RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#301 von Peter Müller , 03.04.2019 22:18

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller
Aber wie soll ein Analogfahrer Funktionen einprogrammieren können?

Er soll sie nicht einprogrammieren können, er soll sie einprogrammieren lassen. Oder er schafft sich ein Programmiergleis für 50 Euro an.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#302 von Analogbahner , 03.04.2019 22:19

[quote="Peter Müller" post_id=1959790 time=1554322720 user_id=1337]
Oder er schafft sich ein Programmiergleis für 50 Euro an.
[/quote]

Was ist denn das?


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#303 von Peter Müller , 03.04.2019 22:27

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

[quote="Peter Müller" post_id=1959790 time=1554322720 user_id=1337]
Oder er schafft sich ein Programmiergleis für 50 Euro an.

Was ist denn das?[/quote]
Eine gebrauchte Digitalzentrale und ein Meter Gleis.

Besser ist natürlich ein Stammtisch oder Clubabend, wo man jemanden mit Programmiererfahrung um einen Gefallen bitten kann. Wenn man nur sehr selten programmiert, muss man sich immer wieder neu hineinfuchsen, das dauert Stunden oder Tage und macht deshalb wenig Spaß. Wer ständig programmiert, braucht nur ein paar Minuten.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#304 von Analogbahner , 03.04.2019 22:37

Danke. Ich habe eben tatsächlich gedacht, es sei ein spezielles, digital aufgerüstetes Gleis mit Programmierfunktionen... Aber dann lag ich ja nicht falsch: wenn in den Beiträgen von einem „Programmiergleis“ gesprochen wurde, so handelt es sich einfach um ein abgekoppeltes Gleis mit einer Zentrale.
Es bleibt dennoch paradox, auch wenn eine gebrauchte sicher viel billiger ist: ich müsste mich ins Programmieren einfuchsen und eine Zentrale kaufen, nur um Funktionen abzuschalten, die es bei analog ohnehin nie gab...

Ich wähle dann lieber das Abknipsen des Lautsprechers (oder irgendwelcher Lampen); bislang hatte ich das Problem ja noch nie.

Danke für den Clubabend-Tipp.


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#305 von lynxhitmen , 04.04.2019 00:35

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller


Wie kann es sein, dass ich für eine, wenn auch gut detaillierte Lok ohne Schnittstelle bei den Marktführern fast 200 Euro zahlen muss?



Alleine Spritzformen pro Modell dürften einen fetten fünfstelligen Betrag kosten,selbst wenn die in Asien gefertigt werden.Dazu kommt Entwicklung,Personal etc.. Die Technik selber wie Motor etc wird nur Peanuts kosten


Gruß, Jörg


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#306 von Analogbahner , 04.04.2019 01:28

Mich würde interessieren, wie lange solche Formen halten. Da Modelle seit geraumer Zeit nie lange im Programm und sofort „werksseitig ausverkauft“ sind, könnte man den Verdacht hegen, es werde eine absichtliche Verknappung hervorgerufen, damit die Modelle schnell gekauft werden. Das wiederum erinnert mich an Künstler, die ihre Bronzegussformen nach einer gewissen Auflage zerstören, um teuer am Kunstmarkt zu werden.

Andererseits gibt es dann wieder diese Erinnerungs-Wiederauflagen von Reminiszenz-Modellen, die vorgeblich dieselben Gussformen haben sollen. Halten Gussformen also tatsächlich lange genug für solche Wiederbelebungen und man muss sie bloß aus dem Keller hochholen, dann könnte man auch andere Modelle länger laufen lassen. Hat man allerdings die Uralt-Gussform nicht wieder aus dem Grab geholt, sondern neu angefertigt, dann steckte man erneut den genannten „fünfstelligen Betrag“ in eine Gussform, die vor 30 Jahren schon veraltet war, nur um Erinnerungen zu befriedigen?

Dagegen spricht, dass hundert Farbvariationen ein und desselben Modells möglich sind - die Formen halten also lange genug.

