Hallo Mario,
Zitat von Reinach47 im Beitrag Welche Zentrale?
Meine 3-Leiter H0-Anlage (ca. 200 m Gleis) soll auf Digital umgestellt werden! Ein Problem ist auch, dass ich schon eine Märklin-Lok mit mfx-Decoder bekommen habe. (1) Auf welche Funktionen muss ich verzichten, wenn ich eine DCC Zentrale nutze, welche neben DCC nur MM aber kein mfx kann?
An dem Punkt habe ich auch mal gestanden. Und auch an dem Punkt "mfx ist eigentlich doof, DCC ist super".
Heute meine ich: DCC braucht sich vor mfx sicher nicht zu verstecken - aber umgekehrt auch nicht. Das ganze Hickhack (wobei vor allem DCC-Gurus auf mfx herumhacken; umgekehrt findet da eher die große Gelassenheit statt) ist eigentlich vollkommen hohl. Vielleicht erinnerst du dich, wie manche DOS-Jünger vor 30 Jahren über Windows gelästert haben?
Worauf du verzichten mußt, wenn du kein mfx hast: sobald dir eine Lok in den Schuppen kommt, die kein DCC kann, und das sind alle Märklin-Loks von vor 2014, mußt du sie mit MM fahren. Das bedeutet, kleiner Adressenpool (80 Adressen, bei manchen Decodern 255), bestenfalls vier schaltbare Funktionen und was darüber hinausgeht, braucht eine zweite Adresse aus dem eh schon kleinen Pool. Die Geschwindigkeit der Lok kann nur in 14 Stufen eingestellt werden statt in 128.
Ich habe, wie du sehen kannst, eine tams RedBox. Vor ein paar Wochen gab es noch welche bei tams, sie sind momentan im Abverkauf - kosten aber nur die Hälfte wie eine mc². Mußt mal gucken, falls und ob dich das interessiert.
Jedenfalls, mit DCC und MM2 und m3 am Gleis funktioniert das alles bei mir hervorragend. Übrigens mit Rocrail. So kann ich jede Lok mit dem passenden Protokoll ansprechen. Die hohen F-Nummern sind zwar, glaube ich, in m3 noch nicht verwirklicht, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß [user]ktams[/user] das nicht aus dem Blick verliert.
Vielleicht kommt ja sogar mal "richtiges" mfx?
Denn das fehlt mir schon ein wenig, die bequeme Einstellung der Decoder unter mfx. Zwar geht es mit DCC bei den entsprechenden Decodern, aber es ist doch arg nervig, mit all den CV in der richtigen Reihenfolge herumfutscheln zu müssen, wenn man das unter mfx bequem auf der grafischen Oberfläche erledigen kann. Wenn ich irgendwann mal eine Bonusausschüttung kriege, dann kommt wohl doch eine CS3 ins Haus. Oder auch eine gebrauchte CS2, die dann aber nicht zum Fahren gebraucht wird.
Das Feld, wo du dich eindeutig auf ein Protokoll festlegen solltest, ist die Ansteuerung von Weichen (und Signalen, aber die sind ja nur Schau). Und da ist DCC gegenüber MM eindeutig im Vorteil; mfx hat hier kein eigenes Befehlssystem, sondern dient nur zur automatischen Anmeldung von Decodern an der Zentrale, kann also vernachlässigt werden. Tams bietet in der Zentrale eine Weiche an, die Schaltbefehle über den eingebauten Booster ausgibt und Fahrbefehle über den Boosterausgang, an den Fahrbooster angeschlossen werden können. Rocrail ist aber auch in der Lage, mehrere Zentralen zu verwalten und die Fahrbefehle an die eine Zentrale zu schicken, die Schaltbefehle an die andere. Bei der Anlagengröße, die du ansprichst, würde ich empfehlen, entweder nach System Tams oder mit zwei Zentralen zu arbeiten: Weichenschaltbefehle werden dann nicht von Fahrbefehlen für die Züge ausgebremst.
Ein Wort zur Ausgangsleistung der Zentrale: mit 8A kannst du schon was abfackeln. Du kannst zwar hinter dem Ausgang der Zentrale mehrere Stromkreise machen, die jeweils mit 2A oder 2,5A abgesichert sind, aber wenn irgendwo gerade eine Trennung überbrückt wird, hast du dann auch 5A auf dem Kurzschluß - das MWL hat mal Bilder gezeigt, wie so eine Lok nach so einem Kurzschluß aussah. Dalìs geschmolzene Uhren lassen grüßen. Ich bin lieber vorsichtig. Eine moderne Lok braucht auch mit Sound nicht mehr als 0,5A, eher 0,35A meiner Erfahrung nach (und die meinen haben noch den großen Motor mit Stirnradgetriebe). Bei einer Ausgangsspannung von 24V hast du zwar sicher keine Probleme mit verschmutzten Gleisen (als ich von 20V auf 16V abgesenkt habe, fingen die Probleme an...), aber dafür mit den Decodern, die unter so hohen Spannungen arg leiden und schnell verschleißen.