht hat!
Und ich kann mir schonwieder einen neuen Aprilscherz 2017 suchen...
Grüße!
Christian