Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#1 von frank1204 , 02.02.2023 21:28

Hallo allerseits,

ich bin vor kurzem nach über 35 Jahren Abstinenz wieder in das Hobby Modellbahn eingestiegen. Mit digitaler Steuerung hatte ich also bisher noch nichts zu tun, bin nun aber immerhin schon so weit, dass eine erste erfolgreiche Gleisbesetztmeldung hinbekommen habe. Es gibt zu dem Thema hier zwar schon einige Stränge, die aber entweder nicht meine vielen Fragen beantworten und/oder schon 15 Jahre alt und nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Ich hoffe daher, dass es ok ist, wenn ich diesen neuen Strang eröffne.

Nun konkret zu meiner Konfiguration und meinen Fragen:
Ich fahre mit Zweileiter auf Trix C-Gleis mit einer CS3 Plus. Die eingangs genannte Rückmeldung habe ich mit einem S88 DC (Märklin 60882) hinbekommen. Ich möchte die Anlage im Endausbau per PC steuern; für ein Programm habe ich mich noch nicht entschieden, nehme aber gerne Empfehlungen entgegen.

Ich möchte vermeiden, dass ich nun alles falsch bzw. nicht optimal anschließe und später wieder alles wegreißen und neu verkabeln muss. Daher wäre ich für die Beantwortung meiner Fragen und auch für sonstige Tipps dankbar, da die Doku von Märklin, die ich dazu gefunden habe, doch recht rudimentär ist - zumindest was Zweileiter/DC betrifft.

Folgende Fragen stellen sich mir also momentan:
- Ich wollte die komplette Anlage in Streckenblöcke aufteilen, also jeweils ein Rückmeldeblock zwischen zwei Weichen liegend. Nur so kann die Software ja immer wissen- welches Gleis belegt und, welcher Zug wo ist. Mache ich die Isolierung der Masse-Schiene dann jeweils möglichst dicht an den Weichen oder sollte ich noch einen gewissen Abstand zur Weiche lassen, damit ein Zug beim Halten nicht zu dicht an eine Weiche heranfährt? Aber in der Software kann man ja die genaue Halteposition einstellen, oder?

- Reicht für die Steuerung per PC ein Rückmeldeblock pro Gleis oder muss ich da mehrere anlegen, Thema „bremsen“? Soweit ich gelesen habe, wird das Bremsen von der Software gesteuert, so dass ich nur am Anfang und am Ende des Blocks eine Isolierstelle, also eine einzige Rückmeldung brauche?

- Die Stromanschlüsse können ja nur außerhalb der isolierten Rückmeldeblöcke sein, da man sonst die Masse-Isolierung wieder aufhebt. D.h. ich kann die Stromanschlüsse ja dann theoretisch nur jeweils an die Weichen anschließen. Man soll ja aber ca. alle 2m einen Stromanschluss erstellen. Ich werde aber deutlich längere Blöcke haben, in der Gleiswendel von oben bis unten sogar ca. 6 m. Kann ich dann nicht einfach in den Blöcken nur die nicht isolierte Schiene, also die Phase/Bahnstrom oder wie auch immer man es nennen möchte, anschließen, und die Masse kommt dann über den S88 DC, wenn ein Verbraucher in den Block einfährt? Oder sollte man das so nicht machen – aber wie sonst?

- Der S88 DC hat ja Anschlüsse für 2x8 Rückmelder. Das ist laut Anleitung unterteilt, damit man zwei verschiedene Stromkreise anschließen kann. Meine Anlage ist aber jetzt nicht so riesig, dass ich mehrere Stromkreise bräuchte, denke ich. Kann ich beide Hälften des S88 DC auch in demselben Stromkreis verwenden, also quasi beide Masse-Eingänge miteinander verbinden? Dazu finde ich leider nichts in der Anleitung.

- Beim Zweileitersystem habe ich ja (leider) das Problem, dass Wagen ohne Stromverbrauch nicht erkannt werden. Die Lösung, einen Widerstand zwischen die Räder zu löten, um einen „meldbaren“ Stromverbrauch hervorzurufen, mag ich nicht so gerne, hat gefühlt was von Kurzschluss. Gibt es da andere/elektronische Lösungen? Es würde ja im Prinzip reichen, wenn die Lok und der letzte Wagen im Zug gemeldet werden. Habt ihr Erfahrungen damit, ob es in der PC-Software zu Störungen oder Fehlfunktionen kommt, wenn nur die Lok gemeldet wird, aber nicht die Wagen, d.h. wenn das Programm „denkt“, dass der Block schon frei ist, aber die Wagen noch nicht alle raus sind? Ich könnte mir unschöne Situationen in Weichenstraßen vorstellen, wenn die Wagen noch nicht durch sind, aber der nächste Zug schon grün bekommt. Dazu direkt eine Zusatzfrage: Sollte man Weichen/Weichenkombinationen selbst eigentlich auch per Rückmelder überwachen oder nur die Strecken zwischen den Weichen?

So, das soll es erstmal gewesen sein. Ich will nicht ausschließen, dass noch weitere Fragen auftauchen werden und bedanke mich schon mal recht herzlich für Antworten und Tipps. Gerne nehme ich auch Infos zu Handbüchern o.ä., die zu dem Thema weiterhelfen, entgegen. Ich habe schon ziemlich viel gegoogelt, aber zu den obigen Fragen nicht so extrem viel gefunden. Für Dreileiter findet man deutlich mehr…

Viele Grüße,
Frank


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#2 von vikr , 02.02.2023 21:45

Hallo Frank,
das sind aber viele Fragen auf einmal!

Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Ich fahre mit Zweileiter auf Trix C-Gleis mit einer CS3 Plus. Die eingangs genannte Rückmeldung habe ich mit einem S88 DC (Märklin 60882) hinbekommen. Ich möchte die Anlage im Endausbau per PC steuern; für ein Programm habe ich mich noch nicht entschieden, nehme aber gerne Empfehlungen entgegen.
Am besten baust Du Dir aus der CS3 plus, dem 60882 und mehreren Packungen Isoliertütchen eine Test Anlage mit einem halben Dutzend bis erstmal 16 Rückmeldeabschnitte. Erfahrungen aus vielen verschiedenen zweiten Händen zu machen, bringt nix.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Ich möchte vermeiden, dass ich nun alles falsch bzw. nicht optimal anschließe und später wieder alles wegreißen und neu verkabeln muss. Daher wäre ich für die Beantwortung meiner Fragen und auch für sonstige Tipps dankbar, da die Doku von Märklin, die ich dazu gefunden habe, doch recht rudimentär ist - zumindest was Zweileiter/DC betrifft.
bis auf die bei Mittelleiterfahrern verbreiteten Massemelder mit Diodentrick und die automatische Belegtmeldung durch jede Achse läßt sich das Meiste durchaus übertragen.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
- Ich wollte die komplette Anlage in Streckenblöcke aufteilen, also jeweils ein Rückmeldeblock zwischen zwei Weichen liegend. Nur so kann die Software ja immer wissen- welches Gleis belegt und, welcher Zug wo ist. Mache ich die Isolierung der Masse-Schiene dann jeweils möglichst dicht an den Weichen oder sollte ich noch einen gewissen Abstand zur Weiche lassen, damit ein Zug beim Halten nicht zu dicht an eine Weiche heranfährt? Aber in der Software kann man ja die genaue Halteposition einstellen, oder?
so einfach ist es nur in Marketing "Digital braucht man nur noch zwei Drähte".
Du musst Dir das wirklich auf einer überschaubaren, jederzeit umverdrahtbaren Test-Anlage, selbst "erfahren"!
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
- Reicht für die Steuerung per PC ein Rückmeldeblock pro Gleis oder muss ich da mehrere anlegen, Thema „bremsen“? Soweit ich gelesen habe, wird das Bremsen von der Software gesteuert, so dass ich nur am Anfang und am Ende des Blocks eine Isolierstelle, also eine einzige Rückmeldung brauche?
Wenn alle Deine Loks optimal fahren und perfekt eingemessen sind und die Schienen immer perfekt sauber.... Ansonsten gilt je mehr Rückmelder, um so genauer kann Deine Software errechnen, wo und in welchem Fahrzustand, sich Deine Fahrzeuge gerade befinden. Klassisch ist: Für jeden Abschnitt in dem ein Zug planmäßig anhalten können soll benötigst Du zwei Rückmelder, bzw. zwei isolierte Gleisbereiche. Soll dieser Abschnitt in beide Richtungen befahren werden, mindestens drei oder mehr.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
- Die Stromanschlüsse können ja nur außerhalb der isolierten Rückmeldeblöcke sein, da man sonst die Masse-Isolierung wieder aufhebt. D.h. ich kann die Stromanschlüsse ja dann theoretisch nur jeweils an die Weichen anschließen. Man soll ja aber ca. alle 2m einen Stromanschluss erstellen. Ich werde aber deutlich längere Blöcke haben, in der Gleiswendel von oben bis unten sogar ca. 6 m. Kann ich dann nicht einfach in den Blöcken nur die nicht isolierte Schiene, also die Phase/Bahnstrom oder wie auch immer man es nennen möchte, anschließen, und die Masse kommt dann über den S88 DC, wenn ein Verbraucher in den Block einfährt? Oder sollte man das so nicht machen – aber wie sonst?
Das ist alles nicht ganz falsch aber auch nicht richtig, da muss man weiter differenzieren.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
- Der S88 DC hat ja Anschlüsse für 2x8 Rückmelder. Das ist laut Anleitung unterteilt, damit man zwei verschiedene Stromkreise anschließen kann. Meine Anlage ist aber jetzt nicht so riesig, dass ich mehrere Stromkreise bräuchte, denke ich. Kann ich beide Hälften des S88 DC auch in demselben Stromkreis verwenden, also quasi beide Masse-Eingänge miteinander verbinden? .
Ja! Es sind aber beim 60882 eben die Stromversorgungen zu einem Gleisabschnitt. Der Begriff Masse ist da eher unglücklich.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
- Beim Zweileitersystem habe ich ja (leider) das Problem, dass Wagen ohne Stromverbrauch nicht erkannt werden. Die Lösung, einen Widerstand zwischen die Räder zu löten, um einen „meldbaren“ Stromverbrauch hervorzurufen, mag ich nicht so gerne, hat gefühlt was von Kurzschluss.
Das ist kein Kurzschluss sondern ein Stromverbrauch, der gerade noch so groß ist, dass der 60882 ihn gerade noch sicher detektieren kann.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Gibt es da andere/elektronische Lösungen? Es würde ja im Prinzip reichen, wenn die Lok und der letzte Wagen im Zug gemeldet werden.
Ja z. B. Reed- Kontakte oder Hall-Sensoren, oder mit Decoder in den Fahrzeugen und entsprechenden Detektoren im Gleis: Railcom.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Habt ihr Erfahrungen damit, ob es in der PC-Software zu Störungen oder Fehlfunktionen kommt, wenn nur die Lok gemeldet wird, aber nicht die Wagen, d.h. wenn das Programm „denkt“, dass der Block schon frei ist, aber die Wagen noch nicht alle raus sind?
man muss eine entsprechendes Logikkonzept im Programm nutzen.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Ich könnte mir unschöne Situationen in Weichenstraßen vorstellen, wenn die Wagen noch nicht durch sind, aber der nächste Zug schon grün bekommt.
wie bei Vorbild - die durch Weichen-Grenzzeichen gekennzeichneten Bereiche - muss man auch in der Software entsprechende Schutzzonen einplanen.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Dazu direkt eine Zusatzfrage: Sollte man Weichen/Weichenkombinationen selbst eigentlich auch per Rückmelder überwachen oder nur die Strecken zwischen den Weichen?
Je mehr Rückmelder, um so genauer...
Zitat von frank1204 im Beitrag #1

So, das soll es erstmal gewesen sein. Ich will nicht ausschließen, dass noch weitere Fragen auftauchen werden und bedanke mich schon mal recht herzlich für Antworten und Tipps. Gerne nehme ich auch Infos zu Handbüchern o.ä., die zu dem Thema weiterhelfen, entgegen. Ich habe schon ziemlich viel gegoogelt, aber zu den obigen Fragen nicht so extrem viel gefunden. Für Dreileiter findet man deutlich mehr…
Dieses Forum ist immer noch recht mittelleiterlastig. Es gibt aber auch zweileiterfokussierte Foren. In den aktuellen Modellbahn Zeitschriften erscheint mindestens einmal im Jahr ein Sonderheft zum Thema Digital einschl. PC. Betrieb, z.B. MIBA Spezial 139. Außerdem gibt es die vierteljährlich erscheinende Digitale Modellbahn.

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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#3 von frank1204 , 02.02.2023 21:59

>> das sind aber viele Fragen auf einmal!

Ja, ich dachte, wenn schon denn schon.

Ich erwarte ja nicht, dass gleich alles abendfüllend beantwortet wird, aber wenn ich nach und nach Licht in mein Dunkel bekomme, wäre es ja auch schon super. :-)
Vielen Dank also schon mal für die ersten Antworten! :-)


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#4 von frank1204 , 03.02.2023 11:17

Hallo Vik,

Zitat von vikr im Beitrag #2
Du musst Dir das wirklich auf einer überschaubaren, jederzeit umverdrahtbaren Test-Anlage, selbst "erfahren"!

für eine Testanlage habe ich leider keinen Platz. Dann müsste ich ja auch jetzt schon ein PC-Programm haben...
Ich habe mir sehr viele Youtube-Kanäle angesehen, und die Leute dort verdrahten immer schon alles direkt auf der Anlage, bevor sie damit an den PC gehen. Daher dachte ich, dass man es halt so macht. Mal eine Isolierstelle ein Gleis weiter setzen, ist ja auch nachträglich nicht das Problem, wenn noch nichts eingeschottert ist, bzw. bei den "unterirdischen" Gleisen ohnehin nicht. Aber die grobe Verkabelung der Stromanschlüsse und der Rückmelde-Kabel wollte ich eigentlich schon vorab machen.

Zitat von vikr im Beitrag #2
Zitat von frank1204 im Beitrag #1- Die Stromanschlüsse können ja nur außerhalb der isolierten Rückmeldeblöcke sein, da man sonst die Masse-Isolierung wieder aufhebt. D.h. ich kann die Stromanschlüsse ja dann theoretisch nur jeweils an die Weichen anschließen. Man soll ja aber ca. alle 2m einen Stromanschluss erstellen. Ich werde aber deutlich längere Blöcke haben, in der Gleiswendel von oben bis unten sogar ca. 6 m. Kann ich dann nicht einfach in den Blöcken nur die nicht isolierte Schiene, also die Phase/Bahnstrom oder wie auch immer man es nennen möchte, anschließen, und die Masse kommt dann über den S88 DC, wenn ein Verbraucher in den Block einfährt? Oder sollte man das so nicht machen – aber wie sonst?

>> Das ist alles nicht ganz falsch aber auch nicht richtig, da muss man weiter differenzieren.

Könntest Du das etwas näher erläutern? Bei den Stromanschlüssen auf einer nahezu vollständig aus Rückmeldeblöcken bestehenden Anlage stehe ich echt auf dem Schlauch...

Zitat von vikr im Beitrag #2
In den aktuellen Modellbahn Zeitschriften erscheint mindestens einmal im Jahr ein Sonderheft zum Thema Digital einschl. PC. Betrieb, z.B. MIBA Spezial 139. Außerdem gibt es die vierteljährlich erscheinende Digitale Modellbahn.

Danke, ich werde mich mal umsehen, vielleicht finde ich nachher im Moba-Laden schon was.

