H0e: Saint Mulciber

#51 von 5kuppler , 10.03.2024 17:55

Hallo Alfred61,
nein, kein Irrsinnstempo - die (unsichtbare) Vorarbeit macht's möglich. Dafür geht es an anderer Stelle oft nicht richtig voran, wie zum Beispiel das Loch vor der Brücke. Es ist immer noch offen.

Hallo Stummis (und Alfred61),
Saint Mulciber wartet darauf, das ich mit der Verkabelung anfange. Zuvor musste ich noch für die Innenbeleuchtung der POLA-Fabrik sorgen. In meiner Bastelkiste wurde ich fündig. Danach konnte das Gebäude an seinen Standort gesetzt werden, ohne den Anbau (der wird vielleicht in der Bucht vertickert). Auf den freigewordenen Platz soll ein Tank oder Kessel hinkommen, in dem irgendein Treibstoff für die Rakete im Vulkankrater zusammenbraut wird:



Das Wühlen in der Bastelkiste erbrachte etwas erwünschten "Beifang". Einmal den Zaun fürs Anschlussgleis am Vulkankrater, der wurde auch gleich gesetzt und gestrichen:



Aus dem Internet habe ich die Druckvorlage für amerikanische Warnschilder:



Wenn es mir jetzt noch gelingt, die Wachmannschaft (PREISER-Figuren) zeitnah zu bemalen, kann ich die Raketenstation vor unbefugten Zutritt sichern (noch ein ungebetener Besuch, wie von Herrn Oberhauser - das geht nicht).
In der Bastelkiste fand sich noch ein passendes Geländer für die Mittenplattform auf der Brücke



Aber jetzt darf ich Saint Mulciber nicht länger warten lassen: die Kleinstanlage wird hochkant gestellt, die Kabel gezogen und angeschlossen. Dann geht es weiter.
Grüsse
Peter


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zuletzt bearbeitet 10.03.2024 | Top

H0e: Saint Mulciber

#52 von 5kuppler , 16.03.2024 16:48

Hallo,
eine wenig fotogene Arbeit wurde auf Saint Mulciber erledigt: das Verkabeln. Das hat bei mir etwas gedauert - die unterschiedlichen Kabelfarben bei FLEISCHMANN, TRIX und ROCO haben es mir nicht leichter gemacht. Die beiden "Fahr- und Schaltzentralen" sind jetzt betriebsbereit.
Für Weichen am vorderen Anlagenrand ist Handbetrieb vorgesehen. Für den Handbetrieb nehme ich defekte ROCO-Weichenantriebe aus Kunststoff, die sind robuster als diese Stellhebel, die ich mir mal aus Frankreich habe kommen lassen:



Alle Weichenantriebe möchte ich im Zuge der späteren Nacharbeiten noch irgendwie kaschieren (dazu gibt es noch keinen Plan). Kaschiert wird auch die Anlagenunterseite (dazu gibt es eine HDF-Platte, die wird angeschraubt).
An der Anlegestelle wurde die Kaimauer mit Mauerpappe "Basalt" verkleidet und mit ein paar Ausstattungsdetails aus der Bastelkiste aufgepeppt, wie Poller und Rettungsringe. Damit könnte die US Coast Guard mit ihrem Schiff schon anlegen, aber ich fürchte, dass das Schiff bei meinen weiteren Bastelmaßnahmen zu sehr leiden könnte. Deshalb ist das Maritime erstmal zurückgestellt (auch hinsichtlich der Entscheidung, ob das Schiff noch Positionsleuchten erhält) - aber für eine Stellprobe war Zeit:





