RE: Killt GrasMaster LEDs?

#1 von eosdominik , 12.08.2019 17:37

Hallo liebe Modellbahner,

ich bin gerade dabei, meinen Bahnsteig auszugestalten. Ich hab dazu LED-Leuchten montiert. Jetzt möchte ich im näheren Umfeld mit dem Noch GrasMaster arbeiten. Dabei habe ich mir gerade die Frage gestellt, ob dieser eventuell meine LEDs killen könnte? Habt Ihr da Erfahrungen und könnt Entwarnung geben oder ist das tatsächlich keine gute Idee?

Viele Grüße,
Dominik


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#2 von Lindilindwurm , 12.08.2019 17:39

Erfahrungsgemäß aus rund 10 Jahren passiert nichts.


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#3 von supermoee , 12.08.2019 17:57

Hallo,

Mit den paar kV die der Grasmaszer bringt, passiert nichts. Bei professionellen Geräten würde es anders aussehen.

Gruss

Stephan


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#4 von Martin Lutz , 12.08.2019 18:32

Zitat

Hallo,

Mit den paar kV die der Grasmaszer bringt, passiert nichts. Bei professionellen Geräten würde es anders aussehen.

Gruss

Stephan

Erklär das mal genauer.


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#5 von supermoee , 12.08.2019 18:44

Hallo Martin,

Da gibt es ein Video des Miniatur Wnderlandes wo sie erklären, wie sie nach dem Begrasen fast alle LEDs der Startbahnen des Flughafens inkl. Dekoder tauschen durften, weil ihr >100kV Begrasungsgeräts alles gegrillt hatte.

Gruss

Stephan


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#6 von Martin Lutz , 12.08.2019 19:29

Zitat

Hallo Martin,

Da gibt es ein Video des Miniatur Wnderlandes wo sie erklären, wie sie nach dem Begrasen fast alle LEDs der Startbahnen des Flughafens inkl. Dekoder tauschen durften, weil ihr >100kV Begrasungsgeräts alles gegrillt hatte.

Gruss

Stephan



Ach so. Nun, das hat aber nichts mit Professionell oder nicht professionell nichts zu tun, sondern ganz einfach mit der Höhe der Spannung. 100kV ist meiner Meinung wirklich zu viel. Da wundert mich ein Schaden wirklich nicht mehr.


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#7 von supermoee , 12.08.2019 19:40

Hallo Martin,

professionelle Geräte haben nun mal solche Spannungen > 80kV. Geräte für den normalen Modellbauer kommen nicht ran, der Noch Grasmaster schon gar nicht. Das ist bekannterweise eins der schwächeren Geräte, besonders die erste Version.

hier das Video vom Miwula

https://www.youtube.com/watch?v=tIQuOSMNv_M

Gruss

Stephan


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#8 von volkerS , 12.08.2019 20:23

Hallo Dominik,
elektronische Komponenten können durch elektrische Entladungen (der berühmte Schlag beim Griff an die Türklinke) zerstört werden. Stichwort ESD (Electro Static Discharge). Zerstört werden dabei die Übergänge der einzelnen Schichten im Halbleiter (PN-Übergang) den es auch bei Leds gibt. Unterschieden wird zwischen Kontaktentladung und Luftentladung. Der Grasmaster zerstört eher durch Luftentladung, wenn du das eingeschaltete Gerät nicht gerade auf die Leds legst. Die Prüfstufen bei Luftentladung sind 2kV, 4kV, 8kV und 15kV. Ich habe schon mit 15kV C-Mos-Bausteine in 1m Entfernung gekillt, obwohl sie in ESD-Schaumstoff eingesetzt waren. Da man die Entladungen nicht sieht und auch die Schädigung nicht sofort zu einem Totalausfall führen muss, wäre ich trotzdem vorsichtig.
Du solltest auf alle Fälle Digitalzentrale und alle Loks von der Anlage entfernen.
Volker


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#9 von Martin Lutz , 12.08.2019 20:51

Zitat

Hallo Martin,

professionelle Geräte haben nun mal solche Spannungen > 80kV. Geräte für den normalen Modellbauer kommen nicht ran, der Noch Grasmaster schon gar nicht. Das ist bekannterweise eins der schwächeren Geräte, besonders die erste Version.

hier das Video vom Miwula

https://www.youtube.com/watch?v=tIQuOSMNv_M

Gruss

Stephan


proffesionell aber dafür kaputte Elektronik! Wie professionell ist das denn?!


