Polarisierte Weichen

#1 von ERalli , 22.04.2023 21:32

Hallo zusammen,

Das Thema gab es sicher schon einige Male, ich habe aber weder hier im Forum noch im Rest vom Web eine befriedigende Antwort bekommen. Ich möchte keinesfalls die Glaubensfrage polarisiert oder nicht anzetteln, meine Frage richtet sich eigentlich nur an die Experten, die polarisierte Weichen nutzen.

Weichen, hab ich gelernt, ist ja fast schon eine Wissenschaft und jeder Hersteller macht es anders. Eines ist aber allen gemein: Fahre ich eine polarisierte Weiche auf gibt es einen Kurzen, der schon was kaputt machen kann. Ich frage mich warum alle das so locker hinnehmen.Wenn ich meine Anlage analog schalten würde ginge das keine Stunde gut.

Seid ihr so hochkonzentriert beim Bahnen dass Euch das nicht passiert? Oder hat man das irgendwann im Blut?
Oder benutzt Ihr Stoppmechanismen oder Warnschaltungen?
Oder ist Eure Anlage per PC oder Wegedefinitionen so automatisiert dass es nicht passieren kann?

Gruß Ralf


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RE: Polarisierte Weichen

#2 von supermoee , 22.04.2023 21:39

Hallo

Ich fahre meistens über Fahrstrassenschaltungen, daher kein Problem. Und falls ich ganz manuell fahre und was vergesse, gibt es dabei einen Kurzschluss, die Zentrale schaltet ab. Kaputt geht nichts. Zug zurückschieben, Weiche richtigstellen und weiter geht's.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Polarisierte Weichen

#3 von 8erberg , 23.04.2023 08:13

Hallo

ich nutze einfach Stoppweichenfunktion und fertig.

Peter


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RE: Polarisierte Weichen

#4 von Werner71 , 23.04.2023 10:39

1) Die Zentrale schaltet sofort ab.
1a) Überraschung, die Roco R3/4 Bogenweichen verursachten bei manchen Wagen und Lokomotiven Mikrokurzschlüsse die nur mit der schnellen Zentrale gefunden wurden. Längere Trennstellen am Herzstück waren notwendig.
2) kurze Loks schaffen manche lange Bogenweichen sonst gar nicht, bei der Roco Doppelkreuzungsweiche ist Polarsierung sogar notwendig

LG Werner


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RE: Polarisierte Weichen

#5 von Stahlblauberlin , 23.04.2023 11:16

Polarisierte Herzstücke habe ich bei Spur Z (Rokuhan-Gleise), N (FLM-Gleise) und H0 (Roco Line) im Einsatz. Da ich Weichen grundsätzlich nicht aufschneide, bei Z und N entgleisen leichte Waggons dann so oder so, ist eine gewisse Konzentration im Betrieb angesagt. Erst denken, dann fahren.
Bei halbwegs korrekt justieren Radsätzen hab ich auch keine Microkurzschlüsse bei den genannten Gleissystemen.
Die Vorteile überwiegen die vermeintlichen Probleme bei weitem, gerade bei den kleinen Spuren und kurzen Lokomotiven. Eine Arnold Köf in N würde sonst auf jeder Weiche stehen, der Roco Glaskasten o.ä. in H0 auch.


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RE: Polarisierte Weichen

#6 von ERalli , 23.04.2023 14:27

Hallo Peter,

die Stoppweichenfunktion hab ich mir auch schon überlegt. Da habe ich auch mal etwas zu gefunden. Wenn
a) das stromlos geschaltete Gleis ein Abstellgleis ist -> prima.
b) das stromlos geschaltete Gleis ein Durchfahrtgleis ist, bekommt es Strom von der anderen Seite. Den kann ich kurz vor der Weiche abisolieren. -> Prima, dann bleibt die Lok vor der Weiche stehen.
Wenn die Lok aber rückwärts fährt oder den Zug schiebt sind die Wagen schon über die Weiche rüber. Finde das schon ganz gut. Nicht ganz wasserdicht. Oder?

