Zitat
wenn ich da an die ganzen unterrosteten Rheingold 4228 von Märklin denke, die immer wieder bei eBay angeboten werden. Und wie empfindlich die gesamten Rheingold 1928 Konstruktionen aus Feinblech auf Tageslicht reagieren. wären für mich Neukonstruktionen mit den gleichen technischen Voraussetzungen ein Graus.
Im Gegensatz zu den lithografierten 24 cm Blechwagen waren die Rheingoldkonstruktionen ja normal lackiert.
Hallo,
würde man mit Märklin-Blechwagen ähnliche Rost-Probleme haben wie früher mit Autos (als dort eine Lebensdauer von 15 Jahren schon recht beachtlich war), gäbe es heute sicherlich nicht mehr so viele Märklin-Modellbahner. Allerdings vertragen lithographierte Blechwagen nicht jeden Lagerort. In Kellerräumen würde ich meine Wagen nie lagern, dort ist die Wahrscheinlichkeit für Rost sehr hoch (es sei denn, man benutzt einen Luftentfeuchter). Bei zugigen Speichern hätte ich auch Bedenken.
Da ich auch ein wenig Modellbahnen sammle, habe ich in meiner Vitrine einige recht alte Stücke, z.B. lithographierte Schürzenwagen von ca 1955. Auch die bereiten keine Rostprobleme. Bei einigen sind kleinste Rostansätze vorhanden (z.B. in Form von kleinen Krakeln unter dem Lack), die aber in den 20 - 30 Jahren, seit ich sie besitze, sich nicht vergrößert haben. Sie lagern in normal beheizten Zimmern. Allerdings habe ich bei Sammlerstücken nur Wagen mit maximal geringen Rostansätzen gekauft, nie Rostlauben. Bei brünierten Wagenböden (24cm-Wagen, US-Box-Cars) konnte manchmal ein geringer Rosthauch beobachtet werden (trat manchmal auch bei neu gekauften Wagen auf). Mit einem Tropfen Öl und einem Wattebausch wird dies weitgehend dauerhaft beseitigt. Bei Neukäufen in den letzten 10 Jahren beobachte ich selbst dies nicht mehr.
Den Rheingold 4228 hatte ich sofort bei Erscheinen gekauft. Mein Exemplar hat bisher keinerlei Rostansätze. Dieses Exemplar und auch die späteren Auflagen bestehen übrigens ebenfalls aus lithographiertem Blech und sind nicht normal lackiert.
Also schon bisher ist Rost kein Problem, das mir als Modellbahner Sorgen bereiten würde. In Bezug auf Materialqualität und Rostschutz wurden inzwischen große Fortschritte erzielt. Ich gehe davon aus, dass Märklin diese bei neuen Konstruktionen berücksichtigt.
Wer mehr zu Rost wissen will, möge in die Rubrik "Sammeln" in diesem Forum oder in andere Sammel-Foren reinschauen.
Was das Ausbleichen betrifft, sind nach meiner Erfahrung und meiner Beobachtung Blechmodelle wesentlich weniger empfindlich als Kunststoffmodelle. Man möge doch einfach mal Modellbahn-Märkte besuchen und das dort angebotene Material begutachten. Man kann nach so einem Besuch auch abschätzen, wie haltbar Märklin-Eisenbahnen sind. Meine eigene Erwartungshaltung ist die, dass es schon eine große Enttäuschung wäre, wenn ein Märklin-Modell nicht eine Lebendauer von 40-50 Jahren oder gar mehr hätte (natürlich nicht in den Händen von Kindern). Für Märklin ist dies die Grundlage für das Marken-Image, aber auch ein Fluch für das Management, das unter dem großen Second-Hand-Angebot leidet. Qualitäts-Ausreißer wie beispielsweise bei 2 - 3 in China produzierten Loktypen ("Gusspest") kommen natürlich überall mal vor, sind bei Märklin allerdings eher selten.
Falls gehäuft Märklin-Rheingoldzüge 4228 im Internet angeboten werden sollten, die stark verrostet sind, möge man auch bedenken, dass viele im Zustand mäßige und deshalb schwer verkäufliche Waren (z.B. aus Haushaltsauflösungen) letztendlich den Weg in das Internet finden. Vor allem die guten Stücke werden häufig auch über andere Wege verkauft.
Grüße Peter