RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#1 von Kaffee , 11.03.2019 14:17

Hallo,

ich bin dabei, meine N-Anlage im IKEA-Regal aufzuräumen - raus mit den Behelfskomponenten.
Für der Stromversorgung meiner selbst gebauten / zu bauenden Elektronik (Servo-Ansteuerungen,...) überlege ich mir, Hutschienen-Netzteile zu nutzen. Hat jemand Erfahrung damit, irgendwelche Nachteile oder Bedenken?

Danke und Gruss
Rene


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#2 von Weichenputzer ( gelöscht ) , 11.03.2019 19:52

Hallo Rene,

zu diesem Thema haben die Admins sich vor längerer Zeit mal grundsätzlich geäußert:

viewtopic.php?t=91345

Viele Grüße, Markus


Weichenputzer

RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#3 von Pirat-Kapitan , 11.03.2019 22:35

moin Rene,
"Hutschienennetzteil" bezeichnet die Montageart des Netzteils. So eine Hutschienenmontage ist sicherlich nicht die verkehrteste Art einer schönen Verkabelung.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#4 von Martin Lutz , 12.03.2019 07:18

Zitat

Hallo,

ich bin dabei, meine N-Anlage im IKEA-Regal aufzuräumen - raus mit den Behelfskomponenten.
Für der Stromversorgung meiner selbst gebauten / zu bauenden Elektronik (Servo-Ansteuerungen,...) überlege ich mir, Hutschienen-Netzteile zu nutzen. Hat jemand Erfahrung damit, irgendwelche Nachteile oder Bedenken?

Danke und Gruss
Rene



Wenn du die Antwort selber nicht kennst, dann bitte Finger weg davon. Ein Fachmann wüsste jetzt was ein Hutschienennetzteil ist. Und Laien sollten sich vor unbekannten Netzteilen Abstand nehmen.


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#5 von Martin Lutz , 12.03.2019 07:23

Zitat

moin Rene,
"Hutschienennetzteil" bezeichnet die Montageart des Netzteils. So eine Hutschienenmontage ist sicherlich nicht die verkehrteste Art einer schönen Verkabelung.

Schöne Grüße
Johannes


Wichtiger als die Montageart sind die elektrischen Daten. Das sind voneinander völlig unabhängige Dinge. Solange der Frager das nicht weiss und fragen muss, sollte er von sowas Abstand nehmen.

Stromversorgungen von Laien ausgelegt, können gefährlich sein für Material und Menschenleben. Hutschienennetzteile wird man kaum spielzeugtaugliche finden. Sie sind meist in Schalttafeln eingebaut von Profis bestimmt und ausgelegt. Von Profis angeschlossen und die externe Installation von Profis ausgeführt.

In einer Modellanlage, welche von elektrotechnischen Laien verdrahtet worden sind kann das wie gesagt, Lebensgefährlich sein (wenn zum Beispiel durch ein Kurzschluss ein Brand verursacht wird)


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#6 von Kaffee , 12.03.2019 09:21

Hi,
Danke für die Antworten.
Ich weiss durchaus, was ich tue und habe über 50 Jahre Elektronik Hobby ganz gut überlebt - incl. Bau von Netzteilen und dergleichen. Ich habe zwar keine spezielle Ausbildung in dem Bereich, als Physiker, der an einem Schwerionen-Beschleuniger mal gearbeitet hat, sind mir durchaus Anlagen im KV und MV Bereich vertraut. Also, keine Sorge.

Mir ging es nur um einen Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten, die solche Geräte schon mal eingesetzt haben. Mir hat gefallen:

    Montageart, es gibt sogar Leergehäuse, so dass ich Erweiterungen an der Schiene unterbringen kann

    Berührungsschutz

    Leistungswerte (V/A) passen auch


Mag ja sein, dass ich was übersehe (Z.B. Sind ausgelegt für konstante Stromabgabe - wäre dann schlecht für meine Servos). Daher die Frage.