Halten Formen und Maschinen also lange, könnte eine Mobafirma die Kosten durch lange Laufzeit wieder reinholen. Ist die Haltbarkeit tatsächlich kurz, lohnt sich scheinbar eine Neuauflage mit neu erstellter „alter“ Form, die genauso teuer ist wie eine wirklich neue Form. Nebenbei: die Entwicklungskosten fallen da natürlich weg. Also können die Kosten nicht so hoch sein wie uns erzählt wird. Früher waren die Modelle auch jahrzehntelang im Sortiment - hat man also nach 1000 Pressungen eine neue Form bauen müssen oder war die Geschäftspolitik einfach fairer? Oder es liegt bloß daran, dass man die Ware ungern lagern möchte. Das wäre fast noch armseliger...


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#307 von Erich Müller , 04.04.2019 01:54

Hallo Jochen,

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Oder es liegt bloß daran, dass man die Ware ungern lagern möchte. Das wäre fast noch armseliger...



Rechne mal vor...

Tipp: https://logistikknowhow.com/aktuelle-the...agerungskosten/

Ganz grob gesagt, Lagerhaltung kostet Geld. Und Lagerhaltung bindet Kapital (das kostet mittelbar dann noch mal Geld).
Früher wurde empfohlen, von haltbaren Lebensmitteln einen Vorrat für einen Monat zu haben. Hast du das? Ich nicht. (Haftreifen habe ich auf Vorrat. Aber Nudeln und Reis sind auch schon mal alle. Denn ich lege mir nicht für über 100€ ein Lebensmittellager an, das ich eh nicht brauche.) Und jetzt überlege mal wieviel Geld in jede auf Halde produzierte 44 gesteckt werden muss...


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#308 von Analogbahner , 04.04.2019 02:00

Habe ich. Und haltbare Lebensmittel für einen Monat kosten keine 100 Euro. Und sie nehmen nicht mal den Platz einer Badewanne ein. Kommt natürlich darauf an, was man einen Monat lang aushalten kann...

Wenn das mit der Lagerhaltung stimmt, dann drücken uns die Firmen die Kosten der Lagerhaltung, die sie selbst nicht leisten wollen, als zu teure Ware auf, weil sie mit den wenigen Exemplaren, die sie produzieren, natürlich nicht die Gewinne einfahren können, die sie mit mehr Exemplaren erzielen würden.


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#309 von suffix ( gelöscht ) , 04.04.2019 02:54

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller


Zitat
Bei Zimo zB kannst du ganz genau einprogrammieren welche Funktionen im Analogbetrieb in welche Richtung aktiv sein sollen. Mit Schildbürgerstreich hat das wenig zu tun.

Dass die Möglichkeit besteht, ist ja ganz nett. Aber wie soll ein Analogfahrer Funktionen einprogrammieren können? Genau das war als Schildbürgerstreich gemeint.



Sag mal, liest du meine Beiträge überhaupt richtig? Ich habe den Eindruck, dass du dir nur das rauspickst was du lesen möchtest.

Ich habe dir ein-zwei Zeilen nach dem von dir zitierten Satz lang und breit erklärt, wie man für sehr wenig Geld an das von anderen "Programmiergleis" gennante kommt, eine einfache Zentrale mit einem Stück Gleis.

Du sollst keine Funktionen abschalten die du nicht brauchst, du sollst die Lok mit all ihren Features dir so für den Analogbetrieb konfigurieren, wie es dir beliebt. Sodass du als Analogfahrer ebenfalls von (fast) all den Funktionen profitieren kannst und dann vielleicht mal hier das Gejammere aufhört über unnütz bezahlte Funktionen.

Bei vielen Dekoderherstellern wird einiges an Entwicklerzeit investiert, um möglichst viele der Funktionen auch für Analogfahrer sinnvoll nutzbar zu machen. Und sinnvoll heisst hier, dass man halt zum Umkonfigurieren eine einfache Zentrale braucht, das ist aber heutzutage wirklich kein Problem mehr, vor allem finanziell. Wollen wir wetten, du würdest dich genauso bitterböse über zu komplizierte Technik beklagen, wenn man die Einstellungen für den Analogbetrieb per 4x 8-fach DIP-Schalter auf der Lokplatine und einer riesigen Übersetzungstabelle a la Märklin-Motorola-Adressen vornehmen müsste?

