RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#76 von Claus60 , 20.08.2022 12:24

Hallo.
Die Fotos aus Marburg sind jetzt auch Online.

https://modellbahnblog.de/9e-ticket-reis...urg-10-08-2022/

Außerdem stehen jetzt meine beiden letzten 9€ Ticket Reisen (für jetzt erst mal) fest. Am 23.08 fahre ich nach Gernrode im Harz (Sachsen Anhalt). Bis Quedlinburg mit der "normalen" Bahn und dann mit der Harzer Schmalspurbahn bis Gernrode. Eigentlich dachte ich erst, bis Alexisbad zu fahren, aber die Anbindung per HSB Richtung Alexisbad ist eher schlecht. Ich müsste mit dem Bus und nicht mit der HSB fahren, um das terminlich unterbringen zu können. Aber bis Gernrode klappt das und wird (hoffentlich) genau so schön.

Und wie schon angekündigt, findet der Abschluss meines Abenteuer- Urlaubs "Made in Germany" am 30. oder 31. August in Travemünde statt.

Damit habe ich in den Sommer- Monaten die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig- Holsten, Mecklenburg- Vorpommern, Nordrhein- Westfahlen, Hessen und zum Abschluss Sachsen- Anhalt bereist. Also genau die Hälfte aller Bundesländer, und das alles mit dem "Nahverkehr"...


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#77 von Ulrich Radtke , 23.08.2022 08:40

Guten Morgen

Leider muss ich schon im Laufe dieser Woche das Eisenbahnfahrerparadies '9-€-Ticket' aus terminlichen Gründen verlassen. Schon war es! Auch wenn ich nur eine einzige Fahrt von 25 so beenden, wie geplant.
Sitze grade im Zug auf dem Weg nach Bremerhaven und las grade in der App, dass die Strecke zwischen Bremen und Bremerhaven wegen Oberleitungsschaden gesperrt ist. Habe mir dann jetzt überlegt, stattdessen nach Hamburg zu fahren.
Das ist der große Vorteil einer solchen Fahrkarte; man kann auch kurzfristig ein anderes Tagesziel ansteuern.
Mein Auto habe ich nur halb so oft benutzt. Auch wenn wie von manchen vorgeschlagen ein teureres Nachfolgemodell eingeführt werden sollte, werde ich in manchen Monaten davon Gebrauch machen (bis zur Hälfte meiner durchschnittlichen monatlichen Tankkosten).
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#78 von sommer-d. , 23.08.2022 10:01

... die Regionalbahnen in NRW waren einfach nur voll, wenn sie denn überhaupt fuhren.
Schön war die Zeit für uns Pendler nicht.
Der Ausbau der Infrastruktur 'Bahn' hätte dem 9 € Ticket voraus gehen müssen,
- längere Züge,
- höhere Taktfrequenz,
- besserer Zustand der Gleisanlagen und Wagen,
- höhere Pünktlichkeit der Züge,
- geringere Ausfallrate von ganzen RE- Linien,
- funktionierende Toiletten,
- usw.

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zuletzt bearbeitet 23.08.2022 | Top

RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#79 von Ulrich Radtke , 23.08.2022 12:28

Mahlzeit

Bin beim Fischessen in Bremerhaven und grüße alle, die arbeiten müssen ind sich dann nich in Bus und Bahn stürzen müssen .
Das PENDLERN kenne ich aus meinen Vorrentnersrin auch. Mein Vater auch; er fuhr noch täglich mit dem ETA, und manchmal sagte er, dass der BRUMMER wieder nur als solo unterwegs war ohne Steuerwagen. Oder er hatte Verspätung und nur funzeliges Licht und sei von einer Dampflok gezogen worden. Oder etwa eine Bekannte aus der Nähe von Kiel: "Heute fahren hier nur diese Triebwagen, oft nur eine Einheit. Früher war da ein Diesellok mit mehreren Wagen, da war Platz"
Ja, auch schon vor 9-€-Ticket gab es DIESELBEN Erfahrungen .
Aber im Moment gibt es neue SCHULDIGE, die nicht arbeiten, oder welche sonst nur zuhsuse wären, weil sie sich eine Fahrkarte nicht leisten können.
"Die wollen ja nur mit Bus und Bahn fahren aus Spaß, aber ich MUSS zur Arbeit fahren" .
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#80 von Claus60 , 24.08.2022 18:23

Hi.
Gestern war ich also im Harz. Ach, eigentlich nicht wirklich. Ich war zwar im Landkreis Harz, aber nur in den Ausläufern des eigentlichen Gebirges und nicht wirklich in den Bergen. Natürlich habe ich den Brocken gesehen, den sieht man ja immer. Aber was man so landläufig unter "in den Bergen" versteht, trifft es eher nicht so ganz. Aber der Reihe nach.
Die Fahrt selbst war durchwachsen. Es gab Licht und es gab Schatten. Rein Wettertechnisch eher zu viel Licht und zu wenig Schatten (auf Deutsch, es war brutal heiß), rein bahntechnisch war es genau anders herum. Morgens um 6:00 Uhr der Zug nach Bremen war wie immer mit "hoher Auslastung" prognostiziert und dann auch wie immer völlig problemlos. Er war auf die Minute pünktlich, was mir beinahe den ganzen Tag verdorben hat. Denn auf dem Weg zum Park & Ride Parkplatz stand plötzlich (wie gesagt vor 6:00 Morgens) ein LKW quer auf der Straße. Der wollte rückwärts in eine Einfahrt und hat es nicht hin bekommen. Ich war kurz davor, den Kollegen aus seinem Führerhaus zu zerren und den LKW selbst einzuparken. Das wäre auf jeden Fall deutlich schneller gegangen. Ich hab ja einen LKW Führerschein, auch wenn der inzwischen abgelaufen ist. So kam ich auf den aller letzten Drücker auf dem Bahnsteig an, während der Zug schon einrollte. Eine Minute später und er wäre weg gewesen.
Kurz vor Bremen kam dann die Durchsage, das der Zug unplanmäßig in Bremen enden wird, da die Strecke nach Bremerhaven wegen einem umgestürzten Baum, der sowohl die Oberleitung als auch das Gleis beschädigt hat, nicht befahrbar war. An einem Schienen- Ersatzverkehr wurde noch gearbeitet. Zum Glück war ich nicht auf den Weg nach Helgoland sondern in den Harz. Deswegen hat mich das nicht betroffen, da ich ohnehin in Bremen Richtung Hannover umsteigen musste. Ein umgestürzter Baum ist etwas, das ich als "höhere Gewalt" durchgehen lasse, also keine Vorwürfe dafür. Auch wenn ich mich frage, ob man so etwas bei häufigerer Strecken- Inspektion nicht in Voraus entdecken und verhindern könnte. Denn es war kein Sturm oder ähnliches die Ursache, jedenfalls keiner, der in jüngster Zeit dort lang getobt war.

Egal, auch die Fahrt von Bremen nach Hannover war problemlos und pünktlich. Und das obwohl der Zug aus Norddeich kam und die Sommerferien gerade zu Ende gehen. Bis hierhin war alles gut. Doch dann kam "erixx", meine neue "Lieblings- Bahngesellschaft"... Mit einem von erixx eingesetzten RE sollte es von Hannover nach Goslar gehen. Die Strecke ist leider nicht elektrifiziert, weswegen dort die von mir so furchtbar gehassten Lint Triebwagen zum Einsatz kommen. Die Teile gehören langsam wirklich auf den Schrott. Sie sind inzwischen weit über 20 Jahre alt und standen von Anfang an nur in der Kritik. Es gab von Beginn an Kundenbeschwerden zuhauf und die technischen Probleme häuften sich so massiv, das auf vielen Strecken die eigentlich schon ausgemusterten BR 628 Triebzüge reaktiviert wurden, mit denen die Fahrgäste deutlich besser zufrieden waren. Dazu haben sie billigste Technik verbaut und sind echte Luftverpester. Zumindest stinkt es furchtbar, wenn man neben so einen Zug lang geht. Die Motoren schütteln sich extrem und sind deswegen nicht ruhig zu bekommen. Durch die eher "sparsame" Bauweise (um es freundlich auszudrücken) kam es immer wieder zu massiven technischen Störungen bis hin zu Totalverlusten durch Brände auf Grund von unzureichend gesicherter Verkabelung. Der einzige Grund für den Erfolg trotz all der von Anfang an bekannten und nie behobenen Mängel kann nur der Preis der Züge sein, den ich aber nicht kenne. Irgendeine andere Erklärung dafür kann es eigentlich nicht geben. Die Teile sind einfach nur das Letzte. Aber das Alleine war natürlich nicht das große Problem. Der Zug stand abfahrbereit am Bahnsteig, mit rappelnden Motoren. Doch er fuhr nicht los. Nach ca 10 Minuten kam dann eine Durchsage, das die Abfahrt des Zuges sich verspätete, weil der Lokführer noch nicht da ist. Er hatte noch "Rangierarbeiten" zu erledigen und war deswegen zu spät. Wirklich? Euer Ernst? Ihr lasst einen voll besetzten Personenzug in brütender Hitze einfach eine gefühlte Ewigkeit warten, weil es wichtiger ist, irgend eine Rangierfahrt zu machen? Geht's noch???  Zumindest muss man erixx bescheinigen, das sie nicht irgendwelchen fadenscheinige Ausflüchte vorgeschoben haben und trotz des enormen "Blamage- Faktors" die Wahrheit gesagt haben. Und es kam, wie es kommen muss. Ist so ein Zug erst mal deutlich zu spät, verspätet er sich immer mehr. Nach nominell 28 Minuten Fahrzeit hatte der Zug schon über 30 Minuten Verspätung... Bis nach Goslar hatte sich das auf fast 40 Minuten aufsummiert. Meinen Anschlusszug nach Halberstadt habe ich so natürlich nicht mehr bekommen. Eigentlich hatte ich etwa 90 Minuten Aufenthalt in Quedlinburg eingeplant, um mir den Ort etwas anzuschauen, bevor es dann mit der Harzer Schmalspurbahn auf die letzte Etappe nach Gernrode geben sollte. Ich war schon mehrfach im Harz und bin auch schon häufiger mit der Harzquerbahn gefahren. Tatsächlich sogar die komplette Strecke von Wernigerode bis Nordhausen und wieder zurück. Die Selketalbahn, Gernrode oder Quedlinburg kannte ich hingegen noch nicht.  Deswegen habe ich mir genau dieses Ziel für diese Fahrt ausgesucht.

