Hallo zusammen, werte Forenleser !

Nachdem Roco eine 288 002 – 9 DB als Formneuheit mit Sound angekündigt hat, dürfte es spannend sein, was für eine Art von Sound uns erwarten wird.

Info zum Vorbild:

Zur Aufrüstung und Vorbereitung zum Krieg gab 1937 die deutsche Wehrmacht eine Großdiesellokomotive in Auftrag, die z.B. das 40 – achsige Eisenbahngeschütz „Dora“ befördern / ausrichten (Schießkurve auf Schienen) und mit Strom (Kräne / Munitionaufzüge) versorgen sollte. Hierzu entwickelte die Fa. Krupp eine Doppellokomotive mit dieselelektrischer Leistungsübertragung.
Von 1939 – 1941 wurden 12 Fahrzeugeinheiten unter der Bezeichnung D 311 gebaut. Die Antriebseinheit pro Fahrzeughälfte bestand aus einem von MAN gebauten unaufgeladenen Sechs – Zylinder Reihenmotor W 6 V 30 / 38 (691 kW 940 PS / 700 U/min), der auch in U – Booten Verwendung fand. Mit nachgerüsteter Aufladung nach einer Generalinstandsetzung (1949 / 51) konnte die Leistung auf 772 kW / 700 U/min gesteigert werden. Der Motor war mit einem Generator gekuppelt, der die 4 Gleichstrom(Tatzlager)motoren speiste. Die Fahrmotoren trieben die Radsätze über doppelseitige schrägverzahnte Stirnräder an. Die Fahrsteuerung mit 27 Fahrstufen ermöglichte durch eine spezielle Reihen – Parallel - Schaltung ein sehr feinfühliges Fahren bei geringster Geschwindigkeit ( Geschütz ausrichten auf der Schießkurve).

Den Krieg überlebten 3 Doppellokomotiven wovon 2 wieder aufgearbeitet und die 3. als Ersatzteilspender zur Verfügung stand. Sie wurden nun als V 188 001 a/b und V 188 002 a/b bezeichnet.

1957/58 wurden aufgrund von Verschleiss die Dieselmotoren gewechselt. Es wurden von Maybach MD 12 V 538 AT (MD 650) 810 kW (1100 PS) bei 1500 U/min eingebaut, die auch in abgewandelter Form in der V 200.0 verwendet wurden. Gleichzeitig musste ein Untersetzungsgetriebe, sowie Gleichstromgenerator, Erregergenerator und Hilfsgenerator auf einer gemeinsamen Welle angeordnet werden. Gleichzeitig wurde auch eine neue Steuerung für die Fahrmotoren mit 13 Fahrstufen eingebaut. 1968 wurden die Lokomotiven in 288 umgezeichnet. 1969 wurde 288 001 ausgemustert. 288 002 folgte im Dezember 1971.
(ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Persönliche Bemerkungen:

Da es keine Vorbild(Ton)aufnahmen gibt ist es schwer die bisherigen und zukünftigen Soundprojekte korrekt zu beurteilen. Bisher wurden Dieselhydraulische Sounds mit größeren Drehzahlbereichen genutzt. Da es sich um einen Dieselelektrischen Antrieb handelt dürfte die Drehzahl recht konstant gewesen sein. Dafür müssten zusätzlich noch Sounds für Elektromotoren und zugehörige Lüfter integriert sein. Evtl. noch eine Steuerung / Schaltwerk. Also sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

P.S.
Da die Digitalfeatures bei Roco zu diesem Modell sehr umfangreich sind überrascht es mich, dass die Anfahrlampen nur als Attrappen dargestellt werden ( Fertigung zu aufwendig?).

Hallo sledge,
ob es tatsächlich keine Tonaufnahmen der 288 gibt bezweifle ich. Schon in den 1960ern gab es Verrückte die mit Mikrofon und Nagra-Tonbandgeräten (14,5 x 10 x 2,5 cm) oder größeren Tonbandgeräten (UHER 4000 Report) auf Soundjagd gingen.
Schwierig dürfte eher sein diese historischen Sounddokumente zu finden. Hier gibt es eine Sounddatei die aus Orginalaufnahmen der Br288 002 besten soll: https://the-train.de/downloads/entry/445...-v188-288-v1-6/
Volker

Hallo zusammen, werte Forenleser !

Habe mir erlaubt den Link zum Roco Neuheitenvideo
https://youtu.be/0VumJQNZ0b0
von Forenmitglied two_tommy aus seinem Thread ROCO Neuheitenvideo 2023 zu kopieren.

Hier ist ab ca. 4.30 min der Sound des Modells 288 002 - 9 DB zu hören. Der Motorsound hört sich nicht schlecht an und entspricht dem Maybach MD 12 V 538 AT (MD 650) 810 kW (1100 PS) bei 1500 U/min, nach dem Umbau 1957, jedoch ist von den Tatzlagermotoren (noch) nichts zu hören. Macht euch selbst eine Meinung davon.

Moin zusammen,

wenn die aufwändige Erstellung des Sounds genauso erfolgt wie vor ein paar Jahren beim Akkutriebwagen 515, würde ich mir da keine allzu großen Hoffnungen machen.

Große Ankündigung mit ernüchterndem Ergebnis

Lieben Gruß

Sascha

Bei einer Doppel-Lok wie der V 188 sollte man auch darüber nachdenken, nicht nur einen Sounddecoder sondern auch noch ein Soundmodul zu verbauen, um die beiden Lokhälften getrennt akustisch arbeiten zu lassen. In diesem Video hat jemand einen D&H SD21A Sounddecoder mit einem SH10A Soundmodul kombiniert: