RE: [UK] eine Warship war nicht nur eine Warship

#1 von London Underground , 17.10.2008 22:13

Hallo,

Heute mal etwas mit weniger Text!

jeder wird sie kennen die Britische "Warship Class" - insbesondere das Fleischmann Modell - doch eine Warship war nicht nur eine Warship - der Name Warship kommt daher das die Lokomotiven Namen von Britischen Kriegsschiffen hatten. Diese waren auch bei der British Railways offiziell eine "Warship Class"

Generell waren die Warships auf der alten Great Western Railway heimisch und zogen u.a. Schnellzüge von Waterloo nach Exeter oder Plymouth.



die erste Warship Reihe war die Class 41 (diese Nummer hatte sie nie erhalten - die Nummer wurde dennoch von Eisenbahnfans vergeben und därf sogar historisch genutzt werden!

Diese Loks waren 6 Achsig und es wurden nur 5 ab 1958 gebaut und waren bis 1967 im Einsatz. Keine dieser Warships (es war die größte Warship Lokreihe) gibt es noch. Allerdings besitze ich ein Modell der letztgebauten Lok die "Cossack"



Die erste Serienwarship ist der V200 Lizenznachbau die Class 42 von denen 38 Loks gebaut wurden und davon gab es einige Unterbauarten - so wurden die Loks mit Maybach Motoren und Paxman Ventura Motoren ausgestattet, somit war keine Lok wie die andere - die Loks wurden alle im British Railways Swindon Works gebaut, die ersten 3 Loks waren übrigens auch Prototypen und konnten nicht mit den anderen gekuppelt werden, äusserlich waren die Loks erkennbar an den Headcodediscs (die Serie hatte "4-Digit-Headcodes" (wie die Fleischmann Lok)) - die Loks waren bis 1972 im Einsatz.

die D821 "Greyhound" und die D832 "Onslaught" gibt es noch heute.




die weitere Serie von 33 Loks (ab 1960) hatte man das selbe Lokdesign genommen, allerdings war die Leistung um 200hp stärker und wurde in die Class 43 eingereiht diese Loks wurden bei der North British Loco Company (die Vorgängerfirma hieß Dübs & Company - dessen Firmengründer stammte aus dem Rheinhessischen Guntersblum) - die Loks wurden bis 1971 eingesetzt, von dieser Reihe gibt es leider keine mehr.




die kleinste Warship genannt "Baby-Warship" (58 Loks) war die ab 1959 auch bei NBLC gebaute Class 22 und hatte eine art "abgehackte Nase" - es ist auch die einzigste Warship wo keine Lok jemals ein Namensschild hatte. Der Name wurde aber benutzt weil die Lok die selbe Technik hatte wie die großen Varianten. Die Loks wurden bis 1972 genutzt und es blieb keine Lok erhalten.

Am Schluss kommen noch drei Lokomotiven die nichts mit der Warship Flotte zutunhaben allerdings dennoch hinzugehören!




die letzte Hydraulische Diesellok (1961) für die British Railways Western Region war die "Western Hydraulic" die vom Bekannten Künstler und Designer Sir Misha Black designt wurde - dazu aber später mehr.
Es war die Class 52 und auch die größte Dieselhydraulische Lokbaureihe in Großbritannien. Gebaut wurde diese Lok in den British Railways Werkstätten in Swindon und Crewe (die Loks waren mit Bristol-Siddeley Motoren und einige Loks mit Maybach Maschinen ausgestattet) und 74 dieser Großen Riesen wurden gebaut. Die Lok war bis 1977 im Einsatz und wurde erst von den HST´s abgelöst! 7 Loks gibt es noch heute.




die "Hymek" war wie die "Baby Warship" eines der kleineren Hydraulischen Dieselloks aber mit 99 Loks mit abstand die größte Hydraulicflotte - ab 1961 gebaut und war bis 1975 im Einsatz. 4 "Hymeks" (wegen dem Getriebehersteller "HYdraulic MEKhydro transmission") gibt es noch heute.




Zuletzt eine Lok die nicht Dieselhydraulisch ist - aber dennoch eine "Warship" (auch "Electric-Warship" genannt - aber im allgemeinen als "Hoover" bekannt wegen dem Turboladergeräusch das nach einem bekannten Amerikanischen Staubsauger klingte!) ist - es ist die Class 50 die ab 1967 in Dienst gestellt wurde und zum Ende der Betriebszeit auf den alten Strecken wo einst die Hydraulics fuhren. Die Class 50 war nie eine Warship Class - allerdings hatten alle Loks die Namen von Britischen Schlachtschiffen wie "Ark Royal" oder "Hood" - bis 1994 fuhren die Loks und noch heute gibt es von den English Electric Loks 18 Lokomotiven.

die British Railways Western Region war zwar ein Teil der British Railways aber war Autonom vom Rest der British Railways und man entschied sich nach dem Abschied vom Dampf für Dieselhydraulische Lokomotiven.

Bekanntester Kopf war der aus Aserbaidschan stammende Britische Architekt und Künstler Sir Misha Black (1910 - 1977 seit 1972 den Titel Sir) der Professor an der Londoner Fakultät für Industriedesign arbeitete. Die Western Region beauftragte Black - er solle eine Lokomotive bauen, die viel Mächtiger und Imposanter aussehen sollte als alle anderen Regionen der British Railways und konstruierte die "Western Hydraulic" die durch das ungewöhnliche Design von allem abhebt was damals auf Britischen gleisen fuhr. Bekannt wurde Black auch durch das Design der Victoria Line die Londoner Straßennamensschilder das Sitzpolster der Routemaster (war in den 1960er Hauptdesigner bei London Transport) und nebenbei war er auch Aktives Mitglied der UNESCO.

Zu Ehren wurde seine Lok die Western D1015 auf dem Namen "Sir Misha Black" getauft. Und es gibt ein Misha Black Award für Industriekünstler.
Hier ein Bild von Misha Black -> http://www.jamd.com/image/g/2661910

1972 verlohr die Western Region seine Autonomie und die Hydraulischen Lokomotiven wurden wie die Dampfloks schnellstmöglich abgeschafft und durch Dieselelektrische Lokomotiven ersetzt.

Gruß

London Underground


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