Meine Laune war natürlich im Keller. Goslar selbst ist schön und immer eine Reise wert. Leider war mein Zwangsaufenthalt durch die massive Verspätung auf nur gut 30 Minuten begrenzt. Aber einen kurzen Spaziergang in die Altstadt zu Wochenmarkt habe ich mir dennoch nicht nehmen lassen. Danach war meine Laune schon wieder etwas besser.

Zurück von meinem Stadtbummel habe ich mich auf dem Bahnsteig ganz ans Ende begeben, um auf den Zug nach Magdeburg über Halberstadt zu warten. Denn nur dort gab es noch einen freien Platz auf einer Bank. Auch die Strecke von Goslar nach Magdeburg ist nicht elektrifiziert, weswegen ich mir da nichts Gutes erhofft hatte. Als der Zug Steuerwagen voraus ankam konnte ich meinen Augen kaum trauen. Der Steuerwagen sah tatsächlich so ähnlich aus wie einer der bereits erwähnten BR 628 Triebwagen. Ich bin ganz hinten eingestiegen und war erst mal erschlagen von dem Raumangebot. Die Sitze sind locker 20 cm breiter als selbst in den Doppelstock- Wagen. Trotzdem sind auch die Durchgänge zwischen den Sitzen deutlich breiter. Wo haben die damals nur den vielen Platz her gezaubert? Das Lichtraumprofil hat sich seit damals ja nicht geändert. Dasselbe Platzangebot müsste eigentlich auch heute noch zur Verfügung stehen, tut es aber nicht mal ansatzweise.

Als der Zug dann losfuhr, war praktisch nichts zu hören. Es gab auch keine Vibrationen. Nein, das kann kein alter Diesel- Triebwagen sein, unmöglich. Und in der Tat war es kein Triebwagen, kein BR 628. Tatsächlich war es ein Steuerwagen, in dem ich saß, ein "Silberling". Genau wie die übrigen Wagen des Zuges, dazu mit einer BR 218 bespannt. Eine Garnitur, die so auch schon vor über 50 Jahren im Einsatz gewesen sein könnte, wenn auch nicht auf dieser DR- Strecke. Ein echter Museumszug, einfach so... Die Fahrt mit diesem Museumszug war ein Traum. Die 218 hat richtig Bums. Drei "Silberlinge" sind für eine 218 gar nichts. Die Wagen, zumindest der, in dem ich saß, hatten eine erstaunliche Laufkultur. Klar, es gab keine Klima- Anlage, aber dafür offene Fenster, was mir viel besser gefallen hat. Der Fahrtwind erfrischt einfach ganz anders als die sterile, kühle aber trotzdem stickige Luft aus einer Klima- Anlage.

Die Einsätze der 1970er BR 218 mit 1960er Jahre Nahverkehrswagen hatte einige "Trainspotter" angelockt. Man konnte sie an der Strecke stehen und fotografieren sehen. In der App stand einfach nur "Ersatzzug". Wenn die Ersatzzüge immer so sind, dann bitte nur noch Ersatzzüge, danke.

Als ich ob dieser unerwarteten und freudigen Überraschung richtig gut gelaunt in Halberstadt ankam, konnte ich sehen, das mein Zug nicht der einzige "Museumszug" an diesem Tag und auf dieser Strecke war. Auf einem Nebengleis wartete eine Ersatz- Garnitur, ebenfalls drei Silberlinge und eine 218 einsatzbereit. Der Gegenzug aus Magdeburg stand am anderen Bahnsteig, auch mit dem gleichen Fahrzeug- Ensemble.

Der Umstieg in einen modernen Triebwagen (kein Lint, deutlich neuer und besser) um die letzte Etappe bevor es auf die Meterspur der HSB ging, zurückzulegen fiel mir wirklich schwer. Der Triebwagen war deutlich moderner und er hat auch längst nicht so stark vibriert wie es ein Lint normalerweise tut. Aber die Bestuhlung ist genau so besch... eiden und zwangsjackenmäßig eng wie gehabt. Der Motor in diesem Zug (der genaue Typ ist mir nicht bekannt) ist erheblich leiser, als im Lint, keine Frage. Zum "Ausgleich" ist aber der Faltenbalg zwischen den Zugteilen extrem heftig am Quietschen gewesen. Von daher eine genau so laute und unangenehme Fahrt wie vorher die Strecke von Hannover nach Goslar, nur eben bei weitem nicht so lang. Speziell nach der ausgesprochen erfreulichen Fahrt in den historischen Fahrzeugen vorher war das echt ein Downgrade. Zum Glück sind es nur drei Stationen, dann endet die Strecke auf Grund einer Großbaustelle im Quedlinburger Bahnhof. Der Zug pendelt immer zwischen Halberstadt und Quedlinburg hin und her, pro Weg gut 20 Minuten. Da ich sowieso nach Quedlinburg wollte, war das für mich kein Problem. Der schlimme Zustand des Bahnsteigs auf Grund der Bauarbeiten und die provisorische Treppe, auf der man sich ordentlich Holzsplitter in die Hände jagen konnte, aber schon. Statt den Zug auf Gleis 2 ankommen zu lassen, musste man sich richtig quälen um Gleis 1, das eigentlich überhaupt nicht benutzbar ist, zu erreichen. Ein anderer Zug war weit und breit nicht zu sehen, für den Gleis 2 hätte freigehalten werden müssen. Sonst wird wegen jeder Kleinigkeit der Bahnsteig gewechselt. Aber wegen einer Großbaustelle ist das nicht drin? Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin sehr dafür, Bahnanlagen zu sanieren und zu modernisieren. Aber wenn man die Behinderung der Fahrgäste dabei reduzieren kann, dann soll man das verdammt noch mal auch machen.

Da ich kaum noch Zeit hatte, konnte ich mir Quedlinburg nicht wirklich ansehen. Das, was man in der Nähe des (vermutlich, auf Grund der Bauarbeiten kaum zu erkennen) ganz hübschen Bahnhofs so sehen konnte, erinnerte mich aber eher an ein VEB Kombinat aus den 1980er Jahren als an eine schöne Stadt im Harz. Es lag ein Geruch nach Dampflok in der Luft, der aber gar nicht von einer Dampflok sondern aus den Industriebetrieben neben dem Bahnhof stammte...

Auch der Schmalspur- Teil das Quedlinburger Bahnhofs ist eher sparsam. Es gibt eine Ausweiche zum Umsetzen der Lok und einen Wasserkran. Mehr Dampflok- Romantik findet man hier nicht vor.

