RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#1 von Atlanta , 07.06.2020 10:19

Moin Kollegen,

Ich denke mal, eine Sammlung von "Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen" dürfte auch in einem Forum nicht fehlen.

Vorwort:

Offiziel gibt es soetwas nicht, daß nicht Eisenbahner Zutritt zu Diensträumen bekommen oder Eisenbahner bei ihrer Arbeit besuchen und aus diesem Grund werden hier genannte Personen anonymisiert und der Name nicht genannt, so daß den betreffenden Personen keinerlei negativen Konsequenzen entstehen.

Im Laufe der Zeit freundet man sich auch mit Eisenbahnern an, die von ihrer Arbeit berichten oder über "lustige" Ereignisse Auskunft geben, und das nur teilweise, eventuell miterlebte Ereignis, durch Information, weiter vervollständigen. Dadurch entstehen dann Anekdoten und Geschichten von allem Möglichem, was auf Schienen oder mit Schienenfahrzeugen fährt.


Der "vergessene" Güterwagen

Situationsbeschreibung:
Zweigleisige Bahnstrecke zwischen zwei Metropolen in Norddeutschland auf der Vogelfluglinie.

Damals Viergleisige Bahnstation mit Gleis 1 als Hausbahnsteig, Gleis 2 u. 3 an einem Inselbahnsteig.
Nach rechts ist Fahrtrichtung Hamburg, nach links ist Fahrtrichtung Lübeck.

Für diese Bahnstation wurde in Bad Oldesloe ein Güterwagen an den Steuerwagen eines Nahverkerszuges gehängt, der von einer dort gerade tätigen Rangiermannschaft zu einem Anschließer ins Industriegebiet verbracht werden sollte.
Die Rangiermannschaft bestehend aus Rangierlokführer und einem Rangierer räumten auf dem Sägewerkgelände ein paar Wagen, um Platz zu schaffen, für den später eintreffenden Güterwagen für die Fa. Raiffeisen hinter dem Sägewerk.

Wir, das waren ein paar Freunde und ich, wir saßen auf der Ladefläche einer abgestellten Gepäckkarre und unterhielten uns mit dem Bahnhofspersonal an der offenen Tür vom Stellwerksraum im Empfangsgebäude.

Der Fdl = Fahrdienstleier meinte nur, "gleich wirds lustig es kommt ein Güterwagen."

Der betreffende Nahverkerszug fur planmäßig auf Gleis 1 ein. Lok Richtung Hamburg und hinterm Steuerwagen ein Güterwagen.

Der Beamte von der GepA = Gepäck Ausgabe fuhr mit seiner Elektrokarre zum Packabteil des Steuerwagens und entlud ein paar Koffer und fuhr zurück in die GepA.

Der Zf = Zugführer kletterte aus dem Steuerwagen ging ein paar Schritte Richtung Stellwerksraum und sah fragend zum Fdl, welcher nur sagte: "Da mußt du wohl selber ran, die Kollegen sind im Anschließer."
Kopfschüttelnd ging der Zf zum Lf = Lokführer, es begann eine lautstarke Diskussion mit wilden Gesten.
Der Zf stieg in den ersten Wagen hinter der Lok ein, kam nach einigen Minuten wieder raus und ging wieder zur Lok und die Diskussion fand ihre Fortsetzung.

Der Fdl fragte über die Lautsprecheranlage: "Wartet ihr auf den Weihnachtsmann oder warum fahrt ihr noch nicht ab? Die Ausfahrt steht schon seit 5 Minuten!"
Der Zf pfeift und gibt das Abfahrzeichen und entert den ersten Wagen und bei der Ausfahrt klappen die Türen zu.

Der Zug fährt los, der Güterwagen auch.

Wir sind am diskutieren, wo wohl der Güterwagen abgehängt wird, als plötzlich der Rangierer fragend dasteht:
"Kam denn kein Güterwagen für Raiffeisen mit?"
Der Fdl entgegnete: "Doch, der fährt aber gerade Richtung Hamburg, wenn du dich beeilst bekommst du ihn vieleicht noch!"
Schallendes Gelächter aus dem Gepäckraum und der FKA = Fahrkartenausgabe und wir mußten auch lachen.

Das Telefon klingelte und der Fdl von der Nachbarstation fragte an, ob das seine Richtigkeit hätte, daß am ZS ein Güterwagen sei der ohne ZS fährt?
Der Fdl sagte: "Der wurde vergessen abzuhängen."

Etwas mehr als eine Stunde später kam in einem erneuten Umlauf eben dieser Zug aus Hamburg zurück aber mit gut 20 Minuten Verspätung und fuhr auf Gleis 3 ein.
Lok vorweg in Richtung Lübeck, dann der Güterwagen und dahinter die 6 Wagen vom Nahverkehrszug.

Der Grund der Verspätung war wohl offensichtlich, da mußte wohl ein Lf einen Lokumlauf machen, denn der nicht abgehängte Güterwagen versperrte die Sicht.

Rein theoretisch, wäre aber ein Umlauf nicht genug gewesen, sondern mindestens drei weitere.
1. Lokumlauf, Güterwagen abkuppeln und zu irgendeinem anderen Gleis fahren, wo das Nachbargleis auch frei ist.
2. Lokumlauf, Lok auf die andere Seite vom Güterwagen bekommen, dann Güterwagen zum Zug bewegen und hinten ankoppeln.
3. Lokumlauf, da der Güterwagen nicht Wendezugfähig ist muß die Lok nach vorne vor den Steuerwagen.

In Bahnhöfen mit viel Verkehr und zu wenig freien Gleisen wird das dann zum Problem, dann werden auch Notlösungen "in Kauf genommen" und auch mal "funf gerade sein lassen", Hauptsache der Regelbetrieb wird nicht zu lange, durch irgendwelche Umläufe, gestört. Rangierbewegungen in Vorwärtsfahrt sind auch nicht das Problem aber mit geschobenen Wagen ist ein zweiter Mann Pflicht und wenn dieser zweite Mann nicht da ist, fällt diese Aktion eben aus.

Im Hamburger Hbf einen Umlauf zu machen ist immer so ein zweifelhaftes "Vergnügen" nicht nur, daß mögliche Umlaufgleise belegt sind, manche Bahnsteige sind zu dem noch doppelt mit Zügen belegt, wer da also gezwungen ist einen Lokumlauf machen zu müssen ist mehrfach bestraft.
Das Gelächter von Kollegen und darauf warten bis Gleise frei sind, dann noch die Rüge vom Vorgesetzten, warum der Fahrplan nicht eingehalten wird.

