Maßstab 0 - Spur N

#1 von NarrowGaugeIsland , 18.10.2022 08:57

Hallo Leute,
da ich mit meiner Spur Oi(ndustrie) Bahn (391mm Spur) ganz am Anfang stehe, habe ich viel Spielraum, aber wenig Platz zu bauen - bislang sind des zwei Ikeaböden von 500×800mm also in real keine 70m. Meine Bahn soll eine Industriebahn werden, die den Lokomotivhersteller versorgt, gebaut aus Segmenten oder Modulen,die nach und nach entstehen.

Die Schmalspurbahn folgt einem englischen Vorbild und soll möglichst realistisch werden, also die Landschaft bestimmt den Streckenverlauf - Umfahrungen sind günstiger als Kunstbauten.

Die Gebäude möchte ich aus Karton und Kunststoffstreifen bauen und mich an den englischen Natursteinmauern orientieren. Das ist im Grunde der ganze Plan für die Anlage.

Die Wagons werden auf Drehgestellen aufgesetzt und die Lokomotiven auf Kato-Chassis.
Die Epoche ist frühestes Dieselzeitalter also 1899 und soll das Maximum aus der verfügbaren Technik herausholen: Dreizylindermotoren parallel gekoppelt und das vor und hinter dem Führerhaus. Also kann kein Frontfenster verbaut werden, es muß am Motorraum vorbei auf die Strecke geschaut werden. Dazu dienen die Erker in den Schiebetüren, da der Raum innen durch den mittig angebrachten Dieseltank zusätzlich beschnitten wird sitzt der Fahrer also quer zum Gleisverlauf.

Das dargestellte Eisenwerk mit Gießerei baut seine eigenen Lokomotiven und schafft dazu alle Rohstoffe selber heran. Nebenher bedient sie einige umliegende Gemeinden mit Fahrdiensten für Landwirtschaft und Bewohner. Beginnen werde ich also mit einem kleinen Stall, der sich an ein Cottage anschließt, daß ich bestellt habe um für 1:43,5 die korrekten Abmaße zu haben und selber konstruieren zu können, denn die Bausätze aus England werden durch Porto und Zwangszoll erheblich teurer. Also bin ich auf der Suche nach Plänen für Gebäude von Kleinbahnen und Branchlines. Hier ein Beispiel von Galgorm Hall, das Paul gezeichnet und uns zur Verfügung gestellt hat.

Ja wegen der Module hatte ich Fremo mir angesehen, aber Abstand nehmen müssen, da ich nicht digital fahren kann und meine Weichen alle von Hand umgelegt werden - dann kann kein elekt(ron)ischer Fehler auftreten. Die Fahrdienstleitung und die Streckenposten sind zuständig.


Das zum Einstieg von mir und hier,
Christian


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zuletzt bearbeitet 18.10.2022 | Top

RE: Maßstab 0 - Spur N

#2 von Claus60 , 18.10.2022 10:33

Hi.
Schönes Thema. Bin mal gespannt, was daraus wird. Spurweite 09 oder auch 0n15 ist nicht gerade häufig zu finden.

Allerdings:

Zitat von NarrowGaugeIsland im Beitrag #1
die Bausätze aus England werden durch Porto und Zwangszoll erheblich teurer.

Modellbahn- Artikel werden grundsätzlich nicht mit Zoll belegt, nicht mal, wenn sie aus China kommen. Von einem "Zwangszoll" kann man beim besten Willen nicht reden.

Man muss nur die Mehrwertsteuer abführen. Und das erledigt in den meisten Fällen der Verkäufer über das IOSS System, womit sich für den Kunden keinerlei Unterschied zu einem Kauf in der EU ergibt. Wenn der Händler das IOSS (noch) nicht unterstützt, muss er die Produkte ohne MwSt. berechnen, also in UK 20% günstiger. Dafür zahlst du dann hier 19% MwSt. Die Steuer wird zwar vom Zoll erhoben, ist aber kein Zoll, sondern "nur" eine Steuer. Ich bestelle oft in UK und habe in aller Regel gar keine Probleme mit Zoll u.Ä. Schlimm wird das nur, wenn man von Privatpersonen gebraucht kauft. Dann muss man meist die Sachen doppelt versteuern, weil ein Privat- Verkäufer eben keine MwSt. ausweisen kann. Seit dem Brexit habe ich deswegen nichts mehr von Privat in UK gekauft. Aber vom Händler läuft das meist völlig problemlos. Ich habe von Chivers Fineline (aka. Five79, eine ein Mann "Cottage Industry") bestellt, ohne Paddelei mit dem Zoll, für 3,85€ Porto und mit 4 Tagen Lieferzeit bis an meine Haustür. Bei Hattons (großer Versender aus Liverpool) dauert es meist sogar nur 2 Tage, bis die Ware ankommt, usw... Meine letzte Lieferung von Hattons hat aber tatsächlich 9,90€ Porto gekostet. Doch dabei handelte es sich um 0e Flexgleise, also ein ca 1 Meter langes Paket. Das kostet in DE meist auch nicht wirklich weniger. Dafür haben die Peco Gleise dort gerade mal halb so viel gekostet wie hier. Von gewerblichen Händlern kann man inzwischen dank dem IOSS genau so gut und günstig bestellen, wie vor dem Brexit.