Gruß Ralf


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RE: Polarisierte Weichen

#7 von 8erberg , 23.04.2023 17:11

Hallo,

eine 100ige Sicherheit gibt es nur mit einem Fahrdienstleiter, sprich Computerprogramm der die Fahrstraße checkt und erst dann die Fahrt erlaubt.

Peter


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RE: Polarisierte Weichen

#8 von lernkern , 23.04.2023 19:38

Moin.

Es kommt drauf an, wie man die Weichen stellt.

Manuell mit Stellstange: da polarisiere ich über einen einfachen Umschalter, der mit der Stellstange umgelegt wird und gleichzeitig die Weiche in Endstellung hält. Eine echt preiswerte Lösung. Auffahren geht nicht.

Ansonsten gerne mit dem Frog Juicer von Tam Valley Depot. Der erkennt den Kurzen und polt so schnell um, dass die Zentrale nix mitkriegt. Die funktionieren super, kosten aber ihr Geld. Auffahren geht, wenn die Fahrzeuge schwer genug sind.

Und beim Trix C-Gleis ist, wenn ich das richtig weiß, eine kleine Schaltung ab Werk in den Weichem, die die Polarisierung übernimmt. Auffahren war da bei mir noxg nie ein Problem.

Gruß

Jörg


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RE: Polarisierte Weichen

#9 von Stadtbahner , 25.04.2023 13:05

Zitat von lernkern im Beitrag #8
Moin.
Und beim Trix C-Gleis ist, wenn ich das richtig weiß, eine kleine Schaltung ab Werk in den Weichem, die die Polarisierung übernimmt. Auffahren war da bei mir noxg nie ein Problem.


Hi Jörg,
erlaube mir bitte, das was du korrekt geschrieben hast zu ergänzen:
Trix C-Gleis Weichen sind im Auslieferungszustand mit isoliertem Herzstück und erlauben daher das Auffahren.
Die Polarisation des Herzstücks lässt sich an der Unterseite mit dem Umstecken einer kleinen Steckbrücke aktivieren.


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Polarisierte Weichen

#10 von Ulf325 , 25.04.2023 18:34

Weichenpolarisierung war für mich Pflicht, als ich die Anlage 2015 begann. Ich habe eine große Fahrzeugsammlung von denen wirklich nicht alle eine gute Stromaufnahme haben.
Weichen aufschneiden halte ich eher für eine Unsitte. Bin es allerdings auch gar nicht gewohnt, die alten Pilz Weichen haben das sowieso nicht erlaubt.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Polarisierte Weichen

#11 von Michael K. , 26.04.2023 15:48

Hallo Ralf,

Zitat von ERalli im Beitrag #1

Weichen, hab ich gelernt, ist ja fast schon eine Wissenschaft und jeder Hersteller macht es anders. Eines ist aber allen gemein: Fahre ich eine polarisierte Weiche auf gibt es einen Kurzen, der schon was kaputt machen kann. Ich frage mich warum alle das so locker hinnehmen.Wenn ich meine Anlage analog schalten würde ginge das keine Stunde gut.



Keine Ahnung, wie Du darauf kommst, dass dann was kaputt geht, eigentlich schaltet nur die Zentrale wegen Kurzschluss aus. Mehr ist bei mir bislang nicht passiert, auch nicht auf Fremo-Treffen, bei denen ja auch "Betriebsstellenfremde" Tfz im Bahnhof rangieren.

Zitat von ERalli im Beitrag #1

Seid ihr so hochkonzentriert beim Bahnen dass Euch das nicht passiert? Oder hat man das irgendwann im Blut?
Oder benutzt Ihr Stoppmechanismen oder Warnschaltungen?
Oder ist Eure Anlage per PC oder Wegedefinitionen so automatisiert dass es nicht passieren kann?



