[quote="Thomas I" post_id=2029655 time=1572804185 user_id=2527]
Zitat
Ich selbst finde die Vergrößerung des Parallelgleisabstandes von 50 mm nicht gut. Das zwingt mich immer dazu, bei der Verwendung von Industrieweichen diese zu kürzen. Zudem ist bei mir der längste Wagen ein C4ü28...
Na ja, streng genommen müsste er ja bei 46mm liegen bzw. für Neubaustrecken der Gegenwart bei 52mm und den Neubaustrecken der 1980er bei 54mm, wenn man sowas wie die Gotthardbahn nachbaut sogar bei nur 40mm.
Aber da das Vorbild ja selbst oft vor Weichenverbindungen und in Bahnhöfen zu einem größeren Gleisabstand wechselt, ist m.E. alles zwischen 50 und 52mm schon eine gute Sache.
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Ich selber baue, nicht zuletzt wegen des FREMO, mit 46 mm Gleismittenabstand. Auch zuhause, bei 1250er Radien bin ich auf der sicheren Seite. Das behauptet auch die NEM 112D.
In der Praxis sieht das dann so aus:
Rechts der Zwilling von Piko, links die Verbundmaschine in der Interpretation von Model Loco. Selbst da paßt noch ein Signal dazwischen, zumindest in der Geraden. Von der anderen Seite: http://www.rbd-breslau.de/03B-Jannowitz/...tz-006gross.jpg
Folgende Überlegung spricht für möglichst enge Gleisabstände: Wir leiden unter zu geringen Abständen zwischen den Betriebsstellen auf den Anlagen, wir müssen also versuchen, diese Abstände für den Betrachter länger aussehen zu lassen. Diese "optische Streckung" gelingt um so besser, je enger die Gleise liegen. Je größer der Gleismittenabstand ist, um so kürzer (und unproportionierter/unglaubwürdiger) wirken die Strecken.
Richtig geil sehen die 3500 mm der alten Länderbahnen aus, aber 40 mm in H0 sind mir auch zu heiß. Da kommt eine Fleischmannlok im Maßstab 1:85 mit einer Zylinderbreite die an einen urbanen, leicht reizbaren Jogginghosenträger erinnert und schon berühren sich die Fahrzeuge.
Die NEM 301 läßt genau 40 mm Fahrzeugbreite zu, was die G 7.2 von ML oben leicht überschritten hat.
Die 50 mm beim Pilzgleis waren auch nur möglich, weil Schicht auch nur verkürzte Schnellzugwagen vom Typ Y anbot. Harald Kurz äußerte mal, daß er Hochachtung vor den Konstrukteuren hätte, weil es eben nicht ganz trivial sei, ein Modell zu verkürzen ohne das der Betrachter das beim einzeln stehenden Fahrzeug bemerkt. Stichwort Glaubwürdigkeit.
Physik läßt sich nun mal nicht überlisten...
Gruß
Andreas