Die recht kurze Fahrt mit der HSB von Quedlinburg nach Gernrode mit dem Dampfzug bot keine Überraschungen, sofern man schon auf anderen Strecken der HSB unterwegs war. Aber nichtsdestotrotz ein schönes Erlebnis. Da alle Türen und Fenster offen standen wehte der Fahrtwind erfrischend durch den Zug. Der Zug war recht leer, trotz der Möglichkeit diese Strecke mit dem 9€ Ticket zu befahren. Abgesehen von der "Cashcow" Brockenbahn sind alle Strecken der HSB im 9€ Ticket enthalten. Auf den Brocken hoch hätte es trotz allem über 50€ gekostet. Sorry, aber für das Geld fahre ich lieber mit der Fähre nach Helgoland. In Gernrode befindet sich der "Hauptbahnhof" der Selketalbahn. Auch ein BW gibt es hier. Also schon ein gutes Stück mehr Dampfzug Romantik... Da die Mittagszeit schon überschritten war und ich auf Grund der unplanmäßigen Verbindungen nicht eher Essen konnte, habe ich mich auf den Weg gemacht und einen Imbiss gesucht. Dabei bin ich leider in die "falsche" Richtung gegangen. Ich landete in einem Industriegebiet statt in einer Altstadt. Zumindest gab es da eine Döner Bude. Der teuerste Hähnchen- Döner, den ich je gegessen habe. Selbst auf Sylt wär ein Döner günstiger gewesen als in Gernrode.  Na ok, zwischen Sylt und Gernrode lagen etwa 2 Monate. Bei der aktuellen Mega- Inflation könnte das auf Sylt inzwischen auch noch mal teurer geworden sein.

Nach dem Essen bin ich zurück in die "richtige" Richtung gegangen. Gernrode liegt zwar im Landkreis Harz, aber nicht wirklich im Harz. Hier sind höchstens die äußersten Ausläufer des Harzes zu finden. Trotzdem ging es ordentlich bergauf und bergab. Zwei Tage bevor ich hier war, wurde noch eine Temperatur von 24° vorhergesagt. Tatsächlich waren es aber 32°. Etwas viel um in der prallen Sonne lange Fußmärsche zu machen. Besonders wenn man so schlecht zu Fuß ist wie ich. Deswegen habe ich bei weitem nicht so viel von Gernrode gesehen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Etwas schade, denn so bald werde ich da wohl nicht mehr hin kommen. Wenn ich das nächste Mal in den Harz fahre, geht es wieder nach Wernigerode und auf die Harzquerbahn. Da ist einfach viel mehr "Harz" zu sehen als auf den äußersten Abschnitten der Selketalbahn. Speziell, da man auf Grund der schlechten Taktung kaum weiter das Selketal hoch fahren kann, wenn man auf einem 1 Tages Trip unterwegs ist.  Ok, wenn man aus Magdeburg anreist, geht das sicherlich. Aber bei der weiten Anreise, die ich habe, ist das einfach zeitlich nicht drin.

Der Rückweg startete nicht wie erwartet mit einem Dampfzug sondern mit einem vierachsigen Triebwagen, entweder 187 011 oder 187 013 (hab die Nummer nicht mehr im Kopf). Diese Triebwagen wurden 1955 gebaut und zeigen, wie der Personen- Nahverkehr auf "unwichtigen" Strecken damals auch aussehen konnte. Das Ding ist laut und polterig, die Fenster ließen sich nicht richtig öffnen. Dadurch war es extrem heiß im Zug. Dazu die unbequemen, nicht gepolsterten Holz- Sitze. Kein Vergleich mit dem "anderen Museumszug" zwischen Magdeburg und Goslar. Für ein Stück Museumsfahrt war das spannend, wenn auch für meine körperliche Verfassung nicht sehr zuträglich. Ich stand kurz vor einem Hitzschlag, hatte einen hochroten Kopf und war mächtig außer Atem. Da kam die Hitze im Zug so gar nicht gelegen. Auch hier sind mir lokbespannte Züge eindeutig lieber als Triebwagen. Allerdings scheinen diese Triebwagen auch besonders unkomfortabel zu sein, denn ich bin auch schon mal mit dem zweiachsigen und wirklich winzigen T1 auf der Harzquerbahn gefahren. Den habe ich bei weitem nicht so "spartanisch" im Gedächtnis wie den 187 011 (oder 013). Ist aber schon eine Weile her, das ich im T1 gesessen habe. Und da war es auch nicht so extrem heiß. Außer mir waren noch zwei weitere Fahrgäste im Zug. In sofern ist der Einsatz eines Triebwagens durchaus nachvollziehbar. Gefallen muss es mir aber trotzdem nicht. Ich wäre natürlich lieber mit dem Dampfzug gefahren.

Ab Quedlinburg folgte das exakt derselbe quietschende Triebwagen vom gleichen nahezu unzugänglichen Bahnsteig wie auf dem Hinweg. Nur war der Zug dieses Mal erheblich voller als auf dem Hinweg, wo es ebenfalls schon arg voll für meinen Geschmack war. In Halberstadt war ich sehr gespannt, ob es wieder der Zug mit der BR 218 werden würde. Er wurde es. Dieses Mal musste ich leider im Wagen mit der 1. Klasse einsteigen. Tatsächlich war der Steuerwagen vom Hinweg komfortabler. Außerdem war es brechend voll. Ich weiß nicht, ob man noch einen weiteren Wagen hätte anhängen können, Nötig ware es meiner Ansicht nach sehr wohl gewesen.

Und dann kam wieder erixx... Dieses Mal war der Lokführer wohl rechtzeitig da. Es waren etwa 30% mehr Menschen, die mitfahren wollten als auf dem Hinweg. Als Ausgleich war der Zug natürlich... kürzer als auf dem Hinweg. Klasse gemacht, wirklich. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen fuhr der Zug wieder ziemlich verspätet ab und sammelte wieder so viel Verspätung unterwegs dazu, das ich wieder meinen Anschluss nicht erreicht habe. Damit hat erixx mich heute schon 2 Stunden meines Lebens gekostet. Rechnung folgt...
Dazu meinte so ein Fuzzi, der mir vorher auf dem Bahnsteig mit seinem Fahrrad schon mal über den Fuß gefahren war, er könne ausgerechnet mich von meinem Not- Klappsitz vertreiben, weil er genau da sein Fahrrad abstellen wollte. Zum Glück hing direkt neben mir eine Tafel, auf der stand, das man in den markierten Bereichen sein Fahrrad abstellen darf, aber nur dann, wenn auch genug Platz vorhanden ist!!! Bei einem restlos überfüllten Zug ist mit Sicherheit nie genug Platz. Ich weiß nicht, wo der Anspruch her kommt, das man ein absolutes Recht auf die Fahrrad- Mitnahme hat. Ganz im Gegenteil, sollte unterwegs ein Rollstuhl oder ein Kinderwagen mit in den Zug müssen, so muss im Zweifel das Fahrrad ausgeladen werden und zurück bleiben (vermutlich wohl incl. Besitzer). Aber das scheinen die allermeisten Radfahrer einfach nicht zu kapieren. Wie gesagt, ich fahre selbst Fahrrad und habe mein Rad auch schon öfter mal im Zug mitgenommen. Aber nie, wenn es so überfüllt wie aktuell war. Das weiß man doch vorher und plant das anders...

Der fast einstündige Aufenthalt in Hannover bot eine unerwartete Abwechslung, aber eine der eher unerfreulichen Art. In dem stickigen und glühend heißen Glaskasten, in dem man auf die Züge warten muss saß auch ein junger Mann, der sich ständig etwas an den Knöchel hielt. Dann kamen ein paar Leute von der DB Security. Da konnte man dann merken, das er sich zum Kühlen ein Speiseeis an den Knöchel gehalten hatte. Kurze Zeit später tauchten auch Sanitäter auf. Der junge Mann war auf der Treppe umgeknickt und hat sich wohl, so die Aussage des Sanitäters, einen Bänderriss zugezogen. Eine äußerst schmerzhafte und unangenehme Sache, die ich leider auch aus eigener Erfahrung kenne. Eigentlich wollte er weiter nach Mainz, musste jetzt aber erst mal in ein Hannoveraner Krankenhaus. Gute Besserung von dieser Stelle.

Die vorletzte Etappe von Hannover nach Bremen bot keine Überraschungen. Vielleicht ist erwähnenswert, das der RE von Hannover über Bremen und Oldenburg nach Norddeich mit 7 Wagen sehr lang war. Zumindest bis Nienburg war er gut gefüllt. Aber spätestens ab da hätte wohl auch ein normal langer Zug gereicht. War mir auf jeden Fall Recht so. Beim Aussteigen standen ein paar Leute vom Zugpersonal direkt neben mir. Auf meine Anmerkung, das damit die vorletzte Etappe des heutigen Tages geschafft sei, fragte man mich, wohin ich dann weiter wollen würde. Als ich "Nach Diepholz" gesagt habe, kam ein "Dann bis gleich" zurück. Ich hatte nämlich mit dem Lokführer geplauscht, der den Zug von Bremen nach Osnabrück, also den letzten Zug meines Tages übernehmen sollte (und tat). Der Zug fährt eigentlich von Gleis 8. Es stand schon lange aber vorher, das er heute von Gleis 7 abfahren würde. Die Nachwirkungen das umgestürzten Baumes vom frühen Morgen waren nämlich immer noch zu spüren. Der RE aus Bremerhaven hatte über 30 Minuten Verspätung, obwohl der Un(m)fall schon viele Stunden her war. Sowas bringt natürlich alles andere auch durcheinander. Etwa 3 Minuten, bevor der Zug eigentlich abfahren sollte, kam dann eine Durchsage, das der Zug dann doch von Gleis 6 fahren würde. Gleis 7 und 8 sind am gleichen Bahnsteig, das ist kein Problem. Aber Gleis 6 bedeutet wieder zur Treppe laufen, dann runter, unter dem Gleis lang und wieder Treppe rauf. Mit 3 Minuten auf der Uhr ist das ganz schön knapp. Allerdings hatte ich keine Panik, da ja der Lokführer direkt neben mir stand. Und ohne den fährt der Zug sicher nirgends hin.

