Hallo!

Habe hier im Forum jetzt schon viele tolle Beispiele für Inneneinrichtung von Gebäuden gesehen.
Stellwerke, Werkstätten mit offenem Tor, Büchereien, Obst- und Gemüseladen usw.
Da ich meine Gebäude alle mit Hilfe eines 3D-Druckers selbst erstellen möchte, ist dieses Thema für mich natürlich hochinteressant.

Ich frage mich allerdings wie weit, bzw, wann, sich dieser Aufwand lohnt. Bei einem kleine Diorama oder Schaustück, bei dem man auch mal das Dach abnehmen kann ist das sicher OK.
Auch bei größeren Maßstäben mag das wohl eher sinnvoll sein.

Aber wie ist dies bei Gebäuden in H0, die in der Anlage eingebaut sind und nur mit gewissem Abstand betrachtet werden können?

Werkstatt mit offenen Toren: OK da sieht man was.
Gebäude mit Fenstern: Ich denke die Fenster spiegeln so (Wie in der Realität), dass man kaum was vom Inneren sieht. Nachts mit Beleuchtung ist das natürlich wieder komplett anders zu betrachten.
Verkaufsläden mit, vergleichsweise, großen Fenstern sind sicher eher ein lohnendes Objekt als z.B. die Einrichtung einer Bauernstube hinter einem Fenster, welches nicht mal einen Quadratzentimeter groß ist.
In der Realität haben ja Fenster im Privatbereich auch meist Gardinen/Vorhänge!

Wie ist Eure Meinung, bzw. habt ihr Beispiele, wo Inneneinrichtung sinnvoll ist und wo nicht? (Mal abgesehen vom Spaß so etwas zu gestalten!)

Jan

Hallo Jan,

vieles hast du dir schon selbst beantwortet.

-wenn man Einblick in die Gebäude hat, bei z.B. größeren Fensterflächen, oder wenn die Gebäude sich in Nähe der Anlagenkante befinden, also in unmittelbarem Blickfeld des Betrachters.

Es kann ebenfalls sinnvoll sein, wenn du ein geöffnetes Fenster arstellst, da dann de Reflektionen entfallen und man in jedem Fall in das Gebäude hineinschauen kann.
Man sollte dabei bedenken, dass selbst die meisten Gebäude, die als maßstäblich verkauft werden, so maßstäblch nun auch wieder nicht sind. Das wird dann beim Innenausbau deutlich. Ich habe für mich die Feststellung gemacht, dass man da mitunter gehörig tricksen muss. Das beduetet, sich schon vor dem Zusammenbau zu überlegen, wo genau das Gebäude auf der Anlage platziert werden soll, was sind die "Sichtseiten", also welche Seiten sind dem Betrachter zugewandt und wo könnte dieser in das Gebäude Einblick nehmen. Dann auch die Frage, welche Räume will ich darstellen, welche nicht (Kompromisse hinsichtlich der Maßstäblichkeit, denn die Einrichtungsgegenstände wie auch die Figuren sind maßstäblich). Und dann die Frage welche Einrichtungsgegenstände sind zwingend und welche sind zu vernachlässigen. Dies vor dem Hintergund damit sich dem Betrachter erschließt um was für einen Raum es sich handelt, oder bei Gewerbe- und Verwaltungsbauten, welchem Zweck sie dienen. Das Beschränken passiert dann während des Einrichtens. Da siehst du schon was passt und wo würde es viel zu eng, wenn du Dieses oder Jenes noch einbauen würdest. Ein Beispiel: das Gebäudes, an dem ich gerade beschäftigt bin, und hier sei der Verweis auf die letzten 3, 4 Seiten meines Anlagenbaufadens zwecks Bildvergleichs erlaubt, ist zu einem Teil Kneipe. An der Theke habe ich auf die Barhocker verzichtet. Die Figuren habe ich dabei so aufgestellt, dass dies nicht negativ auffällt. Dafür aber diese Pappbierdeckel selbst gebastelt und Flaschen und Gläser auch die Tische gestellt. Das Auge hält sich statt dessen an etwas anderem fest. Wenn der Betrachter die Gläser und Flaschen sieht, die ja geradezu winzig sind, dann registriert er das im Sinne positiver Ablenkung und nimmt überhaupt nicht wahr, dass da die Hocker fehlen. Doch der Gesamteindruck "Kneipe" ist stimmig. Und der zählt am Ende.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Ausführungen etwas anfangen.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

Hallo Jan,

Du hast selbst sehr viele Für und Wider aufgeführt... Könnte ich sicher weiterführen.

