Zitat von Ernst Seider
Hallo!
In dem MIBA-Heft "Farbe, Pinsel, Aurbrush" hat der Autor Horst Meier
den Selbstbau einer preiswerten Spritzkabine beschrieben.
Dazu braucht man nur einen grösseren Karton und einen Dunstabzugs-
motor mit Schlauch, oder eine billige Dunstabzugshaube aus dem
Baumarkt.
Wieso? Diese haben einen kollektorlosen Motor, der für die Absaugung
von "leicht entzündlichen Dämpfen" konstruiert ist.
Keineswegs unterschätzen sollte man den Sprühnebel, den man bei
den umweltfreundlichen Acrylfarben ebenso hat wie bei den Farben
mit Kunstharzverdünnung. Hier kann man sich zusätzlich mit
Gesichtsmasken schützen.
Hallo Ernst,
du bringst es auf den Punkt.
Lass mich noch ergänzend sagen: den abgesaugten Farbnebel direkt ins Freie leiten. Über den Umweg Aktiv - Kohle - Filter leiten ? Na ja, kommt drauf an, wie oft und wie viel und welche Farbstoffe man versprüht . Muss man von Fall zu Fall enscheiden, ob sinnvoll oder nicht. Wer nur - wie man so schön sagt - alle Schaltjahre mal was spritzlackiert, dürfte wohl keine Umweltschäden verursachen.
Wenn man im geschlossenen Räumen mit Anstrichstoffen arbeitet, unbedingt für Durchzug sorgen. Das erspart zwar nicht die Maske ( Atemschutz ) beim Spritzen, aber der Geruch setzt sich fest und ist genau so auf Dauer schädlich wie der Spritznebel. Nur mit dem Unterschied, dass der " Geruch" keine winzigen Farbteilchen enthält.
Nicht den Hautschutz vergessen. Handschuhe tragen. Vor allem bei lösungsmittelhaltigen Anstrichstoffen.
Brandschutz sollte man auch nicht außer acht lassen, wenn man sich schon eine Absaugung anschafft. Niemals NC - Lack- und Kunstharzlacknebel über die gleiche Absaugung ableiten. Das kann Explosionen durch vorhandene abgesetzte Partikelchen auslösen.
Farbnebelreste sind Sondermüll.
Zu den Acryllacken auf Wasserbasis noch ein Wort: die Abfälle dieser Anstrichstoffgruppe gehören nicht ins Abwasser. Das ist eine irrige Meinung, wenn viele glauben, der Umweltengel besage, dass der Stoff ins Abwasser gelangen darf. Das ist total falsch. Der Umweltengel besagt nur, dass dieser Anstrichstoff gegen einen Anstrichstoffstoff mit viel Lösungsmittel ersetzt wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Lacke auf Wasserbasis enthalten auch geringe Mengen Lösungsmittel und giftige Stoffe, die die Klaranlagen nicht beseitigen können und u. U. die Kläranlage lahm legen können. Wem nachgewiesen werden kann, dass er so einen Stoff ins Abwasser eingeleitet hat, kann sich auf eine deftige Rechnung freuen. Von der möglichen Bestrafung ganz abgesehen.
Hier wurde in einem anderen Posting gesagt, dass man ganz bestimmte Lacke auf Wasserbasis sogar trinken könnte. Über diese Aussage könnte ich lachen, wenn es zum Lachen wäre. Dieser Betreffende hat damit nur kund getan, dass er vielleicht von der Applikation von Anstrichstoffen eine Ahnung hat, aber von der Zusammensetzung wenig Ahnung hat, sonst hätte er das gar nicht geschrieben.
P.S.: Wer häufig mit der Spritzpistole arbeitet, sollte auch mal die Gebäudebrand- und Haftpflichtversicherung "abklopfen" ob evt. entstandene Schäden (mit)versichert sind.
Edit: Putzlappen und Papiertücher, die mit Lösungsmittel in Berühung gekommen sind, unbedingt in einem Blechbehälter im Freien bis zur Entsorgung lagern. Es besteht Selbstentzündungsgefahr!!!
Dass man nicht rauchen darf, muss ja wohl nicht gesondert erwähnt werden.