Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#1 von 1er , 29.03.2022 22:38

Hallo Forum,

mittlerweile ist mir ein erstes Fahrzeug mit so einem Decoder untergekommen: der LGB RhB ABe 4/4 (# 20390).
Unter DCC 14 fährt er mit der IB 1 bzw. der SC 7 eigentlich ganz ordentlich, auch mit schaltbaren Stirn- und Innenlampen.

Was sind aber die Unterschiede zu regulären DCC Decodern?
Ich habe schon viel gesucht, aber alle Fundstellen befassten sich nur den verschiedenen Generationen der LGB Zentralen bzw. deren Steuergeräten.
Gibt es eine gute Übersicht zum Decoder?
Kann man am Decoder noch weitere Funktionsaugänge nutzen/abgreifen?

Und bei dieser Gelegenheit:
Warum hat LGB die Drehzapfen so weit nach aussen gelegt?
Der aussermittige Auflagepunkt vom Drehgestell entlastet unnötig die inneren Antriebsradsätze ...
(es soll damals wohl auch mal einen Umrüstsatz gegeben haben)

Danke und Grüße vom 1er


 
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zuletzt bearbeitet 30.03.2022 | Top

RE: Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#2 von Pirat-Kapitan , 30.03.2022 12:01

Moin 1er,
was bitte ist ein "regulärer DCC Decoder" ?
Das DCC Protokoll ist genormt und läßt in diversen CVs dem Decoderhersteller mehr oder weniger Spielraum, den Umfang der im Decoder integrierten Soft- und Hardware (Lastregelung ja/ nein, Soundbaustein integriert, Anzahl der Funktionsausgänge) noch gar nicht betrachtend.

Eine "tabellarische" Übersicht der LGB-MZS-Decoder von 1997 bis heute habe ich selbst noch nicht gesehen, will aber nicht ausschließen, dass eine solche irgendwo vorhanden ist. Ich würde dann aber eher in den einschlägigen Gartenbahnforen als in diesem Forum suchen.
Wenn Du ein Bild des verbauten Decoders hier einstellst, kann ich Dir vermutlich zumindest in Teilbereichen weiterhelfen, ohne Bild muss ich raten, da die LGB Bestellnummer eines Fahrzeuges NICHT mit der verbauten Decoderversion verknüpft ist.

1. ältere LGB-Decoder können nur 14/27 Fahrstufen, neuere können auch 28/128 Fahrstufen. Hier hilft nur ein Test über die jeweils passenden CV 29 Einstellung.
2. Vermutlich hat der Decoder
- Ausgang für Stirnlampen vorne
- Ausgang für Stirnlampe hinten
- Ausgang für F1
- Ausgang für F2.
Die rechte hintere Lampe dürfte auf F0 (Licht) richtungsunabhängig gelegt sein. Das gleich für die Innenbeleuchtung, wenn diese nicht über F1 zu schalten ist.
F2 ist standardmäßig für den Rauchgenerator vorgesehen, bei Deinem Elektrotriebwagen also nicht belegt.

Stichworte für eine Suche nach dem Decoder wären m.E. auch LGB / MZS onboard Decoder.

Der Umrüstsatz bezog sich nur auf die erste Produktionscharge, danach wurde der Triebwagen bereits modifiziert ausgeliefert.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#3 von 1er , 29.04.2022 00:55

Hallo Johannes,

danke.

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
was bitte ist ein "regulärer DCC Decoder" ?

Mir hat mal jemand was von "parallel" und "seriell" erzählt. Hab`s net kapiert :-)


Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
eher in den einschlägigen Gartenbahnforen

Wo sind die denn? Was ich bisher sah, war eher schwach unterwegs.


Hier mal das Bild


Der Decoder kann nur 14 Fahrstufen (27 kann die Zentrale nicht).

Auf F0 liegen die schweizer Stirnlampen, und demnach auf "Aux 0" die rechts unten immer leuchtende.
F1 ist die Innenbeleuchtung.
Weiteres ist mir nicht bekannt.

Wofür sind die beiden freien kleinen Buchsen und wäre da was über F2 nutzbar?
Die große Schwarze dürfte nochmal Motor/Gleis sein?
Wozu die Rote?
Gibt es eine Skizze zu allen Buchsen?
Oder sogar eine Bezeichnung der Pins?

