Servus Zinc,
einen KLEINBAHN-Oldie zu digitalisieren, ist insbesondere bei den Maschinen mit zwei Motoren eine kleine Herausforderung. Im Beitrag zuvor sind ja schon ein paar Lösungsansätze (Veränderung der motorspezifischen CVs durch try&error) angesprochen.
Die Verbesserung der Stromaufnahme ist sicher ein sehr guter Tipp - User @Knolli hat >hier< einen guten Lösungsansatz.
Ich selbst habe es so gemacht:
Als neuen Träger für beidseitige Schleifer (bessere Stromaufnahme auch auf der Masseseite, denn die Achsölung verhindert Stromflusss) ein Streifen kupferbeschichtete Pertinaxplatte, mittig elektrisch getrennt.
Das Bild zeigt (nicht so gut), dass es KEINEN elektrischen Kontakt zwischen der neuen Trägerplatte und der Schraube für die Kohlenhalterung gibt. Davor ein Stück Streifen des Trägers.
Der Pertinax-Trägerstreifen ist mit einem Zweikomponentenkleber am Chassis befestigt (Uhu endfest) - eine punktuelle Erwärmung des Chassis an der Klebefläche erhöht die Festigkeit und verringert die offene Zeit des Klebers.
Auf dem nächsten Bild unten sieht man die Trennung besser:
Ich habe mir bedrahtete NEM-Buchsen besorgt (gibt es in 5er Packs von Uhlenbrock für 7,99 beim Conrad), die ursprüngliche Idee, Arnold Hübsch' NEM-Platinen zu nehmen scheitert daran, dass die Buchsen auf der verkehrten Seite ("glatte" Seite, also die ohne Kontaktbahnen) sind. Da sind dann die Kontakte unten und auf dem Wagenboden aufliegend. Sonst wäre die Platine praktisch, denn mit einem gebohrten Loch statt dem Logo wäre die Platine mit der Gehäusebefestigungsschraube gut zu fixieren. Egal.
Vorteil dieser Vorgangsweise mit der eingelöteten Buchsenleiste: Es kann zwischen analog und digital gewechselt werden - Überbrückungsstecker habe ich ja von anderen Digitalisierungen mit eingebauter Schnittstelle genügend.
Wichtig ist jetzt noch, dass die an und für sich rechte Seite in Fahrtrichtung für Decoder-Rot vorbehalten wäre - nur das geht nicht, weil die rechte Seite bei meinem KB-Fahrzeugen auch die Masse bedeutet und daher nach den NEM-Normen für DCC mit dem schwarzen Draht des Decoders zu versehen ist. Daher bei KB in Fahrtrichtung rechts am Schleifer schwarz und am Kohlehalter grau, die linke Seite entsprechend rot am Schleifer und Orange am Motorkontakt. KB war ja schon immer "falsch" gepolt.
Sicherheitshalber einmal Durchgangsmessungen durchführen!
Test am Programmiergleis bevor es auf digitale Fahrt geht kann auch die Kassa schonen!
Arnold Hübsch berichtet im Forum kleinbahnsammler.at:
Kleinbahn Modelle kann man extrem leicht umbauen da ist für die jeweilige Produktionszeit im Vergleich zu anderen Herstellern viel Platz drin. Die schwarten Motore kann man leicht auffrischen indem man die Magneten mit einem starken Neodymmagneten remagnetisiert. Das verbessert das Fahrverhalten sowohl für Analogbetrieb als auch Digitalbetrieb. Gute Decoder brauchen die schwarzen KB Motore dann fährt das gut. Ich empfehle auch die ZIMO Decoder. Gegebenfalls auch D&H die können auch recht gut mit den Motoren umgehen. Bei den schwarten Decodern die Motor-PWM auf etwa 100Hz absenken (ZIMO CV9=200), die alten Dinger vertragen keine hohen PWMs. Bei den neueren Mabuchi Motoren kann man auch hohe PWM.
