RE: Trafo für Beleuchtung

#1 von Rhombus ( gelöscht ) , 28.12.2008 17:09

Welche Trafos von welchen Herstellern setzt Ihr für die Beleuchtung ein?
Wegen des Flackerns sollte man ja wohl Gleichstrom-Trafos verwenden.


Rhombus

RE: Trafo für Beleuchtung

#2 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 28.12.2008 17:17

Hallo,

Wechselstromtrafos flackern nicht. Ich kenne keine Modellbahnfirma die Beleuchtungstrafos mit Gleichstromausgang hergestellt hat.

Was flackert oder wabert ist bei Digitalanlagen die Übertragung der digitalen Steuerbefehle.


Karlheinz Hornung

RE: Trafo für Beleuchtung

#3 von Stellwerk , 28.12.2008 17:42

Hallo,

Oder die LED wenn Sie direkt nur mit einem Widerstand an geschlossen werden.

Ich benutze die Conrad 70 VA Artikel-Nr.: 216465 - 62
Trafos für den Lichtstrom.

Grüße
Thomas


Viele Grüße aus dem Rheinland
Thomas

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RE: Trafo für Beleuchtung

#4 von Asslstein , 28.12.2008 17:52

Hallo,

es gibt keine Gleichstromtrafos.
Gleichstrom kann nicht transformiert werden.
Und wenn das Licht flackert, liegt es nicht am Wechselstrom, sondern höchstens daran, dass die Lichtquelle ein und ausgeschalten wird.

Gruß
Knut


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RE: Trafo für Beleuchtung

#5 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 28.12.2008 18:34

Hallo Zusammen,

also: Wechselspannung ist eine Welle, die ständig zwischen Plus und Minus wechselt. Gleichspannung hingegen ist eine Linie im Plus.

Das erwähnte Flackern taucht nur dann auf, wenn man LEDs (Leuchtdioden) an Wechselspannung betreibt. Leuchtdioden gehören zu der Familie der Dioden (wie der Name schon sagt und die haben eine Eigenschaft: die lassen die Spannung nur in einer Richtung durch, in der anderen Richtung sperren sie. In der Durchlassrichtung leuchtet die Diode, in der Sperrrichtung nicht.

Nun kommen wir zum Flackern:
Wenn die positive Welle der Wechselspannung kommt, leuchtet die LED. Wenn die negative Welle kommt, sperrt sie und leuchtet nicht. Die Welle ist so schnell, dass die LED 50x in der Sekunde an und aus geht. Dieses An/Aus sieht das Auge eigentlich nicht, denn unser Auge ist so träge. Nur im Augenwinkel und wenn man genauestens darauf achtet, dann sieht man das Flackern schon.

SOBALD sich die LED aber bewegt (z.B. als Beleuchtung in einem fahrenden Wagen), sieht man das Flackern aber 100%ig.

Nun kommen wir zur Gleichspannung:
Die Gleichspannung ist - wie gesagt - eine Linie im Plus. Die LED leuchtet also ständig und somit kann da gar nichts flackern.

Nun stellt man sich vielleicht die Frage, wie man "fahrende LEDs" flackerfrei bekommt. Durch einen sogenannten Gleichrichter - Brückengleichrichter um genau zu sein. Der sorgt dafür, dass die Wellen alle im Plus bleiben (er klappt quasi die Minuswelle nach oben). Eine LED wird dann 50x pro Sekunde hell/dunkel. Um dieses Verhalten dann auch noch loszuwerden, hängt man einen Kondensator hinter den Brückengleichrichter. Er speichert die Ladung und gibt sie ab, sobald die Welle sinkt. Ergebnis: aus dem hohen Wellengang wird eine sanfte Welle und die LED dimmt nur noch ganz wenig ab.

Also: wenn Du mit LEDs beleuchten willst, nimm Gleichspannungsnetzteile (Trafos) ODER Wechselspannungstrafo mit Gleichrichter.
Bei Glücklämpchen flackert nichts, egal bei welchem Trafo/Netzteil.

Grundsätzlich würde ich empfehlen, dass Du einen stabilisierten Trafo nimmst, denn die Unstabilisierten liefern - gerade wenn Du wenige Verbraucher wie z.B. LEDs oder Glühlämpchen dranhängst - deutlich mehr Spannung als draufsteht. Die Verändern also ihre Spannung in Abhängigkeit von der Last. Stabilisierte hingegen liefern immer sauber was sie liefern sollen oder Du kannst sie umtauschen
Mehr Spannung bedeutet, dass die Verbraucher alle etwas höher belastet werden als sie eigentlich sollen und das schadet auf Dauer.

Wir haben einen Viessmann (5200), der lt. Angabe 16V AC (AC = Wechselspannung) liefern soll. Er ist nicht stabilisiert. Das Messgerät sagt, dass er 17,3V liefert. Die Abweichung ist noch ziemlich gut. Ein Märklintrafo (aus einer Startpackung) 18V DC (DC = Gleichspannung) hingegen liefert eher 21-22V. Hier wird's dann schon dramatischer ...

Ich hoffe, das klärt etwas

Viele Grüße
Kerstin


kaiyjaiy

RE: Trafo für Beleuchtung

#6 von Rhombus ( gelöscht ) , 28.12.2008 19:31

Ja, klasse.
Dann muß ich mal nach einem stabilisierten Gleichstromtrafo Ausschau halten.