Im Endeffekt hatte sich der Zug dann bis Diepholz 6 Minuten Verspätung eingehandelt. Damit konnte ich nach all dem, was heute so gar nicht geklappt hat, ganz gut leben. Ich war jedenfalls froh, als ich endlich wieder in meinem Auto saß.

Damit sind meine 9€ Ticket Trips so gut wie beendet. Der Abschluss nächste Woche nach Travemünde ist eine Fahrt mit einem konkreten, nicht touristischem Ziel, die ich auch ohne 9€ Ticket machen würde. Dann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Auto.

Als Fazit lässt sich sagen. Das Auto ist im Normalfall viel billiger, viel schneller, viel komfortabler und vor allem viel zuverlässiger als die Bahn. Eigentlich muss man doch blöd sein, sich dieses Chaos bei der Bahn anzutun, wenn man nicht unbedingt muss. Wäre da bloß nicht das schlechte Gewissen wegen der Umwelt, wenn man, obwohl man die Öffis nutzen könnte, trotzdem mit dem Auto fährt. Geschäftliches würde ich aber im Leben nicht mit der Bahn in Angriff nehmen wollen. Die Chance dass das gut geht, ist einfach viel zu klein.

Aber so billig wie es die letzten drei Monate war, konnte man das für die 9€ im Monat durchaus machen. Ohne das 9€ Ticket hätte ich dieses Jahr wohl erst gar keinen Sommerurlaub gemacht, weil auf Grund der Mega- Inflation einfach kein Geld dafür übrig gewesen wäre. So habe ich in diesem Jahr aber unglaublich viel gesehen und erlebt, Gutes und Schlechtes. Das Ticket hat sich für mich auf jeden Fall total gelohnt, keine Frage. Aber jetzt habe ich doch erst mal Genug von der ständigen Bahn- Fahrerei und muss das Erlebte erst mal richtig verarbeiten.  

Außerdem hat mich meine Krankengymnastik- Therapeutin so lange bekniet, ich sollte meiner Erlebnisse doch zu einem Buch verarbeiten, bis ich tatsächlich damit angefangen habe, dieses Buch zu schreiben. Das erste Kapitel (Kühlungsborn) habe ich ihr vor einer Woche als Leseprobe gegeben. Sie fand es richtig gut, so gut, das sie es sogar ihrem Mann gegeben hat. Und der war mal Literatur Professor. Auch er fand es gut, hat sie zumindest so erzählt. Das spornt mich natürlich an, dieses Buch dann doch tatsächlich zu schreiben. Nur wie lange das dauert, weiß ich nicht. Das mag wohl auch der Grund dafür sein, das dieser Teil doch sehr ausführlich geworden ist. Fotos gibt es wie üblich später.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#81 von Ulrich Radtke , 24.08.2022 23:25

Guten Abend

Das Ende meiner Fahrt von gestern. Da war ich ja doch noch in Bremerhaven angekommen, kurz vor meiner Ankunft in Bremen war die Strecke nach Bremerhaven wieder frei.

Was ich hier aber noch erwähnen muss, dass der Zug pünktlich in Bremerhaven angekommen , wenn er nicht fünf Minuten vor der Einfahrt in Bremerhaven in Wulsdorf den etwas verspäteten Zug aus Buxtehude vorlassen musste. Und so kam er mit eben 6 Minuten Verspätung in Bremerhaven Hbf zum Stehen.
Bei den dort Austeigenden hatte es welche besonders eilig, weil sie den Zug NACH Buxtehude erreichen wollten
Aber Fehlanzeige: Auf dem Bahnsteig stehend setzte sich auf dem Nachbargleis eben dieser Zug PÜNKTLICH in Bewegung! LEUTE!!! DAS GEHT GAR NICHT!!! Da braucht mir auch niemand eine Begründung für zu geben!!!

Die Rückfahrt am Nachmittag/Abend wieder fast wie gewohnt! In Osnabrück sollte dann der RE2 mal wieder die Überholung durch einen IC abwarten.
Aber oh Wunder! Fast parallel fuhren der RE mit dem IC ab. Die Bahnstrecke in Richtung Münster ist bis zum Abzweig Hörne dreigleisig! Und wir fuhren auf dem linken Gleis! Und nach zwei Minuten Fahrtzeit kam kam auf dem mittleren Gleis sogar noch ein ICE aus Münster uns entgegen. Ist ja toll! Wirklich ein Stellwerkkünstler am Werk! Habe ich in den letzten Wochen noch nie erlebt, dass man da auf dem Stellwerk die Fahrmöglichkeiten so wirklich voll nutzt!
In Hörne wurde dann nach rechts gewechselt und nur mit +5 ging es Richtung Ziel. Da würde ich meinen Anschluss in Wanne-Eickel gut erreichen.

Aber diese Hoffnung wurde wohl von anderen STELLWERK-KÜNSTLERN unterwegs wieder ausgehebelt.
Kurz vor Recklinghausen war klar: Anschluss wird verpasst. Also in Wanne-Eickel dann auf den RE3 warten. Doch da könnte es sein, dass der wieder wegen seiner Umleitung zur Zeit, Verspätung hat mit einer hohen Wahrscheinlichkeit.
Doch die App zeigte da an: Keine Verspätung.
Mein Eisenbahnerbauchgefühl meldete sich.
Oder man könnte in Recklinghausen aussteigen und wieder UM DIE ECKE fahren mit der S2.
Doch diese Möglichkeit wurde wieder in der App gar nicht angezeigt. Aber am Bildschirm im RE2 !
Also in Recklinghausen raus und um die Ecke fahren.

Gut gemacht! Denn der RE3 hatte deutlich Verspätung, wie ich es dann an meinem Zielbahnhof sehen konnte. Da hätte ich mir kein Eis mehr auf dem Fußweg nach Hause kaufen können.

Aber hier noch eine Beobachtung von der ROLLBAHN Wanne-Eickel - Bremen von gestern.
Morgens auf dem Hinweg: 1 Güterzug zwischen Wanne und Münster, keiner zwischen Münster und Osnabrück, 2 Güterzüge zwischen Osnabrück und Bremen.
Am Abend: 1 Güterzug zwischen Bremen und Osnabrück und 1 abgestellter, 1 Güterzug zwischen Osnabrück und Münster, kein Güterzug zwischen Münster und Wanne.
Das war der Güterzugverkehr der ROLLBAHN gestern, der mir entgegenkam.
Ich denke mal grade 30 Jahre zurück, von noch früher ganz zu schweigen!
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#82 von Ulrich Radtke , 26.08.2022 14:27

Guten Tag

In den letzten Tagen jetzt im August habe ich leider keinen Tag mehr frei, um das Ticket noch zu nutzen.
Habe mir grade mal etwas Zeit genommen, was ich zahlen müsste für einen Tagesausflug, wie ich ihn seit Juni ja öfters unternommen hatte.

Das günstigste Ticket wäre ja da 'Quer-durchs-Land-Ticket' ; aber da kann man ja erst nach 9 Uhr abfahren. Wie heißt es hier im Ruhrgebiet: "Kannze vagässen".

Für eine Tagesfahrt etwa ins Emsland nach Papenburg oder Leer; oder an den Rhein nach Linz oder Koblenz; oder vielleicht sogar mal nach Bremen - da ist 9 Uhr eindeutig zu spät.
Jetzt im Sommer hat es mir nichts ausgemacht, schon um 6 zum Bahnhof zu gehen.
Aber ich werde garantiert nicht erst am nächsten Morgen gegen 3 Uhr zurückzukehren, um die Gültigkeitsdauer voll auszunutzen.
Soll man sich da in Rotlichtvierteln rumtreiben; aber Vormittags ein Museum zu besuchen oder an der Mosel zu wandern, ist nicht zu schaffen mit dem 'Quer-durchs-Land-Ticket'.

Oder was soll es mit dem IC aus dem Ruhrgebiet etwa nach Emden zu fahren? Da spart man kaum 10 Minuten!

Sicherlich werden zB eine Reihe von Ausflugslokalen grade durch zusätzliche mit 9-€-Ticket angereiste Tagesgäste profitiert haben.

