Liliput Wien BR05 Stromlinie

#1 von Draisine , 19.08.2022 10:35

Moin!

Ich habe mir kürzlich eine ältere Liliput BR05 in optischem Neuzustand (Lok und Verpackung) zugelegt. Der Preis war mit etwas über 130 Euro für mein Empfinden auch in Ordnung. Die Lok ist schätzungsweise mindestens 30 Jahre alt und ich bin mir durchaus über die damit verbundenen Probleme bewußt. Bislang hatte ich bei den Liliputs Wien, alles 18er unterschiedlicher Bauarten und Ausführungen, trotz der installierten 3poligen Bühlermotoren keine Probleme. Auch nicht was die Digitalisierung mit D&H-Sounddecodern anbelangt. Mit etwas Zuwendung bezüglich Fahrwerk, sauber verlegten Gleisen und halbwegs realistischen Radien laufen die Teile 1a. Auch über Weichen von Roco und Piko. Und neue Haftreifen, die waren Pflicht, sonst ziehen die die Wurscht nicht vom Brot.

Bei meiner Neuerwerbung hatte ich mich um den fürchterlich lauten Tenderantrieb gewundert. Also Schnecke gesäubert und gefettet und Zahnräder geölt. Das hat leider nur wenig gebracht. Also auseinander genommen und den Motor separat getestet. Dabei fiel mir auf, daß entgegen meinen Erwartung dort ein einfacher Maxon 2023 909 verbaut war. Der muß wohl auch serienmäßig drin gewesen sein, da die Bohrungen am Rahmen, abweichend zu den Bühler-Motoren, diagonal angebracht sind. Soweit alle klar, etwas Öl auf das Kunststofflager der herausgeführten Welle aufgebracht. Es wurde zwar etwas leiser aber gequietscht und geknarzt hat es immer noch. Ich vermute, daß das innen liegende Lager noch trocken läuft. Außerdem ist mir aufgefallen, daß der Motor einen Strom von ca. 300 - 500 mA im Leerlauf mit Getriebe zieht, was relativ viel für so einen kleinen Motor ist. Das Getriebe ist nach meiner Einschätzung leichtgängig. Die Kohlen können bei einem Vitrinenmodell wohl nicht am Ende sein. Die könnten höchstens in den Führungen klemmen. Nur komme ich da ohne Auseinandernehmen nicht dran. Der Motor schein wohl ein Einmalprodukt zu sein, das man bei Defekt wegschmeißt. Nur gibt es für den wohl kein 1:1-Ersatz mehr.

Meine Fragen:

    wurden tatsächlich zeitweise bei Liliput auch Maxon-Motoren verbaut? Also das sind jetzt keine Spitzenmotoren, wie man vielleicht bei Maxon vermuten könnte. Die hatten scheinbar auch billige Kleinmotoren hergestellt.
    Bekommt man den Motor auf? Und natürlich auch wieder zusammen. Die Motorschilde aus Plastik scheinen wohl verklebt zu sein. Hat das schon mal jemand gemacht und kann mir diesbezüglich einen Tipp geben.
    Was wäre denn eine passende Alternative (ohne SB-Umbausatz). Ich hatte im Forum einen Beítrag mit Märklin-Motoren gesehen, die man allerdings anpassen muß.

Grüße Thomas


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RE: Liliput Wien BR05 Stromlinie

#2 von Stahlblauberlin , 19.08.2022 13:46

Ich wüsste nicht das Maxon-Motoren direkt von Liliput verbaut worden sind, ein Fehler ist es aber bestimmt nicht. Wie hoch ist die Stromaufnahme des Motors solo? Sollte deutlich unter 100 mA bei 12V sein. 300 mA ist ja selbst für den Bühler viel. Guck dir auch den Mitnehmer-Einsatz richtung Schnecke an. Wenn das Teil erwartungsgemäß ausgehärtet ist entfernen und durch ein aus 2mm dichtem Moosgummi geschnitteten Ersatz austauschen. Etwas fummelig, aber mit einer feinen Nagelschere geschnitten schnell gemacht. Das Teil muss halbwegs stramm sitzen, in der Glocke mit einem Hauch Pattex einkleben wenn man kein selbstklebendes Material hat.


