Zitat von Sinerb im Beitrag #7
Zitat von Jochen53 im Beitrag #4
Vielen Dank,
es gab also wirklich 50er mit Wagner-Windleitblechen, nur nicht die 50 2362. Was auch nicht paßt: Das Märklin-Modell hat vier Dome, das Original auf dem Foto nur drei. 50 2362 sollte eigentlich einen ÜK-Lok gewesen sein.
Jochen
Grüß Dich
die BR 50 erhielten von der Betriebsnummer 50 005 -50 3154 einen Kessel mit 4 Domen, ab Betriebsnummer 50 3501 drei Dome, ab 50 4001- 50 4088 zwei Dome.
Die Lok 50 2362 erhielt 1956 einen Kesseltausch von einer 52
Gruß Sinerb
Nicht wirklich! 50.35 sind Reko-Lok der DR, von denen ab 1957 208 Stück umgebaut und mit neuen Kesseln versehen wurden. Die 50.40 war eine Neubaulok der DR, deren Kessel mit 2 Domen ausgestattet waren. Aber darum ging es hier nicht, sondern um die Altbau-50 der DB.
Innerhalb der Betriebsnummer 50 001 bis 50 3154 war alles an Kesselvarianten vertreten, mit 2 bis 4 Domen. Ursprünglich mit Speisedom, Dampfdom und 2 Sandkästen aus Gusseisen gebaut, kam es im Verlauf vom 2. Weltkrieg, etwa ab den 1941 gebauten Maschinen zu Maßnahmen, die über die vereinfachte Ausführung als sog. Übergangskriegslok in den Bau der Baureihe 52 überleitete.
Im Verlauf dieses Prozesses entfielen Speisedom, Vorwärmer und Speisepumpe und die beiden Sandkästen wurden durch einen geschweißten, einfacher herzustellenden Blechkasten ersetzt. Weitere Vereinfachungsmaßnahmen waren der Ersatz höherwertiger Materialien durch sog. "Heimstoffe", Wegfall der Windleitbleche, des Rauchkammerzentralverschluß, der vorderen Fenster beim Führerhaus, Wegfall der Lüftungsklappen im Führerhausdach und Ersatz durch eine Haube, Ausführung der Schwingenstange ohne Nut, Einsatz vom Steifrahmen und Wannentender, reduzierte Oberflächenbearbeitung der Bauteile, vereinfachter Lokrahmen, usw.
Nach dem 2. WK bestand die Hauptaufgabe darin, den vorhandenen Schadlokbestand soweit wie möglich wieder zum laufen zu bringen. Dabei wurden auch Hauptbauteile (Kessel, Rahmen, Tender) verschiedener auszubessender Lok wild durcheinander gemischt. Dazu kam noch das schwerwiegende Problem mit dem nicht alterungsbeständigen St47K-Kesselbaustahl. Die DB konnte dabei aber zum Glück auf zahlreiche Kessel ausgemusteter Kriegslok der Br 52 zurück greifen und nach Anpassungsarbeiten in der Br 50 weiter verwenden.
Das alles führte zu einem äußerst abwechslungsreichen Erscheinungsbild der Br 50 bei der DB. Sofern keine Betriebsaufnahmen mit bekanntem Aufnahmedatum vorliegen, kann heute niemand mehr eindeutig belegen, dass Lok 50 xxx in diesem Zustand, oder halt eben nicht in diesem Zustand im Einsatz war. Den letzten Bildnachweis für große WLB bei einer 50 der DB kenne ich aus dem Jahr 1963. Im Vergleich zu den anderen Einheitslokomotiven hielten sich die großen Bleche bei der 50 damit sehr lang, wenn diese Ausführung ab 1955 aber auch sehr selten wurde.
viele Grüße
Stefan Walter
Eine Zuordnung der Kesselbauart nur anhand der Betriebsnummer ist m.M. nicht möglich, da die Bauaufträge an die Lokfabriken mit einigem "Vorlauf" vergeben wurden, die Betriebsnummern der noch zu bauenden Lok schon vorab vergeben wurden und es fortlaufend zu Anweisungen aus dem RVM über weitergehende Vereinfachungsmaßnahmen kam.