Auf meinen Fahrten jetzt im Sommer habe ich mir auch ein paar Orte gemerkt, die ich bei schönem Herbstwetter noch mit dem Auto besuchen möchte.
Da bin ich dann bestimmt noch des Vormittags an diesen Orten; und wenn ich in den letzten Wochen selbst mal am Morgen einen Anschluss nicht erreicht hatte und eine Stunde warten musste, war ich des Vormittags immer vor Ort! Aber erst ab 9 Uhr losfahren: "Kannze vagässen!"

War eine schöne Zeit diesen Sommer; hatte ich noch nie erlebt, mit Bus und Bahn so oft unterwegs zu sein in näherer und weiterer Umgebung, und mein Auto blieb stehen.
Und noch eine positive Beobachtung! Öfters wurde mir als ÄLTERER von jungen Menschen im vollem RE schnell ein Sitzplatz angeboten!

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#83 von mobaz , 26.08.2022 17:09

Zitat von Ulrich Radtke im Beitrag #81
Guten Abend

Was ich hier aber noch erwähnen muss, dass der Zug pünktlich in Bremerhaven angekommen , wenn er nicht fünf Minuten vor der Einfahrt in Bremerhaven in Wulsdorf den etwas verspäteten Zug aus Buxtehude vorlassen musste. Und so kam er mit eben 6 Minuten Verspätung in Bremerhaven Hbf zum Stehen.
Bei den dort Austeigenden hatte es welche besonders eilig, weil sie den Zug NACH Buxtehude erreichen wollten
Aber Fehlanzeige: Auf dem Bahnsteig stehend setzte sich auf dem Nachbargleis eben dieser Zug PÜNKTLICH in Bewegung! LEUTE!!! DAS GEHT GAR NICHT!!! Da braucht mir auch niemand eine Begründung für zu geben!!!

GLÜCK AUF

Moin, unter 6 Minuten ist für die Bahn kein Anschluss, warum soll der Zug dann warten?

Schönen Gruß
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#84 von Ulrich Radtke , 26.08.2022 19:16

Hallo In die Runde.

Seht mal den hier mitgeschickten Auszug aus der App 'Zugverbindung'.

Noch Fragen?

GLÜCK AUF

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#85 von Dave2 , 28.08.2022 22:16

Hallo,

Ich fand diesen Thread sehr interessant, obwohl ich die verspäteten (oder fehlenden) Züge, verpassten Anschlüsse und all die anderen erwähnten Unannehmlichkeiten nicht persönlich erlebt haben möchte.

Angesichts der Schwierigkeiten, mit denen so viele Bahnreisende in Deutschland in den letzten Monaten konfrontiert waren, möchte ich einen Artikel erwähnen, den ich in der aktuellen Ausgabe des Eisenbahn Kurier (9/2022, Seiten 34-38) gelesen habe – „Pünktlichkeit & Störungen vor 50 Jahren. DB-Betriebslage im Herbst 1972", die einen interessanten Vergleich mit den in diesem Thread erwähnten Erfahrungen liefert.

Mit freundlichen Grüßen,
Dave


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#86 von mobaz , 29.08.2022 09:32

Zitat von Ulrich Radtke im Beitrag #84
Hallo In die Runde.

Seht mal den hier mitgeschickten Auszug aus der App 'Zugverbindung'.

Noch Fragen?

GLÜCK AUF

Moin, und genau das ist der Fehler auf der Datenbank. Dort dürften nur Züge auftauchen, die 6min+Umsteigezeit später abfahren. Wie immer, die linke und die rechte Hand.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#87 von Railwolf , 31.08.2022 11:59

Hallo Maik,

woher kommen denn diese 6 Minuten?
Aus den Zeiten, als ich noch viel unterwegs war und zwar auch mit der DB, bin ich es immer gewöhnt gewesen, daß Umstiege ab fünf Minuten ausgewiesen waren und auch vom Personal so behandelt wurden - und wenn man in der Webseite "schnelle Umstiege" anklickte, bekam man auch noch 3 Minuten. Offenbar war man damals noch in der Lage, das auch betrieblich zu händeln.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#88 von Frank 72 , 31.08.2022 12:45

Die Wartezeitvorschrift wird sich im Laufe der Jahrzehnte sicherlich mal geändert haben.
Es kommt auch immer auf den Bf an.
Z.B. bahnsteiggleich 3 Min (Korrespondenzhalt), Hamburg Hbf grunds. 8 Min.


Gruß Frank


 
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#89 von mobaz , 31.08.2022 12:50

Moin, bei der Bahn zählt alles unter 6 Minuten als pünktlich. Wenn eine mögliche Verbindung angezeigt wird, sollte sie mit einem pünktlichen Zug erreichbar sein. Dazu kommt die Wegezeit im jeweiligen Umsteigebahnhof.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#90 von Railwolf , 31.08.2022 16:15

Hallo Maik,

was die Bahn statistisch als pünktlich ansieht, muß noch nicht einwirken auf die angenommenen Übergangszeiten beim Umsteigen. Bei sechs Minuten Verspätung (statistisch "pünktlich") und sechs Minuten Umsteigezeit fährt mein Anschlußzug los, wenn an dem Zug, mit dem ich eintreffe, die Türen aufgehen. Selbst wenn's am selben Bahnsteig ist, da ist der Zug weg.

Entsprechend warten Züge ja auf Anschlußzüge normalerweise. Manchmal sogar mehr als fünf Minuten.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#91 von Ulrich Radtke , 01.09.2022 01:55

Guten Abend

Vorbei. Die 9-€-Zeiten. Hatte noch einen Gast, mit dem ich rund um meine Heimat fuhr, und auch quer durch. Gur, dass man schon vor 9 Uhr fahren konnte. Fahrt mit der Schwebebahn in Wuppertal, oder über die Müngstener Brücke; vorbei an großen Industriebrachen des Ruhrgebietes, oder interessanten Bauwerken. Vom flachen nördlichem Rand bis vor dem Eingang einer Tropfsteinhöhle. Mit dem nächsten Zug oder Bus ging es weiter.
Viel entspannter ohne die üblichen Staus oder Parkplatzsuche.

Und außerdem jetzt zum Ende dieser Zeiten lief der ganze Tag ab, so wie geplant! War erst das zweite Mal in den drei Monaten.
Verspätetes Heimkommen mi! bis zu +150 Minuten waren keine Einzelfälle. Spontane Reisezieländerungen gab es, weil das ursprüngliche Ziel unterwegs plötzlich nur mit großer Verzögerung erreichbar war. Und einmal sogar Abbruch der Nachmittagsfahrt mit sofortigem Rückkehrversuch Richtung Heimat, weil da gar nichts mehr lief!

Zum ersten Mal im Saarland gewesen, weil es bisher noch nicht von mir besucht wurde. Alle anderen Bundesländer waren schon öfters besucht worden, aus welchen Gründen auch immer. Also einfach mal hin, um dagewesen zu sein!
Und dort gut gegessen; wieviel Lokale haben grade durch 9-€-Ticket-Reisende mehr Gäste bewirtet in dieser Zeit.

Und im Laufe der Wochen lernten manche, dass es im Türbereich Lichtschranken gibt, und Sitzplätze keine Taschenablagen sind, und die Treppen im Doppelstock keine Verweilbänke sind.

Sollte es nochmal so ein FAHRPARADIES geben, wird es bestimmt besser funktionieren.

Und man kann unterwegs auch ein VIERTELE genießen, oder zu einer Weinprobe, oder zum Leberkäs eben ein nicht alkoholfreies Weizen trinken.

Waren das schöne Zeiten. Auto stand zuhause, im letzten Vierteljahr weniger als die Hälfte der sonst üblichen Kilometer gefahren.

Und ein voller Bahnhof hat mich auch nicht mehr gestört als ein volles Fußballstadion.
Und ich habe mit Menschen gesprochen, die ich sonst allein nie kennengelernt hätte!

GLÜCK AUF


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#92 von Claus60 , 01.09.2022 19:40

Hi.
Schluss, Aus, Ende, Vorbei. Das war es mit den 9€ Ticket Reisen. Die letzte Fahrt ist gemacht, das letzte Ticket aus der App gelöscht. Manchmal war es schön, viel zu oft aber ganz und gar unschön. Die Abschlussfahrt gestern nach Travemünde war auch wieder so ein typischer Fall, Hätte so schön sein können, hätte...
Vorab, das Ziel Travemünde war wirklich einen Besuch wert, aber sowas von.  Ich war bisher noch nie in Travemünde, muss ich dazu sagen. Damit das Schlechte gleich abgehakt ist, die Architektur in Travemünde ist wirklich abartig hässlich. Die Ferienhäuser sind hässliche Kuben aus Beton ohne jedes bisschen Charakter. Nennt sich Strandvilla, sieht aber eher wie ein Luftschutzbunker aus. Dazu dieses Monstrum von Hotel- Hochhaus direkt am Strand. Wer das verbrochen hat, gehört wirklich weggesperrt um sich und Andere zu schützen. Damit ist es aber wirklich genug mit der Meckerei, zumindest was das Ziel der Fahrt betrifft.  Davon ab habe ich persönlich noch nie einen Ort in Deutschland gesehen, der so viel mediterranes Urlaubsflair versprüht wie die traumhaften Strände in Travemünde. Sicher hat das perfekte Wetter gestern seinen Teil dazu beigetragen, aber auch bei schlechterem Wetter sind die langen, breiten weißen Sandstrände an kristallklarem und tiefblauem Wasser einfach ein Genuss...

Mein Bekannter hat sich mit seiner Familie eine solche "Strandvilla" auf Priwall gemietet. Priwall ist, für alle die das nicht wissen, eine "9/10" Insel in der Mündung der Trave. Sie gehört zu Travemünde (was eigentlich "nur" ein Ortsteil von Lübeck ist), also zu Schleswig Holstein. Es gibt aber eine schmale Landbrücke, die Priwall mit dem Festland verbindet. Deswegen "9/10" Insel. Nur führt diese Landbrücke nach Meklenburg- Vorpommern, was zu Zeiten der deutschen Teilung sicher besonders "spaßig" war. Es gibt viele Fähr- Verbindungen von Travemünde nach Priwall. Die Fähren fahren eigentlich ständig hin und her, sofern nicht gerade ein "großer Pott" die Trave hinauf Richtung Skandinavienkai unterwegs ist oder von da kommt. Auf dem Hinweg habe ich mir für die Fähre tatsächlich ein Ticket am Automaten gezogen (1,50€). Auf dem Rückweg habe ich dann festgestellt, das die Fähre, die von den lokalen Verkehrsbetrieben eingesetzt wird, tatsächlich auch im 9€ Ticket einhalten ist (besser war). Die Überfahrt dauert vielleicht 2 oder 3 Minuten, nicht länger. Dabei hat man die ganze Zeit einen perfekten Blick auf die "Passat", einen Viermast- Frachtsegler, der auf Priwall als schwimmendes Museum verankert ist. Mein Kumpel hat mich am Fähr- Anleger abgeholt und wir haben uns zusammen die Insel angeschaut und sind das gemütlich und ausgiebig Essen gegangen. Anschließend habe ich auch noch seine Familie kennenlernen dürfen. Danach habe ich mich langsam wieder auf den Rückweg zum Bahnhof Travemünde- Strand gemacht, wobei ich mir viel Zeit gelassen habe. Tatsächlich wäre es besser gewesen, ich hätte mir noch mehr Zeit gelassen und wäre noch später wieder zurück gefahren. Da ich heute eigentlich einen vollen Terminkalender hatte, wollte ich nicht gar so spät zurück sein.

Das hat leider ganz und gar nicht geklappt, womit wir zur Fahrt selbst kommen. Und die kann man mit einem Wort zusammenfassen, Katastrophe. Und das ist noch sehr wohlwollend formuliert. Wenn es bei Tiertransporten solche Zustände gäbe, würden die Verantwortlichen sofort ins Gefängnis gesperrt. Beim Transport von Menschen sind solche Zustände scheinbar aber erlaubt. Aber der Reihe nach...

Die Hinfahrt fing wie gewohnt mit einem pünktlichen und trotz prognostizierter hoher Auslastung nicht überfüllten Zug von Diepholz nach Bremen an. Auch der Metronom von Bremen nach Hamburg war pünktlich und nicht zu voll, obwohl es ruhig etwas weniger gut gefüllt sein könnte. Ab einer gewissen Anzahl an Fahrgästen kommt nämlich die ohnehin ziemlich schlechte Luft produzierende Klimaanlage in den Wagen nicht mehr gegen die "Abgase" der vielen Menschen an und die Luft wird minütlich schlechter. Dazu die ganze Zeit durch die FFP2 Maske atmen, macht die Luftversorgung auch nicht gerade besser.  

Schon lange bevor wir in Hamburg ankamen gingen in der App alle Warnglocken an. Die Strecke Richtung Lübeck wurde wegen einem Notarzteinsatz komplett gesperrt. Es fielen diverse Züge aus. Der Zug, mit dem ich weiter fahren wollte/musste, war anscheinend der Erste, der wieder fahren durfte. Mit natürlich verheerenden Folgen. Dazu war der Zug für einen DB Regionalexpress mit nur 4 Wagen extrem kurz. Die Fahrgäste wurden wie Schweine auf dem Weg zur Schlachtbank eingepfercht. Daran änderte nicht mal die Freigabe der (bis dato natürlich komplett leeren) 1 Klasse irgendwas. Als Spätfolge davon, war natürlich auch der Zug weiter nach Travemünde restlos überfüllt.

Klar, Notfälle kommen vor und haben natürlich absolute Priorität, keine Frage. Doch die Bahn hatte mehrere Stunden Zeit, um darauf zu reagieren und entweder einen Entlastungszug bereitzustellen oder wenigstens den planmäßigen Zug auf die maximale Wagenzahl aufzustocken. Passiert ist absolut gar nichts. Die vorherigen Züge wurden einfach ersatzlos gestrichen und die Leute konnten sehen, wo sie bleiben. Das ist einfach nicht akzeptabel.

Aber zumindest bin ich irgendwie an meinem Ziel angekommen. Nur weiß ich jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man mit der Bahn ein festes Ziel ansteuern muss und nicht einfach mal so seine Pläne ändern kann. Und das Gefühl ist extrem beängstigend und übel.  

Doch das war gar nichts gegen das unglaubliche Chaos, das die Bahn dann auf dem Rückweg veranstaltet hat. Es ging gleich mit einer massiven Verspätung in Travemünde los, natürlich bei völlig überfülltem Zug. Den Anschluss in Lübeck hätte ich eigentlich nie bekommen können, hätte er nicht genau so viel Verspätung gehabt. Wir reden hier von Größenordnungen um 30 Minuten. Dieser Zug war noch stärker überlastet. Da ich auf Grund der massiven Verspätung des vorherigen Zuges nur knapp angekommen bin, konnte ich eigentlich nicht mal mehr einen Stehplatz bekommen. Ich bin dann einfach in die erste Klasse gegangen und habe dort sogar einen Sitzplatz gefunden. Die 1. Klasse war zwar nicht offiziell freigegeben, aber aus der puren Not heraus war sie dann sehr schnell auch restlos voll... Die Sitze in der 1. Klasse im Dopelstock- Wagen sind zwar erheblich breiter als die in der zweiten Klasse. Aber im Vergleich zu den 1960 Jahren 2. Klasse Sitzen aus der Vorwoche waren sie immer noch schmal und eng. So war die Fahrt nach Hamburg trotz der Überfüllung auszuhalten. Wäre da jemand gekommen und hätte nach einer 1. Klasse Fahrkarte gefragt, der wäre sicher geteert, gefedert und anschließend gelyncht worden, Und ich hätte genüsslich dabei mit gemacht.

Allerdings dauerte die Fahrt erheblich länger als vorgesehen. Denn aus unerfindlichen Gründen war der Bahnverkehr in Hamburg total zusammengebrochen. Wir mussten fast 30 Minuten auf die Einfahrt in den Bahnhof warten, weil alle Gleise besetzt waren. An irgendwelche Fahrpläne und Anschlüsse war natürlich gar nicht mehr zu denken. Als ich dann endlich in Hamburg aussteigen konnte, bin ich einfach zum Bahnsteig gegangen, an dem der Metronom nach Bremen abfahren sollte. Dann begann das große Warten. Die Anzeigen und Durchsagen am Bahnsteig hatten weder etwas mit der bitteren Realität noch mit den Fahrplänen zu tun. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann der Metronom tatsächlich an den Bahnsteig, natürlich auch einen Wagen kürzer als sonst auf dieser Strecke üblich. Über irgendwelche Fahrzeiten oder Anschlüsse hatte ich schon überhaupt keinen Durchblick mehr. Einfach nur in den Zug rein gequetscht und dann irgendwie nach Bremen weiter. Der erste Zwischenhalt ist in Hamburg- Harburg.  Dort sind zwar sehr viele Leute ausgestiegen, denn dort hatte ein ICE ungeplant Kopf gemacht. Und alle Leute, die von Hamburg mit diesem ICE fahren wollten, mussten den Regionalexpress nehmen, zusätzlich zu den Massen, die sowieso mit diesem Zug fahren wollten. Bei der Einfahrt nach Harburg das gleiche Spiel wie bei der Einfahrt nach Hamburg, wieder nicht möglich weil alle Gleise besetzt waren. Und als wir dann endlich in Harburg Halt machen konnten, wurde der Zug zwar etwas leerer, füllte sich darauf aber eher noch mehr, denn die Leute, die eigentlich mit diesem ICE über Hamburg mit Anschluss an den Metronom fahren wollten sind natürlich alle dann in Harburg umgestiegen. Und dann durfte der Zug nicht aus dem Bahnhof ausfahren, weil die Strecke besetzt war.

