Hi,

neben der Moba beschäftige ich mich hin und wieder auch mit Lego Mindstorms und erlebe dort gerade, wie man - in meinen höchst subjektiven Augen - eine neue Produktgeneration, Lego Mindstorms NXT, "richtig" am Markt plaziert.

Bei Lego Mindstorms NXT gibt es ein öffentliches "Early Access Program" für einen kleinen Kreis der "Fans", die Firmware wird anläßlich der Markteinführung des Produkt zur individuellen Weiterentwicklung der "Open Source Community" zur Verfügung gestellt.

Warum nutzte denn Märklin nicht die "kostenlosen" Ressourcen für beta-Testprogramme und stellte den Code der CS der Community zum Debugging und Weiterentwicklung zur Verfügung ?

Vielleicht sollte man in Göppingen mal etwas auf diesen anderen Klassiker des Kinderzimmers schauen und lernen, wie dieser "richtig" auf den kreative Neugier seiner Anwender reagiert hat. Die erste Generation der Mindstorms war "closed source", aber bald dank des Forscherdrang vieler Studenten dechiffriert.
Lego hat die Angst vor dem Anwender und dem Markt mit seinen Mindstorm Add-on Produzenten abgelegt. Lego beginnt die Kreativität des Marktes für die Weiterentwicklung des Produkts und des Produktumfelds zu nutzen.

BTW, in den neuen Mindstorms NTX Systemen arbeitet die gleiche Prozessorarchitektur wie in der CS....vielleicht kommt ja einer auf die Idee, mit dem Ding eine MOBA zu steueren....

hallo helmut

wie ich es sehe gibt es zwei geschäftsphilosophien.
nennen wir sie mal microschrott und lego.

microschrott:
hat eine "rieseige" entwicklungs abteilung; bringt unausgereifte produkte auf den markt, lässt sich die probleme raportieren und verdient sich mit updates eine goldene nase

lego: produziert primär plastikbausteine und verdient damit ihr geld. diese können nun mittels microchip programiert werden. lego hat keine microchip (hw und sw) abteilung, und will es vermutlich auch nicht da diese längerfristig nicht zu beschäftigen wäre. allso bediehnt sich lego dem wissensschatz der öffentlichkeit (du nennst das wohl "community")


in welches muster passt da märklin am besten hinein?

zum einen möchte die öffentlichekeit, dass mä eine eigene "riesige" entwicklungsabteilung hat (kernkompetenz), die in der lage ist, in eineinhalb jahren ein ausgereiftes prudukt bereitzustellen,. auf der anderen seite will die öffentlichkeit, dass sich märklin mit dem offenlegen des codes gleich selber die beschäftigung seiner entwickler zunichte macht.
das dilemma ist doch, dass zum entwickeln einer moba steuerung eine gewisse anzahl von manntagen erbracht werden muss. da gibt es genau zwei möglichkeiten: wenig leute über lange zeit oder viel leute über kurze zeit. schreien tun wir doch alle nach "viel leute über kurze zeit"! was machst du (resp mä aber mit den vielen leuten wenn die steuereung entwickelt ist? langlebigkeit wird ja auch noch vorausgesetzt.

wie mans wendet und dreht..........

Zitat von Heinzi

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lego: produziert primär plastikbausteine und verdient damit ihr geld.

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Hallo Heinzi,

Lego und Geld verdienen?

Lego hat den Trend genau so verpasst wie viele
andere Spielwaren Hersteller! Wer will heute schon
"Steine" die aufeinander passen? Nicht umsonst hat
Lego 2003 955 Mio. DKK und 2004 1.931 Mio. DKK
Verlust gemacht. Erst als man PC-Spiele,
die Software und andere elektronische Komponenten
(wie hier bereits beschriebene: Mindstorms NXT)
auf den Markt brachte kam auch der Gewinn wieder.
In 2005 betrug der Überschuß bei Lego 505 Mio. DKK
(Dänische Kronen).

Nachzulesen ist das alles auf

http://www.lego.com/eng/info/default.asp?page=annualreport

Vielleicht sollte man in Göppingen mal nach Billund schielen.

Gruß
Christian

P.S.
Meine zwei Kids (8 + 11) spielen übrigens auch nicht
gerne Lego. Playmobil und natürlich Märklin sind bei
uns angesagt ....

na ja das mit dem geld verdienen ist so eine sache.

Zitat

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Vielleicht sollte man in Göppingen mal nach Billund schielen.

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genau.....und anstelle der vorbildgetreuen nachbildungen von loks und wagen computerisierte schinentaugliche flipperkästen oder ungeheuer machen die zwischendurch (opencource sei dank) ein tänzchen aufführen à la citroen reklame ?
(ob ich mir meine idee patentieren lassen sollte?)