Das hat auch NIX mit Programmieren zu tun! Programmieren tut der Entwickler, der die Software schreibt die auf dem Prozessor des Dekoders läuft. Wir als Endandwender machen nix anderes als ein paar Register zu schreiben. Komfortablerweise ist der Wertebereich pro Register sogar noch auf 0 bis 255 beschränkt. Das ist weit weit weg vom Programmieren im hier suggerierten Sinne und erfordert keine Ausbildung sondern lediglich ein paar Blicke in die BDA!! Wie ich aber bereits vorher erwähnt habe, man muss schon wollen und etwas Spass an aktueller Technik finden.


suffix

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#310 von Analogbahner , 04.04.2019 03:40

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller


Zitat
Bei Zimo zB kannst du ganz genau einprogrammieren welche Funktionen im Analogbetrieb in welche Richtung aktiv sein sollen. Mit Schildbürgerstreich hat das wenig zu tun.

Dass die Möglichkeit besteht, ist ja ganz nett. Aber wie soll ein Analogfahrer Funktionen einprogrammieren können? Genau das war als Schildbürgerstreich gemeint.



Sag mal, liest du meine Beiträge überhaupt richtig? Ich habe den Eindruck, dass du dir nur das rauspickst was du lesen möchtest.

Ich habe dir ein-zwei Zeilen nach dem von dir zitierten Satz lang und breit erklärt, wie man für sehr wenig Geld an das von anderen "Programmiergleis" gennante kommt, eine einfache Zentrale mit einem Stück Gleis.



Und ich habe einige Beiträge weiter folgendes geschrieben:

Zitat
Es bleibt dennoch paradox, auch wenn eine gebrauchte sicher viel billiger ist: ich müsste mich ins Programmieren einfuchsen und eine Zentrale kaufen, nur um Funktionen abzuschalten, die es bei analog ohnehin nie gab...



Es geht hier nicht darum, was man deiner Meinung nach könnte und was man sollte oder was für dich „sehr wenig Geld“ ist, sondern was von einem plötzlich erwartet wird, wenn man einen bestimmten Zustand geändert sehen möchte. Du erwartest von mir, dass ich mir so ein Dingens anschaffe und mich damit beschäftigen soll. Ich entgegne: nein, das muss ich nicht. Ich erwarte von einem Modell, das als analog zu fahren tituliert wurde, dass ich das nicht brauche. Es ist eine Prinzipfrage, und deshalb bleibe ich bei meiner Aussage.


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#311 von alex218 , 04.04.2019 05:32

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller



Es geht hier nicht darum, was man deiner Meinung nach könnte und was man sollte oder was für dich „sehr wenig Geld“ ist, sondern was von einem plötzlich erwartet wird, wenn man einen bestimmten Zustand geändert sehen möchte. Du erwartest von mir, dass ich mir so ein Dingens anschaffe und mich damit beschäftigen soll. Ich entgegne: nein, das muss ich nicht. Ich erwarte von einem Modell, das als analog zu fahren tituliert wurde, dass ich das nicht brauche. Es ist eine Prinzipfrage, und deshalb bleibe ich bei meiner Aussage.



Moin,
aber auch nicht um das, was deiner Meinung nach wichtig ist, und du von Herstellern und anderen erwartest.


...und jetzt komm´n Sie!

Bis neulich!
Alex

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Humor ist der Knopf, der verhindert, das einem der Kragen platzt! (Ringelnatz)


EC 35 Hansa, Hamburg - København, 1987


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#312 von Djian , 04.04.2019 06:27

Moin,

wenn man etwas Neues möchte, muss man auch etwas tun: das Neue erlernen! Auch hier hat man wieder die freien Entscheidung es zu tun oder zu lassen. Was meiner Meinung nicht funktioniert, das Tun jemandem als selbstverständlich und gratis erhältlich aufzubürden. Das ist dann eine Dienstleistungen von Menschen, die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten, das können die aus eben dem Grund nicht verschenken. Vielleicht wollen die sich ja auch mal eine Lok kaufen

Übrigens vielen Dank für den Tip mit dem Programmiergleis, das war mir noch nicht bewusst und stellt für mich als Analogbahner eine gute Option dar.

Gstern Abend ging es ja darum, ob MoBa ein Hobby für Besserverdienende sei. Ich hatte euch ja mal den Vergleich zu 1956 angeboten. Da ich auch Eigenrecherche setzte gehe ich mal davon aus, dass sich keiner die Mühe gemacht hat, weil dies unbequemer ist als Unmutsäußerungen. Tätet ihr das, so würdet ihr erkennen, dass die MoBa-Bestände, wie sie bei einem durchschnittlichen Foristi vorhanden sind vor 63 Jahren für Besserverdienende unerreichbar gewesen waren. So etwas wäre nur der absoluten Oberschicht möglich gewesen. Und überlegt auch mal, wie oft der Fuhrpark schon durchgetauscht wurde. Nicht wenige haben sich von ihrem Analogbestand getrennt und komplett durch Digitalmodelle ersetzt. 1:110er Blechwagen in 1:100 gewandelt und diese wieder gegen 1:93,5 oder 1:87 ausgewechselt. Diese dann auch wieder, wenn man meinte, trotz abnehmender Sehschärfe feiner detaillierte Modelle zu benötigen. Ich kann mich da nur selbst zitiren (irgendwo zu Anfang dieses Fadens): heute beginnt die Intermodellbau. Nicht wenige von uns werden da sein. Schaut mal bei den Ständen von LS-Models, ACME und wie die hochpreisigen, die man heute haben muss um mitreden zu können und beim MoBa-Schwanzvergleich nicht blöd dastehen zu müssen alle heißen; die Stände sind umlagert von Modellbahnern: stehen die da weil die auf die Produkte geil sind, oder weil sie sich kollektiv über die Preise beschweren?

Auch wurde nach so etwas wie einem Konsens gefragt: in einigen Punkten scheint eine Einigkeit im Sinne eines kleinsten gemeinsamen Nenners zu bestehten:
1.) das Hobby Modellbahn lässt sich nicht kostenneutral betreiben
2.) die Preispolitik der Hersteller ist ein Teil der Kosten
3.) die individuelle Erwartung an das Hobby und das daraus resultierende Kaufverhalten sind ein anderer Teil der Kosten
4.) an Stellschraube 2.) kann ich nicht drehen, an Stellschraube 3.) sehr wohl
5.) individuelle Sicht- und Verhaltensweise beeinflussen die individuelle Befindlichkeit in Bezug auf das Hobby
6.) eine allgemeingültige Grenze in meßßbarer Größe (Geldbetrag) in Bezug die Punkte 1-5 zu ziehen ist nicht generalisiert möglich

Jetzt viel Spaß euch allen auf der Intermodellbau. Lasst noch 20,-€ für Kamillentee und Zwieback im Portemannaie ... der Monat ist noch lang flaster:

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


Bautagebuch: Sagau in Segmenten viewtopic.php?f=15&t=73059

Sagau: Ländliches an der Magistrale viewtopic.php?f=64&t=139007


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#313 von Erich Müller , 04.04.2019 07:39

Hallo Jochen,

über Jahrzehnte dachten wir, es seien alte Männer, die starrsinnig und gegen jede Realität auf ihrer Weltsicht beharren. Mit prominenten Beispielen wie Don Quijote de la Mancha, Charles de Gaulle, Konrad Adenauer, Leonid Breschnew, Nicolaus Ceaucescu oder General Jaruselski (1. komischer Vorname. 2. schreibt man den so?)
Bei einer Fortbildung für Aktive unseres Vereins haben wir gelernt: stimmt gar nicht. Alt werden heißt sich ständig anpassen an das, was man immer weniger selbst gestalten und formen kann - Aufbegehren ist zwecklos. "Bei uns ist das so und so, Herr Müller - gewöhnen Sie sich dran."

