RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#26 von JochenM , 02.05.2009 22:53

Hallo bjb,

Zitat
Zu Deinem letzten Bild hab ich als K-und C-Gleisschnippsler noch eine Frage:

Zitat:
Die anschließenden Bögen zur freien Strecke dürften Radius ~1m haben ...


Wie hast Du mit M-Gleis einen Radius von ca. 1m hinbekommen auch durch zersägen?



Genau, auf dem ersten Bild sind alle drei Bögen oben "handgeformt", wenn man genau hinsieht, kann man es auch erkennen, genauso wie auf dem dritten Bild.

Schritt 1: Das zu opfernde gerade Gleisstück so fixieren, dass es nicht wegrutschen kann. Ich habe es senkrecht so auf den Schraubstock gestellt, dass das Schienenprofil frei nach unten schaut. Und dann mit 3 freien Fingern einen Schraubendreher oben auf das Profil gesetzt und das Profil dann durch leichte Schläge auf den Schraubendreher mit einem kleinen Hammer herausgetrieben. Den Mittelleiter herausporkeln.

Schritt 2: Den Bettungskörper zersägen. Damit das Laubsägeblatt lange durchhält, benötigt man wirklich feine Metallsägen. Sonst hakelt es im dünnen Blech ständig, und das Blatt reißt. Ich habe Größen 0/3 und 0/6 (oder heißen die 00/3 beuw. 00/6 ???) besorgt, gibt es z.B. bei "zu Jeddeloh". Wichtig ist, dass nicht zu viel Material verloren geht, sonst wird ja der Schwellenabstand ungleichmäßig. Ich habe den Bettungskörper zwischen jeder dritten Schwelle mittig durchgetrennt und dann mit einer großen Metallfeile leicht schräg gefeilt. Hier geht es wirklich um 1/10 mm. Immer mal wieder die Teile aneinanderhalten, man glaubt gar nicht, wie wenig man wegnehmen muss.

Schritt 3: Die Schienen Profile evtl. ein wenig vorbiegen und dann die Bettungsstückchen aufschieben. Das geht bei den 3-Schwellenteilen ohne Hammer - meist. Falls das Gleis eine andere Länge wie vorher hat, nicht vergessen, die äußerste Schienenbefestigungsklammer zu entfernen, sonst wird das mit den Schienenverbindern nichts. Das Gleis ist jetzt noch in Grenzen flexibel, ohne, dass sich größere Spalten als an anderen originalen Schienenübergänge auftäten. Das Gleis also genau einpassen. Das Gleis umdrehen und von unten das Profil mit dem Bettungskörper verlöten (wo die Schienenbefestigungen sind, ist ja ein Loch. Die Geschichte lässt sich mit einem 30 W Lötkolben gut löten und es reichen für Stabilität ein paar wenige Punkte. Das Profil steht jetzt ein wenig über, das kann mit der Metallfeile oder Laubsäge gerichtet werden.
Sinnvoll fertigt man das Gleis einen halben mm zu lang an, und feilt es dann auf Maß.

Schritt 4: Der Mittelleiter passt meist nicht mehr, er ist zu lang. Ich habe mit geholfen, in dem ich den mit Hilfe zweier Flachzanegn ein wenig Zickzack gebogen habe, dann passt es wieder. Wenn an einem Ende die Befestigungsklammer für den Mittelleiter fehlt, geht es mit der Pappmethode: Ein Stück Pappe in die Bettung kleben, Mittelleiter durchdrücken und mit Heißkleber befestigen.



Du siehst, das artet schon in Arbeit aus. Ich habe es aber nur an wenigen Stellen gemacht, so dass sich der Aufwand in Grenzen hält.

Viele Grüße
Jochen


JochenM  
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RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#27 von JochenM , 02.05.2009 23:17

1
 
Hut ab, Jochen. Wer hätte gedacht, daß man mit M-Gleisen so flexibel bauen kann? Da tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Ich überlege mir, auch die Weichen c und d zu küzen, um fürs Gleis 1 noch ein paar Zentimeter zu gewinnen.
 



Hallo Clemens,
m.E. sind die Weichen c + d nicht geeignet, um gekürzt zu werden. Wenn du den Bogen kürzt, stimmt der Winkel nicht mehr. Und die DKW kannst du nicht kürzen. Oder hast du vor, Weichen a, c und d im Bogen um -sagen wir- je 5° zu kürzen und die DKW 10° schräg zu legen? Dann rutscht Weiche d natürlich um ein Stück nach links, aber du musst noch einen 15° Winkel vom 52er Gleis einfügen.

Ich habe das vorher am Fußboden ausprobiert, also die Weichen hingelegt und z.T. -wo gekürzt werden soll- übereinander. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht selber in die Tasche lügt!

Wenn du mit Sinus und Cosinus und deren Umkehrfunktionen umgehen kannst, kannst du dir das alles ausrechnen. Wenn du einer 52er-Weiche den Bogen direkt am Herzstück absägst, hast du fast eine 15° Weiche (genauer 15,65°).

