Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#1 von Claus60 , 09.06.2022 15:27

Hallo.
Vorweg, es geht um einen Tagesausflug, den ich gestern mit öffentlichen Verkehrsmitteln unter ausschließlicher Nutzung des 9€ Tickets gemacht habe. Eigentlich wollte ich, wie viele andere auch nach Sylt. Doch das schlechte Wetter hat mich dazu veranlasst, mein Ziel kurzfristig zu ändern. Statt an die Nordsee ging es eben an die Ostsee, genauer nach Kühlungsborn. Da war das Wetter einfach viel besser, fast 10° mehr Temperatur und trocken mit gelegentlichem Sonnenschein. Auf Sylt war es saukalt und hat den ganzen Tag geregnet, oft als unangenehmer Nieselregen. Dazu ein kräftiger Wind. Da fiel die Entscheidung nicht sonderlich schwer. Ist beim 9€ Ticket ja alles kein Problem. Das gilt ja überall in Deutschland. Als "Bonus" ist der letzte Abschnitt der Strecke mit der Mecklenburger Bäderbahn, kurz Molli genannt.  Die Züge dort fahren auf schmaler Spur und werden mit Dampfloks bespannt. Trotzdem ist das keine Museumsbahn sondern ein regulärer Nahverkehrsbetrieb und deswegen ganz normal mit dem 9€ Ticket zu benutzen. Dort ist z.B. die neueste Dampflok Deutschlands im Einsatz, ein Neubau aus dem Jahr 2008, also 50 Jahre nachdem die letzte Dampflok der DB gebaut wurde...

Bin, wie man merkt, heile wieder zurück von dem Abenteuertrip "9€ Ticket Fernreise". Bilder und Videos gibt es später, muss ich erst aufarbeiten.

Die Fahrt gestern mit ihren vielen Umstiegen war durchaus abenteuerlich. Im Allgemeinen waren die Züge wohl etwas voller als ohne 9€ Ticket. Ich wäre ohne 9€ Ticket gestern ja auch nicht unterwegs gewesen. Start und Ziel war in Diepholz im südwestlichen Niedersachsen an der "Rollbahn", der Strecke von Hamburg ins Ruhrgebiet. Ist zwar nicht der nächste Bahnhof von meiner Wohnung aus, aber dafür mit guter Anbindung nach Bremen und Osnabrück. Wenn ich schon mit dem Auto zur Bahn fahren muss, kommt es auf ein paar Km mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Der RE nach Bremen war leer, was um 6:oo Uhr morgens nicht verwundert. Der Metronom nach Hamburg war auch nur normal gefüllt. Erst ab Buchholz (Nordheide) wurde es richtig voll. Kein Wunder, den mein Zug kam gegen 8:00 Uhr morgens an einem normalen Werktag in Hamburg an. Von Hamburg nach Lübeck ging es vom Passagieraufkommen her wieder normal. Da hatte ich nur leider einen DoSto Wagen mit defekter Lärmunterdrückung erwischt. Das Ding war tierisch laut, kein Vergleich mit den sonstigen DoStos, in denen ich gestern noch gesessen habe (waren diverse). Überhaupt ist der technische Zustand der Fahrzeuge generell nicht all zu pralle. In mehreren Wagen waren die Toiletten ausgefallen, oft mehrere pro Zug. So wurde der Gang zur Toilette alleine schon zu einem Abenteuer. Ausgefallene Displays, Lampen und Lautsprecher waren da eher noch Kleinigkeiten.

Wirklich schlimm mit der Überfüllung wurde es dann ab Lübeck. Die RB von Lübeck nach Stettin (sind fast 400 Km) fährt durch diverse größere Städte und sogar über eine Landesgrenze hinweg bis nach Polen. Es wird dabei die gesamte ehemalige DDR durchquert. Und was macht das Bundesland Mecklenburg- Vorpommern, das diese Leistung bestellt hat? Die setzen auf dieser Strecke nur einen ganz kurzen Triebwagen ein, unglaublich. Der ist schon an "normalen" Tagen immer restlos überfüllt. Leider wusste ich das vorher nicht und so musste ich mich die knappe Stunde bis Bad Kleinen furchtbar einquetschen lassen. Diese Strecke fahre ich definitiv nie wieder mit dem Zug. Auf dem Rückweg bin ich dann auch anders gefahren. Die Züge von Bad Kleinen nach Wismar und von Wismar nach Bad Doberan waren dann wieder problemlos zu nutzen. Auch Molli war nicht überfüllt, obwohl man ja mit dem 9€ Ticket mitfahren kann. Die Ausfahrt aus Bad Doberan mitten durch die Fußgängerzone ist wirklich spektakulär. Jeder Eisenbahnfan (aber auch jeder andere) muss das unbedingt mal erlebt haben, finde ich. Als Vorgeschmack ein Link zu Wikimedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Molli_in_Bad_Doberan.ogv

Auf dem Rückweg bin ich dann von Bad Doberan mit der Regionalbahn nach Rostock gefahren. Dier Zug war ziemlich voll, aber noch auszuhalten. Dafür hatte er aber ordentlich Verspätung. In Rostock habe ich den Regional Express nach Hamburg genommen. Knapp 3 Stunden ohne Umsteigen, erstaunlich. Von Rostock bis Schwerin war der Zug normal voll. Aber in Schwerin sind so viele Leute zugestiegen, das hätte für einen kompletten eigenen RE gereicht. Danach platzte der Zug aus allen Nähten. Und kein einziger der Fahrgäste ist vor Hamburg ausgestiegen, es kamen an den Zwischenhalten nur immer noch mehr Leute dazu. Der Rest der Fahrt war dann wieder normal. Der Metronom von Hamburg nach Bermen war gut gefüllt, aber nicht zu voll. Und der RE von Bremen zurück war wieder recht leer, was abermals der Uhrzeit (23:00 Uhr) zuzuschreiben ist. Leider gab es sowohl in Hamburg als auch in Bremen ziemlich lange Aufenthalte. (mehr als 90 Minuten insgesamt). Bei besserer Taktung hätte ich also locker eine Stunde eher zu Hause sein können. Die Abfahrt war auf die Minute pünktlich, die Ankunft um knapp 10 Minuten zu spät. Nach ca 14 Stunden Fahrzeit und unzähligen Umstiegen gar kein so schlechter Wert, denke ich. Unterwegs gab es teilweise auch deutlichere Verspätungen, die sich beim Umsteigen aber alle wieder nivelliert haben.