Viele Grüße,
Frank


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#5 von vikr , 03.02.2023 12:54

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #4
für eine Testanlage habe ich leider keinen Platz. Dann müsste ich ja auch jetzt schon ein PC-Programm haben...
der allererste Schritt ist es, mit Rocrail und/oder den Demoversionen der Programme auf dem Laptop mal zu simulieren und sich mit der Nutzung der Programme und den logischen Möglichkeiten der Abläufe vertraut zu machen. Das kostet erst mal kein Geld, aber Zeit und Geduld.
Eine PC gesteuerte Modellbahn ist nicht Plug'n Play! Um das Erlernte im zweiten Schritt mit Zentrale, Gleisen, Rückmeldern und ein, zwei Weichen und ein, zwei Fahrzeugen auszuprobieren reicht notfalls erst mal ein Brett von 1,60 m x 0,30 m....

MfG

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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#6 von Andreas85 , 06.02.2023 09:10

Zitat von frank1204 im Beitrag #4
Mal eine Isolierstelle ein Gleis weiter setzen, ist ja auch nachträglich nicht das Problem, wenn noch nichts eingeschottert ist, bzw. bei den "unterirdischen" Gleisen ohnehin nicht. Aber die grobe Verkabelung der Stromanschlüsse und der Rückmelde-Kabel wollte ich eigentlich schon vorab machen.


Man kann durchaus schon Vordenken.

z.B. kann man mehrere Trennungen einbauen für bis zu 5 Kontaktgleise am(vor/hinter) Signal. Auch die Kabel nach unten. Dann schließt man sie aber erstmal alle 5 zusammen an einen Rückmeldekontakt. Wenn sich später rausstellt, dass für den gewünschten Ablauf 2 Kontakte nötig sind, braucht man nur die Kabel neu zusammenschließen. Oben bleibt alles beim alten.

Wichtig: alle Trennungen vorher mit dem S88 einzeln testen. Dann zusammenschließen.

Andreas


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#7 von tptopu , 06.02.2023 12:02

Hallo Frank,

ein paar Gedanken zu Deinen Fragen und Antworten:
@Testanlage: Für eine "Testanlage" braucht man nicht viel Platz. Gerade mit Deinem C-Gleis hast Du beste Voraussetzungen, Gleisfiguren schnell mal auf dem Boden zusammenszustecken. Besorge Dir genügend von den roten Isolierkappen für das Gleis und ein paar Tütchen mit den Flachsteckern. Mit denen kannst Du Dir dann eine Handvoll dünner flexibler Kabel konfektionieren. Diese haben auf der einen Seite den Flachstecker, auf der anderen eine dünne Aderendhülse aufgequetscht. Jetzt kannst Du verschiedenste Dinge mit dem Melder ausprobieren. Du brauchst noch keine Software, Du hast ja die CS3, mit der Du jede Belegtmeldung nachverfolgen kannst. Da geht auch noch ein Schritt mehr: Du kannst Gleisbilder anlegen und mit den Meldern verknüpfen. Du kannst Automatiken aufbauen und Züge damit steuern. Was leider nicht geht, ist das Mitverfolgen von beliebigen Zügen, wie es Steuerungsprogramme auf dem PC können. Aber das braucht man auch nicht für´s Erfahrungsammeln und Spielen.

@Anschlussbezeichnungen: Üblicherweise ist die elektrische Masse der Pol, der überall in einem Gerät gleich ist. Bei der Modellbahn mit Zweischienenversorgung würde ich immer die Schiene als "Masse" bezeichnen, die keine Unterbrechung hat und die direkt an der Zentrale angeschlossen ist. Die Nicht-Masse-Seite ist dann die mit Unterbrechungen; hier erfolgen die Einspeisungen vom Meldebaustein oder direkt von der Zentrale, je nach Situation.

@Einspeisungen: Ja, es ist sinnvoll bei fest aufgebauten Anlagen regelmäßig einzuspeisen. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn man hinreichend dicke Kabel zur Stromverteilung verwendet. Bei der durchgehenden Schiene, der "Masse" im obigen Sinne, ist es kein Problem, regelmäßig alle 2–3 m einzuspeisen. Wenn Du lange Meldeabschnitte hast, führst Du die mehrfachen Einspeisungen eines Abschnitts an einem Punkt zusammen und von dort an den Melder. Ich denke aber, es ist sinnvoller, die Meldeabschnitte so zu planen, dass sie nicht viel länger als 2–3 m werden, also mit einem Anschluss versorgt werden können. Die kürzeren Abschnitte machen erst mal mehr Mühe und kosten auch zusätzliche Meldebausteine, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man z.B. im Gleisbildstellpult auf dem PC (also in der Anlagensteuerungssoftware) sehen kann, ob ein Gleis ganz oder teilweise belegt ist. Nicht nur das: So eine Software steuert die 'Züge in einer Art Blocksystem. Wenn die Blöcke kürzer sind, kann die Software einen dichteren Verkehr sicher abwickeln. Auch die Wendel würde ich aus diesem Grund in zwei, drei oder mehr Abschnitte unterteilen. Der nächste Zug kann schon einfahren, bevor der vorherige die Wendel verlassen hat und man weiß einigermaßen wo er sich befindet.
Nochmal zu den Kabeln: Das, was man immer wieder sieht, sind 0,25mm²-Kabel oder gar noch dünnere. Die eigentliche Ringleitung sollte mind. 1mm² haben, die Stichleitungen zur Speisung mind. 0,5mm². Da ja alles fest aufgebaut ist, macht es nichts, wenn die Kabel aufgrund ihrer Dicke etwas starrer als die dünnen Litzen sind. Sinnvoll ist es hier dann, auf Hausinstallationstechnik zu setzen und z.B. Wago-Klemmen etc. einzusetzen statt mühsam herumzulöten.

@DC-Melder 60882: Hast Du den Melder direkt an der CS3 angeschlossen oder über einen Link s88 (60883)? Dieser Link-Baustein ist unbedingt zu empfehlen, denn damit bekommst Du auch weiter weg von Deiner Zentrale die Meldungen eingesammelt, ohne allzulange s88-Stränge aufbauen zu müssen. Und: So ein Link-Baustein bringt 16 sog. Massemelder mit, die prüfen, ob eine Spannung gegen Masse an einem Anschluss anliegt. Diese Melder lassen sich als 8x8 Matrix betreiben. Das sind dann bis zu 64 Taster, die Du z.B. in ein mechanisches Gleisbildstellpult einbauen kannst. Ob Du damit dann Fahrstraßen stellst oder Weichen und Signale direkt kannst Du entscheiden, wenn Du so weit bist.

@Widerstandsachsen in den Wagen: Tatsächlich sind die Querströme, die hier fließen, sehr gering. Nein, das ist kein Kurzschluss und keine Verschwendung, sondern ein technisch notwendiger kleiner Strom für die volle Funktionalität des Systems. Wenn es darum geht, Digitalstrom zu sparen, kann es sich lohnen, die Schaltenergie von Weichendecodern extern einzuspeisen.

Viele Grüße
topu


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#8 von vikr , 06.02.2023 15:36

Hallo tptopu,

Zitat von tptopu im Beitrag #7
Du hast ja die CS3, mit der Du jede Belegtmeldung nachverfolgen kannst. Da geht auch noch ein Schritt mehr: Du kannst Gleisbilder anlegen und mit den Meldern verknüpfen. Du kannst Automatiken aufbauen und Züge damit steuern. Was leider nicht geht, ist das Mitverfolgen von beliebigen Zügen, wie es Steuerungsprogramme auf dem PC können.
ja wirklich sehr schade, aber vielleicht kommt das ja?

MfG

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#9 von frank1204 , 06.02.2023 18:01

Hallo Topu,

viele Danke für Deinen Beitrag!