Gruss
Rene


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#7 von uhx , 12.03.2019 11:25

Hallo Rene,

Modellbahnen gelten als elektrisches Spielzeug im Sinne der EN 62115 (Electric Toys - Safety). Da hier elektrische Leiter (die Schienen) offen liegen, sind gesetzlicherseits "besondere Schutzmaßnahmen" vorgeschrieben. Ob ein bestimmtes Netztteil diese "besondere Schutzmaßnahmen"erfüllt, ist aus der ferne i.d.R. nicht zu beurteilen; daher und wegen des mit einer eventuellen Empfehlung zusammenhängenden Haftungsaspektes der oben zitierten Beitrag des Stummi-Moba-Teams.

Hier im Forum kann die Antwort auf die Frage "Ist dieses Netzteil geeignet?" also immer nur lauten: Ein Netzteil ist dann geeignet, wenn es das Sonderkennzeichen für Spielzeugtrafos nach 5219 IEC 60417-1 trägt:



Ein Hutschienen-Netzteil mit der E-Lok drauf ist mir noch nicht untergekommen. Du müsstest also selber schauen, ob du ein geeignetes Hutschienennetzteil findest, das die "besonderen Schutzmaßnahmen" erfüllt und trägst dann natürlich auch die alleinige Verantwortung für das, was du tust. Von mir gibts daher an dieser Stelle nur noch einen Literaturhinweis:

Eine Beschreibung, was denn diese "besonderen Schutzmaßnahmen" sind und was ihr Sinn und Zweck ist, findest du z.B. in NEM 609, dem Beiblatt "Checkliste" und dem länderspezifische Zusatzblatt (D, A, CH) mit Referenz auf z.B. die anzuwendende VDE-Standards. Darin heißt es:

[quote=NEM609]Für den Betrieb von Modellbahnen ist deshalb die ausschließliche Verwendung von SELV [separated extra low voltage - potentialfreie, nicht geerdete Schutzkleinspannung] mit beschränkten Spannungsbereichen gesetzlich vorgeschrieben.[/quote]

Schöne Grüße von einem ehemaligen DESYaner


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#8 von volkerS , 12.03.2019 12:10

Hallo Rene,
du magst zwar Recht haben, da aber der Sicherheitsaspekt, gerade für Laien, sehr wichtig ist sind Hutschienen-Netzteile wegen der zugänglichen Schraubklemmen unzulässig. Sie erfüllen sehr oft zwar die SELV, aber es fehlt halt das E-Lok-Symbol (schon allein wegen der Schraubklemmen).
Du musst für dich entscheiden. Übrigens gibt es entweder Netzteile die Spannungsstabil sind oder Netzteile die einen konstanten Strom liefern, letztere werden bei Leds für Beleuchtungstechnik genutzt. Sichtwort z.B. 350mA-Konstantstromquelle.
Hier wirst du aus Haftungsgründen immer ein NEIN lesen.
Volker


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#9 von Pirat-Kapitan , 12.03.2019 12:32

Moin,
eine Empfehlung für ein bestimmtes Netzteil will ich hier insbesonders unter Hinweis auf den schon zitierten Forumshinweis nicht geben, aber allgemeine Aussagen zur Technik sollten hier schon möglich sein.
Ich verwende seit über 10 Jahren Schaltnetzteile an meiner Gartenbahn (diese Technik gibt es auch zur Montage auf Hutschienen, ich habe aber die quadratische Gehäuseform). Als Gartenbahn ist meine Stromversorgung incl. Verkabelung (Schienenstrom, Weichenheizungen) auf 20A+ ausgelegt, ist also kein "Spielzeug" mehr.

Der Hinweis auf die zumindest bei meinen Schaltnetzteilen nicht kindersicher zugänglichen Schraubklemmen zeigt, dass zwingend eine entsprechende fachgerechte Installation / Montage erforderlich ist. Ich bitte auch immer die Haftungsfrage im Hinterkopf zu haben !

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#10 von Martin Lutz , 12.03.2019 12:47

Zitat

Hi,
Danke für die Antworten.
Ich weiss durchaus, was ich tue und habe über 50 Jahre Elektronik Hobby ganz gut überlebt - incl. Bau von Netzteilen und dergleichen. Ich habe zwar keine spezielle Ausbildung in dem Bereich, als Physiker, der an einem Schwerionen-Beschleuniger mal gearbeitet hat, sind mir durchaus Anlagen im KV und MV Bereich vertraut. Also, keine Sorge.

Dann erstaunt mich deine Frage.


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#11 von Michael Knop , 12.03.2019 12:49

Hi zusammen,

ein extrem wichtiger Hinweis (zumindest aus meiner Sicht) zu Schaltnetzteilen:

Außer das sie keinen Schutzleiteranschluß haben dürfen, um Spielzeugtauglich zu sein, ist oft das Problem bei Schaltnetzteilen, das die Kriechstrecken vielfach nicht das Maß haben, um eine sichere Trennung Primär-Sekundär zu gewährleisten. Dazu kommen die Leckströme aus den Entstörmitteln im Netzteil.

Denn eines sollten wir uns immer bewusst sein - wie spielen an offenen elektrischen Leitern bei der Modellbahn - und wenn auch nur der geringste Zweifel zwischen Primär und Sekundärtrennung besteht, taugt es nichts, bzw. kann das Leben kosten!

Der Teufel steck nämlich im Detail:
Auch bei mangelhafter Trennung Primär/Sekundär wird die Bahn problemlos funktionieren, weil sie nur Ihre 16 - 20 Volt "sieht" - denn das 230 Volt Potential ist erst im Spiel, wenn ein Erdschluss hergestellt wird. Und das geschieht im Zweifel durch die Berührung der Schienen bzw. des Mittelleiters.
Und wenn das ganze noch an einer Hausinstallation mit keinem oder fehlerhafte FI* geschieht, steht nach dem Notarzt noch der Staatsanwalt auf der Matte .......

*) FIs sollte regelmäßig mittels Prüftaste getestet werden - Hand aufs Herz, wer macht das? Jeden Monat draufdrücken?!
Wobei das leider nicht das Auslösekriterium testet, sondern nur ob der FI überhaupt arbeitet.
Und es gibt leider genug fehlerhafte FI, selbst ABB war vor Jahren betroffen - der offizielle Rückruf ist leider kaum gehört worden.



Sichere Grüße, Michael


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#12 von Martin Lutz , 12.03.2019 12:54

[quote="Michael Knop" post_id=1951255 time=1552391368 user_id=102]
Wobei das leider nicht das Auslösekriterium testet, sondern nur ob der FI überhaupt arbeitet.
Und es gibt leider genug fehlerhafte FI, selbst ABB war vor Jahren betroffen - der offizielle Rückruf ist leider kaum gehört worden.
[/quote]Stimmt nicht ganz. Die Taste erzeugt tatsächlich einen Fehlerstrom, der den Schalter zum auslösen bringt.


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#13 von uhx , 12.03.2019 13:07

[quote="Michael Knop" post_id=1951255 time=1552391368 user_id=102]
Auch bei mangelhafter Trennung Primär/Sekundär wird die Bahn problemlos funktionieren, weil sie nur Ihre 16 - 20 Volt "sieht" - denn das 230 Volt Potential ist erst im Spiel, wenn ein Erdschluss hergestellt wird. Und das geschieht im Zweifel durch die Berührung der Schienen bzw. des Mittelleiters.
[/quote]
Genauso bei uns passiert: Ein Transformator, Ende der 70er Jahre bei Völkner gekauft, diente als Beleuchtungstrafo. Dieser hatte einen Wicklungsschluss zwischen Primär und Sekundärseite, sodass er monatelang, ja wahrscheinlich jahrelang unbemerkt zwar 16V für die Lämpchen lieferte, aber eben nicht mehr potentialfrei. Das 230V-Potential gegen Erde ist dann auf die harte Tour beim Lämpchennwechsel aufgefallen; glücklicherweise ist außer einem ordentlichen Schrecken nichts weiter passiert. Als Konsequenz sind anschließend die alten Transformatoren rausgeflogen und ein FI wurde installiert.


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#14 von TecnoWorld , 12.03.2019 13:08

Da einigige scheinbar NICHT auf den Link im ersten Antwort-Post geklickt haben, hier noch mal als Text:

Zitat von Stummi-MoBa-Team

Hallo zusammen,
fast wöchentlich tauchen Fragen auf, ob dies oder das Netzteil vom alten Laptop, vom Rasierapparat oder vom Wertstoffhof für die Modellbahn taugt.
Wir bitten um Verständnis, dass hier keine sinnvolle Hilfe möglich ist. Wir bitten daher, von solchen Fragen abzusehen!
Wer vom Fach ist, kann selbst beurteilen, ob das vorliegende Gerät für die Modellbahn taugt, Fachfremde sollten so oder so die Finger davon lassen!
Sobald es um Stromversorgung geht, gefährdet Ihr nicht nur Eure teuren zu versorgenden Geräte (Zentralen, etc.) sondern auch Euer Leben! Deshalb gelten nur und ausschließlich die Empfehlungen des Herstellers der zu versorgenden Komponenten!
Bitte erspart Euch und uns endlose, teils emotionsgeladene und stets ergebnislose Diskussionen zu diesem Thema!
Wenn Ihr Euch unsicher seid, wenn Ihr Fragen zur Stromversorgung Eurer Zentrale etc. habt, fragt bitte den Hersteller derselben!
Danke!


__________________________
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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#15 von Michael Knop , 12.03.2019 15:21

[quote="Martin Lutz" post_id=1951258 time=1552391673 user_id=124]
[quote="Michael Knop" post_id=1951255 time=1552391368 user_id=102]
Wobei das leider nicht das Auslösekriterium testet, sondern nur ob der FI überhaupt arbeitet.
Und es gibt leider genug fehlerhafte FI, selbst ABB war vor Jahren betroffen - der offizielle Rückruf ist leider kaum gehört worden.
[/quote]Stimmt nicht ganz. Die Taste erzeugt tatsächlich einen Fehlerstrom, der den Schalter zum auslösen bringt.
[/quote]

Hi Martin,

ja richtig, es wird ein Fehlerstrom erzeugt - ABER der liegt DEUTLICH über dem nominalen Auslösestrom - daher schieb ich, dass das AUSLÖSEKRITERIUM, also in der Regel 30 mA, NICHT überprüft wird!
Es wird halt nur die grundsätzliche Funktion des FI mit der Prüftaste geprüft, was natürlich besser ist, wie gar nichts.


Viele Grüße, Michael


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#16 von Martin Lutz , 12.03.2019 16:25

[quote="Michael Knop" post_id=1951323 time=1552400489 user_id=102]
[quote="Martin Lutz" post_id=1951258 time=1552391673 user_id=124]
[quote="Michael Knop" post_id=1951255 time=1552391368 user_id=102]
Wobei das leider nicht das Auslösekriterium testet, sondern nur ob der FI überhaupt arbeitet.
Und es gibt leider genug fehlerhafte FI, selbst ABB war vor Jahren betroffen - der offizielle Rückruf ist leider kaum gehört worden.
[/quote]Stimmt nicht ganz. Die Taste erzeugt tatsächlich einen Fehlerstrom, der den Schalter zum auslösen bringt.
[/quote]

Hi Martin,

ja richtig, es wird ein Fehlerstrom erzeugt - ABER der liegt DEUTLICH über dem nominalen Auslösestrom - daher schieb ich, dass das AUSLÖSEKRITERIUM, also in der Regel 30 mA, NICHT überprüft wird!
Es wird halt nur die grundsätzliche Funktion des FI mit der Prüftaste geprüft, was natürlich besser ist, wie gar nichts.


Viele Grüße, Michael
[/quote]
Natürlich muss er drüber sein. Aber wieviel, weiss ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch vom Fabrikat abhängt.