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RE: Liliput Wien BR05 Stromlinie

#3 von Schwanck , 19.08.2022 14:57

Moin Thomas,

eine Frage ist auch, ob beim ausgebauten Motor ein großes axiales Spiel herrscht. Durch die Kupplung soll eine Kraft, die mit Druck oder Zug auf die Motorachse wirkt, vermieden werden. Besagte Kräfte rühren vom Schneckengetriebe her, die mindestens an einem Ende ein Drucklager haben sollten, was bei Liliput selten der Fall war.


Tschüss

K.F.


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RE: Liliput Wien BR05 Stromlinie

#4 von Draisine , 19.08.2022 15:04

Ich hatte gestern, nachdem ich diese hohen Ströme inkl. Getriebe gemessen hatte (mein Multimeter stieg im kleinen Meßbereich bei 600 mA sogar aus), das Getriebe grob gereinigt und dann 6 Durchgänge mit warmen Wasser im Ultraschallbad (Spülmaschinenreiniger + Villabacho). Danach getrocknet aber Motor und Getriebe nicht mehr getestet.

Auf Deinen Beitrag hin habe ich gerade nochmal gemessen bei 10 V DC (sauberes DC):

Leerlauf Motor: 68 mA
Motor + angeflanschtem Getriebe: vor fetten und Ölen 138 mA, mit fetten und ölen ca. 118 mA.

Das passt nun. So hätte ich das auch erwartet. Soweit ist das nun in Ordnung.
Das Fipsen beim Motor ist nun auch weg. Leise ist der nicht aber auch nicht wirklich laut.

Den Mitnehmernocken habe ich mit einem dünnen Streifen Isolierband umwickelt. Damit spielfrei in der Buchse ohne zu verkanten.

Aber: mit aufgeschraubtem schwarzen Getriebedeckel nun wieder ca. 240 mA. Das spürt man auch, daß das Getriebe nun schwerer geht. Da ist das Problem. Wieder lose, dann 114 mA .

Also weitersuchen.

Grüße Thomas


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RE: Liliput Wien BR05 Stromlinie

#5 von Draisine , 19.08.2022 15:35

So Letzter Test. Löse ich die Deckelschrauben etwas, beispielsweise um 1/4 Umdrehung, so daß die Welle leichtes Spiel hat, dann komme ich auf ca. 134 mA.

Meine Vermutung:
entweder sind die Teile serienmäßig zu stramm eingebaut worden, der Motor müsste Serie sein, ein Liliput-Standard-Bühler paßt von den Verschraubungen überhaupt nicht rein, oder es ist doch nicht Serie der Motor wurde doch gewechselt und dann halt etwas außermittig in der Höhe fixiert. Fakt ist jedenfalls, daß der Deckel nur die beiden Lagerbuchsen der Welle fixiert und sonst nirgendwo an drehenden Teilen anstößt. Werden die Buchsen zu weit nach unten gedrückt, verringert sich das Zahnradspiel und das ganze läuft etwas schwerer.

Es könnte natürlich auch sein, daß sich das ganze auch erst einpassen muß, denn die Lok scheint definitiv nicht benutzt worden zu sein. Und mal ehrlich, wer mißt bei einer neuen Lok schon die Stromaufnahme und prüft wie weit der Wert zu reduzieren ist. Den meisten fällt das vermutlich nicht auf. Ich bin auch nur drauf aufmerksam geworden, weil das Teil saumäßig laut war.

Jetzt erst einmal testen und dann schauen, wie ich hier einen Loksound 5 unterbringe.

Hier noch die Ergänzung zu dem Maxon-Motor. Gerade noch auf der Kiste gefunden: "Maxon Spezialmotor"

Grüße Thomas


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