Da meine Weichen alle von Hand bedient werden, werden die natürlich vor der Zugfahrt entsprechend des Fahrweges gestellt und anschließend wieder in Grundstellung gesetzt. Dafür muss man aber nicht "hochkonzentriert" sein. Auf meiner alten Anlage vor den jetzigen Modulen gab es quasi eine PC-gesteuerte Teilautomatik: Züge wurden bis Einfahrsignal und ab Ausfahrsignal Bahnhof vom PC gefahren, im Bahnhof von Hand. Dort konnte ich mir aussuchen, ob ich via PC die Fahrstraßen stelle oder über den benutzten Regler einzelne Weichen. Dabei kam es auch mal vor, dass die Weichen nicht richtig standen, was aber auch keine Schäden verursacht hat.
Mir ist es ehrlich gesagt auch schleierhaft, weshalb nicht polarisierbare Weichen wie beim Piko-Gleis so gut angenommen werden, da ist mir die Kontaktsicherheit deutlich lieber. Pufferkondensator brauche ich jedenfalls auch im Glaskasten oder einer Köf nicht, um damit im Schritttempo über Weichen zu fahren...

Bis denn
Michael


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RE: Polarisierte Weichen

#12 von Stahlblauberlin , 26.04.2023 16:00

Aufschneiden von Weichen gibt es bei der "großen" Bahn nur in absoluten Ausnahmen bei Rückfallweichen, bei Straßenbahnen kommen sie etwas häufiger vor.... Die Zungen werden nach dem Stellen sogar ausdrücklich verriegelt. Nutzt man Antriebe mit Servos unter der Platte und einen etwas kräftigeren Stelldraht hebt es dabei eh auch schwere Fahrzeuge aus dem Gleis.


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RE: Polarisierte Weichen

#13 von tomholzwurm , 26.04.2023 20:50

Zitat
Fahre ich eine polarisierte Weiche auf gibt es einen Kurzen, der schon was kaputt machen kann. Ich frage mich warum alle das so locker hinnehmen.


Grundsätzlich gibt es zwei Wege an die Sache 'ranzugehen:
Ein Freund von mir fährt ohne Herzstückpolarisierung und mit Federweichen an den Ausfahrten ( Roco Line ). Das funktioniert einwandfrei mit folgenden Einschränkungen:
Die Gleise lassen sich nur in einer Richtung befahren und kurze Loks ohne Puffer bleiben öfter mal stecken !
Ich selbst stelle meine Weichen mit Servoantrieben und da geht nichts mit aufschneiden, die Weichen müssen alle gestellt werden.
Meine Servodecoder haben alle Polarisationsrelais, alle Herzstücke sind stromversorgt, Roco-Line,Peco Code 75 und Tillig Elite Gleise und Weichen.
Vorteil: alle Fahrzeuge bekommen eine sichere Stromversorgung. Es müssen aber alle Weichen gestellt werden, das macht meine Steuerungssoftware entweder im Autmatikbetrieb über Fahrstrassen oder im mauellen Betrieb per Fahrwegesteuerung.
Wenn eine Weiche nicht gestellt ist, löst die Kurzschlussicherung des betreffenden Boosters innerhalb von Millisekunden aus, da kann definitiv nichts kaputtgehen, es gibt nur eine Störung im Betriebsablauf
Nach meine Erfahrungen hat die Herzstückpolarisierung nur einen Nachteil, das ist der höhere Aufwand und höhere Kosten, deshalb scheuen das manche Kollegen.
Und im Analogbetrieb funktioniert das genauso.
Gruß Thomas


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zuletzt bearbeitet 26.04.2023 | Top

RE: Polarisierte Weichen

#14 von cachy , 27.04.2023 07:39

Morgähn!

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #12
Aufschneiden von Weichen gibt es bei der "großen" Bahn nur in absoluten Ausnahmen bei Rückfallweichen, bei Straßenbahnen kommen sie etwas häufiger vor.... Die Zungen werden nach dem Stellen sogar ausdrücklich verriegelt. Nutzt man Antriebe mit Servos unter der Platte und einen etwas kräftigeren Stelldraht hebt es dabei eh auch schwere Fahrzeuge aus dem Gleis.


Halten wir hier mal fest: Du beschreibst das Auffahren von der stumpfen Seite.