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#17 von Michael Knop , 12.03.2019 17:04

[quote="Martin Lutz" post_id=1951353 time=1552404342 user_id=124]
[quote="Michael Knop" post_id=1951323 time=1552400489 user_id=102]
[quote="Martin Lutz" post_id=1951258 time=1552391673 user_id=124]
Stimmt nicht ganz. Die Taste erzeugt tatsächlich einen Fehlerstrom, der den Schalter zum auslösen bringt.
[/quote]

Hi Martin,

ja richtig, es wird ein Fehlerstrom erzeugt - ABER der liegt DEUTLICH über dem nominalen Auslösestrom - daher schieb ich, dass das AUSLÖSEKRITERIUM, also in der Regel 30 mA, NICHT überprüft wird!
Es wird halt nur die grundsätzliche Funktion des FI mit der Prüftaste geprüft, was natürlich besser ist, wie gar nichts.


Viele Grüße, Michael
[/quote]
Natürlich muss er drüber sein. Aber wieviel, weiss ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch vom Fabrikat abhängt.
[/quote]


Hi Martin,

warum muß er "natürlich" höher sein? 30, meinetwegen auch 33, mA (10 % Toleranz sollte man zubilligen), und er muß auslösen!

Tatsächlich werden als Fehlerstrom zwischen 60 und 150 mA erzeugt, nach Interner Aussage eines Mitarbeiter eines ensprechenden Herstellers, "damit er beim Taste drücken auch sicher abschaltet"



Viele Grüße, Michael

PS: der Strom ist herstellerübergreifend auf dem oben angegebenen Niveau, hab schon mehren Elektrikern beim Prüfen von diversen FIs über die Schulter geschaut


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#18 von Kaffee , 12.03.2019 18:53

Hi,
Hi Ulli, Kollege,

so eine Unruhe wollte ich nicht.

Es geht um die Versorgung der Elektronik, nicht um den Fahrstrom.
und den Hersteller fragen,.... da es um meine Arduinos, ATTinys etc. geht, bin ich das selber.

@Piraten-Kapitän, danke für den Hinweis, ich habe eigentlich auch ganz gut Erfahrungen mit Schaltnetzteilen gemacht (für die Elektronik, nicht Fahrstrom). Wegen der einfacheren Montagemöglichkeit das Interesse an den Hutschienen.

@Martin, den meine Frage erstaunt: Es hat sich immer als sinnvoll erwiesen, die eigenen Ideen zu hinterfragen, und dabei könnte dieses Forum helfen.

Ich habe jetzt mal eins bestellt (ich gebe das Modell nicht an..), es wurde auch mit Berührungsschutz beworben. Mal sehen, wie es aussieht damit. Berichten werde ich vorsichtshalber nicht.

Das Thema können wir gerne beenden, ich fange es auch nicht wieder an. flaster:

Rene


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#19 von Martin Lutz , 13.03.2019 00:37

Zitat

Da einigige scheinbar NICHT auf den Link im ersten Antwort-Post geklickt haben, hier noch mal als Text:

Zitat von Stummi-MoBa-Team

Hallo zusammen,
fast wöchentlich tauchen Fragen auf, ob dies oder das Netzteil vom alten Laptop, vom Rasierapparat oder vom Wertstoffhof für die Modellbahn taugt.
Wir bitten um Verständnis, dass hier keine sinnvolle Hilfe möglich ist. Wir bitten daher, von solchen Fragen abzusehen!
Wer vom Fach ist, kann selbst beurteilen, ob das vorliegende Gerät für die Modellbahn taugt, Fachfremde sollten so oder so die Finger davon lassen!
Sobald es um Stromversorgung geht, gefährdet Ihr nicht nur Eure teuren zu versorgenden Geräte (Zentralen, etc.) sondern auch Euer Leben! Deshalb gelten nur und ausschließlich die Empfehlungen des Herstellers der zu versorgenden Komponenten!
Bitte erspart Euch und uns endlose, teils emotionsgeladene und stets ergebnislose Diskussionen zu diesem Thema!
Wenn Ihr Euch unsicher seid, wenn Ihr Fragen zur Stromversorgung Eurer Zentrale etc. habt, fragt bitte den Hersteller derselben!
Danke!