Der Lf von eben diesem verspäteten Nahverkehrszug klettert aus seiner Lok und kuppelt den Güterwagen vom Steuerwagen ab und kommt zum Fdl und fragt ihn unfreundlich, patzig: "Wo willst du denn den Wagen hin haben?"

Der Fdl entgegnete kurz und bündig: "Moin heißt das erstmal, na gut, Weiche zu 4 ist gestört, dann stell' mal den Wagen auf 2 mach Umlauf über 1 und schieb' den Wagen auf 4, Ausführung, zack zack!"

Der Lf ging von dannen und der genervte Zf kam zum Stellwerksraum.

Der Umlauf begann, um aber nach dem Umlauf in Gleis 3 zu fahren, mußte bis fast vor das ESig = Einfahrsignal gefahren werden vor der Weiche zu Gleis 4 gab der Lf Hornsignal wegen falsch gestellter Weiche, keine Reaktion.
Erneutes längeres Hornsignal und wieder keinerlei Reaktion.
Der Lf brüllte aus dem Fenster seiner Lok: "Stell doch die Weiche Kollege!"
Der Fdl antwortete via Lautsprecher: "Hast du denn die Gleissperre aufgeschlossen, vorher wird das nix!"

Es dauerte nicht mal drei Minuten da stand ein wütender Lokführer beim Fdl: "Gib mir den Sch..ß Schlüssel!"
Der Schlüssel wird ausgehändigt und der Wagen auf Gleis 4 abgestellt dann das erneute Prozedere mit dem Schlüssel und ihn wieder im Stellwerk abgegeben die Lok wieder hinten angehängt und der Lf sitzt im Steuerwagen.
Der Zf gibt Abfahrsignal und nichts. Die Lok will nicht.

Der Zugausfall wird bekanntgegeben, der im Takt nachfolgende Zug nimmt die Fahrgäste mit auf und eine Reservelok wird angefordert.

Nach gut zwei Stunden bewegt sich endlich der verspätete Zug aus dem Bahnhof.
Nach 20 Minuten ein Anruf von Bad Oldesloe, die Lok ist nicht defekt, der Lf hatte vergessen die Steuerleitung zu kuppeln und war wohl nicht mehr so richtig bei der Sache, daß man ihn ablöste.

Wir hatten einen lustigen Nachmittag und lösten unser Bahnhofstreffen auf.

Das Bahnhofsfest

Selber Bahnhof an einem Samstag Nachmittag.

Wir saßen wie üblich auf der Gepäckkarre vor dem Stellwerksraum als der Beamte vom Gepäckraum sagte, "gegrillt haben wir auch schon länger nicht mehr, wer hat denn Lust?"

Wir Alle natürlich, also die Beamtin von der FKA, der Beamte von der GepA und der Fdl.

"Moment," sagte der Fdl. "Ich mache mich gleich auf den Weg, stell mir mal die E-Karre und beide Wagen vor das Gebäude ich hol eben Bier und Würstchen."

Sagte er und fuhr mit der E-Karre los in Richtung Stadt.
Nach gut 45 Minuten kam er zurück, der Grill wurde angeheizt und wir saßen wieder auf unserer Gepäckkarre als der Vorgesetzte vom Fdl vorbei kam und seinen Untergebenen anschnauzte: "Ich habe ja nichts dagegen, wenn ihr hier grillt und euer privates Bahnhofsfest veranstaltet, aber den Dienstplatz verlassen und Züge einer Hauptstrecke zum Erliegen bringen, geht garnicht. Und seit wann ist es erlaubt im Dienst Bier zu trinken? Apropos Bier, ich habe jetzt Dienstschluß ich darf mit ein Bier genehmigen."

Wir hatten dann aber noch einen gemütlichen Nachmittag.
Würstchen und Getränke wurden zum Selbstkostenpreis auch an Fahrgäste verkauft.


LG Ingo

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#2 von Atlanta , 07.06.2020 14:37

Moin Kollegen,

Im Jahr 1991 ging endlich ein Traum in Erfüllung, ich wurde bei der Eisenbahn zur Ausbildung eingestellt nachdem ich bei drei Bahndirektionen vorstellig wurde.

Ich hatte gerade meinen Grundwehrdienst hinter mir und wurde nach nur 12 Monaten anstatt der eingezogenen 15 Monate als OGdR = Obergefreiter der Reserve entlassen.
Das Entlassungsgeld waren damals noch 2500 DM, ein Quartal später gabs nur noch 1700 DM Entlassungsgeld.

Ich bewarb mich bei der Bahndirektion Altona zum Assistentenanwärter im mittleren Dienst bei der Deutschen Bundesbahn, man verwies mich auf die Direktion Hannover, die hätte noch unbesetzte Stellen.
In Hannover schickte man mich nach Magdeburg, dort gab es zwar mal eine Bahndirektion aber es wäre jetzt die RBD Halle / Saale zuständig.
Also fuhr ich nach Halle / Saale und versuchte dort mein Glück.
Welch Zufall, ich sollte doch bitte schleunigst meine Unterlagen einreichen nebst Berwerbungsschreiben in deutscher Schrift und handgeschriebenen, ausführlichen Lebenslauf.
Ich fragte zur Sicherheit noch einmal nach: "Sind Sie sicher, daß ich keine lateinische Schrift, sondern die deutsche Schrift anwenden soll?"
Kam eine etwas kurzgehaltene Antwort zurück: "Natürlich deutsche Schrift, wir unterhalten uns doch auch nicht in Latein, "Deutsch in Wort und Schrift", was ist daran falsch zu verstehen?"

Na denn, der irrt sich bestimmt, dachte ich mir aber ich fuhr erst mal wieder nach Hause zurück.
Etwa ein ganzer Schreibblock ging drauf das Bewerbungsschreiben und den Lebenslauf handschriftlich, fehlerfrei in deutscher Schreibschrift niederzuschreiben, glücklicherweise hatte ich diese Schrift noch in der Schule, von der 2. Bis 4. Klasse, gelernt.

Für die jüngeren Kollegen, die deutsche Schreibschrift ist die altdeutsche Schreibschrift ähnlich wie Süterlin, sie wird eigentlich nicht mehr angewendet und stirbt so langsam aus.

