Guten Tag + Hallo,
ich bin Mika (männl.), 61J. + doch schon regulärer Rentner, wir leben in Mitteldeutschland. Interessen habe ich "mancherlei", das nette Hobby Modelleisenbahnen gehört sozusagen nicht dazu. Ich habe auch nur grobes Oberflächenwissen, durch das, was mir zugerufen wird.
Mal vorneweg, damit keine Irritationen entstehen: Ich habe nur eine Anfrage und will hier absolut nichts verkaufen!
Also:
Ich wurde gebeten eine N-Anlage abzubauen, was schon geschehen ist.
Jetzt soll ich das gesamte Inventar sichten, ordnen, testen, ggf. reinigen, eine Inventarliste erstellen und alles ordentlich verpacken.
Der eigentliche Besitzer kann die N-Produkte wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen nicht mehr sicher handhaben.

Zunächst nur eine Frage:
- Ich habe mir etliche Hersteller Verpackungsboxen angesehen. Die und die Inlays sind meistens, recht häßlich, z. B. mit der Lokomotiv- oder Wagennummer beschriftet, um diese schnell wieder zuordnen und einpacken zu können. Mit Edding, mit Permanent-Schreibern, mit Lackstiften, mit Tamiya, Humbro und Emanell-Farben. Vor zig Jahren und Jahrzehnten so "aufgepinselt".
Sehr unschön.
Bekommt man diese Farben irgendwie ab, ohne dass Verpackungsbox und Inlay zerstört werden?
Zugerufen wurde mir, ich solle mit Doovanol (?) dafür kaufen.
Ich habe im Chemie-, und Farbenhandel sowie in Baumärkten nachgefragt. Niemand kennt und hat das im Sortiment.
Wo kann ich das evtl. kaufen? (Sicher 200 Verpackungen soll ich von diesen unterschiedlichen Farben befreien und dann neu etikettieren.)

Vielleicht weiß jemand Rat oder kennt Alternativen, die leichter beschaffbar sind.
Soweit meine Bitte.
Über Antworten würde ich mich freuen. Es eilt überhaupt nicht. Obige Aufgabenstellung beschäftigt mich noch über Monate hinweg.
Zunächst einmal wünsche ich ein angenehmes Weihnachtsfest mit zufriedenen Gesichtern und gefülltem Bauch.

Frdl. Grüße

Mika

Hallo Mika,

im Forum!

Edding bekommst du mit Isopropanol (vielleicht ist das gemeint mit "Doovanol") restlos entfernt, Permanentschreiber wahrscheinlich auch. Bei Lackstiften und Enamels wie Humbrol etc. bin ich skeptisch, ob sich die überhaupt entfernen lassen.

Gruß Rainer

Moin,

gemeint ist vermutlich Dowanol PM, ein vergleichsweise harmloses Lösemittel. Wird immer mal wieder zum Beispiel zum Entfetten von Modellen vor dem Lackieren empfohlen. Ich habe da aber selbst keine Erfahrung mit.

Bei der Verwendung von irgendwelchen Reinigungsmitteln auf Kunststoffen, insbesondere klaren Kunststoffen, ist aber immer große Vorsicht geboten. Hier sollte immer zunächst an unauffälliger Stelle probiert werden, ob sich die Kombination verträgt.
Für das Entfernen von Bedruckungen gibt es speziell im Modellbahnbereich von der Firma Lux den Druck- und Lackentferner DLE-90, der mit vielen Kunststoffen recht gut verträglich ist. Vielleicht einen Versuch wert, wenn andere Mittel nicht wirken.

Hallo,
danke den beiden Mitgliedern hier.
Ich werde mal schauen, ob ich zunächst für Testzwecke kleinstmögliche Sprühdosen oder Fläschchen von beiden Flüssigkeiten bekomme. Kann mir vorstellen, dass diese Substanzen aber schnell verdunsten bzw. vergasen.
Ein Kunststoff-Modellbausatzfan (wo man die lose gelieferten Teilchen selbst zusammenkleben und lackieren muss) riet mir an, bei diesbezüglichen Herstellern anzufragen. Einer soll eine Reinigungsflüssigkeit für alte Lackschichten haben, die, wenn man die Teile z. B. in ein Marmeladenglas legt, was davon hineinträufelt, das Glas verschließt und ein paar Tage stehen lässt, sich die alten Lackschichten zumindest teilweise lösen und dann mit anderen Mitteln abputz- oder abreibbar sind.
CONRAD, die mich immer mal wieder gut beraten haben, hat leider alle lokalen Filialen geschlossen. Fa. Reichelt berät diesbezüglich nicht.
Bei Fa. Kontaktchemie werde ich auch mal anfragen. Vielleicht haben die noch eine Idee.
Wenn ich was erwerben kann was funktioniert, so berichte ich dann hier nochmal. Kaufte deren Produkte schon für meine Zwecke. Waren immer gut.
Zunächst teste ich das selbst an einer nicht mehr benötigten Box.

Schöne Weihnachtsfeiertage wünsche ich.
(Bei mir lieferte vorhin der Spediteur meinen bestellten Big-Tower-PC an. 34 Kilo Bruttogewicht. Mit der Einrichtung habe ich bestimmt eine Woche zu tun. So hat jeder seins, womit er sich ausgiebig beschäftigen kann.)

Freundliche Grüße
Mika

Hallo Mika,

ich vermute mal, die Sachen sollen verkauft werden.
Was jetzt folgt, ist nur meine persönliche Meinung.
Es liest sich so, das der Besitzer möchte, das die Beschriftungen entfernt werden.
Wahrscheinlig erhofft er sich davon einen besseren Verkaufspreis.
Du schreibst von Jahrzehnten, also ich wäre schon glücklich, wenn nach so langer Zeir überhaupt noch eine Originalverpackung
vorhanden wäre. Mir wäre es egal, ob jemand da 4711, 0815 oder Krauss-Maffei oder sonstwas draufgepinselt hätte, es käme mir einzig auf den Zustand des Modells an. Es gibt natürlich den einen oder anderen Sammlerartikel, wo es auf die OVP ankommt, das trifft doch eher auf Märklin zu. Auch sicher noch einige andere, vor allen nicht mehr existierende Firmen, aber in N, nicht das ich wüßte.
Also stellt sich mir die Frage, steht Aufwand und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis.

Sind nur meine Gedanken

Schöne Weihnachten und viel Vergnügen beim einrichten des neuen PC.

Dowanol = Methoxypropanol, erhältlich z.B. bei Kremer-Pigmente (Liter)

Ich nutze dies im Plastikmodellbau in eben diesen größeren Mengen - Klarsichtplastik wird davon nicht angegriffen. So kann man z.B. Flugzeugkanzeln mit Flüssigspachtel anspachteln und den Überschuss damit entfernen, um einen glatten Übergang zwischen Kanzel und Rumpfoberfläche zu erhalten.

Einfacher, weil genau das gleiche und in kleiner Menge "überall" erhältlich: Revell Airbrushreiniger.

Weitere Alternativen gibt es (z.B. Gunze "Mr.Thinner"), setzen aber wieder eher den Fachhandel voraus.

Im Grunde tut es vermtl. auch Nagellackentferner...

@ BR180:
Hallo, im ersten Schritt musste ich seine Sperrholz-Anlagenplatten, darauf nie komplett fertiggebaut (aber überwiegend wohl befahrbar) samt rollbaren Unterbau bzw. Standgerüst "schrotten". Das war dann mal 1m² Kleinholz bzw. 2 Stichsägeblätter.
Bereits verbaute Elektroartikel und Schienen liegen erstmal wirr durcheinander in Kartons. Ebenso "abgefallene" Kleinstteile. (Welche sehen aus wie dünne Mini-Heftklammern.)
Er kann überhaupt keine kleinen Teile mehr handhaben. Fing übrigens damit an, dass er keine Hemdknöpfe ins Knopfloch bekam, bzw. Knöpfe abriss und beim Teetasse zum Mund führen durch Zitteranfälle alles verschlabberte. Es soll beginnende Parkinson-Erkrankung sein und die brauchen erstmal eine neue Wohnung im Erdgeschoss. Der ist überpenibel, war im Beruf auf 1/1000mm geeicht und will alles perfekt sortiert, archiviert und verpackt haben
und weiß auch nicht mehr so wirklich, was er da alles gehortet hat.
Gedruckte Zettelchen, was in den Boxen ist, sollen seitlich eingesteckt werden. Diese Boxen sehen wirklich grauenhaft aus. Mit Zahlen und Symbolen (z. B. lila Dreiecke, gelbe Punkte usw.) bemalt. Welche Ordnung dahinter stecken soll, begreift niemand.
Ansonsten ist es so, wie ursprünglich geschrieben.
"Mal vorneweg, damit keine Irritationen entstehen: Ich habe nur eine Anfrage und will hier absolut nichts verkaufen!"
Alles weitere muss er selbst auswürfeln. Denke mal, dass seine Frau irgendwann aber darauf drängt, sich davon zu trennen. Was will er auch (nach Jahrzehnten) jetzt noch damit.
Der hat mir früher bei bestimmten Dingen und auch Sonderanfertigungen geholfen und nu bin ich mal dran.
So eben.
(Ausgepackt habe ich den neuen PC schon mal. In Natura gewaltiger als gedacht und Nettogewicht lt. Personenwaage immer noch über 25Kilo.)

@ MibaZ:
Auch Guten Tag. Super. Das mit dem Airbrushreiniger und Nagellackentferner ist wohl am ehesten realisierbar. Liest sich gut. Versuche ich dann mal zuerst, bevor ich irgendwelche Chemie sonstwo bestellen muss. Da weiß ich ja dann noch nicht einmal obs funktioniert.

Danke.
Freundliche Grüße

Mika

Hallo Mika,

danke für die sehr ausführliche Antwort, solche Schicksalsschläge sind natürlich sehr hart und bedauerlich. Traurig, wenn jemand auf diese Weise gezwungen wird, sein Hobby zu beenden. Aber wie gesagt, es waren nur meine Gedanken, mir waren die Umstände ja nicht bekannt.

"dünne Mini-Heftklammern"...?!

Das könnten die Kontaktklammern von den Weichen sein (Minitrix?) - die werden zwischen die Gleise geklemmt (...'mal die Weichen genau ansehen, wo evtl. noch Klammern dran sind!). Entfernt man diese Klammern, arbeitet die Weiche als "Stoppweiche", läßt dann nur Fahrstrom gemäß der Stellung durch.

Hier in Bildmitte zu sehen (A, B):
Bild entfernt (keine Rechte)

@MibaZ:
Also macht man je nach Schaltung eine Schiene sozusagen stromlos. Habe nach genauem Hingucken solche Weichen mit und ohne diese Klammer gefunden. (Ein paar davon waren mit Signalen verschiedener Art verbunden.)
Also gehören im vollständigen Auslieferungs-Zustand in jede Weiche, dort wo diese "Einrast- u. Haltenasen" sind, eine solche Klammer. Andernfalls sind die Weichen sozusagen nicht vollständig. (Und natürlich dieser elektrisch betriebene Umschalter mit Dreifach-Anschluss-Kabel einer kleinen Lampe drauf dazu.)
Aber gut.
Das ist mir für den Moment aber zu umfangreich.
Anderes muss ich auch erledigen. Ein Zeitlimit wurde mir auch nicht auferlegt.
Diese filigranen Teile, etliche Schalter, Birnchen und ganze Schaltbretter mit Kabelwust und Kontrolllämpchen werde ich n. J. mit nach Hause nehmen und anhand der gefundenen Ratgeber-Bücher und Verpackungen im hellen Raum sortieren.
Ich ordne in der nächsten Zeit erst einmal die ganzen Gebäude zu. Meistens stehen Produzent und eine Nr. untendrunter. Sieht einfach zu bewältigen aus. Somit wären dann schon mal xx? kleine Kartons befüllt, aus dem Weg und wegstellbar. Eine Bestandsliste sollte auch flott von der Hand gehen.

