Kurze Rückblende ins Studium: Wir entwicklen ein Nachnutzungskonzept für ein verlassenes Industriegelände und entwerfen eine Neubebauung. Beim Ausschalen des letzten Teiles eines Präsentationsmodells bricht dieses. In der makellosen Oberfläche nur ein häßlicher Riß. Kein Weltuntergang; wir haben noch fast zwei volle Tage bis zur Abgabe. Das ist also durchaus noch zu schaffen, selbst mit dem von uns gewählten Zement, der gegenüber Gips ewig zum Abbinden und Aushärten braucht. Trotzdem extrem ärgerlich! Wir waren so nah dran ...
In genau diesem Moment kommt der Prof bei einer seiner durchs-Studio-schlurf-Touren an unserem Tisch vorbei und sieht die mißmutigen Gesichter. Nachdem wir das Malheur geschildert haben nimmt er alle anderen Gußteile - allesamt mit perfekter, eisglatter Oberfläche und messerscharfen, schnurgeraden Kanten ohne Ausbrüche oder Grate - und donnert sie vor unseren entsetzten Augen mit voller Wucht auf den Fußboden.
"Kann jetzt noch einer von Euch erkennen, welche Bruchstelle ein handwerklicher Fehler war und welche gewollte Folge der Fußbodenbehandlung? Na also. Jetzt klebt ihr das einfach zusammen und stellt die Trümmer dann genau so, mit den ganzen Rissen und Ausbrüchen, in das Landschaftsmodell. Und dann behauptet Ihr in der Präsentation einfach, der rauhe Effekt wäre intendiert. Reminiszenz an die industrielle Prägung des zu bebauenden Areals und so."
Wurde dann tatsächlich auch von der Note her eine der besseren Leistungen nicht nur des Semesters, sondern des gesamten Ausfluges an diese Bildungseinrichtung.

Will sagen: Du hast Dich bewußt zur Verwendung der porösen Straßenfolie entschieden, um ein realistisches Schadensbild zu erzielen. Besonders wichtig war Dir dabei der zufällige Aspekt, sowohl was Schadensschwere als auch -Ort angeht. Die Schadstellen zuvor bewußt festzulegen, hätte nur bemüht ausgesehen.

@Knoppi verrätst Du uns auch, wie dieses tolle Produkt heißt, was Dir diesen Erfolg beschert hat?