Hallo Leute,
ich weiß, daß man unter dem Stichwort verharzt unzählige Beiträge findet, aber ich habe jetzt auch recht viel gelesen und mir ist trotzdem nicht klar geworden, wie ich mein Problem am Besten lösen kann.

Würde mich also über personalisierte Hilfe für mein Problem freuen.

Das "Problem" ist eine 27 Jahre alte, DELTA 4/4.
Licht- und Lichtwechsel funktioniert, aber ansonsten dreht und rührt sich absolut nichts.

Offen gesagt, ich habe keine große Erfahrung mit dem Innenleben solcher für mich "modernen" Lokomotiven und mit dem Zerlegen und besonders dem
wieder Zusammenbauen schon gar nicht.

Besteht eine Chance, das Problem auch ohne solchen Aufwand zu lösen ?

Hilft es ggf. , irgendwelche Mittelchen von außen anzuwenden ?
Würde es Sinn machen, die Lokomotive zu "erwärmen" ?

Jeder Rat wird dankend angenommen, besonders diejenigen die bei mir nicht allzuviel technisches Verständnis, Können und Feinfühligkeit voraussetzen,
denn leider sind meine Augen und Finger inzwischen genau so alt wie ich und waren früher eindeutig besser drauf....

Gruß
Varg

Hallo -
Fachleute sagen (beispielsweise im "Forum alte Modellbahnen"): das verkleisterte Dreckszeug gehört entfernt! Und dann neu geschmiert bzw. geölt, aber nicht zu viel Stoff verwenden. Also geht am - mindestens teilweisen - Zerlegen kein Weg vorbei.

Es gibt - nach Loktype - diverse gute Anleitungen im FAM und wohl auch hier im Stummi. Wichtig: keine Gewalt anwenden! Zahnräder könnte man versuchen, mit einem Streichholz oder Zahnstocher vorsichtig in Bewegung zu bringen.

Uli

Hallo Varg,

welche Lok ist es denn genau?
IdR bekommt man auch für ältere Märklinloks im Netz die Ersatzteilliste mit Explo. Oder auch noch die Anleitung.
Da lässt sich dann erfahren wie die Lok zu öffnen ist. Meisstens nur eine Schraube oben oder unten an der Lok.

Hallo

Was ist an der Lok modern? Die Lok mag 27 Jahre alt sein, aber die Mechanik ist vom Konzept her mindestens 40 - 50 Jahre alt. Die kannst du ruhig öffnen und reinigen. Das Drehgestell wird von insgesamt 4 Schrauben zusammengehalten. Auseinanderschrauben, reinigen, wieder zusammenschrauben.

Gruss

Stephan

Hallo Varg

Wenn die Lok so stark verharzt ist kommst du um eine komplette Demontage eigentlich nicht herum. Irgendwelche „Wundermittelchen“ die von außen die Reinigung herbeiführen, ohne Zerlegung, und sonst nichts angreifen kenn ich leider nicht.
Je weiter die Mechanik zerlegt ist umso besser kann man alles putzen (und auch ein bisschen überarbeiten, tunen).
Idealerweise sogar mit abziehen der Räder um die Achslager richtig zu reinigen.
Und ja, der alte Schmodder sollte komplett entfernt werden.
Und nein, schwierig ist das eigentlich nicht, nur mühsam.

Zitat von Peterschaf im Beitrag #3

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Hallo Varg,

welche Lok ist es denn genau?
IdR bekommt man auch für ältere Märklinloks im Netz die Ersatzteilliste mit Explo. Oder auch noch die Anleitung.
Da lässt sich dann erfahren wie die Lok zu öffnen ist. Meisstens nur eine Schraube oben oder unten an der Lok.

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Zitat von supermoee im Beitrag #4

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Hallo

Was ist an der Lok modern? Die Lok mag 27 Jahre alt sein, aber die Mechanik ist vom Konzept her mindestens 40 - 50 Jahre alt. Die kannst du ruhig öffnen und reinigen. Das Drehgestell wird von insgesamt 4 Schrauben zusammengehalten. Auseinanderschrauben, reinigen, wieder zusammenschrauben.

Gruss

Stephan

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Zitat von alexus im Beitrag #5

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Hallo Varg

Wenn die Lok so stark verharzt ist kommst du um eine komplette Demontage eigentlich nicht herum.
Und nein, schwierig ist das eigentlich nicht, nur mühsam.

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Hallo Varg,

im Prinzip schon, wenn man mehr Infos hat.

Um welche Loks handelt es sich???

Habe schon Loks wieder zum laufen gebracht, indem ich mit Reinigungsdestillat und Schmiermittel den "Schmotter" herausgelöst habe.
Eine Inspektion des Motors sollte dann anschließend erfolgen.