Die US Coast Guard wird auf Saint Mulciber benötigt, denn es müssen neugierige Fischer und noch neugierigere Spione von der Insel vertrieben bzw. ferngehalten werden. Was in der Vergangenheit auch gelang - mit Ausnahme des Franz Oberhauser. Beim Schiff, die nautisch korrekte Bezeichnung ist wohl Patrouillenboot, handelt sich um einen älteren Bausatz der Fa. LINDBERG, im Maßstab 1/82 (da freuen sich großgewachsene H0-Seeleute über mehr Kopffreiheit). Die martialischen Granatwerfer am Vorderschiff habe ich weggelassen - schließlich müssen keine feindlichen U-Boote mehr versenkt werden. Es fehlen auch am Bug die dekorativen breiten roten Streifen mit dem Wappen der Coast Guard. Das schmückende Beiwerk wurde erst 1964 eingeführt, also nach der Zeit, die ich abbilden will.
Grüsse
Peter


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#53 von 5kuppler , 20.03.2024 20:19

Hallo
erste Probefahrten haben gezeigt, dass (fast) Alles so funktioniert, wie geplant. Bei der EGGER-Kreuzung war ein Gleisverbinder wackelig, der Kontakt konnte mit Lötzinn fixiert werden. Nur das abschaltbare Gleis zum Lokschuppen macht noch Probleme, da kommt kein Strom an. Das halte ich aber für ein (noch zu lösendes) Randproblem.
Wenn die beiden Trafos entgegengesetzt eingestellt sind, fährt die Lok problemlos über die Trennstellen der beiden Stromkreise. Einfacher wäre, wenn für eine Fahrt beide Trafos (FLEISCHMANN 6735) die gleiche Stellung haben.
Kann ich einfach an einen Trafo die Anschlüsse tauschen oder "zerschiesse" ich mir das Etwas?
Grüsse
Peter


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#54 von 5kuppler , 23.03.2024 18:21

Hallo Leser,
das Loch vor der Brücke (mein Post vom 10.3.) ist zu, da soll Sumpf hin:



Das abschaltbare Gleis zum Lokschuppen (mein Post vom 20.3.) funktioniert. Danach wurde gestreut. Die heutigen Bilder zeigen, dass die grelle Grundierung nun von dezenteren Grün (NOCH-Streumaterial) mit etwas Braun (Kaffeesatz) sowie Sand (aus Ostfriesland) überdeckt ist. Auf diesem fruchtbaren Boden wird die künftige Flora von Saint Mulciber wachsen - allerdings erst nach Einschottern der Gleise:



Am Vulkankrater wurde der Zaun mit einer Lage Stacheldraht für höhere Sicherheitsbestimmungen ertüchtigt:



Außerdem war Schichtbeginn für die PREISER-Arbeiter im Vulkankrater:



Als ich die PREISER-Figuren angemalt habe, war ich im Unterbewusstsein wohl bei einem Film aus der James-Bond-Reihe. Obwohl dieser Film auf einer karibischen(!) Insel spielt, besteht kein Zusammenhang mit Saint Mulciber. Und Roger Moore hat nachweislich nie Saint Mulciber betreten.

Grüsse
Peter


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#55 von 5kuppler , 25.03.2024 19:10

Hallo Leser/in,
bei der Eisenbahn auf Saint Mulciber handelt es sich um eine Schmalspurbahn. Selbstverständlich haben die deutschen Erbauer die einschlägigen (deutschen) Bauvorschriften zum Gleisbau berücksichtigt. Nur die tropische Sonne, gepaart mit dem "Schlendrian" der damaligen US-Garnison haben nach einem Vierteljahrhundert dazu geführt, das die Gleisbettung kaum noch zu erkennen ist: sie ist versandet und "feldbahnmäßig" heruntergekommen. Nichtsdestotrotz können die Gleise benützt werden - eben "Made in Germany".
Daher kann ich das Einschottern ohne großen Aufwand betreiben: unter Verzicht auf eine Schotterbettung wird das Schotter-/Sandmaterial trocken hingestreut, dann leicht befeuchtet und mit einer Spritze die Klebermischung draufgetröpfelt.
Das geht erstaunlich schnell. Wenn der Kleber abgebunden hat und loses Material abgesaugt ist, kann ich sehen, ob es auch einigermaßen ausschaut. Hoffentlich - sonst müsste ich die Gleise demontieren, reinigen und neu verlegen.