Generell kann man sagen, je kleiner die Zugkategorie desto voller, zumindest im Moment. Das zeigt aber auch, das die Leute in der Fläche die Bahn nutzen, wenn es denn geht. Sonst wären die Züge, die an jeder Milchkanne anhalten nicht so überproportional ausgelastet. Konnte man schön in Hamburg auf dem Rückweg sehen. Ich hätte statt dem Metronom, der als Regionalexpress mit 4 Zwischenstopps nach Bremen gefahren ist, auch den Metronom, der als Regionalbahn fährt und unzählige Haltestellen unterwegs bedient, erreicht. Hätte ich auch gemacht, aber die RB war so extrem voll, das die Leute in den Zug reingedrückt werden mussten. Umfallen während der Fahrt, völlig unmöglich. Zustände wie in der Tokioer U-Bahn... Nur 25 Minuten später ist dann der RE gefahren, mit dem ich dann nach Bremen gefahren bin. Wenn ich die RB genommen hätte, hätte ich den Anschluss in Bremen wohl auch nicht bekommen und wäre so nicht eine Minute eher aber viel "zerquetschter" zu Hause angekommen. Der RE hat die RB nämlich fast eingeholt. Die IC und ICE glänzten gestern übrigens nur durch die üblichen massiven Verspätungen und durch gähnende Leere, zumindest nach dem, was ich so beim Warten an den diversen Bahnhöfen mitbekommen habe. Als Konsequenz daraus müssten gerade die Regionalbahnen aufgestockt und längere Züge eingesetzt werden. Kombiniert mit besserer Taktung und generell viel günstigeren und übersichtlichen Preisen würden die Öffis in Zukunft sicher eine wesentlich gewichtigere Rolle als jetzt spielen können...

Für mich kann ich das Experiment "Langer Tagesausflug mit dem 9€ Ticket" alles in allem als gelungen ansehen. Ohne das 9€ Ticket wäre ich vielleicht nie nach Kühlungsborn (ist wirklich schön da, lohnt sich auf jeden Fall auch ohne Molli) gekommen und hätte nie die Fahrt mit Molli erlebt. Trotzdem würde ich das nicht gerade jeden Tag machen wollen. Denn als ich gestern Abend um 23:30 Uhr wieder zu Hause war, war ich aber wirklich platt. So sehr, das ich nicht mal gleich ins Bett gehen konnte, obwohl ich "hundemüde" war.

Gäbe es das 9€ Ticket langfristig, würde ich dafür sogar ein Abo abschließen. Denn auch wenn ich es im Alltag durch nicht existierenden ÖPNV vor der Haustür nicht nutzen könnte, ist die Möglichkeit jederzeit und quasi umsonst den ÖPNV nutzen zu können, einfach großartig. Da würde ich sogar ein paar Monate im Jahr das Ticket gerne bezahlen, selbst wenn ich es im entsprechenden Monat gar nicht genutzt habe. Aus diesem Grund werde ich mir das 9€ Ticket auch im Juli und August kaufen, keine Frage.


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#2 von X2000 , 09.06.2022 23:08

Schöner Bericht. Nun, ich war auch unterwegs: DO-KS mit RE11, von KS nach EF mit RE und dann RB von EF nach GTH. Voll war der 642 nur bis zur Weser. Danach ging es über Land. Leider ist ein VT642 zu laut. Heute dann zurück mit dem Zug über Eisenach, Bebra, Kassel, Paderborn nach DO-Hörde mit RE11. Saubere Züge, alle Menschen leise und höflich. Leider auf den letzten Kilometern dann +30 wegen Personen im Gleis hinter Werl. So ein Ticket ist gut. Nicht gut: massive Verspätungen vieler ICE in KS. Da war man heute nicht betroffen. Mein Reise war nicht just for fun. Ich hätte sie auch sonst mit dem Zug gemacht. Mit BC und rechtzeitig gebucht ist die Bahn so teuer nicht. Was wäre mir so ein Ticket wert? Schwer zu sagen, nur 9,-€ ist definitiv zu niedrig.


Gruß

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#3 von DR POWER , 10.06.2022 11:38

Hallo Claus

Schöne lange Fahrt zu einer wunderbaren Schmalspurbahn .

Liebe Grüße, Andre


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#4 von Claus60 , 10.06.2022 12:30

Hi.
Ich habe gerade mal nachgeschaut. Mit der Bahn waren es etwa 900 Km hin und zurück, mit dem Auto wäre dieser Trip 375 Km pro Weg also hin und zurück 750 Km gewesen. Damit wäre mein Tages- Limit wohl überschritten gewesen. Früher bin ich schon mal vom Hardangervidda (Norwegen) bis nach Osnabrück, Niedersachsen (ca 1500 Km als etwa die doppelte Entfernung) durchgefahren, nur mit einigen Essens- und Pinkelpausen sowie den 2 mal 30 Minuten auf den Fähren der Vogelfluglinie. Damals war ich aber noch "jung und fit". Heute bin ich nur noch "und"...

750 Km mit meinem Auto (es verbraucht bei den aktuellen Horrorpreisen etwa 12€ Sprit pro 100 Km) kosten also 12€ mal 7,5 = 90€, sprich exakt 10 mal so viel wie das 9€ Ticket, was ich ja obendrein mindestens noch einmal diesen Monat nutzen werde. Auch unter Ausnutzung aller "normalen" Vergünstigungen (Ländertickets usw.) wäre das per Bahn ohne 9€ Ticket dennoch erheblich teurer als mit dem Auto geworden. So ist es natürlich keine Frage, was am sinnvollsten ist. 50% mehr Fahrzeit um 90% der Kosten zu sparen, das ist eine Rechnung, die (zumindest für mich) auf jeden Fall aufgeht.


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#5 von X2000 , 10.06.2022 13:02

Vorsicht bei der Berechnung. Von Diepholz nach Kühlungsborn kommst du auch ohne BC mit Nahverkehr und IC 2. Klasse an einem Tag für ca. 50,-€ hin und zurück, z.B. am 20.06. mit Supersparpreis; 1. Klasse 91.80€.

Für Alleinreisende ist die Bahn unschlagbar. Mit Frau und Kindern wird das Auto oft besser. Kommt drauf an wie alt die Kinder sind.


Gruß

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#6 von Andreas Poths , 10.06.2022 19:19

Tja....

mag ja alles rein rechnerisch im "Grünen Bereich" sein...
...allein, die Situation z.B. im RMV (Rhein-Main_Verkehrsverbund) ist eher gruselig. Zugausfälle, überfüllte Züge, versiffte Züge...
Wenn ich fahrplanmäßig von x nach Frankfurt Hbf 30 Minuten einrechnen darf und dann fast 1,5 Stunden unterwegs bin...
ICH weiß das als (fast)regelmäßiger Nutzer.... aber was ist mit denen, die da "frohgemut" versuchen von A nach B zu kommen?
Es hat hat wohl mehr Leute abgeschreckt, mit der Bahn zu fahren ( im RMV-Gebiet; " nehmen Sie doch lieber einen Viehwaggon"), als neue "reguläre" Kunden zu gewinnen.
Gerade in Ballungszentren ist es Hohn und Spott, die Leute auf die Schiene zu locken. Da schaffen es die Verkehrsverbünde ja so schon nicht, der Lage Herr zu werden.

