Hallo zusammen,

bei der Planung einer Anlage mit Märklin M-Gleis bin ich auf das Problem gestossen, dass Märklin die eigene Gleisgeometrie nicht verstanden hat bzw. im Katalog widersprüchlich darstellt (bzw. dargestellt hat, Scan aus dem Gesamtkatalog 1980):



Skizze 9 widerspricht dem oberen Teil der Skizze 10
die oberen Gleise können nur einen Gleismittenabstand von 74mm haben. (sin 24°17') x 180mm = 74mm

Wenn die DKW - wie im Text zur DKW angegeben - den entsprechenden Bogen wie 5206 und die Weichen 5202 bzw. 5221 hat, kann Skizze 11 und Skizze 8 nicht gleichzeitig richtig sein, denn bei Diagonaleinbau werden 8mm Ausgleichsstücke eingesetzt. :
Wer kann mir helfen?

(ich habe derzeit keine M-Gleise, kann es also nicht durch Zusammenstecken ausprobieren)
(bitte keine Diskussion grundsätzlicher Art über M-Gleis, die Anlage soll für analoges Rollmaterial der 60er Jahre gebaut werden)
(WinTrack 9.0 zeichnet nicht besonders genau und steht im Widerspruch zu Skizze 11 aus dem Märklin-Katalog)

Dank und Gruss
von
Axel

Zu Abbildung 10: Hier ist wohl ein Tipfehler im Katalog, das Gleisanlagenbuch 0700 spricht hier ebenso richtig von 74mm Abstand.

Skizze 8 und 11 sind hingegen richtig, die 8mm Ausgleichsstücke werden wie dargestellt benötigt (sonst wäre der Gleisbstand da nur 74mm statt 77,4mm).

Hallo Thomas,

Skizze 11 geht nur, wenn die DKW einen (etwas) anderen Bogen als das Gleisstück 5206 hat. Ist das so? Genau da liegt mein Problem!

Gruss von
Axel

Ja, ich denke, sie hat einen etwas abweichenden Bogen, was aber nicht schlimm ist und durch die Ausgleichsgleise sehr gut kompensiert werden kann. Hatte früher in meiner M-Anlage genau diese Konstellation. Die Ausgleichsgleise waren afair auch schon der DKW beigelegt.

Hallo,

dann bleibt mir nur noch das (rechnerische) Problem, dass ich bei Einbau einer Diagonale von 196mm Länge (DKW plus 2 Ausgleichstücke 8mm) mit 24°17' Winkel (Weichenwinkel 5202) den Gleisabstand nicht nur um 77,4mm vergrössere, sondern um 80,6mm. Die Länge wird bei 196mm Diagonale tatsächlich um 178,7mm gestreckt, was einigermassen genau dem 180mm Rastermass entspricht.

Eine mögliche Lösung wäre, dass Märklin die Kreuzungsweiche mit einem tatsächlichen Winkel von nur 23°16' konstruiert hat, dann muss der Zug zwar über einen zusätzlichen 1° "Knick" fahren, dann passt aber die Geometrie in Länge und Breite ins Rastermass, denn nach Pythagoras ergibt sich für ein rechtwinkliges Dreieck mit Schenkeln von 77,4mm und 180mm eine Hypotenuse von 195,94 mm.

Gruss von
Axel

Vor vielen Jahren habe ich mir einmal mit AutoCad eine Gleisbibliothek für das M-Gleis gezeichnet. Dabei habe ich für die DKW 5207 einen Winkel von 23,254° und einen Radius von 43,74 cm ermittelt. Das Ausgleichsstück 5208 sollte also theoretisch den Bogen auf die 24,29° der Weichen 5202 und des Gegenbogens 5206 ergänzen. Die Abweichung zwischen Bogen und Gerade ist bei dem kleinen Winkel von etwas mehr als 1° vernachlässigbar gering.

Gruß vom Fritz



Bilder auf meine WebSite verlagert (Stummilein, Admin)

Hallo Fritz,

besten Dank, endlich jemand, der die Dinge auch mal gründlich analytisch angeht!

Für mich war es bisher eine Selbstverständlichkeit (ohne drüber nachzudenken), dass die Winkel von einfachen Weichen und zugehörigen DKW's gleich sind, damit man "ordentliche" Diagonalverbindungen in Gleisfeldern bauen kann. Bei dem C-Gleis-System mit den symmetrisierten Weichenenden ist das ja auch kein Problem, das ist dafür konstruiert. Um so mehr war ich bei näherer Beschäftigung mit den Metallgleisen verwundert, dass es bei den M-Weichen anders ist und dass im Katalog einfach darüber hinweggegangen wird.

Natürlich macht ein "Knick" von 1° im Betrieb mit den gelenkigen und spurkranzverwöhnten Märklinfahrzeugen nichts aus, die Frage ist höchstens noch, ob Fahrzeuge von Fremdfabrikaten oder auch DC zu AC-Umbauten genau solche Stellen im Gleis übelnehmen.

Gruss von
Axel