Zitat von Varg im Beitrag #1

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Hallo Leute,


Besteht eine Chance, das Problem auch ohne solchen Aufwand zu lösen ?



Gruß
Varg

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Zitat von Varg im Beitrag #1

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Das "Problem" ist eine 27 Jahre alte, DELTA 4/4.

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Hallo!
Zum anfänglichen reinigen der Lok nehme ich Bremsenreiniger aus dem KFZ-Bereich. Die betroffenen Stellen sparsam einsprühen und einwirken lassen. Das löst den Dreck recht schnell und man kann prüfen was noch alles zu machen ist. Anschließend wird richtig gereinigt und geschmiert.
Gruß
Matthias

Hallo Varg

Zitat von Varg im Beitrag #1

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Das "Problem" ist eine 27 Jahre alte, DELTA 4/4.
Licht- und Lichtwechsel funktioniert, aber ansonsten dreht und rührt sich absolut nichts.

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Hallo,

Es ist für mich höchster vergnügen, ein Verharzter Machine aus der Regal zu nehmen und in ordnung zu kriegen. Mit vorsicht geht nix schief! Ich hab ein paar mal solche machinen auch gekauft, und immer konnte ich die gut ins leben zurück bringen. In meine eigene Vitrinen stehen auch immer Märklin loks die verharzt sind - ich glaube wir hatten bisschen pech mein Vater und ich und genau das verharzer-öl gekauft damals in den 80ern....

Einfach langsam durcheinander. Kohle ausbauen, und öfters entschraube ich das umschaltrelais, anker-platte mit anker. Ich ziehe die gummiringen/haftreifen ab, entferne Lampen, kabel etc. Manchmal bedeudet das entlöten der Kabel für das Schleifer, aber normalerweise kann man alles andere in eine "paket" ausbauen ohne mehr Kabel abzulöten. Dann hat man ja die Lok mit den rädern und alle Zahnräder in den Hand. Dann baden gehen mit der Lok, gut trocknen lassen, reinigen. Neue Kohle, und vorisichtig schmieren. Und es wurde schon gesagt - kein grosser gewalt um alles wieder ins Rollen zu bringen, es löst sich von der Reinigungs mittel. Nie habe ich Räder wegziehen müssen um eine Maschine zum laufen zu bringen.

Letzmals habe ich das vor genau 2 tagen gemacht - Meine alte Märklin T18 KPEV läuft jetzt leise und schön wieder. So viel ist die Lok nie gefahren, ist noch nicht eingefahren. Aber mega verharzt war sie - in den letzten 15 jahren kein Meter gelaufen. Die Kohlen war sogar fast "neu" und wurde gar nicht gewechselt. Aber bomben fest sass der arme Lok!

Eine "verharzte" machine gebraucht zu kaufen hat mich nie abgeschreckt, so lange die gut aussehen laufen die immer wieder, oder ich hatte glück....

Viel vergnügen! Tip: Kauf mal neue Kohle, haftreifen, ev einen Schleifer falls verschlissen - dann losgehen! Das kleine Märklin schraubendreher set bei allen Händler oder online erhältlich löst fast alle aufgaben, standard werkzeug sets normalerweise auch.

/Martin.

Ich wäre da auch nicht so scheu...bei YouTube gibt es dazu einige gute Tutorials. Ich habe es auch auf Anhieb hinbekommen. Besonders die alten Märklin Loks sind sehr einfach zu warten...

Wenn Du die Lok soweit zerlegen kannst das alle Mechanikteile zugänglich sind gibt´s ein Spezialmittel namens Interflon Fin-Super.
Das ist mit Abstand das effizienteste Kriechschmiermittel das ich kenne und das mir vor Jahren mal vom Betriebsleiter der Winklmoosseilbahnen in Reith im Winkl empfohlen und vorgestellt wurde.

Hatte für nen Kollegen von einem Händler eine Rivarossi ÖBB 1073 als defektes Modell gekauft. Es stellte sich raus das die nie gefahren wurde aber durch Verharzung alles bis auf den Motor feststeckte weil sich das Fett praktisch in Klebewachs verwandelt hatte. Damals das Fin-Super eigentlich nur zum Testen aus der Spraydose in ein Döschen gesprüht und dann mit Schraubenzieherchen tröpchenweise alle Mechanikteile damit gut benetzt weil mich interessierte ob es wirklich so genial wirkt wie es mir beschrieben wurde.
Bitte keinesfalls direkt aufsprühen weil es durch seine immense Kriechfähigkeit sonst auch dorthin krabbelt wo man es nicht brauchen kann sprich es darf ja nichts auf den Kommutator oder die Kohlebürsten kommen. Dann mal in Ruhe nen Kaffee genossen und nach einer Viertelstunde Einwirkzeit das Biest auf´s Gleis gestellt; die Lok lief zu meinem größten Erstaunen wieder weil das Fin-Super das verhärtete Fett so komplett aufweichte das es dann entlang der Fahrwerksbodenabdeckplatte raussickerte...