Aufschneiden heißt, dass ein Fahrzeug von der Spitze kommend weder den einen, noch den anderen Fahrweg der Weiche nimmt, sondern seinen eigenen ... in den Dreck, sprich Entgleisung. Das passiert in der Regel, wenn Zungen nicht richtig anliegen.


Grüße,
Harald


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RE: Polarisierte Weichen

#15 von Atlanta , 28.04.2023 07:04

Moin Kollegen,

da ich bei mir mechanische Weichensrellungen mit Verschlußregister vornehme, kommen falsch eingestellte Fahrwege nicht vor, zu dem werden Schutzweichen eingesetzt und örtliche Engleisungsvorrichtungen.

Mit Rückfallweichen arbeite ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr, einzige Ausnahme bildet ein Ablaufberg wo Wagen mir der eigenen Schwerkraft in ein anderes Gleis gelenkt werden, in dem sie dann nach Änderung der Fahrtrichtung ins Abstellgleis durch die eigene Schwerkraft einfahren.
Diese Rückfallweiche wird aber nur von Wagen und nicht mit Loks durchfahren und befindet sich in einem Spannungsfreien Abschnitt.


LG Ingo

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zuletzt bearbeitet 28.04.2023 | Top

RE: Polarisierte Weichen

#16 von sarguid , 09.05.2023 19:06

Um mal deine Fragen zu beantworten:

Zitat

Seid ihr so hochkonzentriert beim Bahnen dass Euch das nicht passiert? Oder hat man das irgendwann im Blut?
Oder benutzt Ihr Stoppmechanismen oder Warnschaltungen?
Oder ist Eure Anlage per PC oder Wegedefinitionen so automatisiert dass es nicht passieren kann?



    1. Passiert mir beim manuellen Betrieb ab und an, wenn ich nicht aufpasse - was sehr geholfen hat war das Trennen von Schalten und Fahren, d.h. zwei getrennte Zentralen - jeweils eine für das Schalten und eine für das Fahren. Die Fahrzentrale geht dann zwar auf Kurzschluss, aber ich kann unter der Lok die Weiche wieder richtig schalten. Und für das Schalten reicht oft eine einfache Zentrale - hab da günstig eine Intellibox Basic aus der Bucht für ersteigert :-)

    2. Der PC steuert die Anlage bei mir - in meinem Falle Traincontroller - da werden die Weichen im automatischen Betrieb immer richtig geschaltet

    3. Hilfreich ist die Nutzung von Servos - da reichen auch Billigservos. Selbst die Rocoline-Weichen stelle ich seit vielen, vielen Jahren damit problemlos. Alle Decoder sollten auch Relais zur Polarisierung aufweisen - gegenschlägige Weichen werden bei mir allerdings von nur einer Polarisierung geschaltet (spart Geld und funktioniert)

    4. Damit die Polarisierung auch dauerhaft funktioniert, müssen die Weichen ein wenig "umgebaut" werden - das gilt insbesondere für Tillig Elite und Roco Line (andere hab ich keine Erfahrung mit)


Wenn du mehr Details dazu wissen willst, kannst du mal in meinen Bericht zu den Servodecodern schauen - da ist auch beschrieben, wie die Weichen umgebaut wurden.


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RE: Polarisierte Weichen

#17 von Thinkle , 10.05.2023 13:58

Zitat von ERalli im Beitrag #1
Hallo zusammen,

Das Thema gab es sicher schon einige Male, ich habe aber weder hier im Forum noch im Rest vom Web eine befriedigende Antwort bekommen. Ich möchte keinesfalls die Glaubensfrage polarisiert oder nicht anzetteln, meine Frage richtet sich eigentlich nur an die Experten, die polarisierte Weichen nutzen.

Weichen, hab ich gelernt, ist ja fast schon eine Wissenschaft und jeder Hersteller macht es anders. Eines ist aber allen gemein: Fahre ich eine polarisierte Weiche auf gibt es einen Kurzen, der schon was kaputt machen kann. Ich frage mich warum alle das so locker hinnehmen.Wenn ich meine Anlage analog schalten würde ginge das keine Stunde gut.