Danke und Grüße vom 1er


 
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RE: Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#4 von volkerS , 29.04.2022 12:18

Hallo 1er,
die MZS-Decoder der ersten Generation (LGB-Lenz, lt Katalog 1996/97) hatten für die F-Funktionen ein abweichendes Prinzip der Informationsübertragung. Vereinfacht wurde für F1 eine Information gesendet, für F2 zweimal die Information und so weiter. Im regulären DCC-Protokoll wird für eine Tastenfunktion zuerst ein Ein- und dann ein Aus-Befehl gesendet. Verwendet man eine DCC-Zentrale neuerer Generation kann dies bei kurzem Tastendruck bei den Decodern der ersten Generation zur Auslösung der F2-Funktion führen.
Eine Liste der LGB-Decoder kenne ich auch nicht. Mir ist nur bekannt, dass LGB zum einen in bereits bei Auslieferung digitaltauglichen Lok ein Platine verwendet die die typischen LGB-Stiftleisten/-stecker (Fabrikat Stoko) besitzt. Weiterhin gab es für die Nachrüstung von Loks die vorbereitet sind (erkennbar an einem D auf der Unterseite des Motorblocks) einen MZS-Dekoder Typ 1 55020 (auch analogfähig). Weiterhin gab es einen 55021-Decoder, einen MZS-Motorstrombooster 55030 (für Loks mit 2 Motoren) und eine MZS-Zusatzfunktionsplatine 55040. Im 2000er Katalog findet sich weiterhin ein MZS-Schnittstellenanschlußkabel 55026 für Loks die mit einem schwarzen Aufkleber mit 6 weißen Punkten auf der Unterseite des Getriebes gekennzeichnet waren. Im Katalog gibt es auch einen Hinweis, dass es Loks mit einem Aufkleber "Direkt" gibt. Diese Loks sollen mit einer "Direkt" Decoder-Schnittstelle ausgerüstet sein, die ein direktes Einstecken des 55020-Decoders erlaubt.
Volker


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zuletzt bearbeitet 29.04.2022 | Top

RE: Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#5 von Stahlblauberlin , 29.04.2022 13:48

Dem Bild nach hast du den LGB Onboard Decoder.
In der Anleitung/CV-Beschreibung ist auch die komplette Anschlußbelegung vorhanden.
Der Anschluß für das Soundmodul ist LGB-Eigengewächs und nur für die orginalen LGB-Soundmodule geeignet. Der Decoder lässt sich auch mit "richtigem" DCC vollständig steuern
Zu Parallel/Seriell bei LGB-Decodern: Das ursprüngliche LGB-MZS von Lenz ist nur DCC-ähnlich. Aber Fahren nur mit 14 Stufen und nur eine "echte" Schaltfunktion. Um mehr als eine Funktion auszulösen wurde dabei innerhalb eines festen Zeitfensters diese eine Funktion mehrfach eingeschaltet, für F0 (Licht) einmal, für F1 zweimal usw, zum Ausschalten wurde der Ausschaltbefehl entsprechend oft gesendet.
DCC sieht die "parallele" übertragung vor was konkret bedeutet es gibt einen dedizierten Befehl zum schalten der entsprechenden Funktion, also einen Befehl F0 an, F1 an, F0 aus, F1 aus usw.
"Befehl" ist dabei als entsprechendes Bitmuster (Nr. der Funktion plus Bit für Status an/aus) im entsprechenden Datenpaket zu verstehen.


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RE: Unterschiede des LGB MZS-Decoders zu DCC-NMRA ?

#6 von Pirat-Kapitan , 29.04.2022 17:32

Zitat von 1er im Beitrag #3
H
Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #2
eher in den einschlägigen Gartenbahnforen

Wo sind die denn? Was ich bisher sah, war eher schwach unterwegs.



Moin,
derzeit aktiv:
- Spassbahnforum
- Peter Tings Gartenbahnforum

eigentlich tot, aber sehr umfangreiche Historie (ab ca. 2003)
- Gartenbahnforum als Nebenforum des Feuerwehrforums von Jürgen Meier

Zur LGB Decoder-Historie:
die ersten 55020 wurden von Lenz hergestellt und hatten die Kennung LGB-Lenz V1.1 bis V1.3, danach die gleiche Bauform (pinkompatibel), aber andere Bauteil und hergestellt von Massoth, Kennung "ME ..."

Zum onBoard-Decoder sei noch der Hinweis gestattet, dass es diesen in einer kleinen Version (für 1 Motor) und in der "normalen" Ausführung für 2 Motoren gab.

Das Bild im Beitrag kann ich leider nicht zum ansehen öffnen.

Schöne Grüße
Johannes


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