RE: Neusilber brünieren o.ä. und Leitfähigkeit?

#1 von Samy1981 ( gelöscht ) , 10.10.2009 18:40

Gibt es eine Möglichkeit Teile aus Neusilber farblich zu bearbeiten und ihre Leitfähigkeit zu erhalten?

Um genau zu sein geht es um Riffelblech, Verwendet als Mittelleiter, ist in Neusilber hergestellt und ich hätte gerne eine Rost- bis Dunkelbraune Oberfläche.......

Letzte Möglichkeit wäre airbrushen und anschleifen der erhabenen Stellen, dann blitzt aber wieder Silber durch......


Samy1981

RE: Neusilber brünieren o.ä. und Leitfähigkeit?

#2 von aetzchef ( gelöscht ) , 10.10.2009 21:42

hallo Samy,
habe das noch nicht getestet, aber airbrush müsste gehen.
verwende einen rostroten mattlack, stark verdünnt, und wische mit einem sehr feinen stoff, der über einen ebenen klotz gespannt ist, nach dem trocknen. mit dem zum lack passenden verdünner, die erhöhten spitzen oder flächen vorsichtig ab.
ich denke, man sollte den farbauftrag extrem dünn und vielleicht mehrmals aufbringen. den rest bringen die schleifer.


aetzchef

RE: Neusilber brünieren o.ä. und Leitfähigkeit?

#3 von ET 65 , 11.10.2009 16:58

Hallo Thomas,

Metalle haben die Eigenschaft elektrisch zu leiten. Wenn Du auf die Metalloberfläche einen Lack, etc. aufbringst, ist dies ein Nichtleiter, der für Isolation sorgt! Wenn dieser Lack wieder abgeschliffen wird, schaut die blanke, glänzende Metalloberfläche durch. Bei Neusilber ist diese Metalloberfläche leider silberfarben und damit sehr hell und deutlich sichtbar. Vorteilhaft wäre hier die Verwendung von Messingprofilen (wie sie von Fleischmann im Modellgleis verwendet wurden) oder Bronzeprofilen. Diese weisen einen dunkelgelben bis brauen Farbton auf.

Durch das chemische Behandeln der Metalloberfläche wie z.B. das Brünieren wird auf der Metalloberfläche eine dunkle Schicht aufgebracht. Diese ist anorganischer Natur, deshalb ein Nichtleiter und führt zu Kontaktproblemen. Die Schicht ist auch so dünn, dass sie durch das Schleifen des Stromabnahmeschleifers schnell abgerieben würde. Dies sieht man immer wieder an den brünierten Radreifen, die blank werden.

Gruß, Heinz


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RE: Neusilber brünieren o.ä. und Leitfähigkeit?

#4 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 11.10.2009 19:17

Hallo Thomas,

hör Dich doch mal um, ob Du in Deiner Nähe einen Galvanikbetrieb hast, der Dir die Teile "schwarz vernickeln" kann.

Das hat nix mit Schwarzarbeit zu tun, beim galvanischen Beschichten mit reinem Nickel erzielt man eine silberglänzende Oberfläche, "verunreinigt" man aber das Nickel mit Kupfer wird die Oberfläche schwarzglänzend, besitzt aber nach wie vor ausgezeichnete elektrische Leitfähigkeit.


Laenderbahner

RE: Neusilber brünieren o.ä. und Leitfähigkeit?

#5 von PNJetta , 01.01.2010 22:55

Brünieren dient dem Bilden einer schwachen Schutzschicht auf eisenhaltigen Oberflächen, um Korrosion zu vermindern. Durch Eintauchen der Werkstücke in saure bzw. alkalische Lösungen (z. B. Natronlauge) oder Salzschmelzen bilden sich Mischoxidschichten (Konversionsschicht) aus FeO und Fe2O3 von tiefschwarzer Farbe. Dies ist allerdings nur feiner Edelrost. Die Brünierung ist keine Beschichtung. Der Stahl erhält durch den chemischen Prozess eine schwarze Oberfläche.

Durch die geringe Schichtdicke von circa 1 µm, die verfärbt ist, bleiben die brünierten Werkstücke weitestgehend maßhaltig. Wegen der Porosität der Brünierschicht besitzen sie einen nur geringen Korrosionsschutz, der sich aber durch Beölen oder Befetten deutlich verbessern lässt. Diese Schichten sind weitgehend biege- und abriebfest sowie bis circa 300 °C temperaturbeständig. Das Einsatzgebiet liegt im Maschinen- und Werkzeugbau. Weiterhin dient die Brünierung als Haftgrund für weitere Oberflächenbehandlungen wie dem Lackieren. Eine spezielle Anwendung ist das Brünieren von Handfeuerwaffen.

Das Verfahren ist in der DIN 50938 normiert.

Neben dem Schutz dient die Brünierung oft auch zur optischen Aufwertung von Gegenständen, beispielsweise um ein „antikes“ Aussehen zu erzeugen, wie bei Möbelbeschlägen und Schrauben aus Messing. Dort kann das Brünieren mit Essigessenz (Essigsäure) erfolgen.

Viele Verfahren zum Brünieren von Eisen sind kompliziert, giftig oder feuergefährlich. Eine vor allem in der Vergangenheit verwendete Methode, die wesentlich einfacher realisierbar ist, ist das Abbrennen von Leinöl auf der Eisenoberfläche. Dazu wird das Metall zwischen glühenden Kohlen erhitzt und dann mit Leinöl abgeschreckt. Alternativ kann auch das Öl zuerst aufgetragen und der Gegenstand dann erhitzt werden. Gewöhnlich sind mehrere Durchgänge erforderlich, um ein gutes Ergebnis zu erzielen


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