Vielleicht sollten solche Texte mal in chinesisch verfasst werden, denn Deutsch scheint man heute nicht mehr zu verstehen. So ähnlich ist es bei dem Hochhaus in dem ich wohne (60 Wohnungen). Im Keller unter der Treppe hängt ein Zettel, der darauf hinweist, dass dieser Ort keine Abfalldeponie ist für alte Geräte oder Möbel oder sonst was. Dennoch werden immer wieder alte Möbel und Geräte dort entsorgt. diese stellt man meist direkt einen halben Meter unter dieses Schild. Entsorgen muss es meist der Hausmeister auf Kosten der Allgemeinheit. Schon erstaunlich, wieviele Analphabeten es gibt auf dieser Welt.


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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#20 von tibaum , 13.03.2019 22:37

Hallo,

Zitat

...Modellbahnen gelten als elektrisches Spielzeug im Sinne der EN 62115 (Electric Toys - Safety).


Das stimmt nicht. Die EN 62115 bezieht sich ausschließlich auf die Sicherheit von Spielzeug. Modellbahnen werden in der EN mit keinem Wort erwähnt.
Spielzeug in Sinne der Spielzeugrichtlinie der EU ist: "Als Spielzeuge gelten dabei alle Erzeugnisse, die dazu gestaltet oder offensichtlich bestimmt sind, von Kindern im Alter bis zu 14 Jahren verwendet zu werden."
Und nur darauf bezieht sich die EN 62115 und eben nicht auf Modellbahnen.
Die Modellbahn ist nicht automatisch Spielzeug. Das wird hier immer wieder falsch dargestellt.

[quote=uhx]
Hier im Forum kann die Antwort auf die Frage "Ist dieses Netzteil geeignet?" also immer nur lauten: Ein Netzteil ist dann geeignet, wenn es das Sonderkennzeichen für Spielzeugtrafos nach 5219 IEC 60417-1 trägt:
[/quote]
Das Zeichen sagt nur aus das der Trafo den Vorschriften zur Versorgung von Spielzeug entspricht. (Der Trafo selbst ist damit noch kein Spielzeug)
Das heißt aber nicht automatisch das solche Trafos/Netzgeräte für die Modellbahnen verpflichtend sind.
ESU, Viessmann und andere Anbieter verwenden Netzteile der Schutzklasse II (Schutzisoliert) und schreiben deshalb: "Dieses Produkt ist kein Spielzeug. Nicht geeignet für Kinder unter 14 Jahren!" und damit rechtskonform.

[quote=uhx]
Eine Beschreibung, was denn diese "besonderen Schutzmaßnahmen" sind und was ihr Sinn und Zweck ist, findest du z.B. in NEM 609, dem Beiblatt "Checkliste" und dem länderspezifische Zusatzblatt (D, A, CH) mit Referenz auf z.B. die anzuwendende VDE-Standards. Darin heißt es:
[/quote]
Die NEM609 wird immer wieder fehlinterpretiert und hat für den Modellbahner zu Hause keine Relevanz. Sie ist nur eine Empfehlung für öffentliche
Modellbahn-Ausstellungen und gilt auch nur dann wenn der Veranstalter die Aussteller Vertraglich zur Anwendung dieser Norm verpflichtet hat.
Bloß weil der MOROP mal ein Dokument verfasst hat heißt das noch lange nicht das die Welt sich danach zu richten hat.

Was aber für jeden Laien gilt:
Solange er ein Gerät/Netzteil nicht direkt durch eine steckbare Verbindung mit Schuko- oder Euro-Stecker anschließen kann, darf er es auch nicht anschließen!
Anders gesagt:
Alles was Schraubklemmen, Federkraftklemmen, Quetschverbindungen oder Lötverbindungen im Bereich des 230V-Netzes hat, eben auch das Hutschienennetzteil, darf der Laie nicht anschließen!

Gruß
Timo


 
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RE: Hutschienenetzteile für die Versorgung der Elektronik

#21 von uhx , 14.03.2019 00:48

Zitat

Die Modellbahn ist nicht automatisch Spielzeug. Das wird hier immer wieder falsch dargestellt.


Dem möchte ich nicht widersprechen, auch wenn ich selbst zu dieser Darstellung beigetragen habe. Den Einfluss dieser rein rechtlichen Einordnung auf die Sinnhaftigkeit von Sicherheitsmaßnahmen halte ich allerdings für begrenzt.