Während der Wartezeit wurde im Vulkankrater das Startgerüst installiert und die Rakete zusammengebaut:



Mit bezahlten Überstunden wurden die Arbeiten auch bei Dunkelheit fortgesetzt:



Der aufmerksame Beobachter hat sicher schon bemerkt, dass die Rakete die Aufschrift "U.S. Army" trägt und nicht, wie vielleicht aufgrund der Anspielungen auf James-Bond-Filme zu befürchten war, die Aufschrift "S.P.E.C.T.R.E":



Wieso ist diese Rakete auf Saint Mulciber? Und nein, dies ist nicht die Rakete, die im Rahmen des "Hare and the Hedgehog"-Plans gestartet wurde, sondern eine "Jupiter-C" (mehr zum Modell im Post vom 19.2.).

US-Präsident Eisenhower hatte verkündet, dass die USA zum Internationalen Geophysikalischen Jahr+ (= IGY) einen Satelliten starten werde. Die US-Army hoffte, den Auftrag für die Rakete zu erhalten, die diesen Satelliten ins All befördert. Schließlich hat man schon mal eine Rakete 2.000 km weit in ein Ziel geschossen und das vor den Augen einiger Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses! Nur die US-Regierung wollte nicht, dass die Sowjetunion über das IGY Einblicke in die Möglichkeiten des US-Militärs erhielt (schließlich war kalter Krieg). Deshalb wurde der Entwicklungsauftrag für diese Rakete anderweitig, an die zivile Forschungseinrichtung "Vanguard" vergeben.
Damit war die US-Army offiziell gestoppt, eine orbitale Rakete zu entwickeln. Dies akzeptierte jedoch ein inzwischen eingebürgerter Raketenfachmann nicht. Heimlich wurden ein paar vorhandene Raketen des "Redstone"-Typs mit zwei zusätzlichen Oberstufen so kombiniert, so dass diese für einen Satellitenstart geeignet waren. Diese Raketen wurden intern als "Jupiter-C" bezeichnet (das "C" steht dabei für "composite" = zusammengesetzt). Die modifizierten Raketen wurden dann wieder zerlegt und in sogenannte Schutzlager gebracht (man könnte auch von Verstecken sprechen). Damit sollten Sie vor einen möglichen militärischen Einsatz geschützt werden (schließlich war kalter Krieg). Das Verschwinden der "Redstone"-Raketen wurde von der US-Army mit Verlusten bei Fehlstarts und der Unzuverlässigkeit dieses Raketen-Typs erklärt.
Eines dieser Schutzlager wurde Saint Mulciber. Der abgelegene Militärstützpunkt in der Karibik bot zwei Vorteile für die US-Army: Einmal ist die Insel bereits seit 1.4.1917 ein "nicht inkorporiertes Außengebiet der USA". Zum anderen konnte man im Vulkankrater - geschützt vor neugierigen Blicken - die "Jupiter-C" wieder zusammenbauen.
Am 4. Oktober 1957 überraschte die Sowjetunion die Welt und insbesondere die USA mit dem Start von Sputnik I, des ersten Satelliten. Der Start des US-Satelliten mit der Vanguard-Rakete war hingegen erst für den 6. Dezember 1957 vorgesehen - und es kam noch schlimmer für die USA: nicht nur das die Sowjets schneller waren, ein paar Sekunden nach dem Start am 6. Dezember explodierte die Vanguard-Rakete pressewirksam.
Noch am gleichen Tag, als dieses Desaster passierte, wurde der US-Präsident über die "Jupiter-C" informiert. Und Präsident Eisenhower entschied: So konnte am 1. Februar 1958 der erste US-Satellit erfolgreich mit einer "Jupiter-C" ins All gestartet werden.
Nachtrag 1: Es erschien nicht opportun, den ersten US-Satelliten von Saint Mulciber in der Karibik aus zu starten. Der Start musste aus Propagandagründen in den USA erfolgen.
Nachtrag 2: Man brauchte mindestens zwei Monate, um eine "Jupiter-C" wieder startklar zu machen - dieser Zeitrahmen war bekannt, nachdem auf Saint Mulciber die erste Rakete zusammengebaut wurde.
Nachtrag 3: Etwaige Sanktionen gegen die Verantwortlichen der US-Army sind nicht aktenkundig. Der deutsche Raketenfachmann brachte es im gleichen Jahr sogar auf das Titelblatt des TIME-Magazins.
Anmerkung: Am 29. Juli 1958 wurde die NASA gegründet. Damit ist nicht die ehemalige "New Agency of Southlumeerland for Aeronautica" gemeint, sondern die heutige "National Aeronautics and Space Administration". Die Amerikaner hatten die Namensrechte ein Jahr vorher für eine Handvoll Dollars gekauft, siehe auch mein Post zu "Südlumeerland" am 20.2.2020.
Vorsichtshalber noch eine Anmerkung zu meinen Posts: Die Geschichte von Saint Mulciber ist erfunden. Ähnlichkeiten mit Ereignissen oder Handlungen oder lebenden, verstorbenen oder fiktiven Personen haben sich rein zufällig ergeben.