Würden die, die sich jetzt auf das 9€ Ticket stürzen, im normalen Alltag Monats- Bzw. Jahreskarten ff kaufen, könnten die Verkehrsbetriebe mMn besser planen und entsprechend Züge einsetzen und Fahrpläne gestalten. So kommt aber ein plötzlicher Schwall von
"na. is ja suupi, dann aber nich mehr" (siehe Sylt.........)
Schmarotzern (sorry, aber zu 50% is des so) und die DB steht mit ihrem unterbesetztem Wagen- und Personalpark im Regen

Wat mut, dat mut.
jm2c


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#7 von Claus60 , 11.06.2022 08:56

Hi.
Wie bereits gesagt, bei uns gibt es keinen öffentlichen Personen- Nahverkehr. Außer zwei Schulbussen am Tag (und die fahren auch nur, wenn nicht Feiertag, Ferien oder Wochenende ist) in 2 Km Entfernung ist da absolut nichts. Und trotzdem würde ich das 9€ Ticket abonnieren, für solche "Schmarotzer- Fälle"... Das mit den "Vergnügungsfahrten" würde sich auch ganz schnell wieder einpendeln. Es häuft sich jetzt halt, weil das Ganze a) neu und b) befristet ist.

Aber z.B. 150€ im Monat wären natürlich absolut nicht drin denn für uns auf dem platten Land lässt sich das Auto in den nächsten Jahrzehnten ganz sicher nicht durch ÖPNV ersetzen. Dazu müssten erst komplett andere Verkehrssysteme wie z.B. autonom und "green" fahrende Ruf- Sammel- Taxis zum ÖPNV Tarif erfunden werden. "Klassischer" Nahverkehr mit Bus oder gar Bahn funktioniert (wenn überhaupt) nur in Ballungsräumen oder zumindest größeren Städten, nicht aber auf dem Land...
Als ich noch in einer (kleinen) Großstadt gewohnt habe, hatte ich kein Auto. Zum einen war ich da noch fit und habe so viel wie möglich mit dem Fahrrad gemacht und den Rest mit den Öffis. Heute habe ich nach langer Pause, wo ich aus gesundheitlichen Gründen nicht einen Meter auf dem Fahrrad zurücklegen konnte, zwar wieder (seit einem Monat etwa) ein Fahrrad, schaffe damit aber z.B. die Strecke bis zu meinem Büro (noch, hoffentlich) nicht. Und selbst wenn ich das irgendwann wieder schaffen sollte, im Winter wird das bei der Strecke und Entfernung mit dem Rad sowieso nichts.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#8 von Ulrich Radtke , 11.06.2022 11:07

Guten Morgen
Mehrmals im Jahr treffe ich mich mit Bekannten in der Nähe von Kiel. Und jetzt habe ich mal nachgeschaut, wie lange ich denn mit dem 9-€-Ticket unterwegs wäre nach Kiel. Und das ist mal grade eine gute Stunde gegenüber dem Auto. Das heißt doch, ich müsste unterwegs auf der A1 oder A7 doch bloß einen längeren Stau haben und dann noch einen vor dem Elbtunnel (bei jeder zweiten Fahrt nach Kiel hatte ich solche Staus) , und schon wäre ich günstiger in Kiel. Statt 90 € Spritgeld nur einmal das 9-€-Ticket kaufen, die an anderen Tagen im Sommer kann ich sogar noch woanders hinfahren.
Also hier einen guten Rat, der nicht teuer ist: SCHMAROTZEN ist bis Ende August angesagt. Übrigens Ende Juni ist KIELER WOCHE. DENN MAL TAU.
GLÜCK AUF


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#9 von DR POWER , 11.06.2022 11:14

Hallo Claus, Hallo Ulrich

Richtig so, die Bahn ist und sollte gerade im ÖPNV Mobilität für alle bieten. Und das ist mit dem 9,- Euro Ticket problemlos möglich. Und das halt auch ohne zu überlegen in welchem Verkehrsverbund oder in welcher Zone ich gerade fahre. Mit "Schmarotzen" wie Andreas meinte hat das nichts zu tun.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#10 von Claus60 , 15.06.2022 20:54