Rhombus

RE: Trafo für Beleuchtung

#7 von Asslstein , 28.12.2008 19:35

Hallo Kerstin,

sehr schön ausgeführt!
Aber eine kleine Anmerkung meinerseits noch.
Trafos haben keine Elektronik. Es gibt sie nur in verschieden magnetisch harter Ausführung. Je härter, desto stabiler ist die Spannung. Stabilisiert ist jedoch keiner. Spielzeugtrafos für die Modellbahn sind grundsätzlich sehr weich, damit die Spannung bei Überlastung deutlich einbricht. Im Gegenzug haben sie bei geringer Last dafür eine deutlich überhöhte Spannung.
Geräte die Gleichspannung abgeben nennt man Netzteile. Das kann im einfachsten Fall ein Trafo mit Diode sein. Diese gibt es dann auch stabilisiert.

Für die Beleuchtung mit Leuchtdioden nimmt man am allerbesten eine Stromquelle. Schaltungen dazu gibt es im Netz.

Gruß
Knut


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RE: Trafo für Beleuchtung

#8 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 28.12.2008 21:37

Hallo Knut,

ah okay, ich kenne nur die Formulierung "stabilisiert" oder eben nicht. Man kann aber mit einem 74xx + Kondensatoren nachträglich stabilisieren:
http://www.electronicsplanet.ch/Schaltun...il/netzteil.htm

Lt. folgender Seite "kostet" diese Stabilisierung aber wohl 3V.
http://www.elektronik-kurs.de/online/ind...ngen_index.html und dann oben den Schaltplan Netzteil(stabilisiert) auswählen.

Viele Grüße
Kerstin


kaiyjaiy

RE: Trafo für Beleuchtung

#9 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 28.12.2008 21:47

Hallo Rhombus,

schön, es freut, wenn Hilfestellungen tun, was sie tun sollen: helfen

Wenn Du übrigens noch keine Erfahrung mit LEDs hast, solltest Du Dir mal folgende Seite antun:
http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/faq/led/

Viele Grüße
Kerstin


kaiyjaiy

RE: Trafo für Beleuchtung

#10 von H0! , 28.12.2008 22:15

Hallo!

Zitat von kaiyjaiy
Lt. folgender Seite "kostet" diese Stabilisierung aber wohl 3V.


Stimmt - aber wenn man von Wechselstrom ausgeht (Brückengleichrichter), dann muss man von der Spitzenspannung ausgehen.
Aus 16 Volt Wechselstrom kann man 18 Volt Gleichstrom (stabilisiert) erzeugen.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Trafo für Beleuchtung

#11 von Teppichbahner ( gelöscht ) , 28.12.2008 23:38

Ich habe einen 45 VA Wechselstromtrafo für die Beleuchtung der Häuser, Weichenlaternen und Signale. Weit über 90% der Beleuchtung sind LED`s die nicht flackern.
An einen Gleichrichter habe ich damals bei der Planung auch schon gedacht, diese war aber nicht nötig, da das gefürchtete Flackern ausblieb.
Bei Wechselstrom haste immerhin noch den bequemen Vorteil nicht auf die Polung achten zu müßen.


Teppichbahner

RE: Trafo für Beleuchtung

#12 von Martin Lutz , 28.12.2008 23:39

Hallo,

Zitat von H0
Hallo!

Zitat von kaiyjaiy
Lt. folgender Seite "kostet" diese Stabilisierung aber wohl 3V.


Stimmt - aber wenn man von Wechselstrom ausgeht (Brückengleichrichter), dann muss man von der Spitzenspannung ausgehen.
Aus 16 Volt Wechselstrom kann man 18 Volt Gleichstrom (stabilisiert) erzeugen.


Zunächst gehen bei 16V eff 1.4V verloren, weil beim Brückengleichrichter immer zwei Dioden aktiv sind und pro Siliziumdiode etwa 0.7V abfallen. Das ergibt 14.6V eff (Das eff steht für Effektivwert, was der allgemeinen Angabe entspricht.

Die Spitzenspannung ist jeweils (bei Sinusspannung) um den Faktor Wurzel(2) höher als die Effektivspannung.

Ist ein Kondensator hinter dem Gleichrichter, wird dieser natürlich auf die Spitzenspannung aufgeladen. Das sind dann 20.65V. Mit einem normalen Längsspannungsregler lässt sich die Ausgangsspannung also auf die 18V geregelt werden.


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RE: Trafo für Beleuchtung

#13 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 29.12.2008 00:17

@Teppichbahner:
Jup, bei unbeweglichen LEDs an Wechselspannung sieht man das Flackern quasi nicht. (Ich seh's gar nicht, aber Andreas.) Aber lass sie mal am Draht hin und herschwingen, dann bekommst Du einen gestrichelten Lichtschein. Macht man das mit einer LED an Gleichspannung, ist es eine Linie ohne Unterbrechung.

@Martin: Was ist denn ein Längsspannungsregler? Meinst Du eine Widerstand-Z-Dioden-Kombination?

Grüße von
Kerstin


kaiyjaiy

RE: Trafo für Beleuchtung

#14 von H0! , 29.12.2008 10:16

Hallo!

Zitat von Martin Lutz
Zunächst gehen bei 16V eff 1.4V verloren, weil beim Brückengleichrichter immer zwei Dioden aktiv sind und pro Siliziumdiode etwa 0.7V abfallen.


Der Spannungsverlust von 0,7 Volt tritt bei der Spitzenspannung ein (ergibt 21,2 Volt am Siebelko).


Viele Grüße
Thomas


 
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