Mittlerweile hat es bei mir auch schon komplett festgerostete Wälzlager, salzvergammelte Autotürschlösser, Fahrgestellschrauben und jede Menge anderer Problemfälle behoben.

Wie schön x-mal in diesem Threads geschrieben: an der Grundreinigung führt bei von Märklin-Getriebekleber betroffenen Loks kein Weg vorbei. Der Mist muß restlos raus. Getriebe bzw. das Antriebs Drehgestell zerlegen, Räder können auf den Achsen bleiben. Bremsenreiniger mit bedacht eingesetzt ist auf jeden Fall effektiv, bei Kunststoffteilen aber die Einwirkzeit so kurz wie möglich halten. Lassen sich die Kunststoffteile demontieren das auch tun und die mit sanften Mitteln reinigen: warmes Wasser mit Spülmittel und Borstenpinsel. Auch SR24 und vergleichbares hat sich bewährt, kann und muss länger einwirken, ist aber bezüglich Lack und Kunststoff problemlos. Isopropanol und andere Alkohole sind da kritischer und lösen verharztes Öl und Fett auch nicht so gut.
Wichtig ist auf jeden Fall das das verharzte Zeug restlos ab- und ausgewaschen wird, sonst läuft die Lok spätestens in ein paar Monaten wieder zäh.
Was den Aufwand angeht sind Märklin-Loks harmlos, passende Schraubendreher, kleine Spitzzange, Pinzette, Lötwerkzeug, das reicht an Werkzeug. Lötwerkzeug deshalb weil speziell die Leitungen zur Feldspule auf mechanische Belastung allergisch reagieren, also ablöten bevor was abreißt.

@ All :

Ganz herzlichen Dank für die rege Beteiligung und auch die tollen Tips und Angebote, die ich per PN bekommen habe.

Ich habe unter Zuhilfenahme dieser Tips und eines mir aus anderen Bereichen empfohlenen Wundermittels gegen Verharzungen so gute Fortschritte
gemacht, daß ich mir sicher bin, die Lokomotive wird in den nächsten Tagen wieder schnurren wie einstmals 1996 frisch aus Göppingen


Danke nochmals an Alle für Beiträge, Tips und Hinweise, ich habe viel gelernt !

Gruß
Varg

@ Stahlblauberlin ; natürlich ist eine Zerlegung und Komplettreinigung die bessere Wahl aber wenn sich jemand da partout nicht drübertraut hilft das Interflon auch. Nachdem die Märklinstirnradgetriebe unten offen sind, rinnt das durch Fin-Super verflüssigte alte Fett automatisch unten raus...
ich hab aufgrund der Umwandlung des Fettes in praktisch Wachs den Verdacht, daß damals dem Trend der Zeit folgend Märklin und Rivarossi Biofette auf Rapsölbasis genutzt hatten denn von denen kenn ich das Phänomen.

Zitat von Petz1 im Beitrag #16

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@ Stahlblauberlin ; natürlich ist eine Zerlegung und Komplettreinigung die bessere Wahl aber wenn sich jemand da partout nicht drübertraut hilft das Interflon auch. Nachdem die Märklinstirnradgetriebe unten offen sind, rinnt das durch Fin-Super verflüssigte alte Fett automatisch unten raus...

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Hallo Varg,
ich persönlich nutze auch Bremsenreiniger aus dem Kfz.- Bereich.
Ich habe mir auch ein Ultraschallgerät gekauft, mit dem ich Drehgestelle ohne großes zerlegen, sowie Fahrgestelle kleiner Lok`s z.B.
DHG 300, oder BR 89 (Umschalter ausgebaut) und Anker reinige.
Zusatz: Die Kfz. Werkstatt meines Vertrauens hat auch ein größeres Gerät, bei der kann ich auch mal Fahrgestell meiner großen Dampfer für einen kleinen Obolus in die "Kaffeekasse" vorbeibringen.
mfg Otto

Ich habe bisher beim Entharzen gute Erfahrungen mit WD40 gemacht, um das verklebte Getriebe zu lösen.
Um eine Reinigung des Motors, d.h. Zerlegen und Neuölen kommt man allerdings nicht herum...

Zitat von MoBaFahrer216 im Beitrag #19

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Um eine Reinigung des Motors, d.h. Zerlegen und Neuölen kommt man allerdings nicht herum...

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