Kleinbahn wirft man manchmal einiges an technischer Rückständigkeit vor, in Sachen Funkentstörung waren sie immer sauber unterwegs. Der Entstör-Kondensator quer zum Motor hat meinen Messungen nach eine gewisse Streuung 10nF bis 33nF habe ich gefunden. Größere Werte waren da nie dabei. Das haben andere Hersteller gemacht, 100nF und höher, was zu deutlichen Funkstörungen im Analogbetrieb führt. Für den Betrieb mit Decoder sollte man das auf 10-33nF ändern, wobei KB da nie negativ auffällig war.
Die Modelle kann man bei Digitalisieren auch Licht mäßig nachrüsten das geht aufgrund des großen Platzangebots bei vielen Modellen recht leicht. In der MBW habe ich Umbauartikel veröffentlicht:
PDF Dokument (decoder.guru) und PDF Dokument (decoder.guru)
Auf http://atw.huebsch.at habe ich auch noch einige Umbauberichte da kann man auch etwas nachlesen, im Grunde immer das gleiche Prinzip.
Decoder Empfehlung MX600 der ist sehr günstig braucht aber etwas Platz, dafür ist er aber sehr dünn und passt oberhalb des Gewichts. Der Decoder ist eher neueren Datums, daher ist der auf meinen Umbauberichten kaum zu sehen, die Berichte sind teilweise schon 20 Jahre alt. Wenn's wenig Platz gibt dann einen MX617. Man kann bei allen Decodern bei Modellen mit 2 Motoren beide Motore nur einem Decoder verkabeln. Heutige Decoder können >1A Motorstrom da gibt's keinerlei Leistungsprobleme mit nur einem Decoder.
Die schwarzen alten Motore brauchen ~300mA, frisch remagnetisiert (zum Remagnetisieren braucht man einen starken Magneten an den Motor dranhalten, wird angezogen und bissl hin und herbewegen an der Außenseite. Das muß man am oberen und unteren Magneten machen) laufen Modelle schon mit 150mA. Wenn der Magnet am schwarzen Motor schwach ist hat man aber bis zu 1A Strom. Daher der Rat gute Decoder zu benutzen die eine Überstromerkennung und einen Temperatursensor drauf haben um sich zu schützen falls der Motor Ärger macht.
KB Modelle fahren meist viel zu schnell. Da kann man falls man remotorisiert auf die feinere Schnecke umrüsten. Dazu Motor mit feiner Schnecke und erstes Zahnrad tauschen. Damit fährt das Modell langsamer und hat auch mehr Zugkraft, wobei das bei KB ohnehin nie ein Problem ist.
-AH-
Zum Thema Entstörkomponenten, die es laut diversen Empfehlungen bei Digiztaliserung zu entfernen gilt, meint Arnold Hübsch an gleicher Quelle:
"Die Entstörkomponenten haben den Sinn Funkstörungen in Deinem Haushalt und dem Deiner Nachbarn zu dämpfen bzw dadurch zu verhindern. Weiters schützen sie den Decoder vor hohen Spannungsspitzen. Es gibt leider noch immer zu große Kondensatoren quer zum Motor. Alles >100nF ist völliger Unsinn. Soweit ich weiß war bei KB und KMB niemand so dumm sowas einzubauen, zumal das auch zu Störungen führt. AFAUK hat man 33nF benutzt. bereits 10nF sind völlig ausreichend. Es sollen die Spannungsspitzen von einigen 100 bis 1000V vom Umschalten der Kollektorwicklungen gelöscht werden.
Das Entfernen der Filter dient im Wesentlichen dazu mehr Decoder verkaufen zu können, es gibt keine anderen Gründe. Die Empfehlung die zu entfernen geistert im Netz herum war nie richtig wird nicht richtig und hatte immer den Sinn den Decoderumsatz zu steigern und Funkstörungen zu verursachen. Ausnahme Modelle mit großen C, bei diesen den C auf 10nF tauschen ist aber sehr selten. Mit dem Entfernen der Entstör Bauteile begibt man sich auch in den rechtlichen Graubereich, bis ins Strafrecht. Da sind dann viele überrascht wenn die Behörde vor der Türe steht und wegen der Funkstörungen nachforscht. Strafe ist selten aber die Messaufwendungen muß der Störer oft bezahlen und die Herren lassen sich das fürstlich bezahlen.
-AH-"
Könnte ein Grund für Deine Decodererwärmung sein.