Hallo.
Heute sollte es den nächsten 9€ Trip geben.
Bin nur schon wieder zu Hause. Kein gutes Zeichen...
Ganz im Gegensatz zu der 900 Km Tour vom letzten Mittwoch sollten es heute nur 300 Km werden. Und genau so ganz im Gegensatz zu letzten Mittwoch war das heute ein totales Fiasko.
Heute ist meine Krankengymnastik nicht ausgefallen, also konnte ich erst um 11.45 in den Zug steigen. Deswegen wollte ich nur einen kleinen Trip schnell mal nach Wilhelmshafen machen. Mit dem Auto sind das vielleicht 70 Minuten pro Weg, je nachdem wie gut man durch Oldenburg kommt. Sollte ja wohl mit der Bahn machbar sein, knapp 2 Stunden Fahrzeit mit ein mal Umsteigen, alles kein Problem... Pustekuchen, falsch gedacht. Diesmal bin ich nicht ab Diepholz gefahren, sondern ab Steinfeld, weil dort meine KG ist. Auf der Strecke fährt nur ein Zug, die Nordwestbahn von Osnabrück nach Bremen. Der Zug kam auch pünktlich an, an der nächsten Station war er auch noch pünktlich und an der übernächsten ist er pünktlich angekommen, aber nicht mehr pünktlich abgefahren. Denn hier find das Theater an. Eigentlich wollte ich in Bramsche in den RE nach Wilhelmshaven (ebenfalls Nordwestbahn) umsteigen. Damit wäre ich kurz nach Mittag in WHV angekommen. Genug Zeit, um sich die Gegend mal anzuschauen. Leider musste mein Zug auf den verspäteten Gegenzug warten, die Krux an eingleisigen Strecken. Dadurch hatten wir so viel Verspätung, das ich den Zug in Bramsche gerade noch abfahren sah, als mein Zug in den Bahnhof einrollte.  Na ja, in einer Stunde fährt der Nächste. Nun ist der Bahnhof in Bramsche ziemlich öde, um da eine Stunde Zeit totzuschlagen. Deswegen bin ich weiter bis nach Osnabrück gefahren. Dort wird der Zug nach WHV eingesetzt, was die Chance auf einen Sitzplatz deutlich erhöht. Gesagt und schnell getan, denkste. Getan ja, aber alles andere als Schnell. Vor Osnabrück etwa in Höhe des ehemaligen Eversburger Bahnhofs mussten wir fast 30 Minuten warten, wegen einer Signalstörung.  Ich habe mir schon Sorgen gemacht, das ich den Anschlusszug nach WHV wieder verpasse. Diese Sorge war allerdings völlig unbegründet. Denn der Zug, in dem ich saß war genau der, der dann weiter nach WHV gefahren ist. Habe ich aber erst in OS auf dem Bahnsteig gemerkt. Ich bin ausgestiegen und Richtung Ausgang gegangen. Dabei habe ich zufällig gesehen, das am zweiten Wagen WHV als Ziel stand. der Erste fuhr derweil laut Anzeige immer noch nach Osnabrück. Also gleich wieder eingestiegen. Nur leider in den anderen Wagen. Der vom (deutlich kürzeren) Hinweg war in Ordnung, der Andere, in dem ich jetzt saß hatte eine kaputte Motor- Aufhängung und einen undichten Auspuff. Sowas würde im Straßenverkehr von der Polizei sofort stillgelegt werden. Dementsprechend war das Ding höllisch am Vibrieren und extrem laut. Aber damit fing der Alptraum erst an. Wir waren kaum losgefahren, schon mussten wir wieder auf freier Strecke warten, wegen dem fehlerhaften Signal. Als ich dann endlich wieder in Bramsche war, hatte ich statt der 60 Minuten wegen dem verpassten Zug schon 75 Minuten Verspätung. Und nun begann erst richtig das reinste Stop and Go. Genau wie Freitags Nachmittags auf dem Kölner Autobahnring. So oft und so lange wie heute habe ich in meinem ganzen Leben bisher zusammen nicht in einem Zug auf freier Strecke gestanden, ohne mich fortzubewegen. Denn es war nicht nur das eine Signal in OS kaput, nein auch noch eines in Bersenbrück und und eines in Essen, dazu drei defekte Bahnübergänge, wo die Schranken nicht zugingen und erst jemand kommen musste, um die Straße abzusperren, wenn ein Zug über den Bahnübergang fahren wollte. In Essen (Oldb) musste der Zug obendrein eine zusätzliche Zwangspause einlegen, da der Motor durch die langen Standzeiten und den defekten Auspuff überhitzt war und sich abgeschaltet hat, um einen kapitalen Motorschaden zu verhindern. Als wir endlich in Cloppenburg angekommen waren, hatte ich schon über 2,5 Stunden Verspätung. Mit dem Auto fahre ich von mir bis Cloppenburg etwa eine halbe Stunde. Mit der Bahn war ich jetzt schon 3,5 Stunden unterwegs. Um das Desaster komplett zu machen, stieg in den überhitzten (Klima- Anlage war natürlich bei dem Überhitzen ausgefallen) und völlig überfüllten Zug (inzwischen hätten da ja schon drei Züge fahren sollen, deren Fahrgäste alle in meinen Zug einsteigen mussten) auch noch eine ganze Schule ein, 80 Kinder und drei Lehrer. Der eine Lehrer meinte dann auch noch, er müsse den Obermotz spielen. Mir gegenüber saß eine ältere Dame mit Krücken.  Der Typ mault dann auch noch rum, sie sollte die Krücken wegtun, damit seine Kinder dort sitzen können. Sag mal, geht es noch? 8 jährige Kinder sitzen doch sowieso nicht still. Und permanent von den Kids getreten zu werden, wenn man starke Schmerzen hat, geht ja wohl mal gar nicht... Der war kurz davor, das ich aufgestanden wäre. Der Hanf hätte sich dann aber auf was gefasst machen können. Schließlich hatte ich etwa das dreifache Kampfgewicht. Wenn ich wirklich aufgestanden wäre, wär der Typ aus dem Zug rausgeflogen. Den hätte ich mir unter den Arm geklemmt und ihn vor die Tür gesetzt, Scheißegal wer auf seine Schüler aufpasst. So was Unverschämtes. Man mus doch auf gebrechliche und kranke Leute wenigstens ein Bisschen Rücksicht nehmen.  
Noch bevor wir dann in Oldenburg ankamen, hatte der Zug schon über drei Stunden Verspätung. Und das auf einer Strecke von nicht mal 100 Km..  Die Lautsprecher- Anlage in dem Zug war wohl auch defekt, denn irgendwelche Durchsagen was und warum da los ist, gab es nicht. Die kaputten Bahnübergänge habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen und von den Signalstörungen übers Internet erfahren. Ebenfalls übers Internet musste ich dann erfahren, das der Zug erst gar nicht mehr bis Wilhelmshafen fahren würde. Jeder, der heute in die Richtung wollte, hatte die A... karte gezogen. Da ging gar nichts, auch kein Ersatzverkehr per Bus.
Da ich wusste, das der Rückweg auf derselben Strecke genau so ein Desaster werden würde wie der Hinweg, musste ich kurzfristig an einer Ausweich- Strecke suchen. Zum Glück fuhr ein Regionalexpress von Oldenburg nach Hannover und zwar über Bremen. Und dort kann ich in den Zug einsteigen, der wieder zu meinem Ausgangsbahnhof fährt. Allerdings musste ich darauf über 2 Stunden warten, den dieser RE fährt nur alle paar Stunden mal. So bin ich ein wenig durch Oldenburg geschlendert und habe dabei einen interessanten über hundert Jahre alten Hafenkran (als Denkmal) vor die Kamera bekommen. Wenigstens eine Mini- Entschädigung für den völlig verkorksten Tag.

Der Rückweg war relativ ereignislos. Der RE war angenehm leer, erstaunlich für die Uhrzeit (eigentlich Rush Hour). In Bremen war der Aufenthalt recht kurz aber lang genug, um ganz in Ruhe umsteigen zu können. Alles kein Problem. Zwischendurch wurde die RB mal etwas arg voll, aber nur für 2 Stationen. Dann waren die ganzen Jugendlichen wieder raus aus dem Zug, die in Delmenhorst den Zug gestürmt haben. Einer ist mir zwar mit seinem E- Scooter über den Fuß gefahren, hat sich aber sofort kleinlaut dafür entschuldigt. Da konnte ich ihm nicht so böse sein, wie ich vielleicht gewollt hätte... So war ich 2-3 Stunden eher wieder zurück als geplant, aber leider auch unverrichteter Dinge.  