Seid ihr so hochkonzentriert beim Bahnen dass Euch das nicht passiert? Oder hat man das irgendwann im Blut?
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Gruß Ralf



Hallo Ralf,

auf der Clubanlage und auch privat nutzen ich/ wir in der Strecke nur polarisierte Weichen. Einzig an den Ausfahrten der SBhs kommen Piko A Weichen zum Einsatz, weil die Hundeknochen-SBhs richtungsgebunden sind => Die Weichen können nicht aus der spitzen Richtugn befahren werden und es gibt keine Notwendigkeit, die Weiche stellen zu können. Der ausfahrende Zug fährt die nicht-polarisierbare Weiche mit Kunststoff-Herzstück auf und stellt sie sich halt selbst. Das hat uns jede Menge Arbeit und Geld für die Antriebe und Decoder gespart.

Alle anderen Weichen nutzen motorische oder Servo- Antriebe und damit ist das Thema eigentlich schon durch. Diese Antriebe halten die Weiche erfolgreich in einer Stellung und können einem erzwungenen Auffahren der Weiche nicht folgen, der Zug würde dann mechanisch in der Weiche entgleisen. Auffahren ist damit also komplett raus und die Frage, ob man Polarisieren möchte, stellt sich eigentlich gar nicht mehr, es gibt fast annähernd keinen Grund, darauf zu verzichten. Sogar ganz im Gegenteil: Die Kurzschluss-Abschaltung der Zentrale verhindert meist sehr effizient, dass der Zug es in die Weiche schafft und mechnaisch entgleist.

Die Sicherheit stellen auch wir mit einer Fahrstraßen-Steuerung sicher, verhindert abe rnicht, dass gerne mal vergessen wird, eine Fahrstraße zu stellen und die Zentrale dann beim erreichen der ersten falschen Weiche abschaltet, damit muss man leider leben.

Falls du analog fährst, gibt es doch ganz bestimmt auch dafür Kurzschluss-Erkennungen, die dann automatisch abschalten? Es stimmt schon, dass DC Loks, die auf einem Kurzschluss stehen bleiben, zerstört werden können, kenne solche Geschichten vom Hörensagen in Z oder N. Mit einer Kurzschluss-Erkennung sollte das aber auch keinen Fall ein Problem mehr sein.


Niemals sinnfreie Dogmen oder eine komplett unnötige Markenbindung auf meiner Anlage!


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RE: Polarisierte Weichen

#18 von Atlanta , 13.05.2023 06:56

Moin Kollegen,

bei polarisierten Weichen gibt es aber auch einiges zu beachten, denn wer beim Auffahren der Weiche von der stumpfen Seite einen Kurzschluß auslöst, der sollte Mal die Bauart seiner Weichen überprüfen und ggfs. etwas umbauen.

Bei Weichen einiger Hersteller ist nämlich eine metallerne Verbindung zwischen beiden Weichenzungenund es befinden sich oftmals nur zwei Trennstellen vor dem Herzstück, wenn man diese Weiche von der Weichenspitze aus betrachtet.

Die vom Herzstück wegführenden Schienen sind dann beide mit Isolierverbindern auszustatten.

Bei falsch gestellter Weiche kommt es dann aber schon ab dem Moment zum Kurzschluß, wenn die Lok den Isolierverbinder überbrückt also noch bevor sie von der stumpfen Seite aus, das Herzstück befährt.

Bei nicht leitenden Herzstücken ist das Auffahren der Weiche aber ein größeres Problem, hier wird der Kurzschluß erst dann erzeugt, wenn bereits das Isolierte Herzstück verlassen wurde und das Spurmaß der Lok die Weichenzunge an die andere Backenschiene drückt oder in dessen Nähe bewegt und es so zu einem Lichtbogen kommt.

Man kann dasganzeaber elegant umgehen, in dem man das Weichenherzstück und die beiden Weichenzungenschienen elektrisch voneinander trennt.

