RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#1 von Nulleinszehn , 23.01.2013 21:51

Hallo Stummis,

Innerhalb der nächsten Tage möchte den Bahnhof meiner Anlage mit Signalen ausstatten.
Die Signale möchte ich vorbildgerecht aufstellen. Ich kenne mich aber mit den Vorschriften dazu nicht 100%ig aus, daher möchte ich euch hier eine Planskizze zeigen, und die von mir angedachte Aufstellung der Signale.

Sollte ich dabei Fehler gemacht haben, so wäre es schön wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte, bzw. Korrekturvorschläge aufzeigen könnte.

Hier der Bahnhof in einem vereinfachten Schema: (In "echt" sind natürlich schlanke Weichen etc. verbaut worden )



Für das Hintergrundwissen:
Der Bahnhof soll an einer eingleisigen Hauptbahn liegen; Epoche III. Ich möchte Formsignale verwenden.

Wenn jemand mehr über den Bahnhof und den Sinn der einzelnen Gleise erfahren möchte, so verweise ich hier gerne auf den Link zu meinem Anlagenthread (s. Sigantur). Dort wurde z.T. schon darüber diskutiert.

Ich würde mich über Hinweise und Erläuterungen freuen.
Mir ist klar, dass es Threads wie diesen bereits häufiger gegeben hat, allerdings sind Bahnhöfe und ihre Gleisanlagen nunmal sehr unterschiedlich, und nicht 1 zu 1 auf einen anderen Plan anwendbar.

Für weiterhelfende Kommentare bedanke ich mich schonmal im voraus und hoffe auf eine rege Diskussion.

Beste Grüße!

Armin


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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#2 von mb-didi , 24.01.2013 12:58

Hallo Armin,
die Signalaufstellung ist schon sehr gut.
Die Einfahrsignale sind nicht mit eingezeichnet, aber ich denke, daß Du dort 2-flüglige, ungekoppelte Signale aufstellst. Hp1 für Einfahrten in Gleis 1 und Hp2 für Einfahrten in die anderen Gleise.
Nur frage ich mich, wozu am Gleis 3 an beiden Ausfahrsignalen noch Sperrsignale stehen? Dann wird der Rangierverkehr vom Gleis 3 über die Einfahrten abgewickelt?
Links am Ausfahrsignal ist es noch ok, da wird das Gleis1a im Rangierverkehr bedient.
Rechts am Ausfahrsignal bedarf es einer Erklärung für den Betriebsablauf. Da kann ich mir nur einen Lokwechsel bei langen Zügen vorstellen.
Somit müssen die Einfahrsignale auch mindestens um eine Lok plus einem Wagen Abstand haben.

Sonst sehe ich keine Beanstandungen für Formsignale.
Noch ein Hinweis.
Bei Gleisanschlüssen wird allgemein eine Gleissperre eingesetzt.

Didi



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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#3 von Nulleinszehn , 24.01.2013 18:52

Hallo Didi,

vielen Dank schonmal für deine Hilfe. Sehr nett, dass du dir kurz Zeit genommen hast!

Auf die Einfahrsignale habe ich hier tatsächlich verzichtet. Da wollte ich es so machen, wie du es bereits geschrieben hast.

Ja an Gleis 3 habe ich für beide Richtungen Sperrsignale vorgesehen, da es möglich werden soll, ggf. einzelne Wagen durch eine Rangierlokomotive von einem eingefahrenen Zug hinten abzukuppeln und in die entsprechenden Abstellgleise, bzw. den Gleisanschluss rangieren zu können.

Wo ich mir vor allem unsicher war ist die Aufstellung der Sperrsignale vor der rechten Gleisverbindung zwischen Gleis 3 und 4. Aber das scheint dann ja wohl korrekt zu sein.

Eine Gleissperre habe ich für das Anschlussgleis übrigends tatsächlich vorgesehen! Ggf. wollte ich das Gleis bzw. dann das Farbikgelände dort komplett einzäunen und das Gleis mit einem Tor versehen. Das habe ich beim Vorbild schon mehrmals in einer solchen Form beobachten können und finde das eigentlich ganz reizvoll.

Wie gesagt: Vielen Dank nochmal für deine schnelle Hilfe!

Armin


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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#4 von mb-didi , 24.01.2013 19:57

Zitat von Nulleinszehn
Hallo Didi,

vielen Dank schonmal für deine Hilfe. Sehr nett, dass du dir kurz Zeit genommen hast!
...


Hallo Armin,
war mir ein Vergnügen.

Zitat von Nulleinszehn
...
Wo ich mir vor allem unsicher war ist die Aufstellung der Sperrsignale vor der rechten Gleisverbindung zwischen Gleis 3 und 4. Aber das scheint dann ja wohl korrekt zu sein.
...


Betrieblich gesehen kann eine Rangiereinheit oder ein kurzer Zug auf Gleis 3 stehen und von oder nach Gleis 4 eine andere Rangiereinheit fahren.
Ebenso das Sperrsignal am Gleis 4. Es dient der Sicherung für Gleis 3. Es könnte dort gerade ein Zug einfahren oder abfahren.
Deswegen kein Einwand.