Auch hier wieder die gleiche Beobachtung. Sobald lokbespannte Züge mit Doppelstock- Wagen im Einsatz sind, funktioniert alles reibungslos. Aber die schwachbrüstigen, klapprigen und immer viel zu kleinen Diesel- Triebwagen auf den nicht elektrifizierten Strecken sind das vorprogrammierte Chaos. Selbst wenn ein zweiter und dritter Triebwagen angehängt wird (mehr geht ja so gut wie nirgends wegen zu kurzen Bahnsteigen), ändert das weder was an der Platzverschwendung in diesen Dingern noch daran, das sie für die Beschleunigung von Null auf 30 Km/h 2 Stunden brauchen. Selbst Molli hat deutlich besser beschleunigt als diese Schrottkisten. Zumindest als Sie aus Bad Doberan raus war. In der Fußgängerzone ist Sie artig Schritttempo gefahren.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#11 von Atlanta , 16.06.2022 06:45

Moin Claus und Kollegen,

bedingt durch meine Gehbehinderung mit GdB = Grad der Behinderung von 60 (%) habe ich das Glück, den ,,Ausweis der vielen Vorteile" nebst Beiblatt mit Wertmarke vom Versorgungsamt für derzeit 90 €/Jahr nutzen zu können und seit Aufhebung der regionalen Begrenzung auf 100 Km un den Wohnort, darf ich auch bundesweit den ÖPNV in der 2. Klasse nutzen.

Die bei diesem, im Sprachgebrauch auch ,,Behinderten" Ausweis genannten Karte, nebst Beiblatt mit Wertmarke, ist eine Sitzplatzgarantie vorhanden auf speziell im Zug markierten Sitzplätzen vorrangig sitzen zu dürfen, ganz egal wie voll der Zug oder das Verkehrsmittel ist.
In Zügen des Fernverkehrs oder in der zuzahlungspflichtigen 1. Wagenklasse bleibt die Sitzplatzgarantie davon unberührt und gilt auch dort.

Notfalls muß man sich den Sitzplatz erst einmal ,,Freiräumen" und ,,Nichtmobilitätseingeschränkte Personen" von den speziell markierten Sitzen ,,vertreiben" und wenn sie sich gegen Vorlage des Ausweises nicht freiwillig wegbewegen einfach hinsetzen, sollen sie sich doch beim Zugpersonal beschweren gehen, mir egal, ich sitze dann ja bereits schon.

Bei meiner ,,hühnenhaften Statur" mit 213 cm und über 200 Kg Körpergewicht, können ,,ignorante Zeitgenossen" auch gerne sitzen bleiben, dann sitze ich ,,weicher."

Wegen meiner Beinlänge können dann meisten die Leute gegenüber auch nicht mehr bequem sitzen aber das ist mir dann ,,fürchterlich" egal.

Ich versuch natürlich irgendwelchem Ärger aus dem Weg zu gehen, oft langt auch das Vorzeigen des Ausweises schon aus, daß einem der Platz dann angeboten wird aber es gibt auch die Fälle von sehr oft uneinsichtigen Mitbürgern, die meinen, ,,auf ihr Recht bestehen zu müssen," nur weil sie vor mir auf einem speziell für ,,mobilitätseingeschränkte Personen" reservierten Plätzen sitzen. Ich weiß, worauf ich Anspruch habe und was die Rechtslage dazu urteilt.

Für mich kommt daher das 9 € Ticket nicht in Betracht, weil ich für 90 € die ,,Jahreskarte" habe.
Und selbst wenn diese Wertmarke irgendwann mal auch die 100 €/Jahr übersteigt, für mich ist es immer sinnvoll sie zu nutzen.

Noch ein Hinweis für Toristen aus anderen Regionen, im Bereich des HVV = Hamburger Verkehrs Verbund sind bis auf nur wenige Buslinien, die Fahrkarten beim Einstieg, dem Busfahrer, vorzuzeigen und vorne einzusteigen.

Gleiches gilt auch in den Überlandbuslinien der Autokraft in Schleswig Holstein, sowie beim Stadtverkehr in Lübeck, Lübeck-Travemünde und in Kiel:
Grundsätzlich vorne einsteigen und Karte vorzeigen!

Die Fahrradmitnahme ist nur in den Hamburger S-, A- und U-Bahnen innerhalb der Innenstadtringe A + B außerhalb der Sperrzeiten kostenfrei.

In den Fernbahnen des Regionalverkehrs und in Schleswig-Holstein sind Fahrradkarten zu erwerben,
z. B. die Fahrradtageskarte für 4,50 €, sofern Platz im Steuerwagen des Zuges ist, die Türbereiche dürfen nur genutzt werden, wenn dieses ausdrücklich erlaubt ist und durch entsprechende Schilder gekennzeichnet ist.

Ab Lübeck Hbf fahren außer auf der Bahnstrecken Lübeck – Hamburg und Lübeck – Travemünde meistens keine DoStos, so daß dort meistens nur noch Triebwagen zum Einsatz kommen.
Die lokbespannten Sprinterzüge ab Hamburg über Lübeck nach Kiel und zurück fahren nicht täglich und auch nur im Sommer.

Daß man wieder nach Mecklenburg fahren kann freut mich, man sollte das ausnutzen bis Mecklenburg das Bundesland wieder ,,dicht macht" wegen zu hoher ,,Corona Inzidenzen," das geht da oft schneller als Einem lieb ist und erinnert dann an die ehemalige ,,DDR Grenze." Fahrtende für Bürger aus anderen Bundesländern, falls die Pandemieregelungen wieder in Kraft treten sollten, was wir alke nicht hoffen.


LG Ingo

Genießen Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen...Die Bahn!
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#12 von Paule , 16.06.2022 07:48

ich mach´s mal kurz:
letzten Samstag Heimfahrt vom Spur-0 Treffen in Giessen mit 9-Euro Ticket.

Giessen- Frankfurt war pünktlich. Umsteigen dann in Frankfurt nach Heidelberg.

Planmässige Abfahrt sollte 16.55 Uhr sein

nach vielen Durchsagen zur Verzögerung (defekte Weichen und plötzlich erkrankte Lokführer) und Falschaussagen vom DB-Servicepersonal konnte ich dann endlich in einem hoffnungslos überfüllten Zug um 20.05 Uhr von Frankfurt abfahren

Jetzt könnt ihr selbst ausrechnen, wie lange ich in Ffm auf diversen Bahnsteigen herumgestanden bin. Ja - gestanden. Denn die wenigen Sitzgelegenheiten wurden von dauerdaddelnden Gören und nur schlecht bis garnicht deutsch sprechenden Mitbürgern beansprucht.

Nach nochmaligem Umsteigen in Heidelberg gab es dann im Zug zum Endziel ein bisschen Unterhaltung dadurch, dass man dem Disput zwischen dem Kontrolleur und und einem jungen Gothik-Pärchen das wohl keinen gültigen Fahrschein hatte, lauschen konnte.

So war ich dann dreieinhalb Stunden später daheim, wie ursprünglich geplant.

Thank you for travelling with Deutsche Bahn.

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#13 von Fritz P , 17.06.2022 14:50

Liebe Leute,
ich habe am Montag und Dienstag eine zweitägige Rundfahrt Berlin-Nordbayern mit dem Neun-Euro-Ticket unternommen. Es war spannend, hat aber Spaß gemacht. Wer mal mitfahren will:
https://schienestrasseluft.de/2022/06/17...elt-in-ordnung/


Grüße
Fritz P.


