Hallo zusammen,
warum haben die meisten deutschen Dampflokomotiven rote Räder? Gibt oder gab es dafür einen besonderen Grund?
Gruß
Michael
Hallo zusammen,
warum haben die meisten deutschen Dampflokomotiven rote Räder? Gibt oder gab es dafür einen besonderen Grund?
Gruß
Michael
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Hallo Michael,
tja, ohne es wirklich zu wissen hat es wohl mit einer gewissen optischen Wirkung zu tun gehabt. Da die Dampfrösser obenrum meist schwarz waren, hat man wohl ne schöne kontrastierende Farbe genommen, die auch bei normaler Verschmutzung noch was hergemacht hat. Da es so wohl ganz ordentlich Anklang fand hat man es aus einheitlichen und wirtschaftlichen Gründen wohl generell so angewandt.
Das war jetzt nach persönlicher freier Interpretation, es melden sich bestimmt noch ein paar Experten, sofern die Köpfe nicht zu sehr mit Märklins Insolvenz befaßt sind.
Gruß Johannes
Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!
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Ich könnte mir auch vorstellen, das es was mit Sicherheit zu tun hatte. Sieht man rote, sich bewegende Teile doch besser als schwarze.
In Bayern wurden rote Raeder eingefuehrt, um Risse in den Raedern besser zu erkennen. Vorher waren die Raeder auch gruen.
Einen vergleichbaren Grund hat die Farbgebung der DRG sicher auch.
Der schwarze Aufbau soll die Verschmutzung weniger auffaellig machen. Schon vor dem 1.WK waren preussische Gueterzugloks in einigen Industrieregionen schwarz.
Ansonsten koennen die Baden und die Wuerttemberger sicher mehr zu "ihren" Bahnverwaltungen und deren schwarz/roten Anstrichen sagen
VG Nils
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Hallo
Risse im Metall, oder andere Beschädigungen sind bei farbigem Anstrich besser sichtbar. Man hätte aber auch gelb, grün, blau einsetzen können.
Ich glaube, dass sich rot als Warnanstrich europaweit durchgesetzt hatte. Daher sind die beweglichen, gefährlichen Teile mit der Warnfarbe rot versehen worden.
Gruß Günter
Grundsätzlich ließ sich sagen: Alles was rot ist, soll (möglichst) kalt bleiben, alles, was schwarz ist, darf warm werden.
Genau diese Frage hat mal jemand im Eisenbahnmuseum in Nördlingen gestellt. Vom dortigen Personal wurde dann gesagt, dass dies der Gefahrenbereich der Lok sei und dieser darum mit Signalfarbe versehen sei.
Viele Grüße
Roland
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Mahlzeit,
es ging primär immer um das Erkennen von Rissen in den Rädern, da dies im Betrieb sehr gefährlich werden konnte (Entgleisungen). Dabei war es egal ob die Räder Grün, Rot oder eine andere hellere Farbe hatten.
Gefahren durch bewegliche Teile kannte man damals in dem Sinne nicht. (Siehe offene Transmisionen in den Werkhallen etc.)
Gruß Thomas
Hallo,
Zitat von Bahn extra: 75 Jahre Einheitslokomotiven
Unklarheit bestand beim "Engeren Lokausschuß" noch über die Farbgebung der Maschinen. Wiederum gab Wagner den entscheidenen Impuls. Auf der 8. Sitzung im März 1925 schlug er vor anstelle der olivgrün-roten Lackierung die Maschinen mit einen schwarzen Kessel und Führerhaus und einem roten Triebwerk in Dienst zu stellen.
Wagner argumentierte, dadurch können teuer importierte Farbstoffe gespart und die Lackierung beschleunigt werden. Rund 15 Tage dauee das Lackieren einer grün-roten Länderbahnmaschine.
Das klassische Rot-Schwarz der deutschen Dampfloks war geboren.
Leider geht auch hier der eigentliche Grund für das rote Fahrwerk nicht hervor, aber ich vermute auch, daß es auch der besseren Schadenserkennung diente (weswegen ja auch bei der DR (DDR) die E-Loks rote Fahrwerke erhielten).
Viele Grüße
Thilo
Meine Modulanlage mit Bf. "Königsförde"
Hallo,
laut Wikipedia diente die rote Farbe der schnelleren Erkennung von Rissen.
Ultraschallprüfungen etc. waren noch nicht bekannt.
Gruß Uli
Hallo,
ich dachte, das wäre damit man schwarzgelackte Schönheiten auf roten Rädern besser von rotgelackten Schönheiten in schwarzen Stiefeln unterscheiden kann.
Zitat von Karlheinz Hornung
Hallo,
ich dachte, das wäre damit man schwarzgelackte Schönheiten auf roten Rädern besser von rotgelackten Schönheiten in schwarzen Stiefeln unterscheiden kann.
nein, wenn man hier Risse entdeckt ist schon alles entgleist.
Gruß Thomas
Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!
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Zitat
Grundsätzlich ließ sich sagen: Alles was rot ist, soll (möglichst) kalt bleiben, alles, was schwarz ist, darf warm werden.
Na ja, wenn das Schwarze so heiß ist, dass es glüht ist da aber nichts mehr mit Kontrast.
Peter
Zitat von Karlheinz Hornung
Hallo,
ich dachte, das wäre damit man schwarzgelackte Schönheiten auf roten Rädern besser von rotgelackten Schönheiten in schwarzen Stiefeln unterscheiden kann.
Hi Charles,
neeee, da langt eine einzige Geruchsprobe.
Die Mischung des Geruches von Dampf, Fett, Öl, Ruß, Kohlen ist einzigartig.
(gemeint ist jetzt die Lok )
Die anderen riechen nur nach N.....diesel
(synthetisch mit Aromastoffen erzeugt)
Hallo Wolfgang,
Du hast halt immer echte Insiderinformationen ops:
Besser als der Experte für Fahrgestelle hätt ichs auch nicht erklären können.
Grüße Frank
Zitat von Eresburg
Hallo,
laut Wikipedia diente die rote Farbe der schnelleren Erkennung von Rissen.
Ultraschallprüfungen etc. waren noch nicht bekannt.
Gruß Uli
Moin,
offenbar aber haben die Fachleute in den benachbarten Bahnverwaltungen, z.B. SNCF, ÖBB, DSB, "ihre" Risse trotz schwarzer Lackierung erkannt...
Gruß aus Münster,
HeinzH.
Hallo zusammen,
danke für Eure zahlreichen Antworten.
Gruß
Michael
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Zitat von HeinzH.
Moin,
offenbar aber haben die Fachleute in den benachbarten Bahnverwaltungen, z.B. SNCF, ÖBB, DSB, "ihre" Risse trotz schwarzer Lackierung erkannt...
Gruß aus Münster,
HeinzH.
In Deutschland hatte und hat man es doch immer gern etwas exakter und kleinkarierter als bei den europäischen Nachbarn.
.....naja, wobei rote Räder bei Dampfloks ja nur irgendwie so eine "Modellbahn-Sache" sind. Schaut man sich Fotos von Dampfloks an, so waren diese beim Vorbild grundsätzlich rußverschmiert schwarz-grau-braun. Das Rot schimmerte nur selten durch, wenn so eine Lok denn mal poliert wurde.
In so fern relativierte sich der Gedanke eines attraktiven Aussehens mit roten Rädern/Speichen im Alltagseinsatz recht schnell.
Gruß, Olaf
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Hallo zusammen,
Wolfgang Diener schreibt zu diesem Thema in seinem Buch "Anstrich und Bezeichung von LOKOMOTIVEN" Ausgabe 1996 Seite 20:
"Der hellrote Anstrich der Räder und des Rahmens war von Vorteil, weil es damit leichter war, Risse im Rahmen und an den Rädern festzustellen. Gleichzeitig wollte man mit dem grellen Anstrich auf die Gefahren aufmerksam machen, die von einem Dampfloktriebwerk mit seinem schwereren Gestänge ausgehen."
Das bestätigt die Aussagen der anderen Forumsteilnehmer.
Das Rot war übrigens nicht immer das gleiche Rot. Laut obiger Quelle wurde für Dampflokomotiven im Jahr 1921 der Farbton "rotbraun Nr. 11a" verwendet, der ab 1926 in "rot" RAL 7 (nach der alten RAL-Farbnummer) und "Feuerrot" RAL 3000 nach der neuen RAL 840 HR geändert wurde.
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
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