Die Fahrt zog sich in die Länge wie Gummi. Doch die Krönung kam dann in Rothenburg. Hier wurden wir alle aus dem Zug geschmissen, da er so viel Verspätung hatte, das er nicht mehr bis nach Bremen weiter fahren konnte. Das Aussteigen war allerdings fast gar nicht möglich, denn auf dem Bahnsteig standen so viel Menschen, das man einfach nicht mehr aus dem Zug raus kam. Denn mein Zug war nicht der Erste, sondern, wie ich später erfahren habe, tatsächlich schon der dritte Zug hintereinander, der wegen massiver Verspätung  in Rothenburg einfach umgekehrt ist. Wer denkt sich denn sowas aus? Statt nur jeden zweiten Zug zwischen Rotheburg und Hamburg HBF verkehren zu lassen und die anderen Züge dafür in Harburg Kopf machen zu lassen und bis nach Bremen durch zu fahren wurden einfach alle Leute in Rotenburg rausgeworfen und im Stich gelassen. Eine Busverbindung von Rotheburg Richtung Bremen gibt es nicht und die theoretisch mögliche Ersatzroute über Verden (Aller) nach Bremen wurde natürlich wegen Bauarbeiten überhaupt nicht befahren. Die einzigen, die sich gestern gefreut haben, waren die Taxifahrer in der Region. Die haben sich eine goldene Nase verdient, weil jeder, der es sich irgendwie leisten konnte, lieber mit dem Taxi für ca 150€ nach Bremen weiter gefahren ist. Für mich ist das keine Option, das kann ich mir schlicht nicht leisten.

Der nächste Zug fuhr dann tatsächlich bis nach Bremen. Nur konnte ich da nicht mitfahren, weil zu viele Leute noch länger gewartet hatten als ich. Der dritte Zug, der dann durchgefahren ist, hatte tatsächlich genug Platz, das ich mitfahren konnte. Zum Glück verlief wenigstens die letzte Etappe von Bremen nach Diepholz dann wieder normal. Nur das ich statt wie geplant um 18:00 Uhr erst um Mitternacht (also tatsächlich mit dem letzten Zug des Tages) wieder zu Hause war, mit erheblichen Folgen für meine Arbeit. Ich war nämlich so fertig, als ich endlich wieder zu Hause war, das ich den Großteil meiner Termine heute einfach nicht wahrnehmen konnte.

Soweit die Fahrt nach Travemünde. Ein Fazit der gesamten Zeit sowie die Fotos aus Gernrode und Travemünde gibt es bald auch noch, aber nicht mehr heute.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#93 von Claus60 , 02.09.2022 12:07

Hi.
Dann wollen wir mal Bilanz ziehen...
Generell ist das 9€ Ticket für mich persönlich eine sehr gute Sache gewesen. Aber es hat auch gnadenlos die unzähligen strukturellen und planerischen Defizite des ÖPNV aufgedeckt. Wer allerdings meint, das Chaos, was da viel zu häufig stattgefunden hat, sei ausschließlich Schuld des 9€ Tickets gewesen, der irrt, und zwar gewaltig.

Rein aus Spaß habe ich nämlich gerade mal nachgesehen, was ich denn heute für die Fahrt nach Travemünde bezahlen müsste. Der reguläre Preis beträgt 96€, der günstigste 43€. Etwa für die günstigste Variante könnte ich auch mit dem Auto fahren, aber in deutlich kürzerer Zeit und mit einen garantierten Sitzplatz, der erheblich komfortabler als ein Platz in der 1. Klasse ist. Es kann sich auch niemand daneben quetschen und das letzte Bisschen Luft zum Atmen wegnehmen. Außerdem muss ich keine Maske tragen und ich habe das Klima im Auto zum größten Teil selbst in der Hand. Verpassen kann ich das Auto auch nicht. Das fährt nicht ohne mich (so lange es nicht abgeschleppt oder gestohlen wird, natürlich)...  

Aber in der App war schon wieder der Hinweis, das es im Raum Hamburg zu massiven Behinderungen kommt und man mit Ausfällen und Verspätungen rechnen muss... Zum Spaß habe ich auch mal nach Preisen für Fernverkehr geschaut. Im Fernverkehr würde ich gegenüber dem Nahverkehr genau 0 Minuten Fahrzeit einsparen, denn den gibt es nur zwischen Bremen und Hamburg. Dort spart der ICE ca 15 Minuten ein, die beim Umsteigen komplett wieder verloren gehen. Alles andere müsste ich nämlich genau so fahren wie am Mittwoch. Und in allen ICE, die heute in Frage kämen, war die 2. Klasse schon ausgebucht. Man müsste also 1. Klasse fahren, womit sich die Fahrt auf etwa 240€ verteuert. Da laut App auch die ICE massive Probleme haben, hätte ich zwar das fünffache bezahlt, aber dennoch keinerlei Gewissheit darüber ob ich überhaupt, geschweige denn wann ich ankomme. Ok, es sind immer noch Ferien in Süddeutschland, was aber weit weg ist. Nach "es läuft" sieht das nun wirklich ganz und gar nicht aus, wobei die App in der Regel eher noch beschönigt als tatsächlich die Realität abzubilden. Und es gilt kein 9€ Ticket mehr, also kann es garantiert nicht Schuld an der Misere sein.

Die regulären Preise sind der absolute Wahnsinn und stehen in keinerlei Verhältnis zur erbrachten Leistung. Selbst die "Super Spar Tarife" sind für das Gebotene immer noch total überhöht, imho. Wenn es tatsächlich ein 49€ Ticket als Nachfolger geben sollte, werde ich das außer in extremen Ausnamefällen nicht kaufen, so lange ich noch ein Auto habe. 49€ ist meiner Ansicht nach zu teuer, so lange der ÖPNV weiterhin so extrem schlecht ist wie aktuell. Wenn sich der OPNV entsprechend verbessern würde, wäre der Preis vielleicht angemessen. Aber bis das für mich im Alltag wirklich nutzbar wird, lebe ich schon lange nicht mehr. An solchen Tagen wie am 15.06, am 27.07 oder am 31.08. müsste die Bahn eigentlich mich bezahlen, dafür dieses unglaubliche, von mir nicht verschuldete, Chaos zu ertragen und nicht ich die Bahn dafür, das sie mich gnadenlos im Stich lässt.

Von den Chaos- Tagen, die es leider viel zu oft gab mal abgesehen, hat es ja, wenn auch zu selten doch mal geklappt. So z.B. die fahrt nach Sylt, die ziemlich reibungslos vonstatten ging. oder nach Helgoland, wo ÖPNV- mäßig auch alles (bis auf die in Cuxhaven fehlenden Hinweise wo sich die provisorische Bushaltestelle befindet) gut geklappt hat. Außerdem sind viele der Reiseziele wirklich schön gewesen. Manchmal hat es mich erstaunt, wie vielseitig und schön Deutschland doch sein kann. Und das, wo ich nur den nordwestlichen Teil des Landes bereist habe. Der Süden und Osten ist einfach zu weit weg, um das als Tagesausflug schaffen zu können. Ich bin auf zwei Nordseeinseln gewesen und auch auf 2 Ostseeinseln (wenn man Priwall als Insel und in der Ostsee liegend einstuft, was ich einfach mal tue). Ich war im höchsten Gebirge Norddeutschlands und bin in insgesamt 8 Bundesländern gewesen. Von zwei Nächten abgesehen habe ich trotzdem immer in meinem eigenen Bett geschlafen.

Einige der Reiseziele haben mich eher etwas enttäuscht wie Sylt oder Poel. Davon hatte ich mir irgendwie mehr versprochen, obwohl es auf jeden Fall wert war, da mal hin zu fahren. Andere Ziele wie Helgoland oder Travemünde sind überraschend großartig und toll gewesen. Dort werde ich höchstwahrscheinlich nicht zum letzten Mal gewesen sein. Auch die Fahrt mit Molli von Bad Doberan nach Kühlungsborn oder die Fahrt mit dem "Museumszug" von Goslar nach Halberstadt waren echte Highlights.

Alles in allem habe ich es nicht bedauert, mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Eine Woche auf Malle wäre zwar sicher erholsamer gewesen, aber keinesfalls so spannend und abwechslungsreich. Und für 27€ war der Spaß tatsächlich selbst für mich bezahlbar. So konnte ich mein Fernweh stillen, ohne mich finanziell zu ruinieren. Als ehemaliger Fernfahrer fehlt mir das in der Weltgeschichte rumgondeln doch erstaunlich häufig. Aber es war auch extrem anstrengend, speziell da meine Gesundheit eben nicht mehr die Allerbeste ist. Noch einen Monat länger hätte ich das bestimmt nicht durchgestanden. Ganz vielleicht mache ich nächstes Jahr, dann aber wohl nur für einen Monat, noch mal etwas ähnliches, immer vorausgesetzt das Nachfolge- Ticket kommt und wird nicht zu teuer. Denn es gibt noch viele potentielle Reiseziele, die dieses Jahr auf Grund von Großbaustellen wie in Altenbeken nicht wirklich erreichbar waren.

