Geehrte Forumisti,
Ich komme aus der Ecke des Schweizer HAG-Forums. Dort ist die 'Schwiegermuttertal-Bahn' mittlerweile ziemlich bekannt. Der Name wurde meiner Anlage verpasst, da ich das zweifelhafte Glück hatte, im Keller meiner Schwiegermutter einen leeren, bzw. 'falsch' genutzten Kellerraum vorzufinden. Die naheliegende Idee, ihn mit einer H0-Anlage zu versehen erwies sich nach einigen Jahren Bauzeit als nicht besonders glücklicher Griff: Meine Schwiegermutter wurde ihrem traditionellen Ruf als ebensolche gerecht und damit immer schwieriger. Bisweilen macht sie mir das Leben zur Hölle.
Bevor ich irgendwann von ihr vergiftet oder erdolcht werde, möchte ich - als Vermächtnis sozusagen - der Welt mitteilen, dass in der Schweizer Provinz mal eine Alpenbahn-Anlage bestand, die durch ihren Erbauer - mich - mit viel Herzblut geschaffen wurde.
Regelmässige Leser des HAG-Forums werden hier keine neuen Bilder und Geschichten rund um meine Anlage finden, dessen gewaltige Fischbauchträgerbrücke als Zentrum das imaginäre 'Schwiegermuttertal' überquert.
Allen Lesern des Stummi-Forum möchte ich aber hiermit eine erste Auswahl des (teilweise) ausgebauten Teils präsentieren. In der ersten Folge, die ich hier präsentiere, ist von der eigentlichen Bahnstrecke nicht viel zu sehen...hm....genau betrachtet: gar nichts. Ich möchte den Reigen für einmal nicht mit dem Bahnhof eröffnen (der zurzeit im Bau ist) sondern die Geschichte von hinten aufrollen: mit einem Teil des Hintergrundes - aber seht selbst:
Es war einmal vor langer Zeit. Genauer gesagt im Herbst 2008......
Nachdem das letzte Wochenende (und auch ein paar regnerische Tage davor) nicht zum Lustwandeln in den Bergen lud, ergab sich die Möglichkeit mir Letztgenannte in den Modellbahnkeller zu holen. Genauer gesagt verspürte ich Lust das schnöde Holzbrett, das den hinteren Abschluss meiner werdenden Anlage bildet etwas mit Farbe zu verzieren. Dabei sollte der Eindruck entstehen, dass die Anlage weit über die schroffe 'Rossiwand' hinausgeht. Kurz gesagt: ein Hintergrund sollte entstehen.
Ein bisschen grüne, gelbe, schwarze, hellgraue, braune und blaue Farbe, sowie ein Pinsel oder zwei reichten zum Umsetzen des Planes.
Nachdem man zuerst immer ein wenig unschlüssig Farben an die Wand pinselt und dabei nach einigen Irrtümern dann langsam spürt, wie es aussehen soll, entsteht dann plötzlich wie von Zauberhand eine Landschaft auf der kahlen Wand. Ich muss gestehen, dass einige Details selbst für mich überraschend entstanden. So der obere Abschluss der fernen Gebirgskette die an den Himmel anschliesst. Irgendwie kam das unvermittelt so heraus. Und da mir dieser Abschluss dann gefiel, beliess ich ihn so.
In einem ersten Versuch wollte ich die 'Rossiwand' felsenmässig noch etwas erweitern, wie ich das an anderen Stellen auch schon gemacht habe. Aber irgendwie traf ich die Schichtung und Struktur der 3-Dimensionalen Gipswände mit dem Pinsel nicht so gut. Aber seht selbst:
Dieses Foto wurde mit Blitz geschossen. Daher erscheint auch die reale Gipswand etwas verwaschen. Trotzdem sieht man links oben, dass die gemalte Wandfortsetzung nicht ganz passt. Dieses Detail wollte ich deshalb 'bewalden' - was natürlich einfacher war, als es nochmals mit einer gemalten Felsstruktur zu versuchen, die dann auch wirklich passte.
Nach ein paar Tannen aus Dispersionsfarbe präsentierte sich die Moba-Ecke dann so:
Ein bisschen Streugras und ein paar Tannen und Büsche taten ihr übriges:
Damit ersichtlich wird, was alles wirklich gestaltet ist und was lediglich aufgemalt, eine Ansicht von der Seite:
Ich ermuntere jeden, der weiss welche Seite des Pinsels man in die Farbe tauchen muss, es unbedingt zu versuchen einen zur eigenen Anlage passenden Hintergrund zu malen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - aber man kann ein Brett immer wieder übermalen, bis man zufrieden ist. Und wenn man nur etwas Blau und weiss zu einem Himmel mischt: Die Wirkung ist frappant!!
Ich verspreche, dass auf den nächsten Bildern ein bisschen etwas von einer Eisenbahn zu sehen ist.
Liebe Grüsse in den Abend
Roger