Da prallen wie gesagt zwei Philosophien aufeinander.

Märklin hat gerne ein völlig abgeschottetes Produkt an das sich nur ausgesuchte Partner andocken dürfen.

Es soll ja unter anderem auch wegen der Offenlegung der Schnittstellen von CS zur Software auf dem PC zum Zerwürfnis gekommen sein. ESU wollte, Märklin nicht.

Es geht nach dem Motto: Du Kunde kaufst das was für für richtig halten. Der Rest geht dich nichts an. Wir befriedigen alle deine Bedürfnisse und bieten dir das komplette Programm rundum. Was es von uns nicht gibt, das gibt es überhaupt nicht.

Wolfgang

Hallo "Heinzi",

Zitat von Heinzi

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microschrott:
hat eine "rieseige" entwicklungs abteilung; bringt unausgereifte produkte auf den markt, lässt sich die probleme raportieren und verdient sich mit updates eine goldene nase

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Ich wäre froh, wenn die Mehrheit der Modellbahnhersteller wenigstens ausgereifte Produkte auf den Markt bringen würden, so wie es Microsoft macht. Normale Updates sind bei Microsoft gratis, neue Verisionen kosten bei allen Softwarefirmen etwas. Tatsache ist, dass ich weder mit Microsoft-Produkten noch mit meiner MOBA-Probleme habe, aber ich wechsle diese Dinge ja auch nicht so oft wie die Kleider. Da zahlt sich halt aus, wenn man ausgereifte Produkte verwendet, die vielleicht etwas teurer sind wie andere, dafür Support und Qualität bieten und dadurch Preiswert sind.

Ich hasse so unqualifizierte Vorfwürfe an Microsoft und andere "Grossfirmen" (auch Märklin und Roco zähle ich dazu), vor allem wenn sich die Probleme zwischen Stuhl und Tastatur befinden und nicht in den Entwicklungsabteilungen dieser Firmen. Ausdrücke wie "Mikroschrott" usw. qualifizieren den Schreiber automatisch .

Zitat von Heinzi

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.....auf der anderen seite will die öffentlichkeit, dass sich märklin mit dem offenlegen des codes gleich selber die beschäftigung seiner entwickler zunichte macht.

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Es gab eine Firma, die baute gute PC's bis es dieser Firma in den Kopf stieg. Sie wollten die Konkurrenz ausschalten, indem sie ein eigenes Betriebssystem und einen eigenen BUS für Zusatzkarten entwickelte. Die meisten Kunden verweigerten diese auch nicht schlechten Produkte und setzten auf den PC-Standard. Fakt ist, die unrentablen IBM-PC's gibt es nicht mehr bzw. die PC-Sparte wurde an eine chinesische Firma verkauft und kommen jetzt von China. Deshalb ist die Märklin-Philsosophie grundfalsch und vielleicht ist auch da China schneller die Lösung als einem lieb ist.

Zitat von Heinzi

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das dilemma ist doch, dass zum entwickeln einer moba steuerung eine gewisse anzahl von manntagen erbracht werden muss.....

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Das Dilemma ist, dass niemand von der grossen Gemeinde der heute schon mit PC gesteuerten Anlagen dank ausgereifter Software (z.B. WDP, TC) auf eine Zwangssoftware von Märklin wartet. Bei meinem Entscheid, welches H0-Modellbahnsystem ich nach meiner langjährigen N-Bahner Zeit wählen soll, fiel nicht auf Märklin, weil ich nie nur von einem einzigen Hersteller abhängig sein wollte (z.B. Gleise und neuerdings auch die Digitalsteuerung). Extrazüge fahre ich lieber bei der realen Bahn und nicht bei der Modellbahn . So freue ich mich nun auf den 2 tägigen Ausflug nach Chamonix (F), von Martigny (CH) bis Vernayaz (CH) mit dem Oldtimer-Triebwagen Nr.15 (Extrazug ), dem Abstecher von Le Châtelard (CH) zum Emosson-Stausee (CH, Standseil- und Panoramabahn) und am 2. Tag von Chamonix (F) via St-Gervais-les-Bains (F) - Genève (CH) wieder nach Zürich

mit freundlichen Grüssen

Gian

Hallo,

also eigentlich hat Lego mit dem Elektronikgedöns Millionen in den Sand gesetzt und gerade in diesen Tagen angekündigt, daß in Europa fast 2/3 aller Mitarbeiter entlassen werden.

Damit möchte ich aber nicht sagen daß Märklin bei der Einführung von Systems irgendetwas nicht falsch gemacht hat.