Hallo!

Ein Tor soll das private Anschlussgleis einer Fabrik von der Strecke trennen.

Auf Fotos und beim Vorbild habe ich Tore gesehen, auf denen eine Haltescheibe (rotes Rechteck mit weißem Rand) angebracht war, und ich habe Tore gesehen, auf denen ein fixes Sperrsignal (schwarze Kreisscheibe mit innen liegendem weißem Rand) angebracht war.

Sicher weiß ich, dass die Haltescheibe bei unbefahrbaren Gleisen (Baustelle, Abbruch, Unfall etc.) verwendet wird, und die Sperrsignalscheibe sehe ich in Österreich auf allen Prellböcken.

Kann mir jemand die unterschiedliche bedeutung bei Werkstoren an Privatanschlüssen erklären?

Vielen Dank und Gruß aus Wien!

Martin Dunkl

Ich habe noch weiter recherchiert und bin auf eine seite mit den österreichischen "Signalvorschrift" gestossen:
http://www.bahnstatistik.de/Signale/V2-%D6BB.pdf

Wenn ich es richtig verstanden habe, verhält es sich so:

Sperrsignal:
Ein weißer rückstrahlender Kreisring auf schwarzem Grund
(1) Sperrsignale dienen
a) zur Kennzeichnung von Stumpfgleisabschlüssen und Gleistoren, ...

Also muss aufs Tor das Sperrsignal.

Signal-Haltscheibe:
Eine rechteckige rückstrahlende rote Scheibe mit weißem Rand

Die Haltscheibe ist grundsätzlich 50 m vor der Gefahrstelle aufzustellen. Unmittelbar vor der Gefahrstelle wird die Haltscheibe
aufgestellt bei
a) Einfahrt auf besetztes Gleis (die Aufstellung einer Haltscheibe ist nur bei Dunkelheit und unsichtigem Wetter erforderlich, diesfalls darf die Haltscheibe durch ein rotes Licht ersetzt werden),
b) außergewöhnlichem Haltepunkt,
c) gesperrten Bahnhofgleisen,
d) in Freistellung untauglichen Form-Hauptsignalen.

Also steht da nichts von Gleistoren, aber ich bin sicher Gleistore mit Haltescheiben gesehen zu haben

Gruß aus Wien

In Deutschland sind an Toren Sh2 Scheiben üblich.

Hallo Scotti,
ja, das habe ich bei einer Google-Bildeingabe "Gleistor" auch gesehen.

Deine animierte Signatur finde ich übrigens sehr gut!

Zitat von scotti

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In Deutschland sind an Toren Sh2 Scheiben üblich.

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So isset.

Hi,

hier die Erklärung aus Stellwerke.de zur SH2 Tafel:

Die Tafel wird vom Wärter aufgestellt, wenn ein Hauptsignal keine Haltstellung zeigen kann (z.B. Signalflügel klemmt) oder gar kein Hauptsignal existiert, als Deckungssignal von beweglichen Brücken, als Gleisabschlußsignal an Prellböcken an Einfahrstumpfgleisen und an ausliegenden Wasserkränen (hier nur das Nachtsignal).

Desweiteren wird die SH2 Tafel an Gefahrenstellen aufgestellt und verbietet ein Weiterfahren ab dem Aufstellungspunkt. Dies ist die Erklärung für die oftmalige Verwendung an Fabriktoren. Wenn das Tor geschlossen ist - s.o., wenn es offen ist, darf die Rangierabteilung weiterfahren - eigentlich logisch....

Nochmal kurz und einfach:

Am Sh0 geht es nicht weiter, es sei denn, es wird Sh1 gezeigt. Das wäre bei Toren und Rollos viel zu aufwändig und überflüssig.

Beim Sh2 wird durch entfernen der Tafel der Haltbegriff am Gefahrpunkt entfernt. Ist das Tor auf, gibt es keinen Gefahrpunkt vor dem zu halten ist, also auch kein zustimmendes Signal.

Vielen Dank für eure Erläuterungen! Das ist plausibel und logisch.

Anscheinend wird das in Österreich anders gehandhabt, weil ich Sh0-Scheiben an Gleistorn gesehen habe. Ich werde mich hier also noch weiter kundig machen.

Gruß aus Wien

Martin Dunkl