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RE: Maßstab 0 - Spur N

#3 von volkerS , 18.10.2022 16:37

Hallo Claus,
das mit den 19% MwSt. stimmt nicht ganz, zumindest meine Erfahrung.
Ware in UK bestellt, Lieferung mit Paketdienst. Da die Lieferung den EU-Raum in den Niederlanden betreten hat wurden mir 21% Mehrwertsteuer berechnet.
Gewerbliche können natürlich die 21% in Vorsteuerabzug bringen, nicht aber Endverbraucher.
Bestelle ich beim gleichen Versender mit Lieferung FedEx betritt die Ware den EU-Raum am Flughafen Köln, da zahle ich dann 19% MwSt.
In beiden Fällen wird zusätzlich eine Pauschale für die Bearbeitung berechnet.
Volker


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zuletzt bearbeitet 18.10.2022 | Top

RE: Maßstab 0 - Spur N

#4 von Claus60 , 18.10.2022 19:43

Hi.
Das passiert nur dann, wenn die Ware nicht über das IOSS System versteuert wird. Das du die holländische MwSt. bezahlen sollst, ist mit Sicherheit nicht wie geplant. Die Ware ist im Transit, bis sie bei dir bzw. beim zuständigen Zollamt ist. Denn sie wird ja nicht weiter verkauft so als ob ein Zwischenhändler in NL die Ware ordert und sie dann an dich weiter verkauft. Auf welchem Weg sie in die EU "einreist" dürfte eigentlich keine Rolle spielen.

Die 6,90€ Gebühr, die von der DHL erhoben werden, weil sie die MwSt. auslegen muss, kann man sich auch sparen, in dem man sich als "Selbstverzoller" registriert. Ob das Sinn macht, ist individuell unterschiedlich. ich arbeite genau 1 Minute zu Fuß vom Zollamt entfernt. Zur Poststelle, von wo ich das Paket sonst abholen müsste, fahre ich (hin und zurück zusammen) 20 Minuten mit dem Auto und muss zusätzlich noch die 6,90€ bezahlen. Für welche Variante habe ich mich wohl entschieden? Liegt das Zollamt aber sehr ungünstig, muss man wohl in den sauren Apfel beißen und die (imho. maßlos überzogene) DHL Gebühr bezahlen. Ich flitze in der Frühstückspause schnell zum Zollamt rüber und hole mir mein Paket dort ab. Ist für mich viel einfacher, als es von der Post abzuholen. Und ich spare mir obendrein auch noch die 6,90€.

Aber wie gesagt, inzwischen sind die allermeisten gewerblichen Händler an das IOSS System angeschlossen und können die MwSt. einmal pro Monat gebündelt in einem beliebigen EU Land abführen. Dadurch hat man als Endkunde mit dem ganzen Steuer- Kram gar nichts mehr zu tun. Man zahlt dann zwar immer die 20% UK MwSt, weil die Händler ihre Brutto Preise ja nicht deswegen anpassen, aber das schmälert den enormen Kostenvorteil, den man im Modellbahn- Sektor in UK fat immer hat, nur ganz minimal.


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RE: Maßstab 0 - Spur N

#5 von Guardian71 , 23.08.2023 13:00

Zitat von Claus60 im Beitrag #4
Hi.
Das passiert nur dann, wenn die Ware nicht über das IOSS System versteuert wird. Das du die holländische MwSt. bezahlen sollst, ist mit Sicherheit nicht wie geplant. Die Ware ist im Transit, bis sie bei dir bzw. beim zuständigen Zollamt ist. Denn sie wird ja nicht weiter verkauft so als ob ein Zwischenhändler in NL die Ware ordert und sie dann an dich weiter verkauft. Auf welchem Weg sie in die EU "einreist" dürfte eigentlich keine Rolle spielen.

