RE: Planung Elektronik Dreileiter

#1 von sauerpower ( gelöscht ) , 27.05.2012 13:33

Hallo,

seit einigen Monaten plane ich eine neue Anlage in H0.

Sie besteht aus einer 2-gleisigen Hauptbahn mit 2 Schattenbahnhöfen (auf der einen Seite 4 und auf der andren Seite 8 Abstellgleise + je Durchgangsgleis). Die Nebenbahn hat nur einen Schattenbahnhof mit 8 Gleisen. Ingesamt kommen rd 160 Meter Gleise und rd. 85 Weichen zusammen.

Das rollende Material muss komplett neu beschafft werden (damit wohl keine "Stromfresser").

Ich werde eine CS 2 einsetzen. Zur Elektrik habe ich mir folgende Gedanken gemacht:

- keine Verwendung der Märklin Unterflurantriebe mit Einbaudekodern
- Nutzung externe Dekoder mit separater Versorgung
- Digitalinformationen nicht aus "dem Gleis", sondern 2. Digitalringleitung
- damit 2 Ringleitungen (Fahrstrom und Schaltstrom)

Folgende Fragen/Unklarheiten habe ich noch:

1. Booster
Hauptbahn: Wenn ich davon ausgehe, dass auf der Hauptbahn max. 4 Züge gleichzeitig fahren (z.B. 2 Personen- mit Schnellzugwagen, 2 Güterzüge; je mit Schlepptender oder Diesellok), und in den Schattenbahnhöfe max 10 Gleise mit stehenden Züge besetzt sind: reicht eine Boosterkreis? (4 * 0,5 A für die fahrenden; 10 * 0,1 A für stehende = 3 A)?
Nebenbahn: max 2 fahrende Züge + Betrieb im Bahnhof + BW + div Anschlussgleise + im Schattenbahnhog max 6 stehende Einheiten: reicht ein weiterer Boosterkreis?
Den in der CS 2 integrierten Booster nehme ich für die Dekoder etc.
Lichtstrom natürlich weiterer Kreis
Ist das noch ausreichend um einen störungslosen Betrieb zu gewährleisten?

2. Querschnitte
Fahrstrom: Ingesamt habe ich rd. 23 m Anlagenkante, damit eine Ringleitung von rd. 20-23 m. Wenn ich NEM 604 richtig interpretiere brauche ich bei max. 0,5 Volt Spannungsverlust und 3 A rd. 2,5 mm² für den Fahrstrom. Richtig?
Die Einspeisungen ins Gleis könnte mit 0,25 mm² erfolgen, (bei max. 1 m Distanz)
Schaltstrom: Reichen hier 1,5 mm² für den Ring?

3. Verteilungen
Wie erstelle ich am besten die Abzweigungen ins Gleis? Mit einer Abzweigklemme (damit der Ring nicht jedes mal geschnitten werden muss). Oder WAGO Klemmverbinder, oder am besten Lüsterklemmen? Oder sollte ich Lötschienen nehmen (wobei ich hier nicht weiß, wie dort der Anschluss erfolgt)??

Vielen Dank für alle Tipps!!


sauerpower

RE: Planung Elektronik Dreileiter

#2 von Asslstein , 27.05.2012 15:08

Hallo sauerpower (oder Tipps?),

ich will mich mal mit einer Stellungnahme versuchen.
Deine Überlegungen zur Anzahl der Züge und deren Stromverbrauch erscheint mir schlüssig und nicht zu knapp, eher großzügig, bemessen. Ich denke da kriegst Du keine Probleme.
Und sechs gleichzeitig fahrende Züge sind eine Menge Holz. Mir sind das schon zu viele. Richtig beobachten kann man eh nur einen.
Zur Anzahl der Booster und deren Aufteilung hätte ich einen anderen Vorschlag.
Es gibt die CS2 inzwischen auch mit 5A Booster. Diese Leistung würde für alle fahrenden und stehenden Züge und sehr wahrscheinlich auch noch für die Magnetartikeldecoder reichen. Deine geplante Aufteilung der Stromversorgungsbereiche kannst Du ja umsetzten und über Schalter versorgen, so dass sich im Fehlerfall gezielt Bereiche abschalten lassen.
Ein Querschnitt von 2,5 mm² reicht auch noch leicht für 5A.
Bei 23 m Länge (Hin- und Rückleiter und eine geschlossene Ringleitung vorausgesetzt) hat eine Kupferleitung mit 2,5 mm² Querschnitt einen Widerstand von 0,16 Ohm. Das macht bei 5A einen Spannungsfall von 0,8 V.
Die Stichleitungen zu den Gleisen würde ich mit 0,14er machen und dafür lieber öfter einspeisen. 0,14 kann man schöner an die Gleise bringen. Letzteres spielt beim C-Gleis allerdings höchstwahrscheinlich keine Rolle.
1,5 er Kupfer für den Schaltstrom reicht auch leicht. Du schaltest ja nicht mehrere Weichen auf einmal, so dass die Strombelastung niedrig bleibt.