Zitat von tptopu im Beitrag #7
Hallo Frank,
ein paar Gedanken zu Deinen Fragen und Antworten:
@Testanlage: Für eine "Testanlage" braucht man nicht viel Platz. Gerade mit Deinem C-Gleis hast Du beste Voraussetzungen, Gleisfiguren schnell mal auf dem Boden zusammenszustecken. Besorge Dir genügend von den roten Isolierkappen für das Gleis und ein paar Tütchen mit den Flachsteckern. Mit denen kannst Du Dir dann eine Handvoll dünner flexibler Kabel konfektionieren. Diese haben auf der einen Seite den Flachstecker, auf der anderen eine dünne Aderendhülse aufgequetscht. Jetzt kannst Du verschiedenste Dinge mit dem Melder ausprobieren. Du brauchst noch keine Software, Du hast ja die CS3, mit der Du jede Belegtmeldung nachverfolgen kannst. Da geht auch noch ein Schritt mehr: Du kannst Gleisbilder anlegen und mit den Meldern verknüpfen. Du kannst Automatiken aufbauen und Züge damit steuern. Was leider nicht geht, ist das Mitverfolgen von beliebigen Zügen, wie es Steuerungsprogramme auf dem PC können. Aber das braucht man auch nicht für´s Erfahrungsammeln und Spielen.


Ein paar Tüten mit Isolierkappen habe ich schon, den Rest muss ich mir dann noch besorgen, wenn ich nicht gleich alles anlöten will. Ich habe die CS3 jetzt per Netzwerkkabel an den PC angeschlossen, dann lassen sich die Gleisbilder deutlich komfortabler anlegen. Ich habe damit schon angefangen, allerdings ist die Bedienung für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Weichen im Schattenbahnhof kann ich immerhin auch schon per M83 schalten. Es geht also voran. Ich werde dann erstmal auf der CS3 testen, aber eventuell auch schon mal Rocrail installieren und mir das mal ansehen. TrainController soll ja dem Vernehmen nach besser sein, kostet aber eben auch eine Stange Geld.

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@Anschlussbezeichnungen: Üblicherweise ist die elektrische Masse der Pol, der überall in einem Gerät gleich ist. Bei der Modellbahn mit Zweischienenversorgung würde ich immer die Schiene als "Masse" bezeichnen, die keine Unterbrechung hat und die direkt an der Zentrale angeschlossen ist. Die Nicht-Masse-Seite ist dann die mit Unterbrechungen; hier erfolgen die Einspeisungen vom Meldebaustein oder direkt von der Zentrale, je nach Situation.


Ich habe jetzt nochmal in den Anleitungen der CS3 und des S88 gelesen: An den S88 DC wird die "Potentialrückführung" angeschlossen. In der CS3-Anleitung werden die Pole wie folgt bezeichnet: Rot="Bahnstrom"/Hinleiter, Braun=Masse/Rückleiter. Schade, dass Märklin nicht in der Lage ist, hier konsistente Bezeichnungen für seine verschiedenen Geräte zu verwenden, aber "Masse/Rückleiter" ist für mich gleichzusetzen mit "Potentialrückführung". Also muss die Schiene mit dem braunen Kabel isoliert und per S88 überwacht werden. Das habe ich auch so gemacht - und es funktioniert bei meinem bisher einzigen Rückmeldeabschnitt ja auch - wenn eine Lok oder ein beleuchteter Wagen draufsteht, wechselt das Symbol auf der CS3 auf Gelb.
Ich bin jetzt etwas verwirrt, dass Du es genau umgekehrt geschrieben hast und die Masse nicht isolierst, sondern die andere Schiene. Das widerspräche dem, was Märklin schreibt...?

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@Einspeisungen: Ja, es ist sinnvoll bei fest aufgebauten Anlagen regelmäßig einzuspeisen. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn man hinreichend dicke Kabel zur Stromverteilung verwendet. Bei der durchgehenden Schiene, der "Masse" im obigen Sinne, ist es kein Problem, regelmäßig alle 2–3 m einzuspeisen. Wenn Du lange Meldeabschnitte hast, führst Du die mehrfachen Einspeisungen eines Abschnitts an einem Punkt zusammen und von dort an den Melder. Ich denke aber, es ist sinnvoller, die Meldeabschnitte so zu planen, dass sie nicht viel länger als 2–3 m werden, also mit einem Anschluss versorgt werden können. Die kürzeren Abschnitte machen erst mal mehr Mühe und kosten auch zusätzliche Meldebausteine, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man z.B. im Gleisbildstellpult auf dem PC (also in der Anlagensteuerungssoftware) sehen kann, ob ein Gleis ganz oder teilweise belegt ist. Nicht nur das: So eine Software steuert die 'Züge in einer Art Blocksystem. Wenn die Blöcke kürzer sind, kann die Software einen dichteren Verkehr sicher abwickeln. Auch die Wendel würde ich aus diesem Grund in zwei, drei oder mehr Abschnitte unterteilen. Der nächste Zug kann schon einfahren, bevor der vorherige die Wendel verlassen hat und man weiß einigermaßen wo er sich befindet.
Nochmal zu den Kabeln: Das, was man immer wieder sieht, sind 0,25mm²-Kabel oder gar noch dünnere. Die eigentliche Ringleitung sollte mind. 1mm² haben, die Stichleitungen zur Speisung mind. 0,5mm². Da ja alles fest aufgebaut ist, macht es nichts, wenn die Kabel aufgrund ihrer Dicke etwas starrer als die dünnen Litzen sind. Sinnvoll ist es hier dann, auf Hausinstallationstechnik zu setzen und z.B. Wago-Klemmen etc. einzusetzen statt mühsam herumzulöten.


Ok, ich werde dann wohl mehr kurze Blöcke anlegen als wenige lange. Was ich jetzt aber noch nicht verstanden habe: Kann ich denn nun Stromeinspeisungen innerhalb der Rückmeldeblöcke machen oder müssen/sollten/dürfen die nur außerhalb der Blöcke an nicht über den S88 laufenden Stellen angeschlossen werden? Dann müsste ja immer mindestens ein Gleis zwischen den Blöcken nicht überwacht sein. Falls ich in den Blöcken einspeise, kann ich ja nur den einen Pol (nach Märklin der rote) an die nicht isolierte Schiene anschließen, da der braune ja über den S88 DC läuft. Falls das geht, wäre die Verkabelung ja ziemlich asymmetrisch: Bei z.B. 16 Einspeisungen innerhalb der Rückmelder hätte dann z.B. 16 rote von der Ringleitung abgehende Kabel an der einen Schiene, aber der braune Pol läuft dann komplett über nur ein Kabel vom S88 zurück an die Ringleitung? Gibt es da kein Problem oder ist das egal?
Mit der Kabeldicke habe ich, denke ich kein Problem. Für die Ringleitung nehme ich 1,5mm2 und für die Abzweigungen zum Gleis 0,75mm2. Die 0,75er sind allerdings schon etwas grenzwertig - die passen gerade so in die Anschlüsse des S88 DC...
Und ja, ich verwende als Verbinder Wago-Klemmen, die sind ziemlich genial, weil man auch einfach schnell mal eine zusätzliche Stichleitung zwischenklemmen kann.

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@DC-Melder 60882: Hast Du den Melder direkt an der CS3 angeschlossen oder über einen Link s88 (60883)? Dieser Link-Baustein ist unbedingt zu empfehlen, denn damit bekommst Du auch weiter weg von Deiner Zentrale die Meldungen eingesammelt, ohne allzulange s88-Stränge aufbauen zu müssen. Und: So ein Link-Baustein bringt 16 sog. Massemelder mit, die prüfen, ob eine Spannung gegen Masse an einem Anschluss anliegt. Diese Melder lassen sich als 8x8 Matrix betreiben. Das sind dann bis zu 64 Taster, die Du z.B. in ein mechanisches Gleisbildstellpult einbauen kannst. Ob Du damit dann Fahrstraßen stellst oder Weichen und Signale direkt kannst Du entscheiden, wenn Du so weit bist.