Alle 4 zum Herzstück zulaufenden Schienen bekommen einen Trennschnitt, ein kleiner Luftspalt genügt.

Gegebenenfalls wird an der Stellschwelle eine Isolierung gegeneinander vorgenommen, wenn diese aus Metall ist oder sich innerhalb des Plastiks der Stellschwelle eine Drahtbrücke befindet.

Daa läßt sich mit Hilfe eines Phasenprüfers oder einer Batterie und einer Lampe (LED oder Glühlampe) ganz einfach überprüfen.

Weisen die beiden Zungenschienen immer die gleiche Polarität auf, je nach dem in welcher Endlage die Weiche geschaltet ist, dann muß überprüft werden, wo die elektrische Verbindung besteht und diese entfernt werden.

Die linke Zungenschiene darf aber die selbe Polarität wie die linke Backenschiene haben, ebenso aber auch die rechte Zungenschiene die selbe Polarität wie die rechte Backenschiene haben. Möglicherweise sollte man kleine Drahtbrücken anlöten damit eine stabile elektrische Verbindung zwischen linker Zungen- u. Backenschiene bzw. rechter Zungen- und Backenschiene entsteht.

Wichtig aber isr es das Herzstück von allen 4 Seiten elektrisch zu isolieren und dieses nur beim Umstellen der Weiche, entsprechend umzupolen.

Im Grunde sehr einfach und simpel.


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RE: Polarisierte Weichen

#19 von Atlanta , 13.05.2023 16:46

Moin Kollegen,

noch ein kleiner Nachtrag zum Thema des polaritätsfreien Umpolens des Herzstückes während des Umstellens der Weiche.

Dieses läßt sich mit sehr einfachen und preiswerten Mitteln ausführen, Materialkosten nur wenige Cents.

Nimmt man den metallernen Stelldraht des Weichenservos oder des Weichenantriebs, ggfs. auch den Bowdenzug, welcher in die Stellschwelle eingreift und verbindet diesen mit dem Weichen Herzstück, so benötigt man noch von jeder äuseren Backenschiene kommend ein abisoliertes Drahtstück, welches in den Umstellweg des Stelldrahtes führt und dann in der jeweiligen Endlage der Weichenzunge am Stelldraht anliegt, so wird schon beim Umstellen das Weichenherzstück entsprechend und potentialfrei umgepolt.

So kann man mit recht preiswerten Mitteln, das Selbe erreichen, was auch elektronische Bauteile zu tun vermögen.

Das funktioniert auch bei einer manuellen, mechanischen Weichenumstellung und selbst im Falle des Auffahrens einer Weiche, würde dabei das Herzstück entsprechend potentialfrei umgepolt, wenn man sich vorher auch die Weiche(n) entsprechend umgebaut hat, so daß dieses möglich wird.


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RE: Polarisierte Weichen

#20 von Dreispur , 13.05.2023 19:55

Hallo !

Zitat von ERalli im Beitrag #1
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Da steckt doch schon die Antwort drinnen .
Einzig der Hinweis das vom Abrollberg ( MoBa ) es so genutzt werden kann ist auch nicht allgemein gültig . Bei jeder 2 Leiter Gleis - Weiche wird bei polrisierter Weiche Kurzschluß sein .
Also ist es ja Sinn und Zweck , Weiche stellen dann fahren .Alles was zum Abzweiggleis - , Flankenschutz Weichensperre Klemmschuh ectra ist Nebensache .
Weichen werden entweder vor ORT händisch gestellt oder per Seilzug oder Elektrisch . Das wiederum in Entfernung von Stellwerke . Ist die Fahrstrasse gestellt kann man fahren ohne Problem .
Für mich erschließt sich hier keine Wissenschaft .


