Hallo Stummis,
nun ist wirklich genug Zeit ins Land gegangen und ich möchte die geneigten Leser mal wieder auf den neuesten Stand bringen.
Wie zuletzt geschrieben, habe ich fleißig an den Bahnhofsegmenten gearbeitet und zuletzt die Elektrik vervollständigt (einschließlich der Herzstückpolarisierung von vier Peco-Weichen …). Hier mal ein Blick, wie es gegen Ende der Verdrahtungsarie unter dem Segment aussah:
Das sollte halbwegs übersichtlich ausschauen, oder?
Ebenfalls beschrieben hatte ich den Bau des sehr aufwändigen BW-Segments, da dies mehrfach geteilt und teilweise herausnehmbar ausgeführt werden muss. Hier ein Bild im Zwischenstadium:
Und genau dieses Segment war dann auch Anfang Januar im wahrsten Sinne der Stein des Anstoßes für eine umfangreiche Denkarbeit. Während der Bauarbeiten bin ich mal wieder aus dem Segment herausgeklettert und dabei – aufgrund von eigenem Unvermögen und eventuell mangelnder Beweglichkeit – habe ich einen gutes Stück der Wendel sowie Teile der verbundenen Unterkonstruktion schwungvoll mit Bein und Fuß „abgeräumt“. Ihr könnt Euch vorstellen, wie es mir dabei ging.
Aber es war ein positiver Anstoß. Schon länger hatte ich das Gefühl, dass ich mich im Laufe der Planung und des Baus ein wenig verrannt hatte und Dinge immer komplizierter wurden, nur um noch ein paar Züge mehr abstellen zu können oder um ein paar Meter Fahrstrecke zu gewinnen. Letztlich hatte ich auch ein wenig die eigene Gelenkigkeit unterschätzt und an der ein oder anderen Stelle grauste es mir davor, dass dort mal was passieren könnte und zu welchem Teil ich die Anlage zerlegen musste, um Dinge wieder zu fixen. Und natürlich die kleinen Bausünden, die sich einschleichen … „das wird schon, wenn´s mal fertig ist“ oder „das sieht man hinterher nicht“ oder „da kommen die Züge locker drüber weg“. NEIN. Irgendwie war der Punkt gekommen, dass ich mich mit dem Gesamtkonzept der Anlage nicht mehr wohl fühlte.
Auf der anderen Seite gefällt mir der Bahnhof, den ich bisher gebaut habe. Mir gefällt das Konzept der Doppelstockanlage. Also was tun? Komplett abreißen und neu bauen? Oder ein Teilabriss?
Ich habe mich dazu entschieden, die für mich kritischsten Baufehler zu eliminieren und die Zugänglichkeit zu verbessern bzw. zu vereinfachen. Der Bahnhof „Mittenkirchen“ bleibt bestehen und der Schattenbahnhof zieht von unter der Anlage in den ersten Stock und bildet dort die Grundlage für eine Paradestrecke mit Ausweichbahnhof. Und nun genug geschrieben … hier folgen die neuen Pläne:
Die tatsächlich unterste Ebene mit einem kleinen Schattenbahnhof, der die Funktion von „Kempten“ übernimmt. Ist zwar immer noch unter der Anlage, aber super zu erreichen und unkritisch, da er nicht im Weg ist, wenn man z.B. mal in den Erker muss. Die Ebene ist auf 600 mm über dem Boden. Die orangene Strecke ist quasi die "Außerfernbahn" und steigt via Wendel auf 700 mm an.
Der Bahnhof „Mittenkirchen“, der – mit Ausnahme des BW-Segments – nahezu unverändert bleibt. Er liegt auf Höhe 800 mm. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt und die Anbindung des BW verbessert, so dass der Ringlokschuppen wirklich von vorne sichtbar ist und die etwas gezwängte Zufahrt zum BW verschwindet. Eventuell ist die Zufahrt über ein Kopfgleis ungewöhnlich, aber ich denke, das ist vertretbar. Die ehemalige „Güterumfahrung“ in den Schattenbahnhof „Hall i.T.“ ist ersatzlos gestrichen worden. Der Bahnhof wird auch nicht mehr mit einem verschiebbaren Segment zur Rundumanlage, sondern es wird eine Stellwand rechts des Zugangs geben (dort, wo das rote „B“ inn dem grauen Kasten angebracht ist) und die Verbindung zwischen den beiden Anlagenteilen erfolgt über ungestaltete, einfach einsetz- und herausnehmbare „Brückenkästen“. Das verbessert die Zugänglichkeit ungemein (das rollbare Segment hat zwar wunderbar funktioniert, aber es war doch ein „Gefummel“ jedes Mal, wenn man es herein- oder herausschieben wollte). Die Verbindungen zu den anderen Streckenteilen sind mit roten Buchstaben gekennzeichnet. Die Segmente des Bahnhofs „Mittenkirchen“ werden übrigens auf eine stabile Unterkonstruktion aus Regalträgern (Hornbach, Obi) gebaut, die für mich einen idealen Unterbau darstellen. Stabil und doch vergleichsweise geringe Höhe der Träger, so dass ich keinen Platz an den Stellen verschenke, an denen ich mal unter der Anlage durch muss.
Der neue Schattenbahnhof „München“ und „Innsbruck“. Die zweite Hauptebene auf 1250 mm wird über eine doppelgleisige Wendel erreicht. Der Schattenbahnhof hat weniger Gleise wie zuvor, aber vernünftige Kompromisse muss man eben machen. Die Fahrt nach „München“ erfolgt durch das äußere Gleis der Wendel und dann im Schattenbahnhof von links nach rechts, „Innsbruck“ erreicht man über das äußere Wendelgleis mit einem „Umweg“ über die darüber liegende Paradestrecke. Man fährt also quasi ganz nach oben, durchquert eine beschauliche Karwendel-Waldlandschaft mit einem einfachen Ausweichbahnhof (á la „Hochzirl“), um dann wieder ein Stockwerk tiefer in den Schattenbahnhof einzufahren und diesen von rechts nach links zu befahren. Wenn die Züge aus „Innsbruck“ herausfahren, müssen sie eine Extrarunde durch den Schattenbahnhof drehen (über das vorderste Gleis, das gleichzeitig auch das Gleis zum Einmessen beim Train Controller ist) und kehrt dann über „Hochzirl“ und die Paradestrecke zur Wendel zurück, um sich nach „Mittenkirchen“ herunterzuschrauben.
Hier nun noch der Plan der obersten Ebene (Höhe 1420 mm), die direkt Teil der Schattenbahnhofsegmente ist. Ich werde Zugriffsöffnungen vorsehen, damit ich im Fall der Fälle eingreifen kann. Die Landschaftsplanung ist lange noch nicht fertig – ich möchte hier das Karwendel-Flair mit viel Wald darstellen und den kleinen Bahnhof, der – wie das Original – außerhalb der Ortschaft liegt.
Ich hoffe, dass Ihr mit der Beschreibung und den Plänen etwas anfangen könnt und freue mich auf Eure Kommentare und gern auch auf Kritik an Konzept und/oder Gleisführung. Verständnisvolle Zustimmung und Nicken ist auch gern gesehen
Danke für Euer Interesse.