Auch der handgeschriebene, ausführliche Lebenslauf ist heutzutage nicht mehr üblich, wird aber so hin und wieder noch abgefordert.

Mein Name ist .... in bin geboren am ... in .... und bin der erste Sohn meiner Eltern. Mein Vater (alle Vornamen), geboren am .... in ... ist technischer Angestellter bei Fa. X in Y. Meine Mutter (alle Vornamen) ist geborene N und heratete meinen Vater am.... in .... und ist Hausfrau aber gelernte (Beruf). Ich habe einen jüngeren Bruder (Name), geboren am .... in .... und er arbeitet oder geht noch zur Schule X in Klasse .... in (Ort) Y.
Ich bin eingeschult worden am .... in .... und so weiter.
Dann der bisherige berufliche Werdegsng oder Militärdienst.
Interessen und Hobbies werden auch noch erwähnt.
Alles in Allem eine sehr komplexe Angelegenheit.

Arbeitgeber mußten mit Adressen genannt werden, damit man sich Referenzen einholen konnte.

Also den ganzen Bewerbungskrempel mit beglaubigten Kopien der erworbenen Zeugnisse eingereicht und auf Post gewartet.

Es kam ein Anruf.
Oma ging ran meldete sich kurz und übergab mir den Telefonhörer, ich besprach alles Weitere mit der Personalchefin und wo ich mich bei Ankunft zu melden hätte.

Zwei Tage später kam per Post die Einstellungszusage und eine Freifahrkarte der Deutschen Reichsbahn von Bargteheide via Hamburg Hbf nach Halle/S. Hbf.

Ich komme zur Personalabteilung zum BW Halle G in der Berliner Str. 16 und frage mich zur Personalabteilung durch.
Der ganze Flur voll mit zukünftigen Kollegen und ein fürchterliches Gedränge im Personalbüro.

Die Kollegin hinterm Tresen kündigt mich bei der Personalchefin an, hat kaum den Telefonhörer aufgelegt steht auch schon die Personalchefin vor mir.
"Wo lebt Ihre Oma denn in welchem Jahr?"
Ich entgegnete: "Naja, 1991 eben aber was hat sie den nun schon wieder angestellt?"
Meinte darauf die Personalchefin zu alle den neugierigen Kollegen, die sich nun in den kleinen Raum hineinbewegten und im Flur lauschten: "Haltet bitte Abstand Kollegen," dann sprach sie mich an: "Haben Sie zu Hause nichts erzählt wo sie arbeiten wollen?"
"Doch eigentlich schon!"
Daraufhin die Personnalchefin: "Ich bin ja einiges gewohnt aber das ist die Krönung vom Ganzen. Als ich sagte, daß Sie nach Halle kommen sollten sagte Ihre Oma, ach das sind Sie aus der russischen Zone!"
Lautstarkes Gelächter von den Kollegen die das mitbekamen. Ich sagte nur: "Was erwarten Sie eigentlich von einer Frau die zwei Weltkriege mitgemacht hatte und aus Pstpreußen unter russischem Beschuß geflohen ist und zu guter Letzt auch noch auf dem Flüchlingsschiff nach Dänemark von den Russen torpediert wurde? Das mit der Teiling und Wiedervereinigung kriegt die alte Frau nicht mehr auf die Reihe."
"Unterschreiben Sie bitte hier und hier und gehen Sie noch zum Ingenieur ins Büro, der wollte Sie auch noch sprechen."

Ich wanderte dann zum Ingenieur ins Büro, dem späteren Direktor der RBD Halle / Saale.
er bedankte sich bei mir für die originellste Bewerbung seiner gesamten Karriere bei der Eisenbahn, "Deutsch in Wort und Schrift" hätte bisher Niemand wörtlich genommen, allein schon das war für ihn ein Einstellungsgrund.

Leider war meine Verweildauer nur von kurzer Dauer, weil das RAW geschlossen wurde bei dem ich meine Schlosserlehre begann und alle Azubis auch gehen mußten und andere Dienststellen mich nicht übernommen hatten.
Aber egal ich hatte ein kurze aber sehr erlebnisreiche Zeit bei der Deutschen Reichsbahn verbracht. Später noch kam es zu zwei weiteren aber befristeten Einstellungen in Hamburg.


LG Ingo

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#3 von Ulf325 , 07.06.2020 16:02

Hallo Ingo,

tolle Geschichte

Da haben wir ja (fast) eine gemeinsame Schnittstelle, auch wenn ich den umgekehrten Weg ging.

Ich habe bis 1986, also noch zu DDR-Zeiten, in Magdeburg Lokschlosser gelernt. Da mein Ziel ein späteres Studium war mußte ich nun in den sauren Apfel beißen und mich "freiwillig" für 3 Jahre Wehrdienst melden (DDR = kein Studium ohne Wehrdienst). So machte ich den schönen Move noch von 1986 bis 1989 als letzter Durchgang volle 3 Jahre dienen zu müssen. Und genau zur Wendezeit zurück zu kommen. Ich arbeite erst mal wieder im Lokschuppen.

1990 ging es spürbar überall drunter und drüber. Überall erste Entlassungswellen. Bei der Bahn wurde wohl noch nicht entlassen, aber erste Mitarbeiter wurden "in den Westen exportiert". Meiner Erinnerung unter anderem in Richtung Stuttgart.
Der Güterverkehr brach spürbar zusammen. Erste Loks wurden abgestellt.

An ein Studium bei der Bahn (in Dresden) war in der Situation nicht zu denken. Jedenfalls nicht mit Delegation. Also wagte ich den Absprung und nahm auf eigene Initiative in Magdeburg ein Maschinenbaustudium auf.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#4 von Atlanta , 08.06.2020 09:22

Moin Kollegen,

als ich 16 Jahre alt war, "schnupperte" ich bei der BD Hamburg – Altona in ein dreiwöchiges Betriebspraktikum im Bf. Rothenburgsort hinein.

Dem Bf. Rothenburgsort war der Hgbf Hamburg in der Stockmeyerstraße und der Moorfleet – Billwerder Gbf unterstellt, welcher als alter "Berlin (Güter) Bahnhof" sich bis Nettelnburg hinzog und mit einer AW Außenstelle vom AW Harburg abschloß. Sämtliche Stellwerke und S-Bahn Stellwerke zwischen Berliner Tor und Bergedorf waren damals ebenfalls der Bahnhofsverwaltung Rothenburgsort, dienstlich, unterstellt.

An der Stelle des ehemaligen Gbf. Moorfleet – Billwerder existiert das heutige Containerterminal von DB Schenker, die alten Gleisanlagen wurden rückgebaut und im Niveau um etwa 3 m abgesenkt.

Vor dem großflächigen Umbau galt dieser Abschnitt bis Bergedorf als sogenannter "Schnarchposten" mit haufenweise "Rentnerstellwerke", wo Beamte ihren Dienst verrichteten, die kurz vor ihrem wohlverdienten Ruhestand die noch letzten Dienstjahre verrichteten.

Der alte Gbf Moorfleet – Billwerder hatte an der dort zweigleisigen Güterbahn die Bahnhofseinfahrt und auf der rückwärtigen Seite die Ausfahrt etwa in Höhe des Mittleren Landweges nur noch gefolgt von der Wagenwerkstatt des AW Harburg Außenstelle Nettelnburg.

Der Moorfleeter Gbf (Berlin Gbf) wurde als Abstellfläche für in Hamburg zusammengesammelte Schadwagen mißbraucht, die dort auf ihre Reperatur oder Verschrottung warteten.

Das hintere Stellwerk war ein mechanisches Stellwerk mit weit über 60 Stellhebeln und vorschriftsmäßig taten dort pro Schicht von jeweils 12 Stunden, je ein Fdl und zwei Wärter (in der Regel ebenfalls ausgebildete Fdl) ihren Dienst, wenn man das Warten auf eine Zugbewegung so nennen kann. 99 % der Zeit wurde mit Putzdiensten oder bei gutem Wetter Ausruhen unterm Sonnenschirm oder mit Grillen verbracht, nicht selten flossen da auch Gerstengetränke in großen Mengen.

Der Güterbodenfacharbeiter (GFA) in ZbV

Ein fürchterlicher "Zungenbrecher" die Jobbezeichnung als GFA, dessen Aufgabe es war Stückgut Güterwagen zu Be- und Entladen und im Güterschuppen zu lagern und an Kunden zur Abholung bereitzustellen.

Meine Aufgaben bestimmte aber mein Vorgesetzter Herr D. ein sehr freundlicher Verwaltungsbeamter und Eisenbahnoberinspektor.

Als GFA in ZbV = Zur besonderen Verfügung hattevich besondere Tätigkeiten und Weisungsbefugnisse.
Eine meiner Lieblingstätigkeiten war es verloren geglaubte Frachtstücke ausfindig zu machen und diese vor Zahlung der Konventionalstrafe (3 bis 5 facher Frachtwert) zur Abholung bereitzustellen, Einsatzort der gesamte Direktionsbezik Nord.
Eine andere Tätigkeit war das Sortieren, Erfassen und Abgleichen von Wagennummern von gemeldeten Schadwagen und deren Zuführungen in die Werkstätten zu veranlassen.

Letztere Tätigkeit mochte ich auch sehr gerne, obgleich mich verschiedene Stellwerker begannen "abgrundtief" zu hassen, bescheerte ich den betreffenden Stellwerken sehr oft mehr Verkehr innerhalb weniger Tage, als sie in den letzten 10 bis 15 Jahren auf ihrem "Schnarchposten" machen mußten.

Wüste Beschimpfungen sind ja noch erträglich aber bei Wurfgeschossen jeglicher Art hört der Spaß allmählich auf und ich besorgte mir die ensprechende Rückendeckung durch Oberinspektor D. auch zum Gegenangriff übergehen zu dürfen, genug Wurfmaterial hatte ich ja zur Verfügung, da ging dann schon mal die eine oder andere Scheibe im Stellwerk zu Bruch, wenn ich Schottersteine per Luftpost zustellte nachdem ich mit Bierflaschen oder anderen Wurfgeschossen bedacht wurde.

Einrichtungsgegenstände der Stellwerke sammelte ich grundsätzlich ein und gab sie bei der Bahnmeisterei ab, wo sie dann meistens als "Verloren gegangen", neu bestellt wurden.

Es gab da so einen Fall, daß ich bei einer Wagennummer stutzig wurde, 'Moment mal' dachte ich, 'die hast du dir doch gerade notiert!'
Stimmt, laut Schadzettel kam einer der Wagen aus der DDR zurück und der andere aus Österreich zurück, beides O – Wagen.
Zu meinen Aufgaben in der Dienststelle gehörte es aber auch, als repariert gemeldete Wagen wieder den Sperrvermerk in der Bestandsliste zu entfernen, bzw. dieses bei den EDV Programmierern zu veranlassen.
Vom AW Werk Bremen kam ein Anruf sie hätten einen O-Wagen aus Hamburg repariert, mit einer mir sehr bekannten Nummer. Ich ließ mir zur Sicherheit ein Telex schicken und veranlaßte den Leertransport zum Hgbf.
Oberinspektor D. war ratlos, drei Wagen mit der selben Wagennumer geht ja eigentlich nicht.

Es klärte sich aber schnell auf was paßiert war.
Wagen, die in die DDR fuhren kamen dort meistens nicht wieder zurück, die wurden nach einer Zeit von über zehn Jahren als "verloren gegangen" deklariert und aus dem Nummernplan gestrichen, davon bekam die DR gemäß der UIC Meldungen auch häufig Kenntnis und der betreffende Wagen wurde dann in den Bestand der DR umgezeichnet.
Höchstwahrscheinlich war aber eben jener Wagen im osteuropäischen Ausland unterwegs, was die Reperatureintragungen aus Polen und der Ukraine, damals noch Soviet Union belegten.

Der Wagen aus Österreich war zuvor in Griechenland, auch eine Gegend, wo Wagen selten bis nie zurückkamen, außer zur Reperatur.

Folglich wurde die Wagennummer zweimal aus dem Bestand genommen und durch Neubauten der selben Gattung neu vergeben, weil ja freie Wagennummer.

Ein "Sechser im Lotto" wäre wahrscheinlicher, als die zufällige dreifache Wagennummer.

Ich ließ mir von der Bahnmeisterei weiße Farbe aushändigen und überpinselte die Wagennummern der beiden Schadwagen und veranlaßte deren Verschrottung mit Sondernummer. Nicht, daß wieder Jemand versuchte die alte Nummer zu streichen, welche ja dann noch aktuell war.

Auch die Bestandsprüfungen sind in der Lagerhalterei eine wichtige Tätigkeit, wie auch bei der Eisenbahn, damals waren Computer meistens noch so Ungetüme längst vergangener Zeiten mit einer für heutzutage "lächerlichen" Rechenleistung. Über Lochkarten wurde bei der DB noch viel abgewickelt, ein System bei dem ich nie so wirklich durchblickte. Oft dauerte es manchmal Tage bis Ergebnisse vom Rechenzentrum vorlagen.
Diese Ergebnisse wurden per Telex oder in Endlos Computerlisten übermittelt und vor Ort ausgedruckt.

Technisch war die Bahnverwaltung sehr oft noch auf dem Stand der Technik von 1960 oder 1970.

Mein häufigstes Arbeitsmittel waren eine Schachtel Bleistifte und ein Anspitzer und ein Klemmbrett mit liniertem Papier.


LG Ingo

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#5 von barnie72 , 10.06.2020 12:05

Hallo Ingo,

ich wollte mich einfach mal für deine schönen Anekdoten bedanken. Lese ich sehr gerne

VG
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Kleinkrähhausen - die 70 er irgendwo in Bayern
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?...133593&start=25


 
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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#6 von Epsuedgro44 , 10.06.2020 14:45

Hallo Ingo,

als das:

Zitat
Über Lochkarten wurde bei der DB noch viel abgewickelt, ein System bei dem ich nie so wirklich durchblickte



Lochkartenverfahren

kannten aber beide Bahnverwaltungen, weil es nämlich schon von der Reichsbahn VOR dem 2.Weltkrieg eingeführt wurde

Die Lochkartennummern der Bahnhöfe zum Bleistift waren ja bis 1993 diesselben wie 1930,erst mit der Gründung der Deutschen Bahn AG wurde das ja geändert.

Denn das war ja der Vorläufer der Computer-Verfahren, nur das es noch nicht soviele Möglichkeiten hatte.


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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#7 von Atlanta , 11.06.2020 10:17

Moin Kollegen,

Die wohl teuerste Dienstreise

als Mitarbeidmter bei der Deutschen Bundesbahn bekam man nur zwischen dem Heimatort und dem Dienstort eine Freikarte, gültig für jeweils ein Jahr während der Anstellung.
Als Dienstord konnte auch der gesamte Direktionsbezirk eingetragen sein, so wie bei mir.

Wurden über dies andere Fahrten benötigt, mußte man diese bei der Heimatdienststelle anmelden und das Fahrkartenbüro stellte dann Freikarten aus, die im Zusammenhang mit dem Dienstausweis gültig waren.

Auf Antrag konnten auch Fahrkartenblocks mit bis zu 50 Freikarten bzw. 100 Freikarten beantragt werden, diese galten mit dem Personalausweis zusammen. Man brauchte nur den Abgangsbahnhof und den Zielbahnhof und die Wagenklasse, sowie das Datum eintragen.
Vermerkte man DA bei der Wagenklasse fur man im Dienstabteil, was bahnintern als Mitfahrt im Packwagen gewertet wurde.

Vielfach sicherte sich der Zugführer ein Dienstabteil im Raucherbereich eines 1. Kl. Wagens, wer fährt denn schon gerne im ungeheizten Packwagen?
Heizleitungen waren bei diesen Wagen bauartbedingt vorhanden aber die Dienstabteile waren wie auch der Gepackraum, nicht beheizt. Im Winter keine Freude.

Ich war also mal wieder als GFA in ZbV unterwegs und suchte einen Konzertflügel in den Güterschuppen des Hgbf Hamburg. Kein Erfolg, das "vermalledeite" Ding war unauffindbar.
Eigentlich eine ziemlich unhandliche Holzkiste, die als Sperrgut deklariert war.
Sollte man eigentlich schnell finden....außer das schwere "Ding" wurde nicht ausgeladen.

Ich stellte fest, die Wagen wurden nach dem Entladen in den Freihafen gefahren, wo sie bei einem Zollager mit Düngemitteln beladen werden sollten.
Also ab in den Freihafen gefahren und zum entsprechenden Schuppen gelaufen.
Ich kam zu spät, der betreffende Wagen befand sich seit Stunden schon auf den Weg nach Maschen.
Ab und raus aus dem Freihafen und von der nächsten Dienststelle über BASA mit Maschen telefoniert, dort teilte man mir mit, der betreffende Wagen würde nach Neustadt verbracht werden, nähere Auskünfte wollte man mir nicht geben.
Ich ließ mir vom Kollegen ein Stationsverzeichnis aushändigen und telefonierte mit allen der vielen Neustadts, ob die einen Güterwagen mit Düngemitteln erwarten.

Nach zwei Tagen kam eine Meldung aus Maschen, der betreffende Wagen wäre nach Würzburg verbracht worden.
Toll dachte ich mir, weiter weg geht wohl nicht?
Ich besprach das mit meinem Vorgesetzten, der drückte mir einen 50er Fahrkartenblock in die Hand und wünschte mir gute Reise.

Ich also zum Hbf gegangen, mir einen Nacht D-Zug herausgesucht mit Kurswagen nach Würzburg und mich im Schlafwagen einquartieren lassen.
Den Schlafwagenzuschlag per EDS Kurier an die Dienststelle schicken lassen wegen Bezahlung.
56 DM hatte ich auch nicht gerade über, dafür war das Frühstück inbegriffen.

Ob sich mein Vorgesetzter gefreut hat, weiß ich nicht, ich nehme mal an, eher Nein.

Aber was sind 56 DM gegenüber 60.000 DM Konventionalstrafe?

In Würzburg erfuhr ich, daß der betreffende Güterwagen noch weiter nach Bayern hinein fuhr und im Großraum München auf einen Nahgüterzug zu einer kleinen Bahnstation einer Nebenbahn verbracht werden sollte, deren Name mir entfallen ist.

Ich rief die Dienststelle an es ging aber ein dort einheimischer ans Telefon: "Mit Saupreißen red' I net!" Gespräch aufgehängt.

Der Kollege in Würzburg versuchte es selbst noch einmal und "faltete den Kollegen am Telefon zusammen!" Natürlich auf Bayerisch, ich konnte mich kaum vor Lachen halten.

Der Kollege in Würzburg veranlaßte die sofortige Entladung des Wagens und den Rücktransport nach Würzburg.
Dummerweise ohne diese sperrige Kiste, die stand nun im Güterschuppen irgendwo im Großraum München.

Wir fuhren dan zu zweit in die betreffende Bahnstation und veranlaßten die komplette Entladung eines kurz vor vorher beladenen Wagens und ließen den Konzertflügel einladen.
Der Güterwagen wurde per Expreßversand nach Hamburg Hgbf geschickt.

In dieser Bahnstation bekam ich vom dortigen Personal zu Lebzeiten Betretungsverbot, man wollte mich dort nie wieder sehen.

Ich verabschiedete mich noch mit dem netten Gruß: "Falls die DB eine Konventionalstrafe bekommt, bezahlt ihr die! Was für Hamburg bestimmt ist, braucht in Bayern nicht ausgeladen werden, liebe Kollegen!"

Natürlich kam ich so schnell aus Bayern auch nicht zurück, vier Übernachtungen waren nötig, wegen der schon damals sehr bescheidenen Zugverbindungen und Dienstzeiten vor Ort.

Einen Tag vor Zahlung der Konventionalstrafe konnte der Kunde sein Klavier in Empfang nehmen.

Der Rapport beim Vorgesetzten erinnerte an einen "Einlauf" Die Reisekosten sprengten das Budget der veranschlagten Spesen. Auch mußte ich mir die Frage gefallen lassen, warum zwei Fahrkarten auf die Zugspitzbahn ausgestellt waren?

Also, wenn man schon in der Gegend ist, die Berge sind auch schön und man kann fast bis zum wütenden Vorgesetzten, bei guter Fernsicht, blicken!


LG Ingo

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#8 von Epsuedgro44 , 11.06.2020 13:11

Hallo Ingo,

jetzt siehst du mich aber ein wenig verwirrt.......denn da:

Zitat
Heimatort und dem Dienstort eine Freikarte, gültig für jeweils ein Jahr während der Anstellung.



sieht meine Erinnerung zur Bundesbahn aber anders aus.

Als Mitarbeiter (egal ob Arbeiter/Angestellter/Beamter) bekamen diese die sogenannte Fahrkarte A oder Fahrkarte B ,wobei das A für die 1.Wagenklasse stand und das B für die 2.Wagenklasse im Format des alten Personalausweises. Auf der linken Seite waren vier Felder, in denen jeweils die Jahreszahlenim Abstand von 4 Jahren (also zum B. 1980 - 1984 - 1988 - 1992 ) gedruckt waren und die damit OHNE Stempel das jeweilige Ablaufende anzeigten.Bis zum 1.Januar des nächsten folgenden Feldes musste das "alte" Feld auf der Dienststelle mit dem Freifahrstempel entwertet werden.
Darunter war dann mit Schreibmaschine Rang oder Status und Name des/der Mitarbeiter(in) eingetragen und musste von diesem unterschrieben werden.

Auf der rechten Seite dann war nochmal ein Feld für den Freifahrstempel und die Angabe der Wagenklasse.
Darunter war dann Freiraum, in dem dann per Schreibmaschine die Strecken eingetragen wurden, für die diese Fahrkarte galt.Wobei schwarze Schrift für Schienenstrecken und rote Schrift für Bahnbuslinien stand.

Auch die Dienstfahrkarten wurden auf der Dienststelle ausgestellt und mussten auf der Rückseite das Dienstsiegel und die Angabe Dienstreise tragen.

Wobei der Büromensch aufpassen musste, denn wir hatten ja auch die Vordrucke der DR der DDR für Freifahrten,denn beide Bahnverwaltungen erkannten die "Freifahrt" der Mitarbeiter gegenseitig an.

Witzig war in dem Zusamenhang immer, die Belehrung über Verschwiegenheit usw. beim Aufenthalt in der DDR.......denn schon beim Grenzübertritt sah doch jeder Reichsbahnschaffner, das man Kollege war


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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#9 von greg , 11.06.2020 14:43

Hallo Zusammen
Eine kleine Anekdote aus meiner Pfadfinderzeit. Also nicht als Bahnmitarbeiter, sondern als Reisender.
Im Jahr 1990, dem Jahr der Wiedervereinigung, wollte ich mit meiner kleinen Pfadfindergruppe (8 Pimpfe (alle 11-12 Jahre alt) und ich als Gruppenführer (17 Jahre)) mit dem Zug von Tübingen nach Pappenheim in Thüringen reisen. Das Bundeslager unseres Pfadfinderbundes zu Pfingsten stand an, mit anschließender "Fahrt" (Wanderung) durch den Thüringer Wald.

Am Bahnhofschalter kaufte ich eine Gruppenkarte und ließ mir eine Verbindung geben. Frohen Mutes stiegen wir in den Zug. Man war mit Plaudern und Singen beschäftigt, als mir irgendwann dämmerte, daß wir falsch fuhren. Es ging zwar nach Osten, aber irgendwie nicht weit genug!
In Pappenheim (Bayern) stolperten wir aus dem Zug. So ein Mist. Wer konnte ahnen, daß es zwei Pappenheims gibt!
Es war Abend und meine Pimpfe entsprechend müde und auch etwas mißmutig über unsere Fehlfahrt - Ich nahm Kurs auf das Dorf und den nächsten Kirchturm und meldete mich beim Pfarrer, der uns sehr herzlich aufnahm. Er quartierte uns in der Gemeindehalle ein und überließ uns sogar die Küche.
Noch am selben Abend fuhr ich mit dem Pfarrer los, eine neue Fahrkarte besorgen. Leider hatte der Pappenheimer Bahnhof schon geschlossen, also fuhren wir in die nächste größere Stadt - es muss Treuchtlingen gewesen sein, ich bin mir aber nicht mehr sicher.
Auch hier war der Fahrkartenschalter längst geschlossen, doch der Pfarrer wusste, daß im dortigen Stellwerk noch jemand arbeitete und man zur Not auch dort eine Fahrkarte bekommen konnte.
Der Mann im Stellwerk hat uns für den nächsten Tag eine Gruppenkarte nach Pappenheim in Thüringen verkauft und natürlich auch eine Verbindung aufgeschrieben. Die Fahrkarte bestand aus offiziellem "Fahrkartenpapier", aber alle Eintragungen hatte der Stellwerker von Hand geschrieben. Der Pfarrer hat uns die Kosten vorgestreckt.

Das war das erste und einzige Mal in meinem Leben, daß ich in einem Bahnstellwerk war.

Die Weiterreise hat dann reibungslos geklappt und ich weiß noch, wie wir in Eisenach einen längeren Aufenthalt hatten und erstmal einen Kulturschock bekamen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wir waren übrigens nicht die einzigen, die ins falsche Pappenheim gereist sind. Eine andere Gruppe hatte sich auch verfahren, leider hatte deren Gruppenführer nicht die Idee mit der Kirche. Das wäre ein Hallo gewesen!

Schöne Grüße

gregor

P.S.: Seit 1990 heißt Pappenheim in Thüringen übrigens Kleinschmalkhalden.


Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas


 
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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#10 von Epsuedgro44 , 11.06.2020 16:31

Die Alarmanlage


Hallo zusammen,hier mal eine Geschichte von der Bundesbahn der 1970er-Jahre.

Damals war das Dienststellensterben und somit die Schließung von den verkehrlichen Stellen im volle Gange und in folge dessen ging es für viele Eisenbahner (so wie mich) auf „Rundreise“.Dabei war ich für einige Monate auch „Inhaber eines Bahnhofes, das heißt als einziger Eisenbahner in einem ansonsten bereits leeren Bahnhofsgebäude als Fahrkartenverkäufer tätig.Wie es früher auf den kleineren Bahnhöfen üblich war, beherbergte der eine Teil des EG die Diensträume und durch die Halle getrennt auf der anderen Seite Bahnhofswirtschaft und Toiletten.
Das war aber alles schon leer und nur noch am Fahrkartenschalter waren die notwendigen Utensilien samt 2 Holzstühlen vorhanden.Außer Montags (Wochenkarten) und Donnerstags (Markttag) hielt sich das Kundenaufkommen sehr bescheiden.Also war die Mitnahme von guter Lektüre Pflicht, denn Radio oder TV waren damals ja noch riesige Kisten und somit dort nicht zu stellen (weil eben sichtbar).
Einiges Morgens saß ich also da vertieft in Hans Dominik`s Buch, als das Basa-Telefon klingelte,am Apparat war der Fdl vom Stellwerk am Bahnhofsende.Beim ihm würde der Alarm Bimmeln. Verdutzt fragte ich welcher Alarm ? Darauf Er: Na Überfall Kasse, worauf ich erwiderte , wie das gehen solle, bei mir wäre doch überhaupt kein Auslöseknopf dafür.
Große Fragezeichen nun bei uns beiden,aber der Fdl hatte eine Idee. „Warte mal ich frage den Schrankenwärter von Posten 7 , der war früher da ja in der Gepa „ . Kurze Zeit später klingelte das Telefon wieder und am Apparat war der SchrW. , der mir dann sagte, das dieser Alarm von der Bahnhofskasse stammen muß, worauf ich erwiderte, hier wäre doch alles ausgeräumt.Nun war guter Rat teuer.Während wir da noch diskutierten, was man jetzt machen könnte,erschien am Schalter ein Signalschlosser,der wohl gerade am Stellwerk was erledigen wollte und den Alarm mitbekommen hatte.“Moin, soll ich mal gucken, ich habe das ganz gerade am Stw. mitbekommen.“. Gesagt getan und so dackelten wir beide dann durch die leeren Räume.Als Fachmann sah er dann schnell die Löcher,wo die Kontakte ursprünglich mal saßen in dem einen Raum und dann folgte er den Spuren bis zu einer unscheinbaren Wandstelle.Er klopfte und siehe da, dahinter war ein Hohlraum.Mit dem großen Schraubenzieher wurde dann die Kontur nachgezogen bzw. dabei löste sich bereits die überstrichene Abdeckplatte und nach dem Lösen von zwei Schrauben lag dann das „Schätzchen“ vor uns.Und es wurde auch offensichtlich, warum es Alarm gab.Denn der Bleiakku für die Notstromversorgung der Alarmanlage sah sehr zerbröselt aus und hatte offensichtlich für die Auslösung gesorgt.Somit hatte der Fdl wieder seine Ruhe.


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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#11 von barnie72 , 12.06.2020 13:04

Hallo Gregor,

Pfarrer in Pappenheim war gute Anlaufadresse. Besser wäre noch das Modellbahngeschäft gewesen

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RE: Anekdoten und Geschichten rund um die Bahn auf Schienen

#12 von Atlanta , 23.06.2020 05:04

Moin Kollegen,

Als ich 1986 mein Praktikum in der 9. Klasse bei der DB im Direktionsbezirk Hamburg-Altona machte, wurde ich für eine paar Tage zur FKA und Gepa Ahrensburg beordert insgesamt 6 Tage inklusive Sa.

In der FKA wollte man mich nicht im Weg haben und verdonnerte mich zum Koffersortieren in der Gepa.
Der Ahrensburger Bahnhof liegt vor den Toren Hamburgs schon im Landkreis Stormarn in Fahrtrichtung Lübeck.
Ahrensburg hat einen viergleisigen Bahnhof und damals einen recht großen Gepäckraum.

Die damalige S4 es wahren mit BR 218er bespannte n-Wagenzüge vornehmlich Silberlinge.

Die Züge der S4 verkehrten Mo bis Sa ¼ Stündlich im morgendlichen Berufsverkehr, sowie am Nachmittag bis Abends. Ansonsten ½ stündlich ab/bis Ahrensburg von Hamburg Hbf aus. Stündlich fuhren N-Züge bis Bad Oldesloe bzw. im Berufsverkehr ½ stündlich ab/bis Bargteheide und ab/bis Ahrensburg als S4.
Reisegepäck wurde von Ahrensburg aus nicht im HVV = Hamburger Verkehrsverbund befördert also folglich aus den Zügen im Hbf Hamburg nicht ausgeladen und trat dann die Rückreise an, wenn der Zugumlauf Ahrensburg, Bargteheide, Bad Oldesloe oder Lübeck vorsah.

Somit durfte kein Reisegepäck in Züge der S4 Richtung Hamburg Hbf eingeladen und aus S-Bahnen auch nicht ausgeladen werden, weil ja S-Bahnen keinen Packwagen haben.

Ist also Reisegepäck vergessen worden, von außerhalb des Verbundes kommender Züge (Gl. 1 oder Gl. 2), durfte es erst wieder ausgeladen werden wenn der Zug nach Bargteheide, Bad Oldesloe oder Lübeck weiterfuhr (Gl. 3 oder Gl. 4).

S-Bahn Züge liefen meistens von Hamburg kommend auf Gleis 2 oder 3 ein, bei Störungen auch abweichend davon und dann aufs Kehrgleis.

Von Bad Oldesloe wurde das Gepäck in Eilzüge aus Hamburg zur Weiterfahrt nach Lübeck Hbf bzw. Kiel Hbf verladen, dann von Kiel über Hamburg–Altona und von dort in Zügen zum Hbf und ggfs sonstwohin verteilt oder in den Zügen nach Süden belassen, umgekehrte Laufwege waren auch möglich.

Entscheidend war immer, wo wurde der Gepäckschein gelöst und was für Umladebahnhöfe (Via–Bahnhöfe) waren als Laufweg deklariert. Das führte dann unter Umständen zu ganz merkwürdigen Gepäcklaufwegen, denn es wurden auch mit Draht Pappkarten mit den Stempeln oder handschriftlichen Vermerken der Via-Stationen eingetragen, was für den Koffernachforschungsdienst als wichtige Informationen entscheidend waren.

Am Gepa Schalter kam eine alte Frau mit einem Gepäckabholschein, ausgestellt in der Nähe von Augsburg.
Als Via Stationen waren vom bayerischen Kollegen Augsburg, Würzburg, Fulda, Lüneburg, HH–Altona, Kiel, Lübeck nach Ahrensburg eingetragen.
Es waren zwei Koffer und eine Tasche also auch drei Gepäckscheine.
Einen Koffer konnte ich der Dame aushändigen gegen Entrichtung einer Lagergebühr, weil ja schon etwas älter als drei Tage ab Ankunft in Ahrensburg.

Die Oma war sichtlich angesäuert: "Ihr Saupreißen, Damische!"
Wir händigten den Koffer aus und gaben ihr die Gepäckscheine wieder: "Probieren Sie es morgen wieder, schönen Tag noch, Tschüß!" Rums Schalter zu! Schallendes Gelächter im Gepäckraum. Ich nahm den Basa Apparat und telefonierte die Umladestationen ab.

Nach etwa 2 Std. Sagte mir ein Kollege aus Altona, da wäre ein Koffer und eine Tasche mir diesen Gepäckscheinnummern, die auf einer "Deutschlandreise" wären. Die müßten demnächst wieder aus Salzburg zurück kommen, wohin der Packwagen als Kurswagen lief.

Wie kam es dazu?

Bis Lüneburg verlief alles planmäßig, vor dem Umladen wurden die Koffernummern notiert und die Anhänger unterschrieben, dann in einen Eilzug nach Altona umgeladen worden.
Da der Zug wohl mit Verspätung in Altona einfuhr, wurden die Koffer nach Kiel in den Salzburger Packwagen eingeladen worden, um im Hbf wieder ausgeladen zu werden um übern Hbf die Fahrt nach Kiel anzutreten, weil in Altona der Anschlußzug weg sei und in einem solchen Fall eine Verbindung übern Hbf nach Kiel gewählt werden müßte laut Dienstanweisung, anstatt 2 bis 4 Stunden auf den nächsten Zug zu warten, falls vorher ein Zug vom Hbf fährt.

Die Packwagenbesatzungen hatten aber die Pflicht, in Listen die Koffer zu vermerken, die sonstwo umgeladen werden sollten. Wenn der Packwagen voll ist macht mal, das dauert eben.

Anscheinend hatte man es nicht geschafft bis zum Hbf die Koffer zu erfassen und sie bekamen den Vermerk, auf der Rückfahrt zu entladen.
In Hmb. Hbf wußte man nichts von den beiden Gepäckscheinnummern und einer Ladeliste aus Altona mit dem besagten Kurswagen.

Nach ein paar Tagen kamen die Koffer am Hbf Hamburg an, nun war aber der Eilzug nach Lübeck weg aber es fahren von Altona ja auch noch Züge nach Kiel.

Also tauchten die Gepäckstücke wieder in Altona auf, da aber bei der erneuten Erfassung der Kieler Zug weg war, reisten die Tasche und der Koffer im Bremer Eilzug zum Hbf. Von dort wurden umgeladen in den Eilzug nach Kiel über Lübeck mit Durchfahrt in Ahrensburg, da damals keine Eilzugststion.

Der Kollege im Gepäckabteil des Kieler Eilzugs fiel der Bestimmungsbahnhof auf, als der Zug sich in Bad Schwartau in Gang setzte.
In Eutin veranlaßte er eine Umladung nach Lübeck und strich handschriftlich Kiel.
Über Lübeck und Bad Oldesloe erreichte der Koffer und die Reisetasche schließlich Ahrensburg nach einer gut drei wöchigen "Odyssee."

Als die Oma das Gepäck in Empfang nahm riß sie die ganzen Anhänger ab. Zwei Stunden später wollte sie die drei Gepäckstücke wieder mit der Bahn aufgeben, "für die Post zu schwer!"
Wir verkauften ihr drei Gepäckscheine für je 9,50 DM und händigten diese aus.

Ich trug den Laufweg ein:
Ahrensburg – Bad Oldesloe – Hamburg Hbf – Lüneburg – Fulda – Würzburg – Augsburg Hbf dann zu ihrem Zielbahnhof bei Augsburg

Diesmal sollte es auch schneller gehen.

Gut wenn man den Vielfahrer als Schüler war, das damals noch existierende Tramper Monatsticket ermöglichte es für 256 DM einen Monat lang alle Züge zuschlagfrei in der 2
Kl. nutzen zu dürfen, wer aber einen Juniorpaß für 110 DM besaß bekam des Tramper Monatsticket für 212 DM ermäßigt. Ich fuhr sonst jedes Wochenende zu meinen Eltern nach Süddeutschland.
Nach 2000 Km hatte man den Preis des Juniorpasses, 50% Fahrpreisermäßigung ein Jahr lang herausgefahren, das Tramper Monatsticket armortisierte sich nach 1000 Km Fahrerei was ich locker jeden Monat nach nur 2 Wochen zusammen bekahm.

Den Verbundfahrschein pro Monat als Gesamtzonenkarte in Hamburg brauchte ich eigentlich nicht, den gabs aber kostenlos zur Schulgeldzahlung hinzu, ich gönnte mir damals schon für 30 DM extra den 1. Kl. Zuschlag für die S-Bahn, Fernbahn im HVV und die 30er Buslinien der Schnellbusse.

Die Fahrradselbstverladung war im Tramper Monatsticket inklusive, so konnte ich mit Tramper Ticket auch in der HVV Sperrzeit ein Fahrrad transportieren, was mit der Verbundfahrkarte ausgeschlossen war vor 9:00 Uhr und zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr am Nachmittag.


LG Ingo

Genießen Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen...Die Bahn!
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