Liebe Modellbaufreunde,

ich entschuldige mich gleich mal vorweg für meine dämlichen Fragen. Nach jahrelanger Abstinenz von meiner DDR-PIKO-Anlage habe ich meinen Söhnen zu Weihnachten eines dieser eher billigen Starterset von PIKO geschenkt. PIKO nicht aus Nostalgie, sondern weil es das einzige an meinem derzeitigen Wohnort angebotene System ist. Zudem passt der Preis zur erwarteten Lebensdauer der Einzelteile in den Händen meiner Söhne.

Nun haben sich bei mir gleich Fragen ergeben, die ich zwar auch schon teilweise an PIKO geschrieben habe, aber ich denke in einem lebendigen Forum kommt vielleicht besserer Rat.

(1) Der mitgelieferte Trafo dieses Sets erscheint mir extrem schwach. Wenn ich eine zweite Lok auf die Gleise stelle, verringert sich die Geschwindigkeit spürbar. Auf der Modellanlage in meiner Kindheit war so etwas überhaupt nicht spürbar. Ist das heute normal oder ein Manko dieser Einsteigersets?

(2) Der mitgelieferte Trafo arbeitet mit 12 Volt. Ich bilde mir ein, die Anlage meiner Kindheit hatte 16 Volt - kann dies sein? Wenn ja, was meint ihr, vertragen die Einsteigerset-Loks auch 16 Volt?

(3) In den beigelegten Prospekten entdecke ich den Begriff "Kurzkupplungskulisse". Was bedeutet dies?

(4) Ich habe mal einen kleinen Plan für eine mögliche Bahn erstellt (im Moment liegt alles auf dem Teppich) und stelle fest, dass die Weichen heutzutage extrem lang sind und kaum noch Radius haben. Täuscht dies? Das zieht einen kleinen Bahnhof ziemlich in die Länge. Haben andere Hersteller Weichen mit engeren Radien oder wird dies nicht mehr gemacht, um die Polung der Herzstücke zu vermeiden?

(5) Habt Ihr eine Empfehlungen zum maximalen Gefälle, welches man in Anlagen einbauen kann? Ich träume von zwei Kreisen, die einmal direkt verbunden sind, einmal jedoch mit einer Außenkurve, die dann den äußeren Kreis unterfährt. So könnte ich sowohl zwei Kreise getrennt befahren, als auch eine große ineinandergeklappte Acht. (Ich müsste damit aber quasi in einem Halbkreis je eine "halbe Lok" Gefälle einbauen. Wenn nicht klar ist, was ich meine, male ich es gern mal auf.)

Vielen Dank vorab,

Norbert

Hallo Norbert,

willkommen im Forum.

Zu einigen Deiner Fragen kann ich was beitragen .

Zu 2: Geht wohl - aber damit werden die Loks dann zu "Rennsemmeln".

Zu 3: Das bedeutet, dass damit Loks und Wagen "Puffer an Puffer" gefahren werden können - die Kulisse sorgt dafür, dass die Kupplungen in den Kurven ausschwenken ("länger werden"), damit die Puffer dann den nötigen Abstand bekommen.

Zu 4: Die Hersteller bemühen sich heute viel stärker als früher um Maßstäblichkeit - und "enge Radien" gibt's beim Vorbild nicht. Und die "echte" Bahn hat auch keine Platzprobleme durch "langgezogene Bahnhöfe"

Zu 5: Realistisch sind maximal 4 %. Sonst kriegst Du keine Züge mehr "hoch", und es sieht nach Achterbahn aus .

Übrigens: Es gibt keine dämlichen Fragen, nur dämliche Antworten ...

Gruß,
Rainer

Nun zu 1

ich habe auch probleme wenn ich eine Lok zusammen mit Wagen die mit normalen Glühbirnen beleuchtet wreden betreibe.

Gruß Jungmodellbahner

Danke für die Antworten.

Was ist nun "heutzutage" normal - 12 oder 16 Volt?

Ich finde ja Realitätstreue toll, aber nicht jeder hat einen Hobbykeller. Man sollte auch an die Papas denken, die einfach ihren Kindern eine Modelleisenbahn für die Weihnachtszeit bauen, die im Sommer dann irgendwo in der Ecke auf dem Balkon stehen muss. Und das beschränkt es irgendwo auf 1,2 m x 2,5 m. (Ja, ich weiß, falsche Spur. Aber ich habe Loks und Wagen aus nun drei Generationen ... die sollen rollen.) Hmmm, vielleicht hole ich mir einfach die alten Schienen von Piko via Ebay, da gab es "steilere" Weichen.