mfG ANTON

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RE: Polarisierte Weichen

#21 von bernd46 , 13.05.2023 23:16

Hallo Diskutanten!
Diese,auf eine Frage entstandene Diskussion hat mir vor Augen geführt, wie blauäugig ich mit dieser Problematik am Anfang umgegangen bin. Zum besseren Verständniss: Ich bin in einer Strasse aufgewachsen, in der eine Strassenbahn - Endhaltestelle war, aber ohne Wendeschleife! Ich habe also täglich beobachtet, wie die Strassenbahn die Weiche "aufgefahren" ist. Das war für mich ein selbstverständlicher Vorgang. Bevor Jahre später an Kreuzungen Elektroantriebe für die Weichen eingebaut wurden, wurden diese vom Fahrer händisch mit einer Eisenstange, die er zwischen Gleis und W.Zunge steckte, umgeschaltet. Also wie das erste Rad.
Meine erste Modelleisenbahn war eine KLEINBAHN (also 2Leiter) mit isolierten Herzstück. Für mich logisch und normal. Das manche Lok dann darauf stehen blieb - normal und eben halt so.
Nach meinen Neubeginn gut 45 Jahre später stieg ich mit PikoA - Gleis ein - mit isolierten Herzstück! Erst hier im Forum erfuhr ich von der Polarisierung usw. Das Stehenbleiben auf Weiche gab es natürlich, aber es gab ja inzwischen Kondensatoren, und viele von inzwischen erworbenen Loks hatten diese ab Werk schon drinnen. Ich denke, wenn ich zufällig Roco Gleise gekauft hätte, ich wäre ganz schön auf "Seife gestanden"
Gruß Bernhard


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RE: Polarisierte Weichen

#22 von tane , 14.05.2023 09:29

Unglaublich was es angeblich alles zu beachten gibt. Auf meiner Anlage habe ich auch ein paar Weichen mit polarisiertem Herzstück (Roco ohne Bettung aus den 80ern) und natürlich passieren ungewollt manchmal Kurzchlüsse, z.B weil der nicht 100% zuverlässige Unterflurantrieb nicht umgeschaltet hat. Dabei ist aber bisher nie etwas kaputt gegangen. Was definitiv nicht passiert: dass die Weichenzungen beim Aufschneiden die gegenüberliegende Schiene berühren, denn dann wäre die die Weiche insgesamt falsch gebaut und auch bei korrekter Verwendung unbrauchbar.

Kurzschlüsse passieren, auch ohne polarisierte Weichen, dabei sollte natürlich nichts kaputt gehen. Das hat aber allgemein mit dem Sicherungskonzept (Trafo muss schnell genug abschalten) zu tun. Mit den Geräten und Empfehlungen der seriösen Hersteller sollte das kein Problem sein.


Viele Grüße Christoph


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RE: Polarisierte Weichen

#23 von UP4001 , 14.05.2023 12:32

Moin,

ich habe bei meinen SBH Ausfahrten (Ein-Richtungs-Prinzip) auf Polarisierung und Antriebe verzichtet, um weniger Fehlerquellen (Antriebs-Ausfälle - bin "C-Gleis geschädigt") zu haben. Schon mein alter SBH hatte Antriebslose ausfahrten, da diese im schlecht zugänglichen Bereich hinten an der Wand lagen.
Einziger Nachteil den ich erkennen konnte: ich kann nicht rückwärts fahren, was jedoch nur bei zu weit gefahrenen Zügen notwendig war oder wenn man Wagen nach eine Entgleisung zurückschieben will.

Fehlende Polarisierung war bei mir i.d.R. bislang kein wirkliches Problem, habe ich doch wenige Kleinloks und im SBH sind meist nur Streckenloks abgestellt und selten fährt auch eine Köf durch. Auch viele meiner geschalteten Weichen sind nicht Polarisiert, weil es bislang nicht nötig war. An einer DWW, wo doch Probleme auftraten habe ich dann doch die 3 Kabel für die Roco Line Antriebe eingesteckt. Beim Antriebstausch ist der Arbeitsaufwand naturgemäß deutlich höher.