Ich habe eine CS3+ und habe den S88 mit dem blauen Datennetzkabel unten an den entsprechenden Anschluss der CS3+ angeschlossen. Ich meine gelesen zu haben, dass die einen integrierten L88 hat und dass das der Unterschied zur CS3 ist. Oder stimmt das nicht? Wie lang sollte denn ein S88-Strang von der Kabellänge und der Anzahl der S88 maximal sein? So riesig ist meine Anlage wie gesagt nicht. Man kann ja statt langer Datennetzkabel auch die S88 ziemlich mittig bauen und mit kurzen Kabeln verketten und muss dann eben die Masse-Kabel der Blöcke etwas länger machen.

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@Widerstandsachsen in den Wagen: Tatsächlich sind die Querströme, die hier fließen, sehr gering. Nein, das ist kein Kurzschluss und keine Verschwendung, sondern ein technisch notwendiger kleiner Strom für die volle Funktionalität des Systems. Wenn es darum geht, Digitalstrom zu sparen, kann es sich lohnen, die Schaltenergie von Weichendecodern extern einzuspeisen.

Viele Grüße
topu

Ok, mit den Widerstandsachsen werde ich mich dann zu gegebener Zeit mal beschäftigen. Zunächst kann ich ja mit Loks und beleuchteten Wagen testen.

Viele Grüße,
Frank


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zuletzt bearbeitet 06.02.2023 | Top

RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#10 von TT800 , 06.02.2023 18:57

Zitat von frank1204 im Beitrag #9
Ich bin jetzt etwas verwirrt, dass Du es genau umgekehrt geschrieben hast und die Masse nicht isolierst, sondern die andere Schiene. Das widerspräche dem, was Märklin schreibt...?

Ich vermute, Frank hat überlesen, dass Du ein Zweileiter-Schienensystem hast.


Viele Grüße,
Stephan
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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#11 von ETA150 , 06.02.2023 19:09

Hallo Frank,

zu Deinen Fragen:

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@Anschlussbezeichnungen: Üblicherweise ist die elektrische Masse der Pol, der überall in einem Gerät gleich ist. Bei der Modellbahn mit Zweischienenversorgung würde ich immer die Schiene als "Masse" bezeichnen, die keine Unterbrechung hat und die direkt an der Zentrale angeschlossen ist. Die Nicht-Masse-Seite ist dann die mit Unterbrechungen; hier erfolgen die Einspeisungen vom Meldebaustein oder direkt von der Zentrale, je nach Situation.
>>>
Ich habe jetzt nochmal in den Anleitungen der CS3 und des S88 gelesen: An den S88 DC wird die "Potentialrückführung" angeschlossen. In der CS3-Anleitung werden die Pole wie folgt bezeichnet: Rot="Bahnstrom"/Hinleiter, Braun=Masse/Rückleiter. Schade, dass Märklin nicht in der Lage ist, hier konsistente Bezeichnungen für seine verschiedenen Geräte zu verwenden, aber "Masse/Rückleiter" ist für mich gleichzusetzen mit "Potentialrückführung". Also muss die Schiene mit dem braunen Kabel isoliert und per S88 überwacht werden. Das habe ich auch so gemacht - und es funktioniert bei meinem bisher einzigen Rückmeldeabschnitt ja auch - wenn eine Lok oder ein beleuchteter Wagen draufsteht, wechselt das Symbol auf der CS3 auf Gelb.
Ich bin jetzt etwas verwirrt, dass Du es genau umgekehrt geschrieben hast und die Masse nicht isolierst, sondern die andere Schiene. Das widerspräche dem, was Märklin schreibt...?



Letztlich ist "Masse" einfach ein Begriff. Häufig bezeichnet man damit einen gemeinsamen Pol, der in verschiedenen Schaltungsteilen gleich ist. Beim Mittelleitergleis sind die Schienen als "Masse" definiert und die Pukos als "Hinleiter". Auf dieser Zuordnung basiert eine ganze Menge früherer (analoger) Schaltungstechnik von Märklin und auch die s88 (ohne "DC") profitieren davon: Sie stellen einfach fest, ob ein Anschluss Verbindung zur Masse hat oder nicht. Die Fahrtrichtung hat man hier analog per Überspannungsimpuls geändert. An der Spannungszuführung zu Schienen und Mittelleiter hat sich dabei nichts geändert.
Bei der Zweischienenversorgung, also Trix und dem Rest der Welt inkl. kleinerer und größerer Spuren wird der Strom nur über die Schienen zugeführt. Analog hat man die Fahrtrichtung durch Umpolen geändert. Entsprechend sind beide Schienen gleichwertig und es gibt keine gemeinsame "Masse". Der DC-Melder funktioniert technisch anders als der s88 ohne DC. Der DC-Melder misst, ob ein kleiner Strom fließt. Dabei ist es egal, ob von rechter zur linken Schiene oder von der linken zur rechten Schiene. Um mit einem Meldebaustein mehrere Meldestellen abfragen zu können und den Aufwand (auch für den Anwender) in Grenzen zu halten, funktionieren die Meldeeingänge parallel nebeneinander, haben also auf einer Seite einen gemeinsamen Pol. Über diesen Pol kommt der Strom von der Zentrale in die nebeneinanderliegenden Melder. Jeder Melder liegt an seinem Stück Schiene. Die zweite Schiene in den Gleisen führt zurück zur Zentrale. Steht nun eine Lok auf so einem Gleis, erkennt der Melder den Stromfluss. Will ich nun Gleisbereiche haben, die nicht melden, kann ich auch den ersten Zentralenanschluss direkt auf der Gleisseite mit den Meldeabschnitten anschließen, parallel also zu den Meldern. Wenn Märklin also beim s88 DC von "Potentialrückführung" spricht, ist das schon korrekt. Man könnte genau so gut von "Potentialhinführung" sprechen, je nachdem, wie man es sehen will. Eine "Masse" im obigen Sinne ist das aber nicht, sondern einfach nur der gemeinsame Pol der Melder. (Wenn man unbedingt wollte und sich das Leben schwermachen wollte, könnte man von Melder zu Melder auch wechseln, welcher Zentralenpol der gemeinsame für den Melder sein soll.)

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@Einspeisungen: Ja, es ist sinnvoll bei fest aufgebauten Anlagen regelmäßig einzuspeisen. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn man hinreichend dicke Kabel zur Stromverteilung verwendet. Bei der durchgehenden Schiene, der "Masse" im obigen Sinne, ist es kein Problem, regelmäßig alle 2–3 m einzuspeisen. Wenn Du lange Meldeabschnitte hast, führst Du die mehrfachen Einspeisungen eines Abschnitts an einem Punkt zusammen und von dort an den Melder. Ich denke aber, es ist sinnvoller, die Meldeabschnitte so zu planen, dass sie nicht viel länger als 2–3 m werden, also mit einem Anschluss versorgt werden können. Die kürzeren Abschnitte machen erst mal mehr Mühe und kosten auch zusätzliche Meldebausteine, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man z.B. im Gleisbildstellpult auf dem PC (also in der Anlagensteuerungssoftware) sehen kann, ob ein Gleis ganz oder teilweise belegt ist. Nicht nur das: So eine Software steuert die 'Züge in einer Art Blocksystem. Wenn die Blöcke kürzer sind, kann die Software einen dichteren Verkehr sicher abwickeln. Auch die Wendel würde ich aus diesem Grund in zwei, drei oder mehr Abschnitte unterteilen. Der nächste Zug kann schon einfahren, bevor der vorherige die Wendel verlassen hat und man weiß einigermaßen wo er sich befindet.
Nochmal zu den Kabeln: Das, was man immer wieder sieht, sind 0,25mm²-Kabel oder gar noch dünnere. Die eigentliche Ringleitung sollte mind. 1mm² haben, die Stichleitungen zur Speisung mind. 0,5mm². Da ja alles fest aufgebaut ist, macht es nichts, wenn die Kabel aufgrund ihrer Dicke etwas starrer als die dünnen Litzen sind. Sinnvoll ist es hier dann, auf Hausinstallationstechnik zu setzen und z.B. Wago-Klemmen etc. einzusetzen statt mühsam herumzulöten.
>>>
Ok, ich werde dann wohl mehr kurze Blöcke anlegen als wenige lange. Was ich jetzt aber noch nicht verstanden habe: Kann ich denn nun Stromeinspeisungen innerhalb der Rückmeldeblöcke machen oder müssen/sollten/dürfen die nur außerhalb der Blöcke an nicht über den S88 laufenden Stellen angeschlossen werden? Dann müsste ja immer mindestens ein Gleis zwischen den Blöcken nicht überwacht sein. Falls ich in den Blöcken einspeise, kann ich ja nur den einen Pol (nach Märklin der rote) an die nicht isolierte Schiene anschließen, da der braune ja über den S88 DC läuft. Falls das geht, wäre die Verkabelung ja ziemlich asymmetrisch: Bei z.B. 16 Einspeisungen innerhalb der Rückmelder hätte dann z.B. 16 rote von der Ringleitung abgehende Kabel an der einen Schiene, aber der braune Pol läuft dann komplett über nur ein Kabel vom S88 zurück an die Ringleitung? Gibt es da kein Problem oder ist das egal?