Meine Wagen sind angeblich mit Kurzpufferkulisse, aber zwischen den Puffern ist noch Platz. Hängt man die beim kurzen Kuppeln irgendwie anders "als normal" zusammen? Die Kupplungen sind (wenn man sie von unten anschaut) federnd gelagert und gehen in der Tat etwas raus. Da wäre also Raum vorhanden.

Kinderhände ... die erste Lok ist defekt. Aber wer kommt auch auf die Idee, den Tender der Dampflok über einen Plastikstab mit der Lok zu verbinden. Meine 20 alten Loks bzw. die 50 Jahre alten Loks meines Vaters hatten an dieser Stelle noch einen Metallstab. Alles muss man selber machen ... habe dieses altbewährte Konzept nun kopiert und selber einen Metallstab reingebastelt. (Dabei gleich mal die Lötstellen von den Kontaktschleifern abgebrochen ... meine Güte ist das alles dämlich eng verbaut. Weiß nicht mal, wie ich da mit einem Lötkolben - wenn ich einen zur Hande hätte - rankommen könnte. Zum Glück kontaktiert es zufällig auch so.)

Also, von normal kann nicht die Rede sein, denn es gibt ja Digital und analog. Digital ist unterschiedlich ab 16 V bis oben offen (Gartenbahnen Großanlagen...). Nunja oben offen ist vielleicht die falsche bezeichnung, denn ne Grenze gibt es schon.
Bwei analog ist unterschiedlich. Mit 16V geht 1 modell auf dem Gleis ab wie schmitts Katze. aber 2 Züge.... Ich persöhnlich habe zwei Trafos, eien bis12, den anderen bis14Volt. Die aber nicht in einem Stromkreis!!!

Gru0ß Jungmodellbahner

Also die Loks in meiner Kindheit waren auch eher aus der Rasse der Schmidtschen Katzen ... während die Loks aus dem Einsteigerset nun eher behäbig vor sich hinschnurren. Eher als Stubenkater einzusortieren.

Ich will in jedem Fall erst einmal nur analog. Digital ist mir zu neumodisch und sowieso nicht kompatibel mit den alten Loks aus den 50er Jahren.

Ich habe nochmals geschaut, PIKO hat wirklich einen Trafo mit "0 bis 16 V". Weiß der Geier, warum es im Einsteigerset nur "0 bis 12 V" sind ... vielleicht so wie Fahrschulanfänger, die auch zunächst nur Mopeds mit 50 ccm nutzen dürfen.

Hallo !
Dein Steckernetzteil liefert nicht soviel .
Der Trafo und Regler ist nur für eine Lok gedacht . Solltest dich entschliesen analog mehrzugbetrieb , musst sowieso getrennte Stromführungen machen . Sonst kanst nicht einzeln regeln . Generell ist es eh unwircklich mit einen Regler zwei Lok zu fahren.
Solltest du einen anderen Trafo verwenden mit Drehregler ist darauf zu achten 14 Volt = Gleichspannung für HO .
Manche Spur N Trafo sind ausreichend für zwei Lok aber mit 12 Volt = Gleichspannung . Fahren halt nicht wie wild .
Ich verwende oft den Kleinbahntrafo der geht bis 16 Volt mit 1 Ampere zum probieren , habe aber eine Makierung gemacht damit ich nicht zu Hohe Spannung am Motor habe . Die werden bald mal sehr warm ! .
Sogar da merkt man bei Zwei Lok einen Geschwindigkeitseinbruch .
Also aufpassen und lieber mal mit deinen Händler reden .
mfG Anton

Stimmt, zwei Loks gleichzeitig mit einem Trafo ist an sich erst einmal unlogisch. In meiner Praxis kam es früher dennoch vor, denn ich hatte immer zwei Kreise und da habe ich als Kind schon in jedem eine Lok zugleich fahren lassen. Und genau das habe ich nun auch meinem Sohn zeigen wollen.

(Später hatte ich dann auch zwei Trafos, ich konnte aber per Wippschalter weiterhin für jeden Kreis extra bestimmen, über welchen Trafo er läuft - und somit beide Kreise über denselben laufen lassen.)

Meine alten Trafos waren ein LGB-Trafo von 1994 sowie ein PIKO-110-V-Trafo aus den 50er Jahren, mit einem vorgeschalteten 220-110-V-Trafo (zusammen waren das bestimmt 20 kg - siehe ähnlicher Trafo bei ebay). Wie dem auch sei, beide Trafos haben problemlos zwei Loks mit Höchstgeschwindigkeit ziehen können. Früher war halt alles besser.

Mein Händler hier vor Ort - nun gut, es sind 450 km zu dem - hat gelinde gesagt Null Ahnung. Der verkauft einfach das, was ihm da aus Deutschland geliefert wird. Dem erkläre ich eher, was es so gibt ... und ich habe ja schon wenig aktuelles Wissen.

Du wohst wirklich in Russland? Wo denn?
Sorry das war t:
Vieleicht kriegst du hier im Thread ja n bessere Antwort. Also zu dem Thema 2Trafos hab ich letzt nen wirklich Interesssante Buch gelesen: Wolfgang Horn Die Modelleisenbahn Band 1 inführung in die Elektronik mit vielen Tips und tricks(Tips mit einem P)

Gruß Jungmodellbahner

Hallo,

2 Stromkreise gehen schon: beide Gleise isolieren - passende Isolierverbinder gibt es - notfalls mit einer feinen Säge die Schienenprofile durchsägen und mit Kleber verhindern, dass die Profile sich wieder zusammenschieben.

Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder jeder Trafo hat einen festen "Gleisabschnitt" oder Du schaltest einen Trafo auf einen Gleisabschnitt "auf" (Z-Schaltung)

http://k.f.geering.info/modellbahn/technik/zschaltung.htm

Peter

Zitat von 8erberg

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Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder jeder Trafo hat einen festen "Gleisabschnitt" oder Du schaltest einen Trafo auf einen Gleisabschnitt "auf" (Z-Schaltung)

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Ich habe früher eine gegenüber dem Beispiel vereinfachte Z-Schaltung genutzt (ohne lokale Trafos, nur zwei Hauptlinien). Zum Trennen hat PIKO spezielle Gleisverbinder aus Kunststoff - sägen nicht notwendig.

Zitat

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Du wohst wirklich in Russland? Wo denn?

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Im Normalfall in Novosibirsk, derzeit in einem kleinen Dorf 450 Kilometer weiter. Der nächste Laden mit Modellbahnbedarf ist in Novosibirsk. Das Angebot ist aber extrem beschränkt - einige Startersets, wenige Landschaftselemente, Kurven mit Standardradius. Alles andere nur auf Bestellung. Ersatzteile gibt es nicht. Gegenüber dem Herstellerpreis zudem 50 % teurer - was aber angesichts der russischen Zollformalitäten und des Lieferwegs nicht ganz unlogisch ist.

Hallo,

autschn..... und hier gibt es ein Jammern wenn der nächste MoBa-Laden 15 km entfernt ist.
Mit dem Zoll kann ich bestätigen, es ist einfacher und leichter eine Sendung nach China zu senden oder von dort zu bekommen....

Peter

Mein einziger Modellbahnladen auf einige tausend Kilometer hat nun zugemacht. Gab wohl doch nicht ausreichend verrückte Kunden für diese Preise.

Ich wollte noch die offiziellen Antworten von PIKO posten:

Schwacher Trafo: "Das Netzteil ist nur für die Startpackung gedacht. Einstärkeres Netzteil ist der Artikel 55006."

Hobby-Loks mit 16 Volt: "Ja, Sie können die Fahrzeuge bis 16 V belasten."

Kurzkupplungskulisse: "Die heutigen Fahrzeuge haben fast alle Normschächte und KK für die Kupplungen. Verschiedene Firmen bieten Kurzkupplungsköpfe (Flm,Roco, Märklin, Kadee) mit denen die Wagen kurzgekuppelt gefahren werden können. Diese KK können nicht an alte Modelle angebaut werden oder nur mit erheblichem Aufwand."

Maximales Gefälle: "Man sollte möglichst nicht über 3% Steigung kommen."

Hallo Norbert,
was für eine Überraschung, dass Du auch auf diesem Forum bist.
Ich habe Deine tollen Geschichten aus Novosibirsk immer sehr gerne gelesen, die entsprechen viel mehr der Wirklichkeit als unsere Fersehreportagen (war selber vor ca.2 Jahren mal vor Ort).
Kann jedem nur mal empfehlen, wer sich für Russland/Sibirien interessiert auf die Seite "Deutsche in Novosibirsk" zu gehen und Norberts Geschichten zu genießen !!!