Guten Abend Swissybaer,
hier liegt ein Verwechseln mit dem Stromsystem der Schienen mit der Motorbauart vor.
Das Schienensystem wird oft (aber genau so falsch!) mit AC (Wechselstrom) für Mittelleiter und DC (Gleichstrom (2-Leiter) bezeichnet, weil ursprünglich nur diese Kombination vorgesehen war.
Spätestens mit der Einführung der Digitaltechnik ist diese Zuordnung Unsinn.
Halten wir erst mal fest: Schienensystem entweder 2-Leiter oder Mittelleiter (obsolete und exotische Systeme mal weggelassen).
Nun zum Motor: mit Ausnahme der Sinusmotore (Märklin) sind alle Modellbahnmotore sog. Stromwendermotore (Kommutationsmotore), die aus Läufer (der drehende Teil), Ständer (der Felderzeuger) und dem Motorschild mit Bürsten bestehen.
Ist der Ständer nun ein Permanentmagnet, so liegt ein konstantes Magnetfeld vor und der Läufer kann nur mit Gleichstrom oder Gleichstromkomponenten enthaltenden Mischdtromsystemen betrieben werden. Dieser als "fremderregter Motor" bezeichnete Typ (fremderregt, weil das Magnetfeld unabhängig vom Strom durch den Läufer ist) wird daher auch als DC-Motor (=Gleichstrommotor) bezeichnet. Habe ich nun Wechselstrom auf den Schienen, brauche ich eine Elektronik (z.B. einen Dekoder), damit der Motor funktioniert.
Besteht der Ständer aus einer Spule (wie im Fall des RAm TEE von Märklin als 3071), so gibt es verschiedene Arten wie man Ständer und Läufer miteinander verschaltet. Bei Märklin waren Ständer und Läufer hintereinander geschalten, also in Reihe. Deshalb sagt man auch Reihenschlussmotor. Da nun Ständer und Läufer auf die zeitlich selbe Weise ihr Magnetfeld verändern, kann dieser Motor mit (fast) allen Stromarten betrieben werden:
AC (Wechselstrom), DC (Gleichstrom), PWM (Impulsbreitenmodulation) usw.
Nun hat man zu Verbesserung der Fahreigenschaften nach Lösungen gesucht und seitens der Produzenten Dekoder entwickelt. Bei Märklin waren dies die 6080-Dekoder. Diese ersetzten das Umschaltrelais, der Motor blieb.
Dann kam der Wunsch nach noch mehr Komfort auf. Dabei gab es das Problem, dass dies mit den bisherigen Reihenschlussmotoren (Stand 1992 ) nicht wirtschaftlich machbar war. Mit dem o.g. Gleichstrommotor hingegen schon. Folglich umbauen des Motors in einen DC-Motor, passender Dekoder dazu fertig (jeweilige Einbauanleitung beachten!).
Da mir die Fahrdynamik im Analogbetrieb bei derartigen Modellen gar nicht gefällt, habe ich den LRA entwickelt, der zwischen Dekoder und Reihenschlussmotor geschalten wird. Damit kann der Reihenschlussmotor vom Dekoder wie ein DC-Motor angesteuert werden. Moderne Dekoder sind sehr flexibel programmierbar.
Folglich: Original Reihenschlussmotor +LRA +(fast) beliebiger Dekoder für DC-Motore.
Der LD-W xx von Tams ist *nicht* für diesen Zweck geeignet und hat keine Regelung!
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn