Nachdem bei mir vor einigen Wochen eine der raren Märklin E52 mit dem genialen AMZ - Antrieb durch die Werkstatt lief die aber mit vertretbarem Aufwand nicht zu "vergleichstromen" war und ich sie deshalb digitalisiert an einen Stummifreund weitergab, tüftelte ich an der Möglichkeit, einer Hamovariante jene Zugkraft angedeihen zu lassen die der optischen Erscheinung auch entspricht denn mit nur einem angetriebenen Drehgestell und jeder Menge Mitlaufachsen mit Rad-, bzw. Achssschleifern ist diese für das Monster wirklich zu kläglich ausgefallen.
Nachdem ich zwei günstige Hamos ergattern konnte, hab ich eines der Antriebsdrehgestelle nach Fräsarbeiten am Rahmen und dem Drehgestell in die andere Lok übersiedelt und die zweite als Dummy an einen Kollegen abgetreten. Dafür musste aufgrund der Masseübertragung der Zahnräderseite das übersiedelte Antriebsdrehgestell elektrisch mittels Kunststoffbuchse der Befestigungsschraubenaufnahme komplett isoliert vom Rahmen gelagert werden.
Zusätzlich wurden die Glühbirnen gegen polungsabhängig warmweiß-rote Lichtwechsel - LED´s getauscht, die DCM-Motore wegen der märklintypisch zu geringen Untersetzung in Serie statt parallel geschaltet, das auf Masse weiterleitende Vorlaufdrehgestell "sicherheitshalber" auch noch mit nem Kabel eingebunden und die Radschleifer auf die Antriebsdrehgestelle übersiedelt.
Durch die Stromabnahme von jeweils einem Vorlaufgestell, allen haftbereiften Rädern und den beiden, von den gleichgepolten Vorlaufsdrehgestellen weit entfernten haftreifenlosen Antriebsrädern, konnte die Lok sogar sechs Haftreifen behalten ohne auf nicht polarisierten Weichen stehenzubleiben.
Aufgefallen ist mir bei der Aktion allerdings die Streuung bei den Motorankern, denn ich hab mit fünf Ankern und zusätzlich wechselnden Permamagnetpositionen stundenlang rumexperimentieren müssen bis ich eine Kombination fand, bei der beide Antriebe bei meinem Analogbetrieb annähernd drehmomentsynchron funktionierten - ganz offensichtlich würfelte Märklin die Ankerwindungszahlen damals individuell aus...
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Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
die Ankerwindungszahlen sind konstant: 231440/DCM1: 400, 245480/DCM2: 367 Unterschied: roter Farbfleck auf den Spulen beim DCM2. Betrieblich: DCM2 mit ca. 30-40% mehr Tempo, ca.15% mehr Stromaufnahme und ca. 10% ehr Zugmasse. Ansonsten reagieren die DCM sehr empfindlich auf unterschiedliche Lastverhältnisse. Evtl. wärst Du schneller am Ziel gewesen, wenn Du den Bürstenandruck angepasst hättest?
Merci für Deine Erläuterungen. Ich hab jetzt nochmal alle Anker angesehen und auch Deine Motorlisten durchgeschaut um sicherzugehen, daß das alles "unbefleckte" DCM1er sind denn die fielen in letzter Zeit bei Digitalisierungen von Forenkollegenloks mit HLA - Umbausätzen ab. Da ist kein Ausreißer dabei und nachdem ich beim Umbau auch noch neue Kohlebürsten eingesetzt, die Totpunktlage der Kohlefedern und die Kommmutatorzustände geprüft hatte muß es doch Abweichungen in den Wicklungen geben. Mein Meßgerät ist allerdings nicht genau genug um geringe Wicklungswiderstandsabweichungen anzuzeigen; optisch sind die Wicklungen jedenfalls einwandfrei sprich nicht irgendwie verfärbt etc.. Vielleicht hat ja Märlin doch "gewürfelt"...... wobei meine Motorserienschaltung ja auch noch einen gewissen Synchronisierungseffekt hätte da jener Anker mit dem größeren Widerstand grundsätzlich den Stromdurchgang bestimmte.
Grüße von Markus
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Wär mir die AMZ E52 nicht bei einem jener Willhabenhändler (österreichisches Ebaykleinanzeigenpendant) von dem ich ab und zu was kaufe rein zufällig aufgefallen, hätt ich auch nie was von dem Kleinstserienhersteller gehört; Stummi erwies sich bei der Recherche als wissend... Als Stangenelokfan hatt ich die E52 zwar schon immer im Auge aber der unadäquate Märklin/Hamoantrieb hatte bisher einen Fuhrparkzuwachs bei mir verhindert. Und weil der Händler die Lok ganz offensichtlich auch nicht kannte wechselte sie um nur nen Fuffi den Besitzer.. Als dritte Lok ist im verlinkten Topic die E52 beschrieben der AMZ einen Antrieb verpasste der alle Vorbildtriebachsen antreibt. Unter Verwendung des Günthergehäuses und Märklinteilen koppelte Munz die beiden, gelenkig aufgehängten Triebwerksgruppen mittels einer speziellen Kardanverbindung und erzielte so eine Zugkraft die dem wunderschönen Modell auch zustünde. Trotzdem ich die AMZ nur "russisch" unter Verwendung von Gleichrichterdioden am DCM - Stator mit nem Lopi V4 digitalisierte, läuft die so schön das mein Stummifreund beim ersten Probeeinsatz die von mir eigentlich noch angedachte Umrüstung auf HLA für gar nicht nötig erachtete. Übrigens werkelt die jetzt in Deiner Gegend und schafft, nachdem ich die Messingführerhausaufstiegsleitern vorsichtig etwas nach außen bog, sogar den C-Gleis R1...
Hallo, leichte Drehzahlunterschiede beim Stirnradgetriebe-Motor wie dem HLA gleichen sich sehr gutmütig von alleine aus, so meine Erfahrung mit Doppelmotor-Loks. Das liegt daran, dass Stirnradantriebe nicht blockieren, wenn sie angeschoben werden.
Eine Kombination aus zwei Schneckenantrieben ist da ungleich kritischer. Denn wenn ein Antrieb geschoben wird, kann der Schneckenantrieb blockieren.
Diese Erfahrung müsste ich bei der Brawa E95 machen. Wenn die beiden Motoren nicht wirklich identisch laufen, ist es besser, einen gleich ganz auszubauen.
In dem speziellen Fall geschah das leider nicht in zufriedenstellendem Maße weil ich die Fahreigenschaften aus optischen Gründen unbedingt so hinbekommen wollte, daß sich beide Antriebsgruppen in allen Betriebszuständen (Anfahrt, Strecke und Schleudern in beiden Fahrtrichtungen) in etwa ident bewegen und dies war letztlich nur mit leider zeitaufwendiger "try and error Methode" zu erreichen...
Nachdem ich Analogbahner bin gibt es auch etliche zweimotorige Kleinbahnloks mit Schneckenantrieb im Bestand. Bei Parallelschaltung beider Motore zeigen sich auch gerne die von Dir bez. der E95 beschriebenen Abweichungen; nachdem ich aber diese Loks aus Geschwindigkeitsspektrumgründen alle seriell verdrahtet habe synchronisieren sich beide Motoren in der Praxis von selbst so nicht gerade gravierende Eigenschaftsabweichungen im Antrieb (sprich z. B. "Verschmutzungsbremse") auftreten.
Grüße von Markus
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die von Dir beobachteten Unterschiede sind zu groß, als dass sie durch abweichende Windungzahlen verursacht werden könnten: 15% Drehzahlunterschied benötigen 20% Windungszahlunterschied. Ganz zu schweigen von dramatischen Unterschieden bei Belastung. Zu den Läufern (DCM1/231440): R und L schwanken um ca. 2-3 % (Stichprobenumfang 289) Die Drehzahlen um.ca. 15% (unterschiedliche Getriebe usw.). Den von Dir gewünschten Gleichlauf habe ich bei meinen zweimotorigen Loks im Rahmen der Streuung automatisch und das ohne Regelung: 34282, 33591, 3362, 3349 und in einer Piko E 44 alter Ausführung.
Die Drehzahlunterschiede bewegten sich sicher nur im einstelligen Prozentbereich aber das war mir auch aufgrund deren deutlichen Sichtbarkeit beim Laufvergleich der beiden Kuppelstangengruppen noch zu hoch und der Grund warum ich mir das gottseidank erfolgreiche Tauschglücksspiel angetan habe...
Grüße von Markus
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