Hallo zusammen,
meiner Märklin Neuerwerbung V 160 010 (3675) wollte ich mehr Fahrkultur beibringen, der klassische Feldspulenmotor mit C80 Decoder genügt meinen Ansprüchen nicht.
Hier meine Lok:
Einen passenden HLA fand ich im Fundus, der Decoder musste noch erworben werden. In der jüngeren Vergangenheit habe ich auf den ESU LOPI 4 gesetzt und auf den preiswerten Lokdecoder der Firma Appel.
Lopi 4 bekommt man kaum noch – ein Auslaufmodell - der neue Lopi 5 soll noch seine Kinderkrankheiten haben, die alten, preiswerten Appel Decoder – baugleich mit Viessmann –sind ebenfalls nicht mehr verfügbar. Für deren aktuelle Neukonstruktion gibt es noch keine Anleitung, erste Erfahrungen von Mitgliedern hier im Forum haben meine Skepsis erhöht.
Nachdem u.a. „Heinzi“ hier im Forum von seinen positiven Erfahrungen mit Zimo Decodern in Verbindung mit dem HLA berichtete, habe ich ihm eine PN geschrieben, welchen Zimo er mir den empfehlen würde
So ist es nun der Zimo MX 634 geworden – danke für den Tipp Heinz! – und heute habe ich den Decoder nach Motorumbau in die V 160 eingebaut, den Kondensator noch nicht, um Spannungsempfindlichkeit zu testen.
Eckdaten des MX 634 (1,2 A Motor/-Gesamtstrom (2,5 A Spitze), 6 Funktionsausgänge, 2 Servo-Steuerleitungen, Energiespeicher-Anschluss für Kondensator).
Erste Erfahrungen:
Schon die Werkseinstellungen des Decoders liefern „brauchbare“ Fahreigenschaften, die Lok zitterte aber in FS 1 und die Vmin war mir auch zu hoch.
Dies können meine beiden Vorgänger „out oft he box“ definitiv besser, zudem ist der Zimo preislich ganz oben angesiedelt.
Aber er soll ja ein wahres CV-Wunder sein und dies hat sich tatsächlich bestätigt!
Das Programmieren sei angeblich sehr kompliziert, mit eigener Logik usw..
Ich muss sagen, dass die Zimo-Logik mir entgegen kam (ja der LOPI ist weniger komplex) und ich benutze nur eine schliche MS2 für die CV-Programmierung.
Eine erhöhte Spannungsempfindlichkeit konnte ich nicht feststellen – keinerlei Aussetzer auch ohne Kondensator, wobei die klassische Märklin V 160 keine wirklich gute Stromabnahme hat (Masse über Räder, Drehgestell auf Lokrahmen). Auch hier alles „out oft the old box“.
Die CVs für den HLA in der V 160 (nur die Änderungen):
CV3 – Beschleunigungszeit – 20
CV 4 – Verzögerungszeit – 10
CV 9- Motorregelung – Abtastrate – 87
CV – RailCom Konfiguration – 0 = Railcom aus
CV 29 – DCC Grundeinstellungen – 6 = 28/128 FS, autom. Analogbetrieb
CV 56 – Motorregelung – 77
CV 57 – Motorregelung Referenz – 55 = Reduktion Motorspannung = Vmax
CV 147 – Experimental CV – 30
CV 148 –Experimental CV – 30
Das Ergebnis ist wirklich sehr gut! Die internen Fahrstufen sind wirksam – auch im Motorolalbetrieb mit 14 FS – so gut macht dies keiner der Vorgänger. Das Zittern in FS 1 ist quasi weg, der Rangiergang F3 (verminderte Vmax) wirkt in allen Fahrstufen, also auch bei FS 1 usw…
Hier die umgerechneten Ergebnisse:
Vmax vorwärts : 123 km/h
Vmax rückwärts: 130 km/h
Vmax red. F3: 75 km/h
Vmin: 1,4 km/h
Vmin(F3): 1,1 km/h
Was begeistert?
Die Funktionen lassen sich auch ohne Programmer schön mappen. Neben dem Ausschalten der Anfahr-Bremsfunktion ist der Rangiergang in Kombination ein echtes Rangiergedicht!
ABV-Einstellung erfolgt in realen Sekunden und nicht in abstrakten Werten. Das dynamische Fahren im Motoraloforamt erinnert an den legendären 6090x, nur schön leise und mit allen Einstellungsmöglichkeiten!
Was ginge noch einen Tacken Richtung höchstes Niveau besser?
Das Anfahren in FS1 erfolgt im Gegensatz zum Bremsen mir einem kleinen Ruck. Übergangslos wäre dies perfekt. Der ESU regelt minimal geschmeidiger, auch wenn ich beim Zimo an diversen CVs spiele. Vielleicht hat da jemand einen Tipp. :
Fazit:
Der Zimo in Kombination mit dem HLA ist definitiv zu empfehlen! Für einen reinen Fahrdecoder ist er aber schon recht teuer. Wenn jemand eine günstige Bezugsquelle kennt?
Dass Zimo seine Decoder nicht alle Nase lang neu entwickelt, gefällt persönlich mir!
Warum das Gute ändern, wenn das Neue nicht wirklich besser ist?
Liebe Grüße
Volker