Bitte von den Kabelfarben braun/rot als funktionale Bestimmung lösen! Wie oben beschrieben sind die Schienen gleichwertig. Bei der Mehrfacheinspeisung führt man das jeweils passende Potential mehrfach an einen Schienenabschnitt. Passend ist der direkte Zentralenpol, wenn man es nicht mit einem Meldeabschnitt zu tun hat; passend ist der Melderausgang, wenn man einen Meldeabschnitt hat; passend ist der zweite Zentralenpol, wenn man es mit der Gegenschiene zu tun hat.

Zitat von tptopu im Beitrag #7

@DC-Melder 60882: Hast Du den Melder direkt an der CS3 angeschlossen oder über einen Link s88 (60883)? Dieser Link-Baustein ist unbedingt zu empfehlen, denn damit bekommst Du auch weiter weg von Deiner Zentrale die Meldungen eingesammelt, ohne allzulange s88-Stränge aufbauen zu müssen. Und: So ein Link-Baustein bringt 16 sog. Massemelder mit, die prüfen, ob eine Spannung gegen Masse an einem Anschluss anliegt. Diese Melder lassen sich als 8x8 Matrix betreiben. Das sind dann bis zu 64 Taster, die Du z.B. in ein mechanisches Gleisbildstellpult einbauen kannst. Ob Du damit dann Fahrstraßen stellst oder Weichen und Signale direkt kannst Du entscheiden, wenn Du so weit bist.
>>>
Ich habe eine CS3+ und habe den S88 mit dem blauen Datennetzkabel unten an den entsprechenden Anschluss der CS3+ angeschlossen. Ich meine gelesen zu haben, dass die einen integrierten L88 hat und dass das der Unterschied zur CS3 ist. Oder stimmt das nicht? Wie lang sollte denn ein S88-Strang von der Kabellänge und der Anzahl der S88 maximal sein? So riesig ist meine Anlage wie gesagt nicht. Man kann ja statt langer Datennetzkabel auch die S88 ziemlich mittig bauen und mit kurzen Kabeln verketten und muss dann eben die Masse-Kabel der Blöcke etwas länger machen.



Ja, die CS3+ kann einen s88-Strang direkt verarbeiten. Wenn die Anlage klein ist, ist das sicher auch genug. Der L88 kann mehrere Stränge anschließen und eben auch Entfernungen besser überbrücken.

Viele Grüße
topu


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#12 von frank1204 , 06.02.2023 20:33

Danke abermals für die ausführlichen Erläuterungen. Was ich verstanden habe ist, dass bei Zweileiter beide Leiter gleichwertig sind und es egal ist, welche Seite man isoliert. So weit so gut. Aus dem Rest werde ich aber bisher nicht so wirklich schlau. Was ich aber vor allem immer noch nicht verstanden habe ist: Wo mache ich denn nun die Strom-Einspeisungen?

Ich habe mal schnell eine Grafik erstellt, vielleicht kannst Du mir das anhand derer beantworten:



Dargestellt ist ein Zweileiter-Gleisoval mit einem Parallelgleis. Blau sind die isolierten Trennstellen der Blöcke, d.h es gibt hier vier Rückmeldeblöcke. Zudem ist noch der Anschluss des S88 DC eingezeichnet. Die einzigen Teile also, die nicht in der Überwachung des S88 DC stehen, sind die Weichen. Wo würde man hier jetzt die Strom-Einspeisungen aus der Ringleitung anschließen, mal angenommen, die Gleislänge ist 8m und ich bräuchte 4 Anschlüsse?

Innerhalb der Blöcke könnte ich ja nur den roten Leiter anschließen, weil ich mit dem braunen ja den S88 DC überbrücken würde. Kann man das so machen oder könnte ich in diesem Beispiel den Strom nur an den Weichen zuführen? Oder noch einfacher gefragt: Kann ich den Strom nur außerhalb der Rückmeldeblöcke anschließen oder auch innerhalb, dann aber nur an der nicht isolierten Schiene?


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#13 von vikr , 06.02.2023 20:51

Hallo ETA150,

Zitat von ETA150 im Beitrag #11
Bitte von den Kabelfarben braun/rot als funktionale Bestimmung lösen! Wie oben beschrieben sind die Schienen gleichwertig. Bei der Mehrfacheinspeisung führt man das jeweils passende Potential mehrfach an einen Schienenabschnitt. Passend ist der direkte Zentralenpol, wenn man es nicht mit einem Meldeabschnitt zu tun hat; passend ist der Melderausgang, wenn man einen Meldeabschnitt hat; passend ist der zweite Zentralenpol, wenn man es mit der Gegenschiene zu tun hat.
ja, Namen und Farben sind problematisch und nur begrenzt zielführend, wenn es um digitale Potentialverläufe - wie das Gleisformat - geht. Das gilt - bei Zweileiter - insbesondere auch für den Begriff gemeinsame Masse! Das kann zu ernsten Problemen führen....
Zitat von ETA150 im Beitrag #11
Ja, die CS3+ kann .....

Viele Grüße
topu
Alles ziemlich verwirrend....

MfG

vik


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#14 von vikr , 06.02.2023 21:07

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #12
So weit so gut. Aus dem Rest werde ich aber bisher nicht so wirklich schlau. Was ich aber vor allem immer noch nicht verstanden habe ist: Wo mache ich denn nun die Strom-Einspeisungen?
Du hattest nach Literatur gefragt.
Zitat von frank1204 im Beitrag #1
Gerne nehme ich auch Infos zu Handbüchern o.ä., die zu dem Thema weiterhelfen, entgegen. Ich habe schon ziemlich viel gegoogelt, aber zu den obigen Fragen nicht so extrem viel gefunden.
Es geht zwar in dem Buch nicht nur um Zweileiter, ist aber eine schöne Einführung:
https://www.vgbahn.shop/einfuehrung-in-d...tale-modellbahn

MfG

vik


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#15 von ETA150 , 06.02.2023 22:44

Hallo Frank,

Deine Grafik ist schon auf dem richtigen Weg.
Vielleicht wird es so deutlicher:
Bild entfernt (keine Rechte)

Die Kabel der vier Meldeabschnitte haben jeweils eine eigene Farbe bekommen. Damit kann man sie besser verfolgen und auch die Mehrfacheinspeisung sehen. Die Weichen, die keinen Melder bekommen sollen, schließen direkt an der Ringleitung "braun" an; sollten die Weichen auch mehrfach eingespeist werden, kommen auch diese Einspeisungen direkt von Braun. Die Einspeisungen von Rot als gemeinsamem Gegenpol sind klar, denke ich.

