Hallo Randolf,
ich habe hier noch einmal eine ältere Diskussion aus dem Mai 2014 (S. 59 dieses Threads) ausgegraben, um noch einen offenen Punkt zu erläutern:
Zitat von SpaceRambler
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Den Gepäck-Bahnsteig bauen, das war nicht sonderlich schwer. Aus einer 5-mm-Sperrholzplatte habe ich die Grundform (grob 84 x 6 cm) zugeschnitten. Dann wurden Auhagen-Pflasterplatten aufgeklebt. Hier habe ich nicht die Faller-Dekorplatten 170826 genommen, weil der Gepäckbahnsteig so robust konstruiert sein muss, dass ich darauf NOTFALLS auch meine Aufstiegshilfe abstützen muss.
Zitat von Bauzugfahrer Andreas
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Wenn du Bohlenüberwege nutzen möchtest, brauchst du auch zwei. Den ein Wenden der Gepäckkarren auf dem schmalen Bahnsteig - vor allem wenn die Gepäckkarren zu mehreren aneinander gehängt waren - war nicht möglich oder es brauchte unverhältnismäßig lange Zeit zum Umspannen der Karren und z.T. wenden mit Muskelkraft.
Auch mußte u.U. das ganze Gespann sehr schnell von einem Ende des Bahnsteigs zum Anderen, wenn der Gepäckwagen mal wieder nicht da eingereit war, wo er eigentlich lt. Reihungsplan sein sollte
Elektro Fahrerstandkarren Type EK 2002:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,5804903
Der Wendekreis beträgt ca. 5,8m. wobei die Fahrerplattform außerhalb des Wendekreises schwebt. Damit ist der Gepäckbahnsteig mit knapp 5,2 m etwas zu schmal, um im einem Zug zu wenden.
Aber:
Im Mainzer Hauptbahnhof hatte ich 1974-1980 jeden Tag Gelegenheit, den Artisten auf diesen Karren bei ihrer Arbeit zuschauen zu können. Dort fand der Gepäckverkehr in Ermangelung von Gepäckbahnsteigen auf den normalen Bahnsteigen statt.
Folgendes konnte ich beobachten:
1. Es gab nur einen Bohlenübergang über alle Bahnsteiggleise in Höhe der Expressabfertigungshalle (Bereich Geise 1 bis 4/5a).
2. Nicht selten waren bis zu 10 Gepäckkarren an der Zugmaschine angehängt
3. Nicht benötigte Karren waren am gegenüberliegenden Ende der Bahnsteige (Gleise 1 bis 4/5b) abgestellt
4. Die Fahrerstandkarren konnten wegen Hindernissen (abgestelle Gepäckkarren) nicht immer in einem Zug wenden (mit allen Karren im Schlepp). In diesen Fällen stieß der Fahrer ein kleines Stück zurück und vollendete die 180° Kehre dann in zwei "Zügen", die Gepäckkarren wurden hierzu NICHT abgehängt. Hierbei kam es auch schon mal vor, dass das kurvenäußere Rad bedenklich nah an die Bahnsteigkante kam und Fahrzeugteile über die Bahnsteigkante hinausragten. Dass das nur funktionierte, wenn am betreffenden Gleis kein Zugverkehr stattfand, bedarf sicher keiner besonderen Erwähnung.
Durch die kurzen Radstände (die gelben Karren der Post waren ja noch ein gutes Stück kürzer, als die blauen der Bundesbahn) waren die Gepäckkarren sehr wendig. Eigentlich gab es nur zwei Limits zur Beschränkung der angehängten Gepäckkarren (zumindest bei Leerfahrten oder teilweise beladen):
1. Kurvenradius zum überqueren der Gleise musste beim letzten Wagen noch groß genug sein, dass dieser die 90°-Kurve vom Bahnsteig auf den Bohlenweg nicht verfehlte
2. Beim Wenden auf den Bahnsteigen durfte sich kein Hindernis im Bereich des Innenradius befinden (z.B. Laternenmast etc.)
Hier noch ein ineteressanter Artikel über die Fahrzeuge mit Hintergrund-Infos:
http://www.mo87.de/?site=1&val=ber-mot&cont=700
Hier erfährt man auch, dass die Elektro Fahrerstandkarre mit Sitz EFK 2002 hieß.
Datenblatt des EK 2002:
http://asoa.de/images/pdf/Elektrokarren-ME.pdf
Das noch als Ergänzung von meiner Seite.
Ich wünsche Deiner Familie und Dir ein besinnliches Weihnachtsfest.
Grüße aus Idar-Oberstein
Erich