Wenn Du das Gleis mit einem Tor versiehst, so vergiß bitte die Sh2-Tafel am Tor nicht.
Und vor dem Tor macht sich eine Gleissperre sehr gut.

Didi



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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#5 von Nulleinszehn , 25.01.2013 11:13

Hallo Didi,

ja wunderbar. So wird es dann umgesetzt. Sehr schön.

Nochmals vielen Dank! Irgendwann werde ich dann mal Bilder von der Umsetzung einstellen...

Grüße,

Armin


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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#6 von mebo , 26.01.2013 15:10

Zitat von Nulleinszehn

Wo ich mir vor allem unsicher war ist die Aufstellung der Sperrsignale vor der rechten Gleisverbindung zwischen Gleis 3 und 4. Aber das scheint dann ja wohl korrekt zu sein.


Und genau da sehe ich es anders als Didi - ich sehe hier keinen Grund für die Sperrsignale. Gleis 4 ist offenbar ein Nebengleis für das Rangieren. Ich nehme an hier ist keine direkte Ausfahrt auf die Strecke möglich (ob das überhaupt denkbar wäre bei der gegebenen Konstruktion wäre ich mir auch nicht sicher). Daher brauchst Du auch in Gleis 3 vor der Weiche die Gleis 3 mit 4 verbindet kein Sperrsignal - was sollte dieses Sperrsignal schützen? Theoretisch könnte das Sperrsignal natürlich auch als Ziel für eine Zugfahrt dienen - allerdings sehe ich da jetzt auch keinen sinnvollen Grund dafür.

Genauso benötigst Du keine Sperrsignale in Gleis 4 - der Flankenschutz für Gleis 3 ist hier gewährleistet durch die Weichen - bei Zugfahrten in Gleis 3 müssen die Weichen in Gleis 4 entsprechend abweisend stehen, das reicht völlig aus.

Bezüglich des Sperrsignals vor dem Ausfahrsignal Gleis 3: Diese Anordnung würde ich so auch nicht unbedingt unterschreiben. Sperrsignale dienten früher in erster Linie dem Schutz von Zugfahrten vor Rangierfahrten - die Sperrsignale werden dabei bei Zugfahrten in "Fahrverbot" festgelegt. Natürlich können Sperrsignale auch dazu dienen, den Rangierablauf zu beschleunigen, das hatte man aber früher nur sehr selten. Bei einem Ottonormalbahnhof spielte das keine Rolle, das Rangieren wurde über Handzeichen bzw. auf Zuruf abgewickelt. Dass man Bahnhöfe mit Sperrsignalen zumüllt, kam erst mit den Spurplanstellwerken auf.

Letztendlich ist die Frage wie wichtig der Schutz von Zugfahrten in Gleis 1 ist. Sind hier Zugfahrten mit nennenswerter Geschwindigkeit (z.B. 120/140) möglich, ist ein Schutz der Durchfahrten in Gleis 1 vor Rangierfahrten in Gleis 2 und 3 sinnvoll. Von daher würde ich entweder sowohl an Gleis 2 als auch 3, oder an keines der Gleise Sperrsignale stellen. Wenn Durchfahrten in Gleis 1 möglich sind, wären Sperrsignale an Gleis 2 und 3 sinnvoll - da könntest Du dann gleich die Sperrsignale verbauen, die Du vielleicht schon gekauft hast und die ich Dir aus Gleis 4 rausgestrichen habe

Gleis 1 benötigt nicht unbedingt Sperrsignale, da Gleis 2 und 3 ja nur relativ langsame Zugfahrten ermöglicht, könnte aber auch welche erhalten.

Generell gilt aber was Sperrsignale betrifft: Sperrsignale wurden nicht unbedingt nach einem festen Schema aufgestellt, sondern jeweils wie man es örtlich für nötig gehalten hat, abhängig u.a. vom Bauzeitpunkt, der Laune des örtlichen Provinzfürsten oder nachgerüstet nach Unfällen. Ein echtes "richtig" oder "falsch" gibt es da nicht, nur ein "ist eher unwahrscheinlich" oder "ist eher wahrscheinlich". Deine Sperrsignale in Gleis 4 würde ich nach bisherigem Verständnis des Bahnhofes als relativ unwahrscheinlich bezeichnen .


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RE: Frage zur vorbildgerechten Signalaufstellung (Bahnhof)

#7 von mb-didi , 26.01.2013 19:36

Zitat von mebo
...
Bezüglich des Sperrsignals vor dem Ausfahrsignal Gleis 3: Diese Anordnung würde ich so auch nicht unbedingt unterschreiben. Sperrsignale dienten früher in erster Linie dem Schutz von Zugfahrten vor Rangierfahrten - die Sperrsignale werden dabei bei Zugfahrten in "Fahrverbot" festgelegt.
...