Zitat

[quote=uhx]
Hier im Forum kann die Antwort auf die Frage "Ist dieses Netzteil geeignet?" also immer nur lauten: Ein Netzteil ist dann geeignet, wenn es das Sonderkennzeichen für Spielzeugtrafos nach 5219 IEC 60417-1 trägt:


Das Zeichen sagt nur aus das der Trafo den Vorschriften zur Versorgung von Spielzeug entspricht. (Der Trafo selbst ist damit noch kein Spielzeug)
Das heißt aber nicht automatisch das solche Trafos/Netzgeräte für die Modellbahnen verpflichtend sind.
[/quote]
Nun, um ehrlich zu sein: Ich habe eigenverantwortlich ganz viele Netzteile in meine Modelleisenbahn eingebaut, von denen kein einziges die E-Lok ziert. Trotzdem werde ich hier im Forum nichts anderes empfehlen, als das zitierte; das ist meine Interpretation der der Bitte des Stummi-Teams.


Zitat

Die NEM609 wird immer wieder fehlinterpretiert und hat für den Modellbahner zu Hause keine Relevanz.


Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Für die NEM609 gilt selbstverständlich das, was für die meisten Normen gilt. Um es mit Timos Worten zu sagen:

Bloß weil [MOROP/NMRA/ISO/DIN/IEC/CENELEC/VDE/...] mal ein Dokument verfasst hat heißt das noch lange nicht, dass die Welt sich danach zu richten hat.

Anders ausgedrückt: Normen sind grundsätzlich nicht rechtsverbindlich, es sei denn Gesetze oder Rechtsverordnungen verweisen auf sie. Punkt. (Jetzt über Technikklauseln und die Vermutungswirkung von Normen zu diskutieren, sprengt sicher den Rahmen dieses Threads. Wer daran Interesse hat kann ja vielleicht einen Thread in den Tagesthemen aufmachen; durchaus interessantes und wichtiges Thema, wie ich finde...)

Die NEM609 ist also für niemanden relevant in dem Sinne, dass sie verpflichtend einzuhalten wäre; auch nicht für Modellbahnausstellungen. Aber geht es bei Sicherheit wirklich darum, ob etwas rechtsverbindlich ist oder nicht? Sollte es nicht vielmehr darum gehen, ob etwas der Sicherheit dient? Nichts von dem was in der NEM609 steht ist technisch falsch. Im Gegenteil, es wird nachvollziehbar und für die potentielle Zielgruppe m.E. verständlich erklärt, was die Gefahren von elektrischem Strom sind, mit welchen Maßnahmen man die Gefahren begrenzen kann (nicht: muss) und in gewissem Maße wird auch der Sinn der Maßnahmen zur elektrischen Sicherheit erläutert. Wo wir beim Punkt wären: Elektrische Sicherheit ist für jeden relevant, der eine elektrische Modelleisenbahn betreibt. Für den Modellbahner zu Hause nicht weniger als für den Modellbahner auf einer Ausstellung. Elektrischer Strom wird nicht dadurch ungefährlicher, dass er aus der Steckdose zu Hause kommt.

Deswegen bleibe ich dabei: Das was in der NEM609 steht ist für jeden Modellbahner von Relevanz.

Ob er die Ziele der elektrischen Sicherheit durch die in der NEM609 vorgeschlagenen Maßnahmen oder durch andere geeignete Maßnahmen erreicht, bleibt aufgrund des nicht-rechtsverbindlichen Charakters natürlich wieder jedem selber überlassen; auch dem Modellbahner auf einer Ausstellung. (Man könnte jetzt wieder auf das mit der Vermutungswirkung...)

Das einzige, was eine Ausstellung von der heimischen Modelleisenbahn unterscheiden kann, mag die Tragweite des Haftungsaspektes sein. Aber uns geht es doch allen sicher zu allererst um Leib und Leben von uns selbst, Freunden, Familie und auch aller anderer Menschen und erst danach ums Portemonaie, nicht wahr?


Schöne Grüße,
Ulli


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