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#14 von Claus60 , 19.06.2022 16:38

Hallo.
Also ich habe mich noch nicht entmutigen lassen. Am Dienstag wird ein neuer Versuch gestartet. Durch eine Baustelle ist die einzige Zufahrtsstraße zu unserem Büro aktuell nicht passierbar, nicht mal zu Fuß. Ich stelle mir gerade vor, das dort ein Feuer ausbricht... Würde in einer totalen Katastrophe enden. Wie kann es eigentlich erlaubt sein, ein ganzes Viertel komplett von der Außenwelt abzuschneiden wegen einer Baumaßnahme??? Speziell unser Flüchtlingsheim ist im Fall der Fälle eine echte Todesfalle durch die Absperrung. Die Flüchtlinge könne ja nicht einfach zu Hause bleiben, so wie wir. Denn die sind da ja "zu Hause"...

Also müssen wir Zwangsurlaub nehmen. Deswegen werde ich am Dienstag erneut versuchen, nach Sylt zu fahren. Letztes Mal habe ich ja auf Grund des schlechten Wetters meine Pläne kurzfristig geändert. Aktuell sieht es aber so aus, als ob es dieses Mal zumindest nicht am Wetter scheitert. Mal sehen, wie es klappt.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#15 von DR POWER , 19.06.2022 20:04

Hallo Claus

Viel Spaß und Erfolg bei deiner nächsten Reise.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#16 von Ludwig47 , 19.06.2022 21:06

Hallo Zusammen,

also irgenwie habe ich ein Problem mit dem Threadtitel "Fernreise".

Ich habe mir das 9€ Ticket zugelegt um z.B. damit OHNE AUTO mit dem ÖPNV zum Einkaufen zu fahren. Die 9€ waren schon nach der ersten Einkaufsfahrt am Anfang des Monats amortisiert.

Gruß,
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#17 von DR POWER , 19.06.2022 21:20

Hallo Ludwig

Ich pendel, wann immer möglich, mit dem 9,- Euro Ticket auf Arbeit. Damit spare ich pro Tag 2,5 - 3 Liter Benzin für das Auto.
Das schließt aber auch längere Touren in der Freizeit nicht aus. Bahnfahren oder das nutzen des ÖPNV allgemein ist in meinen Augen schließlich nicht nur für einen speziellen Zweck gedacht, sondern sollte die meisten Mobilitätsbedürfnisse umweltfreundlich abdecken. Wenn Zeit und Spaß vorhanden sind dann steht auch dem "Abenteuer" Langstreckenfahrten nichts im Wege.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#18 von Ludwig47 , 19.06.2022 22:07

Hallo Andre,

ja - klar doch!

Allerdings denke ich auch dass die Meisten der 9€ Ticket Käufer das nicht nur gemacht haben um damit irgendwelche (stressigen) Fernreisen zu machen, sondern genau das was Du auch erwähnst - den ÖPNV mal OHNE AUTO für die Fahrt zur Arbeit oder (wie in meinem Beispiel) zum Einkaufen für einen in der Tat unschlagbaren Preis zu nutzen. Dass dafür die nötige Infrastruktur vorhanden sein muss (oder sollte) ist ebenso zweifelsfrei.

Natürlich werde auch ich schauen wie ich das Angebot für diverse Freizeitfahren nutzen kann (Also - Sylt is nich so mein Dingens; dann doch lieber ein Stück am Rhein lang oder so was in der Art). Natürlich gönne ich Jedem seine Fahrt und Erfahrungen mit dieser Aktion!!!

Mal sehen wie das weiter geht; die ersten Warnungen sind ja schon da: https://www.welt.de/wirtschaft/article23...nt-der-VDV.html

N.B.: Der Artikel wurde verfasst bevor das Ticket überhaupt genutzt werden konnte.

Gruß,
Ludwig47

PS: Wir sind in D halt trotzdem immer noch ein Autoland mit einer immensen (und - noch - wichtigen) Automobilwirtschaft sowie entsprechender Lobby.


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#19 von X2000 , 19.06.2022 23:05

Zitat von Ludwig47 im Beitrag #18
Hallo Andre,

ja - klar doch!

Allerdings denke ich auch dass die Meisten der 9€ Ticket Käufer das nicht nur gemacht haben um damit irgendwelche (stressigen) Fernreisen zu machen, sondern genau das was Du auch erwähnst - den ÖPNV mal OHNE AUTO für die Fahrt zur Arbeit oder (wie in meinem Beispiel) zum Einkaufen für einen in der Tat unschlagbaren Preis zu nutzen. Dass dafür die nötige Infrastruktur vorhanden sein muss (oder sollte) ist ebenso zweifelsfrei.

Natürlich werde auch ich schauen wie ich das Angebot für diverse Freizeitfahren nutzen kann (Also - Sylt is nich so mein Dingens; dann doch lieber ein Stück am Rhein lang oder so was in der Art). Natürlich gönne ich Jedem seine Fahrt und Erfahrungen mit dieser Aktion!!!

Mal sehen wie das weiter geht; die ersten Warnungen sind ja schon da: https://www.welt.de/wirtschaft/article23...nt-der-VDV.html

N.B.: Der Artikel wurde verfasst bevor das Ticket überhaupt genutzt werden konnte.

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Kaufen soll man die teuren Autos, nur fahren soll man sie nicht. Seit 40 Jahren wird dagegen geredet, verteuert und mies gemacht.


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#20 von Claus60 , 20.06.2022 10:52

Hi.
Bisher ist das große Chaos aber ausgeblieben, selbst an Pfingsten war alles noch im erträglichen Rahmen. Die Probleme, die ich erlebt habe, haben absolut gar nichts mit dem 9€ Ticket zu tun. Der überfüllte Zug von Lübeck nach Stettin ist laut Aussage der Mitreisenden, die den Zug regelmäßig nutzen, immer so restlos überfüllt, da einfach die falsche Bestellung vom Land Mecklenburg- Vorpommern getätigt wurde. Und das Chaos, das ich beim Versuch nach Wilhelmshaven zu kommen, erlebt hat, war auf die veraltete und schlecht gewartete Infrastruktur zurück zu führen. Der Zug war pünktlich und normal gefüllt als ich einstieg. Das Chaos ist erst unterwegs durch die sich häufenden Pannen und Störungen aufgetreten, nicht durch das 9€ Ticket.