Grüsse
Peter


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RE: H0e: Saint Mulciber

#56 von Alfred61 , 28.03.2024 23:16

Zitat von 5kuppler im Beitrag #53
Kann ich einfach an einen Trafo die Anschlüsse tauschen oder "zerschiesse" ich mir das Etwas?

Ja, das kannst Du problemlos machen, da passiert sonst nichts.

Deine Anlage und deren Geschichte gefallen mir sehr, sehr gut, Du machst mir damit sehr gut Laune, danke dafür

lG
Alfred


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RE: H0e: Saint Mulciber

#57 von Alfred61 , 28.03.2024 23:20

Zitat von 5kuppler im Beitrag #54
Und Roger Moore hat nachweislich nie Saint Mulciber betreten.



Roger Moore lässt sich doch nichts nachweisen wenn er nicht will - dieses Argument ist absolut nicht stichhaltig. Natürlich war er dort, aber wir alle verstehen, dass Du darüber schweigen musst.


 
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RE: H0e: Saint Mulciber

#58 von AlexanderJesse , 29.03.2024 07:55

Zitat von Alfred61 im Beitrag #57
Zitat von 5kuppler im Beitrag #54
Und Roger Moore hat nachweislich nie Saint Mulciber betreten.



Roger Moore lässt sich doch nichts nachweisen wenn er nicht will - dieses Argument ist absolut nicht stichhaltig. Natürlich war er dort, aber wir alle verstehen, dass Du darüber schweigen musst.


Oder er hat die Anwesenheit von James gar nicht bemerkt. James arbeitet nicht immer mit den Amis zusammen


Gruss
Alexander
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#59 von 5kuppler , 29.03.2024 08:43

Hallo Alfred61, hallo Alexander,
ich habe aus Buckinghamshire, UK, eine Haftungserklärung wegen möglicher Kollateralschäden auf und rund um Saint Mulciber. Die wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Dies dürfte ein Indiz dafür sein, dass Roger Moore nicht auf der Insel war.

Grüsse
Peter


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#60 von 5kuppler , 29.03.2024 12:02

Vorab ein Nachtrag zu meinem vorletzten Post: Das was für Saint Mulciber gilt, gilt selbstverständlich auch für Südlumeerland.
Das Einschottern/Einsanden war - zumindest aus meiner Sicht - erfolgreich: der Kleber hält und aussehen tut es auch noch einigermaßen. Also wurden die restlichen Gleise mit der gleichen Methode behandelt. Nur ein paar kahle Stellen mussten nachgebessert werden, aber danach schaltete ein ROCO-Weichenantrieb plötzlich nur noch in eine Richtung. Der wurde umgehend ausgetauscht. Ich habe mir den Patienten von innen angeschaut. Das ist bei den Kunststoffgehäusen kein Problem, bei den alten ROCO-Antrieben mit Metallgehäuse vermutlich etwas schwieriger. Jedenfalls war die Ursache schnell gefunden: Der Stelldraht "hing" an einem der Kontakte fest, siehe Bild (die Spitze des Zahnstochers zeigt hin):