Gruß Jochen


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RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#28 von Steppenwolf ( gelöscht ) , 03.05.2009 19:30

Ich habe mir gedacht, bei den Weichen c und d den Bogen um jeweils etwa 8° zu kürzen. Die DKW bleibt, wo sie ist, aber die Weichen rücken näher an sie heran. Ein 8°-Stück füllt dann die Lücke zwischen d und Gleis 1. Weiche a rückt ein Stück nach, wodurch die Ladegleise ein Stück nach rechts schwenken. Dann muß ich mir noch einen neuen Bogen zwischen c und d aussägen. Insgesamt aber wäre das viel Aufwand für einen kleinen Längengewinn bei einem Gleis. Ich überlege mir das noch. Vielleicht kann ich durch Verschieben der Kreuzungsweiche und durch Biegen der Weiche f die Gleisverbindung weiter in den Bogen hinausschieben. Das sehe ich mir näher an, wenn ich wieder zuhause bin und die Gleise vor mir liegen habe.


Steppenwolf

RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#29 von Steppenwolf ( gelöscht ) , 15.05.2009 00:42

Das Code-100-Gleis von Peco bietet deutlich mehr Möglichkeiten als die Märklin-Gleise. Besonders die EKW und die Außenbogenweichen gefallen mir. Vor allem aber sind die Weichen vergleichsweise schlank, und es gibt fast jede mit verschiedenen Radien. Deswegen habe ich einen neuen Plan entworfen. Er ist gut 40 cm länger als der alte und bietet Platz für Züge von knapp 1 m Länge. Auch die Weichen sind nun deutlich schlanker. Sie haben alle einen Abzweigradius von 914 mm. Der Rest besteht aus Flexgleisen. Wundert Euch also nicht über das eine oder andere krumme, weil von Hand eingezeichnete Gleis!



Legende:
A = Empfangsgebäude
B = Güterschuppen
C = Freiladegleis, Kran
D = Lokschuppen
E = Kohlebunker mit Wasserkränen

Wenn Ihr den Plan mit dem alten vergleicht, werdet Ihr feststellen: Es ist eigentlich genau das Gleiche, nur halt ein bißchen anders. Das Empfangsgebäude steht jetzt, ähnlich wie in Rauenstein, nicht mehr direkt am Bahnsteig, und die Gleise 5a und 6a sind jetzt reine Abstellgleise für Güterwagen. Einen Industrieanschluß könnte ich zwar oberen, linken Teil unterbringen, aber ich glaube nicht, daß der Bahnhof dadurch viel gewinnen würde. Das überlege ich mir noch.

Was haltet Ihr nun von dem veränderten Entwurf?


Steppenwolf

RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#30 von JochenM , 15.05.2009 22:50

... in einer ganz anderen Liga!

Auf mich wirkt der Plan jetzt authentisch. Wenn du dir das Hineinbasteln der Pukos zutraust, liegst du mit dem Plan richtig. Glückwunsch!
Gruß Jochen


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RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#31 von Steppenwolf ( gelöscht ) , 16.05.2009 01:13

Danke. Die Pukos sollten sich eigentlich weitgehend problemlos einbauen lassen. Ich habe mir die Bilder der Weichen in Originalgröße ausgedruckt und gemäß NEM 340 Punktkontakte eingezeichnet. Bei der EKW und den einfachen Weichen sind noch Reserven da, für den Fall, daß das Papier etwas geduldiger ist als das Blech. Nur bei der Dreiwegweiche wird's knifflig. Da geht nichts ohne Polarisierung.


Steppenwolf

RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#32 von E 69 , 19.05.2009 22:24

Es gibt in einen Buch des Alba-Verlags
einen Vorschlag über Lenzkirch in Südschwarzwald.
Der ist genau für eine Nebenbahn in der Epoche 3/4.

E 69


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Gleise Tillig Hoe
Spurweite H0e
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RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#33 von JochenM , 20.05.2009 15:19

... hatte aber keinen Lokschuppen (jdenfalls nicht mehr in Epoche III/IV) und erst recht keine Drehscheibe!
Jochen


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RE: Planung eines Spitzkehrenbahnhofs

#34 von Steppenwolf ( gelöscht ) , 20.05.2009 22:40

Bitte keine weiteren Nennungen von Spitzkehrenbahnhöfen mehr, außer sie weisen eine wichtige Besonderheit auf! Meine Planung steht nun im Groben fest. Ich werde das Peco-Gleis verwenden, und der Gleisplan wird sich nur noch in Details ändern.

Sogar für das Drehscheibensignal habe ich nun eine Lösung gefunden (hoffe ich). Ich habe noch einen Motor samt Getriebe in meiner Bastelkiste, der klein genug ist, um sich verstecken zu lassen, und über Zahnstange, Seilzüge und Federn zwei Weinert-Drehscheibensignale drehen kann.

Ich merke aber, daß ich, je mehr ich mich in die Planung vertiefe, meine Ansprüche nach und nach immer höher schraube. Am Anfang sollte es nur eine Drehscheibe sein, im Wesentlichen ein Brett mit Gleis, Lager und Motor. Jetzt ertappe ich mich dabei, wie ich Weinert-Teile einplane, über Messingbauweise nachdenke und mir über eine Automatik den Kopf zerbreche, die mit IR-LED und Phototransistoren die Endlage überwachen soll. Bevor mir all das über den Kopf wächst, muß ich erstmal etwas experimentieren, damit ich meine Fähigkeiten nicht völlig überschätze (sondern nur ein bißchen).
Ich versuche mich erstmal an einem kleinen Diorama mit umgerüstetem Zweileitergleis und einer Fachwerkbrücke aus Messingprofilen. Wenn mir das zu kompliziert ist, kehre ich wieder zum Brett mit Gleis, Lager und Motor zurück. Es wird also noch ein wenig dauern, bis der Spitzkehrenbahnhof Gestalt annimmt, aber ich werde Euch auf dem laufenden halten.


Steppenwolf

   


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