Die 6,90€ Gebühr, die von der DHL erhoben werden, weil sie die MwSt. auslegen muss, kann man sich auch sparen, in dem man sich als "Selbstverzoller" registriert. Ob das Sinn macht, ist individuell unterschiedlich. ich arbeite genau 1 Minute zu Fuß vom Zollamt entfernt. Zur Poststelle, von wo ich das Paket sonst abholen müsste, fahre ich (hin und zurück zusammen) 20 Minuten mit dem Auto und muss zusätzlich noch die 6,90€ bezahlen. Für welche Variante habe ich mich wohl entschieden? Liegt das Zollamt aber sehr ungünstig, muss man wohl in den sauren Apfel beißen und die (imho. maßlos überzogene) DHL Gebühr bezahlen. Ich flitze in der Frühstückspause schnell zum Zollamt rüber und hole mir mein Paket dort ab. Ist für mich viel einfacher, als es von der Post abzuholen. Und ich spare mir obendrein auch noch die 6,90€.

Aber wie gesagt, inzwischen sind die allermeisten gewerblichen Händler an das IOSS System angeschlossen und können die MwSt. einmal pro Monat gebündelt in einem beliebigen EU Land abführen. Dadurch hat man als Endkunde mit dem ganzen Steuer- Kram gar nichts mehr zu tun. Man zahlt dann zwar immer die 20% UK MwSt, weil die Händler ihre Brutto Preise ja nicht deswegen anpassen, aber das schmälert den enormen Kostenvorteil, den man im Modellbahn- Sektor in UK fat immer hat, nur ganz minimal.


Moin Klaus,

danke für die guten Tips - auch wenn Du den Vorteil des kurzen Weges zum Zollamt hast.

Meine Erfahrungen mit Händlern aus UK sind kostenmäßig sehr unterschiedlich: während Hatton's mit GBP 9,- für den Versand sehr günstig ist, darf man bei der Konkurrenz (Rails of Sheffield, Peter's spares, Kernow Models, Olivias trains) mindestens GBP 15,- zahlen (bei Peter's spares sind reine ErsatzteilKleinlieferungen günstiger). Dazu kommen noch Zollbearbeitunggebühren von DHL, DPD oder anderen. Zwischen ca. EUR 7,- und GBP 9,-. Dazu kommen manchmal falsch deklarierte (Zolltarifnummer) MoBa-Artikel, oft aufgrund Unsicherheiten wegen eingebauter Decoder (Soundloks). Die unterschiedlichen Einfuhrumsatzsteuern kommen wohl daher zustande, wo die Ware in die EU eingeführt wird. Ist dies Luftpost, die in Schiphol landet, werden 21% niederländische Umsatzsteuer fällig.

Übler wird es bei Gewährleistungen wie Ersatzmodellen oder zur Fehlerbehebung gelieferten Ersatzteilen: hier landet die Sendung grundsätzlich beim Zollamt. Man darf es dort abholen und - unbedingt! - nachweisen, dass die Sendung keinen Warenwert hat, einschließlich des diesbezüglichen Schriftverkehrs. Die einzelnen Mitarbeiter beim Zoll haben auch ganz unterschiedliche Auffassungen, inwieweit dann noch Einfuhrumsatzsteuer anfällt. Bei "meinem" Zollamt Oberursel meinte eine Mitarbeiterin, ein Ersatzmodell fiele nicht erneut Einfuhrumsatzsteuer an, eine andere bei Ersatzteilen im Rahmen der Gewährleistung, dass sie trotz ausgewiesener "0 GBP" den Wert ermitteln müsse, um die Einfuhr-USt zu berechnen...


Beste Grüße,
Mark


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zuletzt bearbeitet 23.08.2023 | Top

RE: Maßstab 0 - Spur N

#6 von HLB , 23.08.2023 16:45

Hallo Christian,
ist ja hochinteressant was Du da vor hast. Sozusagen kleine Gießerei/Dreherei/usw neben dem Misthaufen einer Landwirtschaft in beengter Ortslage, dazu vielleicht noch ein Stollenmundloch eines Mini-Bergwerks, alles erschlossen durch eine Schmal(st)spurbahn.
Anregungen würde ich mir in verwinkelten Städtchen in engen Tälern in Mittelgebirgen holen. Z.B. an der Mosel, Saar, Rheindurchbruch, Lahn oder im Sauerland/ Siegerland oder Mainfranken gibt es viele verwinkelte Bausituationen dieser Art. Oft allerdings nicht mehr mit Feldbahn/Kleinbahn/Grubenbahn, aber oft noch mit ähnlichen Natursteinmauerwerk.
Die Weinbergbahn bei Serrig, die NKAG durch Braubach, die Kreis Altenaer Eisenbahn, die Gießereifeldbahn in Siegen und andere mehr fallen mir ein.
Bei den frühen V-Loks denke ich an die Oberurseler Motorlokomotive.
Bezüglich Fremo kann ich Deinen Standpunkt allerdings nicht nachvollziehen. Nirgendwo sonst habe ich bisher so viele Handweichen gesehen wie bei deren Veranstaltungen. Und nach meiner Erkenntnis ist dort nirgendwo verboten ein 0p oder 0i Arrangement analog zu betreiben.

Gruß Micha


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