Ob das durch Feuchtigkeit beim Einschottern/Einsanden oder durch ein Sandkorn oder eine Verzunderung entstanden ist - ich kann es nicht sagen. Nachdem ich den Stelldraht vorsichtig gelöst und alle Kontaktflächen mit 2.000er Schleifpapier gereinigt habe, funktioniert der Weichenantrieb wieder. Hoffentlich wird das den ROCO-Weichenantrieben nicht zur Gewohnheit. Dann würde es wenig Sinn machen, die Weichenantriebe zu tarnen. Wenn ich Saint Mulciber aus Platzgründen wegstelle (wie auf dem nächsten Bild), könnte sich ein Sandkorn aus dem Gleisbett lösen und einen neuen Ruheplatz im Weichenantrieb finden (wo möglich noch in einem alten Weichenantrieb):



Das Bild erlaubt einen guten Blick auf die Kleinstanlage. Im Bild oben (im Betrieb rechts vorne), auf rotem Grund, ist die Schaltzentrale für die "Achterbahn": Ein Fahrpult, ein TRIX-Schalter für die Ein-/Ausfahrweiche am Vulkan und ein Knopfschalter für die Beleuchtung im Vulkankrater. Im Bild unten (d.h. im Betrieb links vorne) das Fahrpult für Gleisdreieck, Ausweiche und Fabrik-/Lokschuppengleis. Die TRIX-Schalter sind für die Weichen, der Knopfschalter für Licht in der Fabrik. Für die Positionslichter des Patrouillenboots ist erstmal nichts vorgesehen, da sehe ich eine Aufgabe für später.
Nicht auf später verschieben werde ich die Bepflanzung von Saint Mulciber. Der Karton mit Grünzeugs von der Vorgängeranlage wird nach Ostern ausgepflanzt.
Grüsse
Peter


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H0e: Saint Mulciber

#61 von 5kuppler , 31.03.2024 20:21

Hallo,
eigentlich wollte ich die Pflanzaktion über Ostern komplett durchziehen, doch es kam zu einem besorgniserregenden Zwischenfall: ein Pulk sowjetrussischer Fischtrawler tauchte vor Saint Mulciber auf. Das Patrouillenboot der Küstenwache machte sich sofort auf dem Weg, um die Fischtrawler mit ihren untypisch großen Antennen zu vertreiben. Auch die Raketenleute auf Saint Mulciber reagierten: Auf der anderen Seite der Insel, dort wo die Gleise nahe am Strand verlaufen, wurden ein paar Kisten mit Rum ins Meer geschmissen. Die Strömung trieb die aufs Meer hinaus. Gleichzeitig wurde gefunkt, dass am anderen Ende der Insel, dort wo die Gleise nahe am Strand verlaufen, ein Eisenbahnwagen entgleist sei und die Ladung, bestehend aus Kisten mit Rum, ins Meer gefallen ist. Und das sofort eine Rettungsaktion gestartet wird. Wie es die ungeschriebene Seemannschaft erfordert, änderten die russischen Fischtrawler sofort den Kurs, um sich an der Seenotrettung zu beteiligen. Sie konnten ja nicht ahnen, dass eine Entgleisung wegen des MINITRIX-Eingleisstücks dort eigentlich unwahrscheinlich ist.
Hier sehen wir die Kisten auf dem Weg ins karibische Meer (aufgrund der Aktualität meines Posts konnte der Weißleim noch nicht ganz durchtrocknen):



Nochmal mit etwas Abstand, der Fokus ist auf das erste Ergebnis der Pflanzaktion gerichtet:



Ich hätte dies auch morgen posten können, aber dann hält die Welt das vielleicht für einen Aprilscherz. Dem ist aber nicht so. Der US-Geheimdienst fing kurz danach einen Funkspruch auf, gesendet von einem russischen Fischtrawler in der Karibik. Dieser Funkspruch war zwar in Russisch, aber in einem kryptischen Gebrummel-Gesang abgefasst. Der US-Geheimdienst stellte sich die Frage, wieso wird ein Funkspruch so kryptisch verschlüsselt. Ein Sprachanalyst erkannte darin eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Lied "Katjuscha“ (ein russisches Liebeslied), vermutlich gegrölt von einem besoffenen Russen jakutischer Abstammung. Da läuteten beim US-Geheimdienst die Alarmglocken (schließlich war kalter Krieg): "Katjuscha“ war im 2. Weltkrieg schließlich auch der Spitzname für einen Raketenwerfer. Es stellt sich die Frage, was war der Inhalt des Funkspruchs? Weshalb wurde der Funkspruch so kryptisch verschlüsselt? Was plant die Sowjetunion in der Karibik?
Um eine Antwort zu finden, wurden die Aufklärungsflüge mit der neu entwickelten Lookheed U-2 auch auf den karibischen Raum ausgedehnt.

Grüsse
Peter


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RE: H0e: Saint Mulciber

#62 von Alfred61 , 01.04.2024 01:13

Dank dem unverantwortlichen CO2 Ausstoss von USA, China und Indien gedeiht die Vegetation schon sehr prächtig auf Saint Mulciber.
Es war sonnenklar, dass die Aktivitäten im Vulkan die Sowjets auf den Plan rufen wird. Die Rumkisten waren doch nur ein Ablenkungsmanöver, wahrscheinlich sind Doppelagenten im Spiel......
Vlt. doch noch ein Job für James?

frohe Ostern
Alfred


 
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#63 von 5kuppler , 02.04.2024 19:44

Wegen des Vorfalls an Ostern war man sich auf Saint Mulciber einig: zur Verteidigung der Insel müssen schwere Waffen her (schließlich war kalter Krieg). Da Saint Mulciber in der Militärbürokratie des Pentagons aber ziemlich weit hinten rangiert, konnte zeitnah nur ein(!) 120mm Flugabwehrgeschütz organisiert werden. Dieser Kanonentyp gilt als veraltet und ist zur Ausmusterung vorgesehen. Aber auf Saint Mulciber ist man froh, wenigstens etwas Abschreckungspotential zu haben. Schnell wurde für das Geschütz am Hang des Vulkans eine provisorische Stellung ausgebaut:



Die Artilleristen üben hier gerade Treppensteigen. Das Treppensteigen wurde auf Saint Mulciber als Fitnessübung für Soldaten eingeführt, da die Insel für einen Tagesmarsch zu klein ist. Im Berg, hinter der Blechtür (ich hoffe, die erkennt man), befindet sich das Munitionslager mit 24 Granaten - nach Plan der Militärbürokraten im Pentagon ausreichend, um einen Feind solange aufzuhalten, bis die US-Navy für Entsatz sorgt.

Doch zurück zur Pflanzaktion:
Auf Saint Mulciber wurde das Grünzeug, dass ich mir vor Corona-Zeiten billigst aus China habe kommen lassen, verwendet. Das exotische Grünzeug aus Plastik wird mit vieldeutigen Übersetzungen, wie "scharfe Blätter" oder "zerkleinerte Blätter"oder "Gras mit herzförmigen Blätter" auch heute noch angeboten, bei "Palm trees" oder "Bamboo" ist die Übersetzung etwas eindeutiger.
Ob das mit billigen Kauf in China heute noch so funktioniert? Vermutlich nicht, denn die chinesischen Anbieter haben ihre Preise erhöht. Durch den Wegfall der Befreiung für Kleinsendungen wird i.d.R. jetzt Einfuhrumsatzsteuer fällig, dazu erheben manche Post- und Paketdienste für die Zollabwicklung eine Servicepauschale. Und man sollte die Nacharbeiten berücksichtigen, wenn der unnatürliche Plastikglanz des Grüns mit mattem Farbspray beseitigt werden soll.
Da ich auf Filigranarbeiten (z.B. einzelne Grasbüschel setzen) verzichtet habe, ging die Pflanzaktion doch recht flott: Pflanzloch bohren, den Steckdorn des Grünzeugs mit Weißleim einschmieren, ins Loch setzen, fertig. Auf Saint Mulciber habe ich 254 (oder waren es 255?) Pflanzlöcher gebohrt. Erste Bilder von der Pflanzaktion:
1. Der sogenannte Kistenstrand am anderen Ende von Saint Mulciber (Da der Kistenstrand auf der Wetterseite der Insel liegt, wächst dort überwiegend Bambus):



