Auf jeden Fall muss der Motor (mit neuem Anker) mit einem 9V-Block einwandfrei laufen, und zwar samt der restlichen Mechanik. Vollbad in Isopropanol ist nett, richtig durchgeharztes Öl bekommt man damit dauerhaft nicht in den Griff. Bei vollverharzten Anrieben mit Waschbenzin oder Bremsenreiniger die Lager auswaschen. Der Antrieb muss auf jeden Fall so leichtgängig sein das ohne Anker die Lok auf einer glatten Tischplatte rollt. So wie beschrieben wurde der Anker auch schon gegrillt, das geht nur wenn er fest sitzt. Auf jeden Fall wie schon geschrieben die Lager prüfen. Auch den originalen Anker mal genau unter die Lupe nehmen, hatte schon Anker in nagelneuen Vitrinenloks die sich nicht drehen wollten, da waren die in den Lagern laufenden Teile der Welle schief angedreht und haben bei der vermutlich gewaltsamen Montage auch die Lager beschädigt.
Ohne Bürsten muss sich ein klassischer Märklin-Antrieb mit etwas Gefühl von den Treibrädern aus durchdrehen lassen, dabei nur an den direkt mit Zahnrädern angeriebenen Rädern drehen. Dabei geht nichts kaputt solange man nur den Daumen am Spurkranz zum Drehen verwendet. Auch muss dabei ein gewisses Nachlaufen zu beobachten sein.
Wie schon geschrieben: Vor dem Digitalisieren muss eine Lok immer, wirklich immer, analog einwandfrei laufen. Auch Märklin-Wechselstromloks müssen sich mit einem 9V-Block in Bewegung setzen, wenn auch nur in die Richtung die der FRU gerade vorgibt.
Bei Vitrinen-Loks, gerade von Märklin ab Mitte 80er, ist eigentlich immer von einem verharzten Antrieb aus zugehen. Vollbad im Ultraschallbad ist da nicht so optimal, kann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Alles demontierbare an Zahnrädern demontieren, Bürsten und Anker raus, Lager mit SR24 (Rauchöl) einweichen. Sobald sich was drehen lässt entweder mit reichlich SR24 oder besagtem Bremsenreiniger (im Freien!) Lager gründlich auswaschen, dabei die Räder drehen und im Rahmen des möglichen Spiels die Achsen auch axial bewegen. SR24 oder andere Rauchöle greifen weder Kunststoff noch Lack an und verfliegen auch nicht so schnell, Bremsenreiniger löst wirklich jede Sorte Fett und Öl, man sollte die Gehäuse aber auf Distanz halten. Bei lackierten Lokrahmen habe ich aber noch nie Probleme gehabt. Im Ultraschallbad habe ich aber schon mal den kompletten Lack ungewollt entfernt, auch da hat Märklin wohl ab und an gewisse Qualitätsprobleme gehabt. Direkt nach dem Bad sah alles gut aus, als alles trocken war konnte ich den Lack einfach wegschieben. War übrigens Isopropanol als Reinigungsmittel..
Isopropanol tut sich mit den Resten von Mineralölen übrigens regelmäßig etwas schwer, da bleibt auch im Ultraschallbad oft ein "Klebefilm" zurück.
Zur Elektrik: Da scheint am Lageschild noch die Masseverbindung zum vorderen Bürstenhalter zu bestehen! die muss auf jeden Fall weg. An die Bürstenhalter kommen vom Decoder Grau und Orange, an die Masseschraube Decoder Schwarz, an den Schleifer Decoder rot. Die Entstördrosseln die hier schon erwähnt worden sind nicht zwingend, aber ein Entstörkondensator sollte zwischen den Bürstenhaltern noch vorhanden sein. Bevor wieder irgendetwas am Motor angelötet wird unbedingt prüfen das keine elektrische Verbindung vom Motor zu irgendeinem Teil des Rahmens besteht. Den Bildern nach die ich gefunden habe muss auch die Seite mit den Bürstenfedern nach oben, ansonsten könnten die Räder da einen Kurzschluss verursachen.