Wenn Sperrsignale in "Fahrverbot" festgelegt werden dürfen auch keine Zugfahrten stattfinden.
In Stellung Sh0 heißt es: Fahrverbot. Dieses Signal gebietet Zug- und Rangierfahrten Halt.
Bei Zugfahrten wird das Ausfahrsignal und das Sperrsignal in Fahrtstellung gebracht und die Fahrt darf erst beginnen wenn auch das Sperrsignal in Sh1 ist. Es bedeutet: Fahrverbot aufgehoben. Für Rangierfahrten wird nur das Sperrsignal in Stellung Sh1 gebracht. Das Ausfahrsignal bleibt auf Halt.

Zitat von mebo
...
Gleis 1 benötigt nicht unbedingt Sperrsignale, da Gleis 2 und 3 ja nur relativ langsame Zugfahrten ermöglicht, könnte aber auch welche erhalten.
...


Wo sind in Gleis 1 und 2 Sperrsignale aufgestellt?

Zitat von mebo
...
Generell gilt aber was Sperrsignale betrifft: Sperrsignale wurden nicht unbedingt nach einem festen Schema aufgestellt, sondern jeweils wie man es örtlich für nötig gehalten hat, abhängig u.a. vom Bauzeitpunkt, der Laune des örtlichen Provinzfürsten oder nachgerüstet nach Unfällen. Ein echtes "richtig" oder "falsch" gibt es da nicht, nur ein "ist eher unwahrscheinlich" oder "ist eher wahrscheinlich". Deine Sperrsignale in Gleis 4 würde ich nach bisherigem Verständnis des Bahnhofes als relativ unwahrscheinlich bezeichnen .


Für die Aufstellung von Signalen, auch Sperrsignalen, gibt es Vorschriften. Hier wird nicht nach Lust und Laune eines Provinzfürsten oder Bahnhofplaners mal ein Signal aufgestellt oder weggelassen.
Da von Gleis 4 auch Rangierfahrten nach Gleis 1a stattfinden hat das Sperrsignal seine Berechtigung.

Didi



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#8 von mebo , 26.01.2013 19:59

Zitat von mb-didi

Wenn Sperrsignale in "Fahrverbot" festgelegt werden dürfen auch keine Zugfahrten stattfinden.
In Stellung Sh0 heißt es: Fahrverbot. Dieses Signal gebietet Zug- und Rangierfahrten Halt.
Bei Zugfahrten wird das Ausfahrsignal und das Sperrsignal in Fahrtstellung gebracht und die Fahrt darf erst beginnen wenn auch das Sperrsignal in Sh1 ist. Es bedeutet: Fahrverbot aufgehoben. Für Rangierfahrten wird nur das Sperrsignal in Stellung Sh1 gebracht. Das Ausfahrsignal bleibt auf Halt.


Bei einer Zugfahrt in Gleis 1 werden die Sperrsignale der anderen Gleise als Flankenschutz in der Stellung Fahrverbot festgehalten.

Zitat

Wo sind in Gleis 1 und 2 Sperrsignale aufgestellt?


Nirgends. Dass es aber in Gleis 2 sinnvoll wäre, falls Gleis 3 auch Sperrsignale hat, habe ich doch in dem Beitrag ausgeführt.

Zitat

Für die Aufstellung von Signalen, auch Sperrsignalen, gibt es Vorschriften. Hier wird nicht nach Lust und Laune eines Provinzfürsten oder Bahnhofplaners mal ein Signal aufgestellt oder weggelassen.


Es gibt Vorschriften. Diese haben sich im Lauf der Zeit aber immer wieder geändert, und bieten Interpretationsspielraum. Einerseits gibt es Vorschriften, wo Sperrsignale zum Flankenschutz aufgestellt sein MÜSSEN. Es KÖNNEN aber natürlich, wenn es für sinnvoll erachtet wird, auch weitere Sperrsignale aufgestellt werden. Und hier gibt es dann halt von Bahnhof zu Bahnhof Unterschiede.

Zitat

Da von Gleis 4 auch Rangierfahrten nach Gleis 1a stattfinden hat das Sperrsignal seine Berechtigung.


Nein, eben nicht. Die Rangierfahrt würde in einem Bahnhof dieser Art per Handzeichen (z.B. per Winkscheibe)/auf Zuruf ablaufen, eben nicht signalisiert. Die Sperrsignale dienen in erster Linie dem Schutz von Zugfahrten. Erst in zweiter Linie können sie dazu verwendet werden, die Zustimmung zur Rangierfahrt zu erteilen (wobei auch das nur eingeschränkt möglich ist). Da der Aufbau von Sperrsignalen Geld kostet, hat man Sperrsignale, die ausschließlich dazu dienen, in der Vor-Bundesbahnzeit nur da aufgestellt wo man es wirklich braucht - und das dürfte in dem Fall nicht gegeben sein. Es handelt sich ja um einen kleinen übersichtlichen Bahnhof, und ausreichende Sicht zum Stellwerk scheint auch gegeben zu sein. Darüber hinaus dürfte die Zahl der Rangierabteilungen, die gleichzeitig in dem Bahnhof rangieren, auch nicht so groß sein, dass hier die Gefahr von Missverständnissen besteht.


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