Das die Preise für den ÖPNV im Herbst steigen, ist so klar wie Kloßbrühe. Das hat aber ebenfalls rein gar nichts mit dem 9€ Ticket zu tun. Es wird ja alles viel teurer. Leider wird das das Preis- Leistungsverhältnis des öffentlichen Personenverkehrs noch mal schlechter machen, als es jetzt schon ist. Die Preise sind doch jetzt schon für die erbrachten Leistungen nicht im geringsten angemessen. Wer nicht gerade das Glück hat, direkt neben einem Bahnhof zu wohnen, der muss auch jetzt schon (ohne 9€ Ticket natürlich) unglaublich viel Geld in die Hand nehmen, um von A nach B zu kommen. Wenn ich z.B. von mir zu Bekannten in der Nähe von Hildesheim will, bin ich mit dem Auto 2 Stunden (auf Landstraßen) unterwegs und benötige ca 9 Liter Sprit. Also 18€ plus Anteilig Verschleiß (sind bei meinem Uralt- Auto eigentlich keine 10 Cent, rechne ich hier aber mit 2€, um die Zahlen glatt zu machen). Da ich die Versicherung und die Steuern sowieso zahlen muss (die sind ja blöderweise nicht Km abhängig), weigere ich mich, diese Kosten in die reinen Fahrtkosten einzurechnen. Denn diese Kosten fallen für mich sowieso an, egal ob ich mit dem Auto oder der Bahn fahre. Die könnte man fairerweise nur dann einrechnen, wenn man komplett vom Auto auf die Öffis umsteigt, umsteigen kann, was so wie ich wohne definitiv unmöglich ist. Mit den Öffis bin ich laut Fahrplan 5 Stunden und 8 Minuten unterwegs (wenn alles klappt), muss 4 mal Umsteigen, benötige 3 verschiedene Tickets (ohne 9€ Ticket natürlich, sonst würde ich natürlich nur das brauchen) für zusammen weit über 30€ (schon mit dem Länderticket, also nicht der reguläre Preis, der wäre noch mal deutlich höher). Ein Umstieg auf den Fernverkehr zwischen Bremen und Hannover würde zeitlich nichts bringen, ganz im Gegenteil. Auf Grund von dann deutlich längeren Umstiegszeiten würde das sogar länger dauern (ca 15 Minuten) als mit dem Regionalverkehr. Die 30€ zusätzlich für den IC (der ja nicht im Niedersachsen- Ticket enthalten ist) kämen dann auch noch obendrauf. Dazu kommt noch mal ein Fußmarsch von mindestens 45 Minuten. 30 Minuten von mir bis zur nächsten Bushaltestelle und noch mal 15 Minuten von der letzten Bushaltestelle bis zu meinen Bekannten. Ich muss mit den Öffis also 50% mehr bezahlen, bin drei mal so lange unterwegs und muss auch noch u.U. mit schwerem Gepäck kilometerweit laufen. Das nenne ich doch mal eine "gute" Leistung... Die unglaublich schlechte Anbindung in der Fläche ist ja auch der Grund, warum ich immer erst mit dem Auto zum nächsten Bahnhof fahre, wenn ich per Bahn reisen will/muss... Rein die Bahnfahrt auf der Strecke würde 25€ (Niedersachsenticket) kosten und 4 Stunden dauern, immer noch viel schlechter als mit dem Auto, aber nicht mehr so krass daneben. Wie bitteschön soll ich da jemals auf die Schnapsidee kommen, vom Auto auf die Öffis umzusteigen???

Als Pendler in einem Ballungsraum sieht die Rechnung sicher ganz anders aus. Da könnten die Öffis durchaus eine echte und bezahlbare Alternative sein. Aber das ist für mich völlig unmöglich. Wenn ich morgens mit dem allerersten Bus losfahren würde, käme ich gut 3,5 Stunden zu Spät zur Arbeit. In den Schulferien würde ich erst gar nicht ankommen, da dann die Busse hier gar nicht fahren. Für mich kann der öffentliche Personenverkehr maximal eine Ergänzung für Sonderfälle zum eigenen Auto sein. Und dafür ist er in der Regel viel zu teuer und viel zu schlecht.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#21 von mobaz , 20.06.2022 11:42

Zitat von Paule im Beitrag #12
ich mach´s mal kurz:

.....

Jetzt könnt ihr selbst ausrechnen, wie lange ich in Ffm auf diversen Bahnsteigen herumgestanden bin. Ja - gestanden. Denn die wenigen Sitzgelegenheiten wurden von dauerdaddelnden Gören und nur schlecht bis garnicht deutsch sprechenden Mitbürgern beansprucht.

......

Paule


Moin, gibt es irgendeine Reihenfolge/Priorität für die Benutzung der Sitzplätze auf Bahnsteigen? Wenn nicht, wo war das Problem? Beschwere dich bei S&T wegen ungenügender Sitzplätze auf den Bahnsteigen, nach deinen Buchstaben hat wohl jeder Reisende einen Anspruch auf einen Sitzplatz auf dem Bahnsteig.

Schönen Gruß
Maik


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#22 von Riedenburgfritz , 20.06.2022 11:56

Muss man Deutsch sprechen können, um einen Sitzplatz zu bekommen oder reicht schon die weiße Hautfarbe?

Du solltest vielleicht auch an deinem Deutsch arbeiten:

Zitat
So war ich dann dreieinhalb Stunden später daheim, wie ursprünglich geplant.

Es gibt ja eigentlich gar nichts zu kritisieren, wenn du "wie ursprünglich geplant" zuhause warst.


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zuletzt bearbeitet 20.06.2022 | Top

RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#23 von Claus60 , 22.06.2022 09:37

Hi.
Nun bin ich Gestern tatsächlich auf Sylt gewesen. Eine sehr ... ereignisarme Reise. Pünktliche, nicht überfüllte Züge, fast keine Zwischenfälle oder Pannen. Nahezu eine Bilderbuch- Fahrt wie aus einem Imagefilm der DB. Ich bin tatsächlich auf die Minute genau pünktlich in Westerland angekommen. Und irgendwelchen Pendlern habe ich garantiert keinen Platz weggenommen. Man konnte sich jederzeit den Sitzplatz frei aussuchen. Einzig die defekten Toiletten in dem Zug der Nordbahn von Hamburg HBF bis Elmshorn sind mir sauer aufgestoßen. Zum Glück dauerte die Fahrt in dem Zug nicht lange. Es ist nur blöd, das man überhaupt in diesen Zug einsteigen muss. Der RE von Westerland fährt nur bis Hamburg Altona. Der Metronom aus Bremen fährt nur bis Hamburg HBF. Und der Regionalzug nach Itzehoe fährt nicht über Altona, weswegen man in Elmshorn umsteigen muss. Ich hatte mir vorher wirklich Sorgen gemacht. Wenn man in so einen Zug "mittendrin" einsteigen muss, hat man meist deutlich schlechtere Karten, einen guten Platz zu bekommen. Am Start- Bahnhof ist der Zug ja noch ganz leer. Wenn man nicht auf den aller letzten Drücker kommt, kann man so auch in vollen Zügen meist einen guten Platz bekommen. Zum Glück war meine Sorge unbegründet. Der Zug war mit 12 Wagen und zwei Loks aber auch extrem lang. Dadurch gab es mehr als genug Platz, die ganze Fahrt von fast 3 Stunden über. Es waren allerdings keine Doppelstock- Wagen wie sonst meist üblich. Das der Zug von Dieselloks (BR 245) statt wie sonst von E-Loks gezogen wurde, hat man an den Fahrleistungen überhaupt nicht gemerkt. Anständige Fahrleistungen sind also auch auf nicht elektrifizierten Strecken möglich...