@BR180:
Ist nicht weiter schlimm. Die einen werden ohne wirklich ernsthafte Erkrankungen und Probleme 94 (Tante), können noch kürzere Strecken laufen, sind wachen Geistes und können selbst Körperhygiene betreiben. Hat sogar das lt. Test Corona-D weggesteckt, was später zur Lungenentzündung umdeklariert wurde. Andere ziehen sich halt eine dauerhafte physische Behinderung oder eine neurologische Erkrankung schon Jahrzehnte früher zu. (Wobei die "Weißen Wolken" in der Klinik und beim Facharzt sich auch stets andere Optionen hinsichtlich der Erkrankung offen halten.)
So ist nun mal der Gang der Dinge. Wobei es deutlich dramatischere Schicksalsschläge gibt. Solange diese beiden ansich noch recht jungen Senioren miteinander verständigen können, was vom Tag haben ists ja noch i.O..

Freundliche Grüße
Mika

Hallo,
neben den genannten Mitteln hilft auch Reinigungsbenzin (gibt es in Literdosen im Baumarkt) *)
Keine Lösungsmittel verwenden, die Aceton (Propan-2-on) enthalten, das Zeug löst viele Kunststoffe an.
Das Gleiche gilt für Nitro- oder Allzweckverdünnung, da kann Aceton enthalten sein.
UHU-Alleskleber (der Richtige, nicht der Grüne) lässt sich mit Brennspiritus anlösen. Allerdings bleiben auf Pappe und Papier manchmal bräunliche Verfärbungen vom Kleber. *)
Bei Emailfarben wird es schwierig. Ein einigermaßen brauchbares Ergebnis habe ich mit Natronlauge (auch Ätznatron oder Natriumhydroxid) erzielt - gilt aber nur bei Kunststoffoberflächen. Keine Wirkung bei Acryl- und Pulverfarben. Und unbedingt Gebrauchsanleitung beachten! Natronlauge gibt es im Baumarkt. Einige Rohrreinigungspulver oder Felgenreiniger lassen sich ersatzweise auch verwenden, wenn das Zeug enthalten ist. *)

*) = Bei allen Mittelchen gilt: Unbedingt an die Gebrauchsanleitung halten - Lösungsmittel sind brennbar oder ätzend oder gesundheitsschädlich oder Alles zusammen! Und immer zuerst an unauffälliger Stelle probieren, ob und wie es sich mit dem Trägermaterial verträgt - eine Reaktion kann auch zeitverzögert eintreten. Und sofort mit viel Wasser nachspülen (geht natürlich nicht bei Pappe oder Papier).

Ich würde die unliebsamen Aufkleber und Beschriftungen einfach überkleben. Dazu eine farbige Unterlage mit Übermaß zurechtschneiden und darüber kleben. Dann auf diese farbige Unterlage das eigentliche (kleinere) Etikett kleben. Die farbige Unterlage bildet damit eine Art Passepartout für das Etikett.

Grüsse und viel Ausdauer bei Deiner Aufgabe
Peter

Guten Tag,

kleines Feedback von mir:

1. Der Tip mit Nagellackentferner war schon mal sehr gut. Irgendwie matt erscheinende Farben werden zumindest angelöst und mit Haushaltsbenzin oder Essig dann wegwischbar. Manchmal waren sie auch ohne Nachbehandlung wegwischbar.

2. Hauchdünne "Farbstreifchen", die aber nicht mit z. B. dem Fingernagel entfernbar waren, habe ich übrigens mit meiner selbstgemixten "Teetassenpolitur" abbekommen: 1. Margarine, etwas erwärmt, mit Backpulver vermischt oder 2. Olivenöl mit Backpulver vermischt. Auf Zewa-Papier drauf und kräftig rubbeln. Nebeneffekt: Sogar Klarsichtboxdeckel erscheinen sauberer.

Soweit dieses.

3. "Heftklammern" für Weichen: Finde ich in dem Haufen nicht. Evtl. könnte man 8mm Heftklammern einsetzen.

Also, noch einmal besten Dank für die freundliche Sonderbehandlung eines Modellbahn-Dummis.

Wenn ich mal wieder etwas zu fragen habe, schaue ich noch mal rein.

Freundliche Grüße

Mika