#33 von
Michael Harz
, 15.02.2021 21:31
Liebe Freunde,
ich habe Euch etwas vorenthalten. Es war keine Absicht, aber ich habe gestern nichtmehr daran gedacht. Deshalb hier ein Nachtrag zu meinem Beitrag von gestern.
Also, vor meiner Lehre habe ich mir schon eigenes Geld durch Zeitungaustragen verdient. Das brachte mit Trinkgeld so um die 7,00 DM pro Woche. 1968 kam noch eine weitere Verdienstquelle hinzu. In meinem Heimatort wohnten viele verheiratete US Soldaten, die in Wiesbaden stationiert waren. Überall im Ort standen Straßenkreuzer mit US Kennzeichen herum. Im Frühjahr 1968 zog ein amerikanischer Arzt, der im US Militärkrankenhaus in Wiesbaden Dienst tat, mit seiner Familie in unseren Ort. Dessen Frau war die Tochter einer Kussine meiner Großmutter (ja, so etwas gibt es wirklich). Natürlich besuchte Sie meine Familie und sah mich, wie ich gerade das Auto meines älteren Bruders wusch (das brachte auch 2 DM). Sie fragte mich, ob ich auch ihr Auto und das ihres Mannes einmal in der Woche waschen würde und ich sagte spontan ja. Dafür bekanm ich pro Auto einen Dollar. Der Dollar stand damals 4,20 DM. Der Doktor fuhr einen Jaguar E-Type und wenn ich den gewaschen habe war es wie bei Tom Sawyer mit dem Zaun streichen. Andere Buben blieben stehen, fragten was ich mache und wollten sich auch einmal in das Auto setzen. Die bekamen dann ein Wildleder in die Hand und ich hatte die Innenreinigung gespart. Allerdings mussten sie mir für ihre Hilfe nichts zahlen, ich habe sie das kostenlos machen lassen. Immer wenn ich ein paar Dollar zusammen hatte, habe ich diese in unserer Volksbank umgetauscht und dann gab es was für die Eisenbahn. Meist einige Wagen, Häuschen oder Figuren.
Im August 1968 gab es einen Schüleraustausch mit Frankreich und es kamen 3 kleine Franzosen in meine Familie. Als diese wieder abreisten, blieb einer noch eine Woche länger, weil es in seiner Familie einen Trauerfall gegeben hatte und seine Eltern deshalb in den Süden Frankreichs gereist waren. Der ging dann auch mit mir in die Schule und gemeinsam bastelten wir abends Faller Häuschen für die Eisenbahn. Wir besuchten auch gemeinsam den örtlichen Märklin Händler (der mit den Lokomotiven die keiner habe wollte). Bei diesem sah Marc - so hieß er - eine rote E-Lok und er erzählte mir, dass es eine ganz besonders schnelle Lok sei und der Zug, den sie zog, Le Capitole heiße. Spontan wie ich war und weil ich Geld vom Zeitungaustragen und vom Autowaschen in der Tasche hatte habe ich die Lok und zwei dazu passende Wagen gekauft. Die lok hat 42 DM und die beiden Wagen zusammen 18 DM gekostet. Ja, genau so hat sich das damals zugetragen und ich freue mich noch heute über den Kauf von damals!
Viele Grüße
Michael
PD Doktor Minibahnicus
Fachgebiet: Morbus Laufnix, Dreckinlok vulgaris extremica und engine (cor) traducere
Papakrokodilos / Abu Krok
Nächster FRAMST: 31.05.24, 28.06.24, 30.08.24, 27.09.24, 01.11.24, 29.11.24, 20.12.24, 31.01.25,28.02.25, 28.03.25, 25.04.25
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Man darf nicht alles glauben was man denkt!
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