Bei mir im Regal lag schon seit einer Weile eine schöne analoge Märklin 3015, die ich gerne auf meiner digitalen Blechbahnanlage fahren lassen wollte. Um nähere Infos zu bekommen, habe ich hierzu einige Zeit im Netz recherchiert. Leider gab's zu diesem Thema für mich nur wenige nutzbare Infos. Entweder waren die Infos schon recht alt, alles total kompliziert oder die Kommentare lauteten "so etwas macht man mit dieser Lok nicht" ...
Egal, ich lasse mich nicht so leicht abschrecken und zwei sehr wichtige Infos hatte ich erhalten: Der Motor zieht sehr viel Strom und es gibt nur wenige Decoder die das vertragen!
Beim Digitalisieren bleibe ich immer gerne nahe am Originalzustand und verbaue nicht viel Schnickschnack. Außerdem ist es mir wichtig, dass man schöne Modelle auch immer wieder mit ein paar Handgriffen in den Originalzustand zurückversetzen kann. Daher hebe ich die alten Originalteile immer gut auf (siehe Foto).
Damit ist klar, dass ich auch bei der 3015 nur das Notwendigste durch andere Bauteile ersetzt habe:
- Permanentmagnet für die 3015
- Halteplatte für Deltadecder
- 21 MTC Schnittstellenpaltine in L-Form
- LokPilot 5 mit 21 MTC Schnittstelle
- zwei neue Massestützpunke
Einige Originalteile wurden u.a. aus Veschleißgründen oder wegen möglicher Rückbauoptionen ersetzt:
- neuer 3-poligen Anker
- neue Bürstenträgerplatte
- Kohle/Bürste
- Haftreifen
- neue Schleifer
- sechs neue MS4 Steckbirnchen (LEDs mag ich bei den alten Loks nicht so gerne)
Das Model 3015 ist wirklich sehr aufwändig gebaut. Drei Gehäuseteile, großer Mittelmotor, zwei trennbare Fahrwerksteile mit jeweils eigenem Antriebsstrang mit Kardanwelle und Schneckengetriebe. Eigentlich völlig oversized - aber so war das wohl zu jener Zeit 😉
Alles lässt sich jedoch relativ einfach auseinander und auch wieder zusammen schrauben. Das Reinigen und Ölen bereitet keine Schwierigkeiten. Auch das Einbauen des Decoders mit der Schnittstellenplatine ist mit Hilfe der Delta-Halteplatte und einer Ausgleichsscheibe recht fix erledigt. Die Verdrahtung und Lötarbeiten sind relativ einfach, weil genug Platz vorhanden ist.
Ein bisschen "Fummelei" sind die Einstellungen des Decoders.
Die Grundwerte der Lastregelung dieses Decoders passten nach ein paar Versuchen nach oben und nach unten eigentlich schon ganz gut. Im Wesentlichen musten nur Vmin und Vmax angepasst werden.
Bei dem Decoder habe ich wegen des hohen Motorstroms noch den "Überlastungsschutz" aktiviert. Hier kann man auch den maximalen Motorstom auf z.B. 70% begrenzen. Das funktionierte bei mir allerdings nicht so richtig gut, weil dann der Anfahrwiderstand des Motors manchmal nicht überwunden wurde und die Lok nicht anfuhr. Die Einstellung des Schweizer Lichtwechesels ist über Funktionsmapping mit dem Programmer ein Kinderspiel.
Alles in allem ist die Digitalisierung der 3015 kein Hexenwerk und es lohnt sich.
Die Lok fährt mit dem digitalisierten Motor gleichmäßig und gut. Der Motor ist deutlich leiser und lässt sich ziemlich feinfühlig regeln.
Die Getriebegeräusche der beiden Antriebsstränge sind natürlich nach wie vor gut zu hören, aber das macht diese Lok auch aus. Beim Anfahren gibt's manchmal einen kleinen "Ruck", welcher sicher durch den Anlaufwiederstand des Motors und der Getriebestränge sowie durch das relativ hohe Gewicht der Lok verursacht wird.
Die Lok hat bei mir mittlerweile einige längere robeläufe auch bergauf mit einem 7teiligen Güterzug unter Vmax absolviert. Der Decoder wird dabei ziemlich warm, läuft aber ohne Probleme und Unterbrechungen.
Mein Fazit: Es macht richtig Spaß, diese Lok digital fahren zu lassen
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