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#10 von Ulf325 , 13.08.2019 08:32

wenn ich begrase schließe ich vorher den Digitalstromkreis kurz (zB eine Schere auf die Gleise legen) dann sollte da nichts passieren können


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#11 von Kriwatsch , 13.08.2019 11:25

Hallo Martin
Daran hat schlicht & ergreifend keiner gedacht als die Elektronik sagen wir mal "flächendeckend" Einzug gehalten hat. Ist uns doch auch schon mal passiert dass wir an die einfachsten Dinge nicht gedacht haben nachdem wir uns einen Wolf gesucht haben. Bleibt nur die Frage was war zuerst da - Grasmaster oder Elektronik???
MfG
Micha


 
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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#12 von volkerS , 13.08.2019 11:32

Hallo Martin,
wie du ja weißt ist der ESD-Schutz in 4 Klassen bei Kontaktentladung und 4 Klassen bei Luftentladung unterteilt. Die höchste vorkommende Spannung ist dabei die Luftentladung mit 15kV. Wie teuer soll dann ein Gerät werden wenn es 80kV übersteht?
Volker
PS: Du musst nur mal zusehen wie sich die Litzen aufbäumen wenn eine Baugruppe mit 25kV Kontaktentladung nach HBM beaufschlagt wird.


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#13 von K.Wagner , 13.08.2019 12:37

Hi,

das Thema betrifft mich als Modellbahner nicht, da ich meine Anlage mit der Begrasungs"Dose" von Noch vor 30 Jahren begrünt habe und Ausbesserungen immer noch damit vornehme. Aber als Techniker, der auch im Berufsleben mit ESD zu tun hat und da auch schon die komischsten - eigenartigsten Erfahrungen hatte bin ich erschrocken. Ich bin noch nie auf den (naheliegenden) Gedanken gekommen bin, dass diese Begrasungsgeräte mit ihrer Hochspannung das auf die Anlage bringen, was wir bei unseren Elektroniken im eingebauten Zustand bei der EMV-Prüfung testen. Und die sind "geschützt"! Bei der MOBA liegt die Verdrahtung ja mehr oder weniger offen.
Übrigens: Ein Kunde (ist schon Jahre her) hat Elektroniken von uns mit blauen und roten LED in seine Geräte verbaut. Seine Fertigung war nicht ESD-mäßig ausgestattet (viel verzchten trotz unsrer Einbauanleitungen darauf....bis zum ersten Schaden) - seine Mitarbeiter haben bei der Montage zwischen 1-3 kV auf die BGR gebarcht. Die blauen LEDs waren alle "hinüber", die roten Leds angetötet. Sie haben noch "geglimmt" - das war aber alles. Und die Berührung erfolgte nicht direkt über die LED sondern über die Versorgungsspannung - d.h. da waren Vorwiderstände, Transistoren, Gatter etc. noch dazwischen. Denen hats im Gegensatz zu den LEDs nichts ausgemacht, die haben zumindest die paar Stunden, wo wir analysiert haben noch funktioniert.

Von daher: ich wäre vorsichtig bei den LED Lampen. HV ist für mich "Voodoo"...also in Bezug auf Elektronik unberechenbar.


Gruß Klaus


 
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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#14 von BW-Fan , 13.08.2019 21:03

Hallo,

ich arbeite an meiner MoBa seit 2 Jahren mit dem RTS Greenkeeper 50KV.Davor hatte ich den Grasmaster 1.0,der mir anfangs genügte aber dann doch besonders bei längeren Fasern zu schwach war.

Mit dem Greenkeeper bin ich absolut zufrieden.Allerdings habe ich den Becherboden mit dem Metallenen Aufsatzsieb verbunden.Nicht wegen der Leistung,sondern damit ich nach Beendigung des Begrasens den Sieb an den Gegenpol halten kann und sofort alles potentialfrei ist.Das verhindert,dass durch das eventuell noch vorhanden wärende Elektrostatische Feld, die im Becher verbliebenen Fasern beim Aufschrauben
unkontrolliert in der Gegend umher fliegen,was immer der Fall war.
Man darf das Sieb halt nicht berühren,sonst machts kurz brrrrrtz

Je nachdem wo ich begrase,klemme ich den Gegenpol auch ab und an sogar an die Schienen.Ich habe das Gefühl, dass das Elektrostatische Feld immer stärker wird,je länger man den Einschaltknopf betätigt.
Kommt man dann zu nahe an den Gegenpol oder die Schiene,schlägt sogar ein Funke über und es "riecht" irgendwie richtig nach Strom.
Ich begrase ziemlich viel,aber bis heute ist weder eine LED noch irgend ein anderes elektronisches Bauteil auf meiner Anlage zerstört worden.Anfangs hatte ich auch bammel wenn ich an den Schienen anklemme,wegen der daraufstehenden Loks,aber auch die haben bisher alles überstanden.
Allerdings ist die Anlage beim Begrasen IMMER AUSGESCHALTET.

