BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#1 von Jochen53 , 17.06.2022 13:43

Hallo,
ich habe aus einer Märklin Start-Packung eine BR 50 (50 2362) mit den großen Wagner-Windleitblechen, die trägt das DB-Logo und hatte angeblich ihre letzte Brems-Untersuchung am 12.4.60 und war bei der BD Hamburg im Bw Rothenburgsort beheimatet.
Weiß jemand, ob es dafür ein reales Vorbild gab oder entspringt das Modell der Göppinger Phantasie?
Jochen


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#2 von Dölerich Hirnfiedler , 17.06.2022 13:56

Hallo Jochen,

Informationen zum Vorbild findest Du hier: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/l...det145671.shtml

Es gab auch 50er mit Keks und mit großen Leitblechen. Zum Beispiel 50 088. Die 50 2362 gehörte aber nicht (mehr) dazu. Modelle aus Startpackungen sind vielfach absichtlich durch unzutreffende Details "vergiftet" um nicht unnötig den Umsatz mit teureren Modellen zu kanibalisieren.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


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zuletzt bearbeitet 17.06.2022 | Top

RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#3 von RC-Flieger , 17.06.2022 13:59

Hi
Ich würde diese " Vergiftung " wohl nicht bemerken und wahrscheinlich die meisten anderen hier auch nicht. Insofern wäre ich der potentielle Kunde für die " Billigvariante "

Gruß Thomas


RE: " Einmal rund um die Werkstatt " Dioramen mit Verbindungsgleisen
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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#4 von Jochen53 , 17.06.2022 14:50

Vielen Dank,
es gab also wirklich 50er mit Wagner-Windleitblechen, nur nicht die 50 2362. Was auch nicht paßt: Das Märklin-Modell hat vier Dome, das Original auf dem Foto nur drei. 50 2362 sollte eigentlich einen ÜK-Lok gewesen sein.
Jochen


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#5 von Krokodil , 17.06.2022 15:01

Anhand eines Bildes kann man da schlecht etwas zur korrekten Domzahl sagen, da Kessel wie auch Tender häufig bei HU's getauscht wurden.
Viele 50er bekamen bei der DB beispielsweise Kessel von ausgemusterten 52ern.


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#6 von Schwelleheinz , 17.06.2022 16:14

Hallo Jochen,

von den über 3000 Exemplaren gab es keine die gleich aussahen, Dreidomig,Vierdomig, mit Kastentender,Steifrahmentender, Wannentender, Kabinentender, Witteleitbleche, Wagnerleitbleche usw. Also kein Grund für ein Phantasiemodell. Ich habe eine mit den großen Ohren, Vierdomig und Kabinentender von der ich mittlerweile weiß das es drei verschiedene Betriebsnummern davon gibt eine sogar Dreidomig.


Grüße vom Hochrhein,

Hans-Dieter

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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#7 von Sinerb , 17.06.2022 20:04

Zitat von Jochen53 im Beitrag #4
Vielen Dank,
es gab also wirklich 50er mit Wagner-Windleitblechen, nur nicht die 50 2362. Was auch nicht paßt: Das Märklin-Modell hat vier Dome, das Original auf dem Foto nur drei. 50 2362 sollte eigentlich einen ÜK-Lok gewesen sein.
Jochen


Grüß Dich

die BR 50 erhielten von der Betriebsnummer 50 005 -50 3154 einen Kessel mit 4 Domen, ab Betriebsnummer 50 3501 drei Dome, ab 50 4001- 50 4088 zwei Dome.

Die Lok 50 2362 erhielt 1956 einen Kesseltausch von einer 52

Gruß Sinerb


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#8 von Gelöschtes Mitglied , 17.06.2022 20:07

Hallo,

ich bin immer wieder über das "mächtig gewaltige" Schwarmwissen hier erstaunt !!

Zusammen seit ihr ein lebendes Bahnlexikon !!!



Doktor Fäustchen
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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#9 von Krokodil , 17.06.2022 20:38

Zitat von Sinerb im Beitrag #7

die BR 50 erhielten von der Betriebsnummer 50 005 -50 3154 einen Kessel mit 4 Domen...


Das stimmt so nicht. Es wurde auch 50er mit Altbaukessel mit 3 Domen geliefert und nicht erst in der DDR bei Rekonsrruktion zur 50.35 damit bestückt, ebenso wie eine große Zahl in ÜK Ausführung bereits bei Auslieferung 52er Kessel mit 2 Domen hatten.


Niemals ein selbstfahrender Tender mit geschobenem Plastik auf meiner Anlage!

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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#10 von K. Malinowski , 17.06.2022 20:44

Moin!

Zitat von Sinerb im Beitrag #7
...die BR 50 erhielten von der Betriebsnummer 50 005 -50 3154 einen Kessel mit 4 Domen, ab Betriebsnummer 50 3501 drei Dome, ab 50 4001- 50 4088 zwei Dome...

Das stimmt natürlich so nicht. Ab 1942 wurden 3-domige und 2 domige Kessel verbaut und auch noch 4-domige. Aber eben nicht in der Reihenfolge der Betriebsnummern der Lokbaureihe, sondern je nach Hersteller, Baulos usw...
Die 50er mit der niedrigsten Betriebsnummer, die einen 3-domigen Kessel erhielt, war 50 1972.
Die 50er mit der niedrigsten Betriebsnummer, die einen 2-domigen Kessel erhielt, war 50 2374.
Die 50er mit der höchsten Nummer, die noch einen 4-domigen Kessel erhielt, war 50 2978.