2. Die linke Anlagenseite, die Gleise führen zum sogenannten Kistenstrand:



3. Die Saint-Mulciber-Brücke, von der Anlagen-Vorderseite:



4. Die Saint-Mulciber-Brücke, von hinten gesehen:



5. Die rechte Anlagenseite, das Gleis führt auf die Saint-Mulciber-Brücke:



Grüsse
Peter


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RE: H0e: Saint Mulciber

#64 von Alfred61 , 04.04.2024 01:34

Da hast Du eine extrem coole Anlage in Rekordzeit gebaut!

lG
Alfred


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#65 von 5kuppler , 04.04.2024 09:14

Hallo Stummis,
oh je - wegen eben der Schnelligkeit oder einfach aus Unkenntnis der Vorschriften ist ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen: Die Geschützstellung entspricht nicht den "US Army FIELD MANUAL 5-15 Field Fortifications" (Wer das Handbuch nachlesen will: als historisch geltende Handbücher der US-Army findet man auf "Archive.org" oder bei AMAZON, die aktuellen Handbücher werden vom US ARMY PUBLISHING DIRECTORATE veröffentlicht, soweit nicht geheim).
Bevor noch jemand aus Saint Mulciber nach Alaska strafversetzt wird, muss nachgebessert werden! Als Mittel der ersten Wahl wird rund um die Kanone eine Brustwehr aus Sandsäcken errichtet. 400 Säcke im Maßstab 1/87 sind bestellt. Nächste Woche gibt es in der Alltagsroutine der Soldaten etwas Neues: Treppenlauf mit Sandsackschleppen...
Grüsse
Peter


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RE: H0e: Saint Mulciber

#66 von Eifel-Knacki , 04.04.2024 11:05

Hallo Peter,

ich lese hier schon eine Weile mit. Bin jetzt nicht so der Militär Fan, aber tropische Inseln finde ich als Motiv interessant. Mit Spannung warte ich auf das Rollmaterial, was du einsetzen wirst. Hast du schon konkrete Vorstellungen?

Gruß Knacki


Bei "Alterung" halte ich es mit den Japanern. Patina ist dort kein positiv besetzter Begriff.


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#67 von 5kuppler , 06.04.2024 17:51

Hallo,
nachdem HERPA ziemlich schnell geliefert hat, wurden auf Saint Mulciber ein paar Extra-Fitnessübungen angeordnet. Jetzt sieht die Geschützstellung schon mehr nach Armee-Handbuch FM 5-15 aus (aber nur etwas):



Und, wie gewünscht, Bilder mit Rollmaterial. Obwohl Saint Mulciber ein "nicht inkorporiertes Außengebiet der USA" der USA ist, kommt kein amerikanisches Rollmaterial zum Einsatz. In der Nachkriegszeit gab es in den USA keinen Markt mehr für Schmalspureisenbahnen: Neues Rollmaterial konnten US-Hersteller nur mit längerer Vorlaufzeit liefern (wenn überhaupt). Auf dem Gebrauchtmarkt gab es nur ein Angebot der Mahukona Terminals Ltd.+. Das Rollmaterial war aber veraltet und hätte aufgearbeitet und von 914 auf 760 mm umgespurt werden müssen. Außerdem hätte der Transport von Hawaii in die Karibik länger gedauert. Deshalb entschied die US-Army, das Eisenbahnmaterial in Deutschland bzw. Österreich zu kaufen (siehe auch mein Post vom 5.3.2024).
Hier seht Ihr den ROCO-Feldbahndiesel, er liefert gerade zwei EGGER-Kesselwagen mit Raketentreibstoff ans Kratergleis:



Der Kesselwagen-Ganzgüterzug auf dem Weg zur Fabrik:



Der Raketentreibstoff wird in der Fabrik zusammengebraut. Von der Vorderseite der Anlage sieht man nur den Hintereingang der Fabrik. Leere oder unbrauchbare Gefahrstoff-Fässer liegen im Graben beim Hintereingang. Der CEO+ weist gerade einen Arbeiter an, die leeren oder unbrauchbaren Fässer mit etwas Erde vor der Sonne zu schützen...:



Der Feldbahndiesel wird aufgetankt:



Am Bahnhof von Saint Mulciber sitzt Chonchita. Richtig, das ist Chonchita von "Klein und billig". Dort hat sie Ramon abblitzen lassen, denn sie steht nicht auf James Dean-Typen. Jetzt wartet sie auf Saint Mulciber:



Obwohl HERPA schon geliefert hat, werden auf der anderen Seite der Insel immer noch Sandsäcke gefüllt. Fernando und Ramon passen wie Schießhunde auf, dass Arbeitspausen nicht über Gebühr ausgedehnt werden. Und Ramon (der mit dem Rücken zur Kamera) posiert wie James Dean im Film:



Die gefüllten Sandsäcke werden von der Bahn abtransportiert. Vom Bahnhof bis zur Stelle, wo die Sandsäcke aufgeladen werden, muss der kurze Güterzug nur etwas mehr als einen Halbkreis fahren:



Am Gleis entlang des Kistenstrands wuchert der Bambus (ist ja auch die Wetterseite). Ziemlich eng für den etwas breiteren TILLIG-Wagen; da werde wohl das Gleis etwas freischneiden müssen:



Inzwischen ist das Patrouillenboot der Küstenwache zurückgekommen und hat angelegt. Vor dem nächsten Einsatz soll noch nachgetankt werden, deshalb hat die Bahn ein paar Barrel mit Diesel fuel geliefert:



Für die Zeit nach dem Militär hat man vorgesorgt: Der Tourismuszug auf der Saint-Mulciber-Brücke:



Kein Tourist, aber auch kein Spion (die Modellwasser-Wellenkämme sind noch nicht ganz durchgetrocknet):



Grüsse
Peter


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#68 von 5kuppler , 15.04.2024 21:03

Hallo Stummis,
das Gleis am Kistenstrand wurde freigeschnitten. Nun kann kein Bambusblatt mehr die Ladung von einem Güterwagen ins Meer fegen ...(deshalb sind wohl auch die russischen Spionagetrawler aus den Gewässern um Saint Mulciber verschwunden).
Zu Saint Mulciber fällt mir fast nichts mehr ein - außer, das die Hintergrundkulisse fehlt (die auch die Aufbauten etwas schützen soll). Dazu habe ich eine Vision, nur fehlt mir derzeit dazu noch die Motivation, diese zu realisieren. Mit der Hintergrundkulisse wird die Kleinstanlage natürlich etwas sperriger - aber Saint Mulciber lässt sich immer noch an einem Kistengriff tragen (Wenn ich mit meiner Ehefrau verreise, ist der Reisekoffer schwerer).
Wenn ein Stummi zu Saint Mulciber noch eine Idee hat, gerne. Aber Hinweis: Es kann dauern - jetzt wird erstmal im mitteleuropäischen Garten, Maßstab 1:1, gewerkelt.
Grüsse
Peter


Alfred61 und DerBastler haben sich bedankt!
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