Sonst habe ich mich aber eher von der Bahn- Fahrerei verabschiedet soweit es irgendwie möglich ist. Also genau das, was eigentlich gerade nicht mit dem 9€ Ticket bezweckt werden sollte. Doch der ÖPNV ist einfach viel zu schlecht, um ihn irgendwie anders als aus reinem Spaß nutzen zu können. Sollte sich daran irgend etwas ändern hätte das Ticket allein deswegen schon einen extrem großen Nutzen gehabt. Denn so wie es ist, kann es auf keinen Fall weiter gehen. Der Individualverkehr ist nun mal auf Dauer nicht haltbar. Das verträgt die Umwelt, das Klima und der Planet nicht mehr lange. Es muss sich also zwingend und dringend etwas grundlegend ändern, und zwar zum Besseren. Sonst erlebe ich tatsächlich noch das Ende der Welt mit, wovon ich eigentlich nie ausgegangen war.
Ich bin gestern Nachmittag noch mal schnell bei Ikea gewesen. Das sind ca 60 Km pro Weg. Was für ein Genuss, die Strecke mit dem Auto zurücklegen zu können, noch dazu ohne schlechtes Gewissen, denn Möbel (einen Schreibtisch in dem Fall) kann man nun mal nicht mit Bus und Bahn transportieren...

Die letzten Fotos sind auch online.
Genrode:
https://modellbahnblog.de/9e-reise-gernrode-23-08-2022/

Travemünde:
https://modellbahnblog.de/9e-ticket-reis...nde-31-08-2022/


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#94 von DR POWER , 02.09.2022 12:51

Hallo zusammen

Mein Fazit fällt etwas anders als das von Claus aus. Ich bin in den letzten 3 Monaten 35x mit dem Zug auf Arbeit gependelt. Dabei habe ich 1750 km mit dem Auto gespart. In dieser Zeit gab es 3 Tage in denen ich früh spontan aufs Auto wechseln musste da 2x meine Citybahn wegen Personalmangel ausfiel und 1x die Strecke wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt war.
Die Züge waren meist gut gefüllt, ich habe aber immer einen Sitzplatz bekommen.
Bis auf die erwähnten Ausfälle waren die Züge mit maximal 10 Minuten Verspätung unterwegs, meist aber pünktlich.

Fahrten in der Freizeit gab es auch einige.Bei diesen Fahrten waren alle Züge pünktlich und bis auf die Fahrt mit der Weisseritztalbahn hatten auch alle Fahrgäste einen Sitzplatz.
Gefahren bin ich hauptsächlich durch Sachsen.

Ich war mit dem ÖPNV in meiner Region zufrieden und würde mich über ein Nachfolgeticket freuen und bis zu einem Preis von 49,- bis 59,- Euro monatlich das pendeln auf Arbeit mit dem Zug wieder aufnehmen.

Liebe Grüße, Andre


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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#95 von Claus60 , 02.09.2022 13:03

Hi.
Irgendwie wollte ich noch wissen, was mich meine Fahrten denn ohne 9€ Ticket so zusammen gekostet hätten. Also hab ich das mal aufgelistet, von Hinten nach Vorne.

Travemünde 42€ (Quer durchs Land Ticket) plus 3€ Fähre nach Priwall.

Gernrode 33€ (Niedersachsen plus Ostharz Ticket) &nbsp;zuzüglich 16€ für 30 Minuten mit der HSB.

Kassel/Marburg 48€ (2 mal Niedersachsenticket)

Harsum 24€ (Niedersachsenticket)

Insel Poel 42€ &nbsp;(Quer durchs Land Ticket) plus Bus Wismar- Poel 8€

Helgoland &nbsp;24€ (Niedersachsenticket) &nbsp;nicht mitgerechnet die Fähre, die auch mit 9€ Ticket angefallen ist.

Wilhelmshaven 24€ (Niedersachsenticket)

Bruchhausen-Vilsen 18€ (VBN Tarif Stufe 5)

Bremerhaven 24€ (Niedersachsenticket)

Sylt 42€ (Quer durchs Land Ticket) plus Bus Westerland List 11€

Oldenburg 24€ (Niedersachsenticket)

Kühlungsborn 42€ (Quer durchs Land Ticket) plus MBB 17€

Die Preise sind gerundet, da ich nur einen Überblick haben wollte.

In Summe sind das 442€ in den jeweils günstigsten Tarifen, die ich so auf die Schnelle finden konnte. Demgegenüber stehen 27€ für 3 Monate 9€ Ticket zuzüglich ca 10€ für die Fahrt nach Bruchhausen, die ich ja auf Grund der großen Verspätung doch mit dem Auto gemacht habe. Alles in allem weniger als 10% dessen, was es regulär gekostet hätte und aktuell kosten würde.

Nachtrag:
Eigentlich sind die oben angeführten Preise Nonsens, denn sowohl das Niedersachsen- Ticket als auch das Quer durchs Land Ticket sind erst ab 9:00 Uhr morgens gültig. Und ich bin meistens um 6:00 Uhr losgefahren, hätte also für die ersten 3 Stunden Fahrzeit noch eine reguläre Fahrkarte dazu lösen müssen. Ich hab es nicht durchgerechnet, schätze aber, das ich dadurch im Endeffekt auf über 800€ gekommen wäre...


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#96 von rhb651 , 02.09.2022 13:08

Mich würde mal hier interessieren, ob es 9€-Reisende auf der Route Frankfurt-Würzburg-Nürnberg mit dem MainSpessart-Express bzw. Mainfranken-Express gab und wie dort die Erfahrungen zu unterschiedlichen Zeiten waren.


Viele Grüße,
Achim
rhb651


 
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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#97 von Claus60 , 02.09.2022 13:13

Hi.

Zitat von DR POWER im Beitrag #94
Ich war mit dem ÖPNV in meiner Region zufrieden und würde mich über ein Nachfolgeticket freuen und bis zu einem Preis von 49,- bis 59,- Euro monatlich das pendeln auf Arbeit mit dem Zug wieder aufnehmen.

Das ist doch schön. In sofern hat das Ticket da tatsächlich etwas wie geplant gebracht. Ich hoffe, du bist nicht der Einzige, bei dem das funktioniert hat. Ich kann aber nur von meinen Erfahrungen ausgehen, und die sind in der Summe absolut inakzeptabel gewesen. Ich könnte ja im Alltag sowieso niemals mit dem ÖPNV pendeln, denn es gibt bei mir schlicht Keinen. Außerdem muss ich mein Auto auch für Dienstfahrten nutzen (die ich natürlich erstattet bekomme), so das ich ohnehin nicht ausschließlich ÖPNV nutzen könnte, selbst wenn es ihn gäbe. In sofern wären regelmäßige 49€ für mich entschieden zu viel.

Zitat von rhb651 im Beitrag #96
9€-Reisende auf der Route Frankfurt-Würzburg-Nürnberg mit dem MainSpessart-Express bzw. Mainfranken-Express gab

Da kann ich nicht helfen, das ist viel zu weit südlich von mir, um da Erfahrungen zu haben.


Danke fürs Lesen, Claus

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RE: Fernreise mit dem 9€ Ticket.

#98 von Ulrich Radtke , 17.09.2022 18:42

Guten Abend

Über zwei Wochen sind die Zeiten des 9-€-Tickets nun vorbei. In einer anderen Themenseite schrieb ich heute auch schon , dass ich fast Entzugserscheinungen habe.

Nun, auf meinen Reisen hatte ich versucht mir manches vielleicht lohnende Ziel am Rand der Gleise zu merken.

Mehrmals kam ich dabei am ALTE Bahnhof 'Hatzenport' an der Moselstrecke Koblenz - Trier vorbei. Und sein Anblick hinterliess Spuren in mir: Dieser Bahnhof fällt auseinander!

Man kann da ja mal im Internet nach Bildern dieses Bahnhofes googeln, und wird sehen, wie schön er wohl mal war, und wie er mittlerweile zerfällt. Nur letzten Monat sah er noch SCHLIMMER aus; aber trotzdem wird er wohl noch jetzt im Herbst ein Ziel sein, zu dem ich mit dem Auto anreisen werde.

Habe da noch eine Fahrradtour an der Mosel geplant, da gibt es interessante Situationen und Bauwerke an der Strecke, lohnenswert für die Modelleisenbahn.
Das war auch ein Grund meiner 9-€-Ticket-Reisen, etwas zu entdecken, was sich lohnt für das Hobby Eisenbahn. Und der Bahnhof 'Hatzenport' wäre mal ein Beispiel für eine Ecke auf der Modellbahn. Vielleicht grade jetzt im Herbst mit den bunten Blättern der Vegetation im und am Gebäude.

GLÜCK AUF


Ulrich Radtke  
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