Es gab aber doch eine kuriose Störung. Die habe ich nur durch Durchsagen am Bahnsteig und im Zug mitbekommen. Und sie hat meine Fahrt nicht beeinflusst. Für diese Störung konnte die Bahn beim besten Willen nichts. Die Züge zwischen Hamburg und Kiel (aktuell läuft ja die Kieler Woche) hatten massive Verspätungen, weil irgendwelche Idioten auf den Bahngleisen spazieren gehen mussten. Glaubt man's?

Vor allem auf dem Rückweg (zur Rush Hour) ist mir aber ein Phänomen extrem aufgefallen. Im letzten Wagen sowohl des RE von Westerland nach Hamburg als auch des Metronom von Hamburg nach Bremen standen die Leute dicht gedrängt in den Gängen. Je weiter man nach vorne, also weiter weg vom Eingang zum Bahnsteig kam, desto leerer wurden die Wagen. Im Metronom hatte ich z.B. in der ganzen unteren Ebene des Doppelstock- Wagens genau 4 Mitreisende. Er war quasi komplett leer. Es gab noch Unmengen freier Plätze. 6 Wagen weiter hinten war der Wagen völlig überfüllt. So schlimm, das oft die Türen nicht zugingen, weil die Leute in den Tür- Bereichen stehen mussten und die Lichtschranken blockiert haben. Daran haben auch mehrfache Durchsagen des Personals diesbezüglich nichts geändert. Selber Schuld, kann man dazu nur sagen... Ich hatte jedenfalls sehr viel Platz und eine völlig entspannte Fahrt.

Unterwegs gab es viele alte Loks zu sehen. Eine V 200 war dabei, genau wie mehrere Köf2, eine V60 (in Altrot) und einige E40/E41. Auch eine V100 Ost ist mir aufgefallen. Und natürlich diverse V160 Varianten (meist BR 218 natürlich), die ja vor der BR 245 die ganzen Zugleistungen auf der Sylt- Strecke erbracht hatten...

Überfüllt war gestern nur der Bus auf Sylt. Das soll aber immer so sein, obwohl der Sylt Bus normalerweise extrem teuer ist. Eine mitreisende Dame hat mir gesagt, das sie mit ihrem Mann meist Taxi gefahren ist, weil schon ab 2 Personen das Taxi oft günstiger als der Bus ist. Und wenn man in Kampen einsteigen will, passt man of genug erst gar nicht mehr rein. Dabei fährt der Bus sowohl von Westerland nach List als auch der nach Hörnum im 15 Minuten Takt. Für so eine "Überland- Strecke" eine wirklich dichte Taktung. Ich musste jedenfalls nichts bezahlen. Der Bus auf Sylt ist im 9€ Ticket enthalten.

Damit kann ich Sylt jetzt von meiner "Bucket- List" streichen. Man sollte unbedingt mal da gewesen sein. Aber mehr als einmal brauche ich das wohl nicht. Westerland ist hässlich. Lauer 1970er Jahre Bausünden. Oft genug sieht das nach sozialistischem Plattenbau aus, in der Hochburg des westlichen Kapitalismus. Wirklich nicht mein Fall... Der Strand ist abgesperrt und nur gegen einen horrenden Eintritt zu betreten. Sylt ist nur im Norden und im Süden schön. Für die Fahrt nach Süden fehlte mir gestern die Zeit. Deswegen bin ich nach Norden gefahren, durch Kampen nach List. Der erste Teil der Fahrt ist eher öde, etwa bis man das Zentrum von Kampen passiert hat. Danach sieht Sylt dann aus, wie man sich Sylt so vorstellt und wie es immer im TV gezeigt wird. Zwei völlig unterschiedliche Gesichter.

Mittag gegessen habe ich ganz gegen meine sonstige Gewohnheit bei McDonalds. War das erste Mal seit Jahren, das ich dort gegessen habe. Denn selbst eine popelige Portion Pommes im Stehimbiss kostet auf Sylt von 4,50€ an aufwärts. McDonalds hat aber überall dieselben Preise, auch auf Sylt.

Bahn fahren kann also auch mal völlig problemlos funktionieren.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#24 von mobaz , 22.06.2022 10:00

Moin Claus, wenn der Zug Richtung Westerland mit einer Elok gezogen werden soll, willst du dann den Rest laufen? Der Zug, mit dem du Richtung Norden gefahren bist ist morgens Richtung HH voll, deshalb die zusätzlichen Wagen. Und wenn dort in 14 Tagen Ferien sind ist er auch Ri Norden voll.
Die Störungsursache "Personen im Gleis" kommt leider häufiger vor, dann wird in dem Bereich auf Sicht gefahren und einige Minuten kassiert. Aber lieber so als die dann mögliche Steigerungsform "Notarzteinsatz". Dann wurde die Person getroffen und es ist mit einer Sperrung von bis zu 2 Stunden zu rechnen.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#25 von Claus60 , 22.06.2022 12:23

Hi.

Zitat von mobaz im Beitrag #24
wenn der Zug Richtung Westerland mit einer Elok gezogen werden soll, willst du dann den Rest laufen?

So war das gar nicht gemeint. Mir ist schon klar, das die Strecke nach Westerland nicht elektrifiziert ist. Was ich damit gemeint habe ist folgendes: Normalerweise fahren auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken schwachbrüstige und klapprige Diesel- Triebwagen. Die Dinger sind laut, unkomfortabel und extrem lahm, vor allem beim Beschleunigen. Gerade letzteres ist echt nervig, da diese Züge ja sowieso an jeder Milchkanne anhalten. Hier kommt es nun besonders auf eine brauchbare Beschleunigung an. Wenn die Strecke elektrifiziert ist, werden in aller Regel statt diesen Diesel- Triebwagen eben elektrische Triebwagen eingesetzt. Die Elektro- Triebwagen sind auch laut und klapprig, kommen aber wenigstens in die Füße. Das ist alles auf der Strecke nach Westerland überhaupt kein Problem, da dort "anständige" Fahrzeuge eingesetzt werden. Die BR 245 scheint von der Leistungsfähigkeit her einer z.B. BR 146 ebenbürtig zu sein. War als Lob, nicht als Kritik gemeint.


Danke fürs Lesen, Claus

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