Viele Grüße

ETA150


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#16 von frank1204 , 07.02.2023 18:00

Hallo ETA150,

super, ganz herzlichen Dank für die Mühe! Das ist genau die Info, die ich gesucht habe. Ich weiß jetzt, wie ich die Verkabelung machen muss. Ich konnte mir erst nicht vorstellen, dass beide Pole rot/braun nicht an derselben Stelle angeschlossen werden.
Die mehrfachen "braunen" Anschlüsse pro Rückmeldeblock sind nur prohylaktisch, falls man die später doch noch in mehrere Blöcke aufteilen möchte, oder?

Viele Grüße,
Frank


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#17 von vikr , 07.02.2023 21:53

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #16
Die mehrfachen "braunen" Anschlüsse pro Rückmeldeblock sind nur prohylaktisch, falls man die später doch noch in mehrere Blöcke aufteilen möchte, oder?

meist ist "braun" oder "blau" die durchgehend verbundene Schiene und "rot" die in RM-Abschnitte unterteilte Schiene. D.h. diese Zuführungen kommen aus dem 60882. Das auf dem Kopf stehende T schließen ich bei den 60882 an "B" des Zentralenausgangs an.
Obwohl verbunden sollte auch die ununterbrochene Schiene mind. alle 200 cm eine Zuführung aus der Ringleitung mit angemessenenem Querschnitt erhalten.
Es gibt einige Bezeichnungen die einen bei der Nutzung - von ursprünglichen Märklin-Komponenten - im Trix-Kontext verwirren können. Sieh Dir z.B. mal die Anschluss Bezeichnungen "B" und "0" auf der Unterseite der Trix-C-Schienen an!

MfG

vik


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#18 von frank1204 , 07.02.2023 22:03

Seltsam. Das steht wie gesagt in den Märklin-Anleitungen genau umgekehrt drin. Da wird braun als Masse bezeichnet, und die soll über den S88 DC laufen, also die unterteilte Schiene sein. So würde ich das eigentlich auch bauen wollen - und meine erster Test-Rückmelder funktioniert ja so auch. Falls sich am Ende doch herausstellt, dass das genau verkehrt ist, kann ich ja einfach alles an der Einspeisung in die Ringleitung umpolen - 2 Wagos öffnen, umstecken und wieder schließen. Die Kabelfarben sind ja eh nur Schall und Rauch.

Viele Grüße,
Frank


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#19 von vikr , 07.02.2023 22:10

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #18
Falls sich am Ende doch herausstellt, dass das genau verkehrt ist, kann ich ja einfach alles an der Einspeisung in die Ringleitung umpolen - 2 Wagos öffnen, umstecken und wieder schließen. Die Kabelfarben sind ja eh nur Schall und Rauch.
wichtig ist, dass Du Dich auf Deiner Anlage für ein Farb- und Verdrahtungsschema entscheidest, das akribisch dokumentierst und dann auch konsequent anwendest. Ansonsten bekommst Du Probleme, spätestens bei der ersten Kehrschleife, Gleisdreieck oder einer Drehscheibe.

MfG

vik


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#20 von vikr , 08.02.2023 09:27

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #18
Seltsam. Das steht wie gesagt in den Märklin-Anleitungen genau umgekehrt drin. Da wird braun als Masse bezeichnet, und die soll über den S88 DC laufen, also die unterteilte Schiene sein.
ich gestehe, dass ich von Märklin komme, mit M-Gleisen (mit durchgehendem Mittelleiter) angefangen habe und auch schon erste digitale Schritte damit unternommen habe. Bei diesen Gleisen habe ich als Rückmeldemodule das Littfinski RM-GB-8 eingesetzt, damals noch mit sechspoligen Pfostenanschlüssen:
https://www.ldt-infocenter.com/dokuwiki/...id=de:rm-gb-8-n

Bei M-Gleisen wird hier der Mittelleiter "B" (rot) unterbrochen, der andere Anschluss "0" (braun) liegt an den Schienen und ist damit landläufig Masse. Elektrisch unterbrochen wird hier der Mittelleiter durch entsprechende Isolierung zwischen den Mittelleiter-Laschen und Anschluss an einen der RM-GB-8-Anschlüsse.
Die RM-GB-8 gibt es gefühlt schon seit den Achtziger Jahren. Das funktionell zwei RM-GB-8 gleichwertigen 60882 kam gut zwanzig Jahre spärer 2013 für die Trix-Kunden heraus und wurde von Märklin nie wirklich beworben.
Da ich zunächst auf K-Gleisen (nur schlanke Weichen) später auf Märklin C-Gleisen, sowohl digitalen Mittelleiter als auch Zweileiterbetrieb durchführe (jeder Rückmeldeabschnitt ist umschaltbar), habe ich Verdrahtung und Farbschema beibehalten. Der rote Anschluss wird über einen zweipoligen Umschalter bzw. ein entsprechendes bipolares Relais umgeschaltet, je nachdem, ob auf diesem Gleisabschnitt gerade Mittelleiter- oder Zweileiterfahrzeuge verkehren sollen.

Da ich auch RailCom nutze, kann ich durch Austausch der RM-GB-8, bzw. 60882 ( zumindest bei bestimmten Abschnitten) die einfachen Stromfühler (ohne Änderung der Verkabelung am Gleis) durch RailCom-Detektoren ersetzen. Auf diesen Abschnitten erfahre ich im DCC-Betrieb - über die RailCom-Rückmeldung - beiläufig die Adressen der Fahrzeuge (damit den Standort der Fahrzeuge und vieles mehr) und zwar sowohl im Mittelleiterbetrieb, als auch im Zweileiterbetrieb....

Bei einem Zweileiter-Oval, wie von ETA150 gezeichnet, würde ich natürlich auch die Außenschiene rot zeichnen und unterbrechen. Das hängt mit den NEM 621, 631 und 641 zusammen
https://www.morop.eu/index.php/de/nem-normen.html ,
sowie der Konvention, dass sich bei mir Fahrzeuge am Nähe gelegenen Anlagerand vorwärts von links nach rechts - so wie man bei uns schreibt - bewegen.

MfG

vik


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#21 von frank1204 , 05.06.2023 18:35

Hallo allerseits,

ich bin´s mal wieder. In der Zwischenzeit bin ich eine ganze Ecke weitergekommen, konnte ein paar Testkontakte anlegen und die auch in Rocrail einbinden.

Nochmal kurz zu meiner jetzigen Konfiguration:
CS3 -> S88 Link (60883) -> 2x S88 DC (60882), der Link ist auf 12V eingestellt. Die beiden S88 DCs habe ich mit den originalen RJ45-Kabeln an Bus 1 des S88 Link angeschlossen und auch auf die korrekte Pfeilrichtung geachtet. Die Anzahl der Module pro Bus habe ich in der CS3 korrekt eingestellt (Bus 1: 2, Bus 2:0, Bus 3: 0).

Jetzt habe ich das folgende Problem (wie sollte es auch anders sein...):
Die Masserückleitung soll ja an einen der beiden Masseeingänge des S88 Link und nicht an den einzelnen S88 DCs angeschlossen werden. Wenn ich das mache, funktioniert die Rückmeldgleise, die ich an den S88 DC angeschlossen habe, nicht korrekt. Das macht sich wie folgt bemerkbar: Eine Lok, die auf dem Rückmeldegleis steht, fährt ca. 10cm (das Gleis wird auch als belegt gemeldet) und bleibt dann abrupt stehen - der Strom im Rückmeldgleis ist dann komplett weg. Wenn ich die Lok ein paar cm mit der Hand weiterschiebe, ist der Strom im Rückmeldegleis plötzlich wieder da, und nach erneut ein paar cm ist der Strom wieder weg usw. Sehr seltsam.

Wenn ich die Masserückleitung bei derselben Konfiguration aber nicht an den Link, sondern direkt an den S88DC anschließe, an dem auch die Rückmeldegleise sind, funktionieren die beiden Test-Rückmeldegleise, die ich angelegt habe hingegen einwandfrei. Der Zug fährt durch, und die Kontaktbelegung wird sowohl in der CS3 als auch in Rocrail korrekt angezeigt.