Meine Meinung:
Einzelne Fenster (Räume) separat beleuchten, auch auf der Gebäuderückseite und nicht direkt sichtbar. Einige der Räume ohne Gardine / mit offenem Fenster und dafür eingerichtet. Je nach Sichtbarkeit / Fenstergröße / Lust+Laune+Geduld ... die Einrichtung einfach gehalten oder mehr Detailliert.


Ankedote:
Ein Modellbahner hat sich mal begeistert über den sehr detaillierten Wagenboden seines Modells geäußert. Mein nüchterner Kommentar war, den siehst Du doch sowieso nicht...
Seine Antwort: Ja richtig, aber ich weiß um die Detaillierung und alleine das begeistert mich!

Ein tolles Gebäude mit Inneneinrichtung habe ich mal auf den 18. Stettener Modellbahntagen 2018 gesehen: http://www.mec-stetten-donau.de/Ausstellung18.htm

Erbauer ist Heiko Jeutter aus Schwendi: https://www.schwabenrunde.de/vereine/mod...n-heiko-jeutter
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Danke für Eure Einschätzungen und Tipps. Werde dann im Einzelfall, je nach Standort entscheiden.

Danke auch für die Bilder. Toll gemacht! In einem Diorama sicher eine Lösung um das Innere zu zeigen.
Ist auch vermutlich nicht H0 sondern etwas größer.
Aber Wände und Dächer einreißen, damit man das Innere sieht ist auf der Modellbahn schwer zu verkaufen

Vielleicht als unbewohntes Abrisshaus???

Danke
Jan

Das Gebäude habe ich bei einer der letzten Ausstellungen des Modelleisenbahnclubs Mühlacker in der Maulbronner Zehntscheune gesehen und mich nicht daran satt sehen können....

Aber zum Thema: Ich habe mein Bahnhofsgebäude so gebaut, dass ich es komplett einrichten kann - wie woanders hier bereits geschrieben ist es seit Jahren noch im unfertigen Zustand. Hintergrund war einfach die Lust, mal ein Haus komplett mit den Innereien zu baun. Mein dazu passendes Stellwerk hat nur den eigentlichen Stellwerksraum eingerichtet, auf die Aufstellung der Spannwerke im Erdgeschoss habe ich verzichtet. Mein Schrankenwärterhaus ist komplett eingerichtet - obwohl kaum sichtbar. Mein Güterschuppe (Kibri) inzwischen ebenfalls - aber der steht voll im Sichtfeld, besonders der Büroanbau mit den recht großen Fenstern.
Mein Baywa-Lagerhaus hat nur einen Boden - aber kein Büroteil erhalten, der Silo-Turm nur verbesserte Lichtabdeckungen und ebenfalls unten einen Boden. Und bei meiner Kohlenhandlung (KIBRI) ist der Rohbau der Inneneinrichtung seit 5 Jahren fertig.....
Pragmatisch würde ich nur die sichtbaren Fenster / Bereiche von Gebäuden, die auch nachts beleuchtet sind, mit Inneneinrichtung versehen - einfach aus Zeitgründen (siehe meinen Bahnhof den unvollendeten - aber das merkt keiner, denn die sichtbaren Räume haben eine Inneneinrichtung). Wenn es geht würde (schon wieder Konjunktiv...) ich aber die Gebäude so baun, dass ich einigermaßen problemlos die Inneneinrichtung peu a peu komplettieren kann. Man weiß ja nie.....

Hallo Jan,

ich glaube auch dass du dir die meisten Fragen schon selbst beantwortest hast.

Hier noch meine Erfahrungen

• Inneneinrichtung in Häusern macht für mich nur noch Sinn, wenn die Zimmer beleuchtet werden. Sonst sieht man nix.
• Manchmal macht es nur Sinn eine kleine Fensterbox mit 1 Person oder so zu bauen. Gleicher Grund, mehr sieht man nicht durch ein Fenster.
• Hier meine Versuche. Ich kann bestätigen: Ich freue mich, dass ich es gebaut habe. Ich weiß es ist da ...
• Ansonsten sollte man diese Art der Detailisierung auf "später" verschieben.
• Für offene Gebäude, oder große Schaufenster macht eine Einrichtung Sinn.