An einer Stelle habe ich im SBH2 eine antriebslose Polarisierung umgesetzt: nach Aussetztern habe ich über freie Ausgänge eines Viessmann 4-fach Umschalter (#5285) die Herzstücke Polarisiert. (Ursache der Unterbrechung war letztendlich eine kalte Lötstelle einer Weiche). Die Polarisierung ist weiterhin in Betrieb, da deren Wartung streßfrei ist (Umschalter am Anlagenrand frei zugänglich).

Einige der nicht angetriebenen Weichen sind in ihrer Endlage durch Federdrähte fixiert und können so in definierter Richtung genmutzt werden (u.a. Einfahrt zur Einmessstrecke sowie Zufahrt Umfahrung SBH)

Bzgl. Kurzschlüssen habe ich eine andere Meinung als viele hier im Forum.
Aus Erfahrung mit Kehrschleifenmodulen auf Kurzschlussbasis kenne ich Funken an und Abbrand der Radflächen wie auch Kontaktfedern. Das Ergebnis: 3 defekte KSM und eine schadhaft ausgemusterte BR 215 (Roco Hobby).
Aus physikalischer Sicht sind Kurzschlüsse zu vermeiden und nicht nur zu begrenzen.
Ein JuiceFrog - so schnell er sein mag - agiert erst dann, wenn ein Kurzschluss auftritt, also schon passiert ist. Damit kann er Schäden mildern, nicht verhindern Das kann genügen und muss jeder für sich entscheiden!


LG

Horst

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MISSION IMPOSSIBLE – Vorstellung (meines Schattenbahnhofs)


Atlanta hat sich bedankt!
 
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RE: Polarisierte Weichen

#24 von Pirat-Kapitan , 14.05.2023 20:57

Zitat von ERalli im Beitrag #1

Seid ihr so hochkonzentriert beim Bahnen dass Euch das nicht passiert? Oder hat man das irgendwann im Blut?
Oder benutzt Ihr Stoppmechanismen oder Warnschaltungen?
Oder ist Eure Anlage per PC oder Wegedefinitionen so automatisiert dass es nicht passieren kann?


Moin,
auch die höchste Konzentration ist mal nicht hoch genug.

Daher
- wenn ich das Weichenaufschneiden nicht vermeiden kann (Kinder-Fahrbetrieb oder unaufmerksame Erwachsene) darf ich keine ungesicherten polarisierten Weichen verwenden oder muss auf die Polarisierung verzichten. Das Gleiche gilt auch für nicht-aufschneidbare Weichen (pneumatische Stellung oder Servo) !
- eine PC-Überwachung ist nur so gut, wie sie auch sicher funktioniert. Dass heißt z.B., dass bei Einfachrt in einen Schattenbahnhof die Auswafhrweiche des betroffenen Gleises passend gestellt werden muss (für alle Fälle). Das verhindert aber in der Regel, dass gleichzeitig ein Zug aus einem anderen Gleis ausfahren kann.
- ein Kurzschluss verhindert auf der anderen Seite, dass ggf. der durchrauschende Zug eine Flankenfahrt in einen regulär ausfahrenden Zug verursacht. Eine Flankenfahrt dürfte etwas mehr Aufwand bedeuten als die Beseitigung einen Kurzschlusses (ggf. auch finanziell).

- m.E. wäre ein Notstopp für alle Züge die sicherste Lösung bei einem durchgerauschten Zug. Also Indusi-Zwangsbremsung für alle Züge der Anlage. Der Auslösemechanismus ist natürlich anlagenspezifisch, bei der Gartenbahn verwende ich Reedkontakte, die durch den Lokmagneten ausgelöst werden und deaktiviert sind, solange eine gültige Fahrstraße über sie gelegt ist (Indusi bei grünem Signal).
Die Auslösung muss natürlich so rechtzeitig erfolgen, dass der Zug noch so weit vor der Ausfahrweiche zum Stehen kommt, das der andere Zug sicher passieren könnte (auch wenn er in den meisten Fällen auch vorher stehen bleibt).

Das Ganze ist natürlich mit einigem Aufwand verbunden, aber es funktioniert bei mir seit fast 10 Jahren ohne einen einzigen Ausfall.

Schöne Grüße
Johannes


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