Und warum sollten die 50 001 bis 004 keinen 4-domigen Kessel erhalten haben...?

Gruß Kurt



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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#11 von Schwanck , 17.06.2022 23:00

Moin,

die BR 50 war eine der letzten Baureihen bei deren Beschaffung und technischer Ausrüstung R.P Wagner, gen. Kunibald, zu bestimmen hatte was und wie. Die ersten Loks dieser BR wurden 1939 an die DR geliefert und trugen daher auch die Wagner-Windleitbleche.


Tschüss

K.F.


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#12 von Guardian71 , 21.06.2022 18:37

Moin,

50er gab es fabrikneu nur mit Wagnerblechen oder ganz ohne (einige ÜK-Serien). Witte-Bleche kamen neu nur bei den BR 52 und 42 zum Einbau. Und das auch nicht durchgängig.


Beste Grüße,
Mark


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RE: BR 50 der DB mit Wagner-Windleitblechen?

#13 von Stefan Walter , 28.06.2022 20:23

Zitat von Sinerb im Beitrag #7
Zitat von Jochen53 im Beitrag #4
Vielen Dank,
es gab also wirklich 50er mit Wagner-Windleitblechen, nur nicht die 50 2362. Was auch nicht paßt: Das Märklin-Modell hat vier Dome, das Original auf dem Foto nur drei. 50 2362 sollte eigentlich einen ÜK-Lok gewesen sein.
Jochen


Grüß Dich

die BR 50 erhielten von der Betriebsnummer 50 005 -50 3154 einen Kessel mit 4 Domen, ab Betriebsnummer 50 3501 drei Dome, ab 50 4001- 50 4088 zwei Dome.

Die Lok 50 2362 erhielt 1956 einen Kesseltausch von einer 52

Gruß Sinerb


Nicht wirklich! 50.35 sind Reko-Lok der DR, von denen ab 1957 208 Stück umgebaut und mit neuen Kesseln versehen wurden. Die 50.40 war eine Neubaulok der DR, deren Kessel mit 2 Domen ausgestattet waren. Aber darum ging es hier nicht, sondern um die Altbau-50 der DB.

Innerhalb der Betriebsnummer 50 001 bis 50 3154 war alles an Kesselvarianten vertreten, mit 2 bis 4 Domen. Ursprünglich mit Speisedom, Dampfdom und 2 Sandkästen aus Gusseisen gebaut, kam es im Verlauf vom 2. Weltkrieg, etwa ab den 1941 gebauten Maschinen zu Maßnahmen, die über die vereinfachte Ausführung als sog. Übergangskriegslok in den Bau der Baureihe 52 überleitete.

Im Verlauf dieses Prozesses entfielen Speisedom, Vorwärmer und Speisepumpe und die beiden Sandkästen wurden durch einen geschweißten, einfacher herzustellenden Blechkasten ersetzt. Weitere Vereinfachungsmaßnahmen waren der Ersatz höherwertiger Materialien durch sog. "Heimstoffe", Wegfall der Windleitbleche, des Rauchkammerzentralverschluß, der vorderen Fenster beim Führerhaus, Wegfall der Lüftungsklappen im Führerhausdach und Ersatz durch eine Haube, Ausführung der Schwingenstange ohne Nut, Einsatz vom Steifrahmen und Wannentender, reduzierte Oberflächenbearbeitung der Bauteile, vereinfachter Lokrahmen, usw.

Nach dem 2. WK bestand die Hauptaufgabe darin, den vorhandenen Schadlokbestand soweit wie möglich wieder zum laufen zu bringen. Dabei wurden auch Hauptbauteile (Kessel, Rahmen, Tender) verschiedener auszubessender Lok wild durcheinander gemischt. Dazu kam noch das schwerwiegende Problem mit dem nicht alterungsbeständigen St47K-Kesselbaustahl. Die DB konnte dabei aber zum Glück auf zahlreiche Kessel ausgemusteter Kriegslok der Br 52 zurück greifen und nach Anpassungsarbeiten in der Br 50 weiter verwenden.

Das alles führte zu einem äußerst abwechslungsreichen Erscheinungsbild der Br 50 bei der DB. Sofern keine Betriebsaufnahmen mit bekanntem Aufnahmedatum vorliegen, kann heute niemand mehr eindeutig belegen, dass Lok 50 xxx in diesem Zustand, oder halt eben nicht in diesem Zustand im Einsatz war. Den letzten Bildnachweis für große WLB bei einer 50 der DB kenne ich aus dem Jahr 1963. Im Vergleich zu den anderen Einheitslokomotiven hielten sich die großen Bleche bei der 50 damit sehr lang, wenn diese Ausführung ab 1955 aber auch sehr selten wurde.

viele Grüße
Stefan Walter




Eine Zuordnung der Kesselbauart nur anhand der Betriebsnummer ist m.M. nicht möglich, da die Bauaufträge an die Lokfabriken mit einigem "Vorlauf" vergeben wurden, die Betriebsnummern der noch zu bauenden Lok schon vorab vergeben wurden und es fortlaufend zu Anweisungen aus dem RVM über weitergehende Vereinfachungsmaßnahmen kam.


Thilo, Arno und dewo 67 haben sich bedankt!
Stefan Walter  
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