Hat eventuell jemand eine Idee, was da los sein könnte? Ich überlege schon, die Masserückleitung einfach an die beiden S88 DCs anzuschließen, aber das soll ja so eigentlich nicht sein und führt dann bestimmt zu anderen Problemen...?

Danke und Grüße,
Frank


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#22 von vikr , 05.06.2023 20:18

Hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #21
Die Masserückleitung soll ja an einen der beiden Masseeingänge des S88 Link und nicht an den einzelnen S88 DCs angeschlossen werden. Wenn ich das mache, funktioniert die Rückmeldgleise, die ich an den S88 DC angeschlossen habe, nicht korrekt.
eigentlich willst Du Stromfühler und nicht Massefühler verwenden. In diesem Kontext ist Masse (fast) irrelevant.
Die (direkten) Kontakte am S88-Link (60883) kannst Du eigentlich gar nicht als Stromfühler nutzen, es sei denn Du spendiert noch eine entsprechende Zusatzschaltung von einem anderen Hersteller.
Ich lege beim 60882 (und ausschließlich beim Märklin 60882!) an den mit dem auf dem Kopf stehenden "T" das "B" des Zentralen Ausgangs an. Der 60882 verteilt dann den Strom der Zentrale - über seine 16 eingebauten Sensoren - auf die verschiedenen Meldeabschnitte (beim Trix-C-Gleis immer dieselbe Schienenseite!) und meldet über den S88-Bus und den Link S88 per CAN an die CS3, auf welchen der 16 Abschnitte gerade Strom verbraucht wird.
Mit Schienen-"0" (Gleisseite) ist der 60882 nur hinter dem Verbraucher, also z.B. hinter dem Motor und Decodern der Lok oder der Beleuchtung im Wagen "verbunden"!
Vielleicht probierst Du es mal aus?

MfG

vik


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#23 von frank1204 , 05.06.2023 21:12

Hallo Vik,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Dass ich die Ausgänge des S88 Link leider nicht für DC nutzen kann, ist mir bekannt. Ich habe meine Test-Kontaktgleise daher auch nur an den S88 DCs angeschlossen.

Ich weiß gerade nicht, wie ich das mit "B" statt "0" als Bezugspotential testen soll. Ich habe eben mal einfach direkt am Anschluss an der CS3 braun und rot vertauscht, aber das mögen meine Viessmann-Weichenantriebe, die da auch mit dranhängen, leider gar nicht. die machen dann ganz widerliche Geräusche, so dass ich sofort auf die Stopp-Taste gehauen habe, damit die nicht kaputtgehen. Ich möchte die immerhin 15 Stück jetzt auch nicht alle unter der Anlage wieder abklemmen. Zudem habe ich noch einige M83, bei denen ich auch nicht weiß, ob denen die Umpolung gefällt, weil da ja eigentlich auch "B" und "0" vorgegeben ist.

Mich wundert, dass Du immer wieder den "B-Pol" ins Spiel bringst. Ich habe mich jetzt genau an die Märklin-Anleitung gehalten, siehe z.B. hier:
https://www.maerklin.de/fileadmin/media/...mmengefuegt.pdf

Da steht auf Seite 24/25:
"Im nächsten Schritt stellen wir eine Kabelverbindung her
zwischen dem Masseanschluss des Link s88 (jeweils links und
rechts der Rückmeldeeingänge) und dem Masseanschluss
der CS3 (Schienenmasse beziehungsweise Buchse 0 am
Anlagenausgang der CS3)
. Damit ist sichergestellt, dass
sowohl die Rückmeldemodule als auch die CS3 mit dem
gleichen Bezugspotenzial arbeiten. Es genügt, diese Verbindung
einmal herzustellen. Das gemeinsame Bezugspotenzial
steht dann auch allen weiteren, an diesem Link s88 angeschlossenen
Rückmeldemodulen zur Verfügung."

Man soll also eindeutig den 0 und nicht B nehmen, was ich gemacht habe.
Ich kann höchstens irgendwie einen Testkreis unter der Anlage mit umgekehrter Polung aufbauen. Muss ich mal genau nachdenken wie ich das mache, ohne nicht alles wieder komplett auseinanderpflücken zu müssen.
Oder ich drehe die Kontaktgleise samt Isolierung einfach um und schließe dann "B" an den S88 Link an. Das müsste gehen, da muss ich nochmal überlegen. Heute aber nicht mehr...

Viele Grüße,
Frank


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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#24 von ETA150 , 05.06.2023 23:22

Hallo Frank,

sorry, dass ich hier reingrätsche, das kann ich so nicht stehenlassen.

Nochmal ganz deutlich:
Die "Masse" des Link s88 (60883) hat absolut nichts mit einem der Anschlüsse vom s88 DC (60882) zu tun! Nicht verwechseln, nicht zusammenwürfeln, elektrisch getrennt halten (zumindest im Kopf)!

Ich hab zwar im verlinkten PDF nicht gefunden, was Du kopiert hast, aber das stimmt schon so: Die im Link s88 eingebauten Melder sind sog. Massemelder, sie stellen also fest, ob ein Eingang eine Verbindung zur Märklin-Systemmasse hat, genau wie das ein s88-AC Modul (60881) macht. Dafür sind am Link s88 die "umgekehrten T" (das ist das allgemeingültige Zeichen für Geräte-/Systemmasse), hier soll das Bezugspotential anliegen, idealerweise "0" von der CS3 (bitte nicht über die Kabelfarben argumentieren, die sind Schall und Rauch und schnell vertauscht). Beim Mittelleitersystem hat Märklin vor Jahrzehnten definiert, dass die Schienen das Bezugspotential, die sog. Masse sind. Der Gegenpol ist der Mittelleiter.

Der s88 DC macht etwas ganz anderes die Melder für Mittelleiter. Der s88 DC misst, ob ein Strom durch einen seiner Eingänge zu dem gemeinsamen Pol fließt. Und er wird von den Schienen so gespeist, dass eine Lok diesen erkennbaren Strom fließen lässt. Bei der Zweischienenversorgung gibt es keine Masse, sondern nur das Potential der rechten und das der linken Schiene, beide gleichberechtigt und jeweils in der Lage, einer der Anschluss-Achtergruppen im s88 DC als gemeinsamer Pol zu dienen.
Aus Elektronikersicht werden solche gemeinsamen (Gegen-)Pole häufig als "Masse" bezeichnet. Der Begriff bezieht sich vor allem auf die Funktion innerhalb eines Geräts, und keineswegs darauf, dass geräteübergreifend überall das gleiche elektrische Potential anliegt. Letzteres kann so sein, muss aber nicht. Also auf keinen Fall diese "umgekehrten T" wild miteinander verbinden, nur weil sie gleich aussehen. Man verbindet ja auch nicht einfach 1 mit 1 und 2 mit 2 nur weil die Kennungen gleich aussehen ....

Viel Erfolg beim Verkabeln!


frank1204 hat sich bedankt!
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RE: Rückmelder mit CS3+ und S88 DC im Zweileitersystem

#25 von vikr , 05.06.2023 23:28

hallo Frank,

Zitat von frank1204 im Beitrag #23
Ich kann höchstens irgendwie einen Testkreis unter der Anlage mit umgekehrter Polung aufbauen. Muss ich mal genau nachdenken wie ich das mache, ohne nicht alles wieder komplett auseinanderpflücken zu müssen.
Oder ich drehe die Kontaktgleise samt Isolierung einfach um und schließe dann "B" an den S88 Link an.
genau so meinte ich das auch, ein kleiner Testkreis zum Probieren. Aber mit dem Begriff "Kontaktgleis" bist Du eigentlich schon wieder in dem anderen Konzept, dem mit gemeinsamer Masse und Massemeldern....

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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zuletzt bearbeitet 06.06.2023 | Top

   

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