Die Kabel löte ich grundsätzlich zusammen. Aber Klemmen geht natürlich auch. Dann solltest Du aber unbedingt Litzen mit Adernendhülsen versehen und auch hochwertige Klemmen nehmen.

Zum Abschluss noch eine Gegenfrage von mir.
Wenn Du das gesamte Rollmaterial neu besorgen willst, also praktisch bei Null anfängst, warum willst Du dann eine Pukoanlage bauen?


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RE: Planung Elektronik Dreileiter

#3 von sauerpower ( gelöscht ) , 27.05.2012 17:08

Hallo Asselstein,

danke für die Info!

Dazu folgende Fragen:

Ist die CS 2 mit 5 A nicht nur größere Spuren als H0?

Habe ich die Längen richtig ermittelt; normalerweise muss ich ja hin und Rück zusammenrechnen, also rot + braun. Der Ring rot wäre ca 23 m und der braune ebenfalls. Da ich aber einen Ring habe kann ich quasi die Hälfte rechnen, oder?


sauerpower

RE: Planung Elektronik Dreileiter

#4 von Asslstein , 27.05.2012 17:23

Hallo,

Zitat von sauerpower

Ist die CS 2 mit 5 A nicht nur größere Spuren als H0?


Ich antworte mal mit einem entschiedenen "Jain".
Je weniger Strom im Kurzschlussfall fließt, desto weniger Schaden kann er anrichten, wenn keine Abschaltung erfolgt.
Aber genau das Abschalten ist eigentlich der wichtige Punkt. Und bei ordentlicher Verkabelung schaltet ein Booster bei 5 Ampere auch sicher ab.
Die Frage ist immer wo zieht man die Grenze und warum. Ein Mindestmaß an Leistung ist einfach erforderlich und nur Null Ampere sind absolut sicher.
Und letztendlich bedeuten 3 Booster auch mehr Gefahrenpotential als einer, nicht nur weil es dreimal so viele sind, sondern auch weil Du Schnittstellen zwischen den Boosterbereichen hast, wo sie regelmäßig kurzgeschlossen werden.

Zitat von sauerpower

Habe ich die Längen richtig ermittelt; normalerweise muss ich ja hin und Rück zusammenrechnen, also rot + braun. Der Ring rot wäre ca 23 m und der braune ebenfalls. Da ich aber einen Ring habe kann ich quasi die Hälfte rechnen, oder?


Ja, habe ich auch so verstanden und so bei meiner Rechnung berücksichtigt.

Gruß
Knut

PS: Wie schaut es denn mit meiner Gegenfrage aus? Das würde mich schon interessieren.


Bilder meiner Baustelle (Spielanlage)


 
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RE: Planung Elektronik Dreileiter

#5 von sauerpower ( gelöscht ) , 27.05.2012 17:47

Hallo Knut,

m.E. ist das 3-Leiter-System sehr betriebssicher. Die C Gleise werde ich supern, mit Farbe und Schotter, die Pukos fallen kaum auf.

Zudem hat ein Bekannter Märklin. Wir können dann mal tauschen. 10 und mehr Züge zu kaufen wird ja auch nicht gerade wenig

Noch eine Frage: nimmst du zum Leitungslöten Lötleisten? Wenn ja, wie werden die gehandelt, wo kommt welcher Draht dran?

Gruß
Michael


sauerpower

RE: Planung Elektronik Dreileiter

#6 von Asslstein , 27.05.2012 18:08

Hallo,

Danke für Deine Erklärungen.

Zitat von sauerpower

m.E. ist das 3-Leiter-System sehr betriebssicher.


Das sogenannte Zweileitersystem, also das ohne Pukos steht dem aber in nichts nach. In manchen Bereichen ist es sogar betriebssicherer.

Zitat von sauerpower
Die C Gleise werde ich supern, mit Farbe und Schotter, die Pukos fallen kaum auf.


Keine Pukos fallen noch weniger auf. Und allein die Vielzahl an Weichenformen, und Flexgleise lassen das C-Gleis für den Anlagenbauer ganz schön alt aussehen.

Zitat von sauerpower

Zudem hat ein Bekannter Märklin. Wir können dann mal tauschen. 10 und mehr Züge zu kaufen wird ja auch nicht gerade wenig


Ja, das ist ein wahrlich triftiger Grund, wenn Ihr den wirklich die Züge austauscht. Die meisten Modellbahner haben mit der Zeit soviel Rollmaterial beisammen, dass sie ihr eigenes nicht mal regelmäßig zum laufen bekommen.

Zitat von sauerpower

Noch eine Frage: nimmst du zum Leitungslöten Lötleisten? Wenn ja, wie werden die gehandelt, wo kommt welcher Draht dran?


Nein, ich löse das individueller mit fixierten Drahtstücken. Aber das Prinzip ist immer das gleiche. Alles was elektrisch miteinander verbunden werden soll, kommt an die gleiche Lötfahne.

Gruß
Knut


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