Das sind allerdings meine persönlichen Erfahrungen,für die ich keine Garantie übernehme.


Gruß,Heiko
Hail Odin, the allfather

Nur Altern hilft bei Plastikglanz,
nämlich so
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=50912

Hier gehts nach Katzenberg
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=47486


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#15 von volkerS , 14.08.2019 07:45

Hallo Heiko,
da hast du bisher aber sehr viel Glück gehabt, dass noch keine Lok Schaden genommen hat. Dass das elektrostatische Feld mit der Dauer der Einschaltzeit stärker wird ist korrekt, bildlich vereinfacht dargestellt es kommt zu einer Ausrichtung von Molekülen (wie bei Magneten, die vorher beliebig lagen). Dadurch steigt die Leitfähigkeit des Untergrundes und somit auch des Stromes, der auch bei einem elektrostatischen Feld fließt.
Das was du riechst ist die Umwandlung von Sauerstoff in Ozon bei dem Funken.
Volker


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RE: Killt GrasMaster LEDs?

#16 von Schachtelbahner , 26.08.2019 13:33

Um es kurz zu machen, Ja.

Der Elektrostat bietet uns eine Hochspannung, je nach Gerät, zwischen 5000 und 80.000 Volt. Der Strom ist natürlich weit unter 1 A.

Jetzt kommt es auf die Fertigung dess Applikators mit den Fasern an. Ist der Pluspol im Gerät ganz unten im Boden angebracht und hat der Applikator ein Plastiksieb dürfte von dem Elektrostat keine Gefahr ausgehen. Wurde das Pluskabel an das Metallsieb befestigt, das unten am Ausgang des Applikators ist, kann es sehr wohl zur Vernichtung div. Bauteile kommen. Sowie man mit dem Metallsieb an eine Starßenlampe, vor allem bei Metalllampen, sind die LED gegrillt, die geballte Ladung, mit entsprechendem Knall, geht über die Lampe zur LED. Übrigens ist dies eine nicht erlaubte Änderung des Elektrostat.

Man kann das Massekabel an den Gleisen befestigen, geht aber das Risiko ein, dass bei einem Kontakt mit dem Gleis ein Spannungs-Überschlag erzeugt wird der die Bauteile, die sich in einem bestimmten Radius befinden, auch vernichtet werden. Der Radius richtet sich nach der Leistung des Eletrostat. Eigendlich trifft diese Vernichtung nur zu, wenn die Elektronischen Bauteile auf der Anlage mit dem Pluspul am Gleis vebunden sind. Bei einer Minus Verbindung ist das ganze Unschädlich.

Was ich auf keinen Fall machen würde ist meine Loks auf den Gleisen zu lassen. Je nach Leistung des Elektrostat fliegen die Fasern auf der ganzen Anlage rum und sammeln sich auch im Getriebe der Lok. Die freut sich über solchen Besuch nicht so sehr. Das Risiko eines Überschlags ist auch nicht zu kalkulieren.

Leute, mit einem Elektrostatne zu Arbeiten erfodert schon etwas mehr Achtsamkeit, wir Arbeiten mit einer Hochspannung. Nach den einschlägigen Elektrovorschriften dürften wir mit einer solchen Spannung überhaupt nicht Arbeiten. Wir können jederzeit mit unseren Wurschtelfinger den Pluspol im Applikator erreichen mit dem bekannten Ergebnis.

Noch eins. Menschen mit Herzschrittmacher dürfen den Elektrostat zur eigenen Sicherheit nicht benutzen, Sie würden Ihr Leben gefährden. Das Elektrostatische Feld ist, je nach Leistungsfähigkeit des Geräts, bis zu 1 m um den Minuspol.


Grüße von Kurt
dem Schachtelbahner
aus dem Nationalpark Nahe Hunsrück
bleibt Corona negativ

Nicht vom Leben träumen, sondern Träume erleben
47 Videos auf meinem Kanal
https://www.youtube.com/results?search_q...telbahner&sm=12


 
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