Und da muss ich nach Lektüre deiner letzten Beiträge einfach sagen: du bist noch sehr jung! Bewahre dir diese Jugend möglichst lange. Aber setze deine Widerspruchskraft da ein, wo du etwas verändern kannst, und nicht gegen unvermeidliche Evidenz. Du erinnerst dich an Don Quijote...

Wenn mit Modellbahnen riesige Gewinne eingefahren werden könnten, also Preise erzielt würden, die weit über den Gestehungskosten liegen, hingen nicht fast alle Hersteller am Tropf der Banken. Frag mal Roco. Frag mal Hornby. In der letzten Hornby-Jahresbilanz, die ich gelesen habe, war es 2014 oder 2015?, haben sie für 3£ Umsatz rund 4£ Ausgaben gehabt. Ihre Produkte müssten also zur reinen Kostendeckung, ohne Gewinn, 33% mehr kosten bei gleichen verkauften Stückzahlen, um die Kostendeckung zu erreichen.
Roco wird angeboten wie sauer Bier. Das will keiner haben. Weil die auch nur um die schwarze Null kämpfen. (Der Vollständigkeit halber sei gesagt: einer war interessiert, aber dem hat es das Kartellamt verboten. Denn der hat schon den Marktführer konsolidiert. Auch wenn den viele hier im Forum kritisch sehen:offenbar macht es der junge (!) Mann mit der Lockenmähne richtig.)


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#314 von Andreas Poths , 04.04.2019 08:30

Moin....
Ich sag mal so:
Jochen, kein Grossserien- Mobahersteller wird Modelle nach nach individuellen Wünschen herstellen. Nie und nimmer - was die absehbare Zukunft betrifft. Und durch den digitalen Fortschritt gelten Analogis in den Augen der Hersteller anscheinend als solche:Individualisten.Also: keine Kompromisse. Warum auch? Warum sollte eine Politik welche in den letzten Jahren erfolgreich war wegen weniger Mobahner geändert werden?
Und selbst Digitalos nehmen diese Politik in Kauf: man kauft eine Lok weil sie gefällt wohlwissend das Dekoder und Lautsprecher scheisse sind und man nochmal gefühlte 100€ ( ich sag mal mit Arbeitszeit) investiert ( nicht: muss!!!)
Die sind ja im Grunde noch beschissener dran - so gesehen.
Ich denke, Analogfahrer werden die Situation bis auf Weiteres akzeptieren.... oder doch mit dem digitalen Fortschritt weiterspielen....


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#315 von katzenjogi , 04.04.2019 08:33

Hallo Matthias,

ein Vergleich zu 1956 beispielsweise lässt sich eigentlich nicht mehr ziehen - es stimmt schon, dass mittlerweile die meisten Modellbahner wesentlich mehr und vor allem unterschiedliche Modelle von Lokomotiven besitzen. Allerdings gab es früher auch schon Eisenbahner mit umfangreicher Loksammlung. In den 80ern habe ich einen Dachbodenfund eines Arbeitskollegen meines Vaters für rund 150 DM gekauft, für mich als 15jährigen damals viel Geld. Aber in dem Karton, den mein Vater dann mitgebracht hatte, waren 42 Lokomotiven, Metallbrücken und unzählige Waggons. Gut, bei den Lokomotiven waren allein 22 BR 89 in diversen Variationen und Alterszuständen vorhanden, und der Rest setzte sich aus 10 V200, 8 BR 24 und 2 BR 23 zusammen, aber immerhin....

Was aber gegen einen Vergleich mit 1956 spricht, ist der mittlerweile etablierte und nicht mehr auf Fachmagazine oder Mundpropaganda angewiesene Gebrauchtwarenmarkt. Niemals war es so einfach, seine "ungeliebten" Modelle wieder loszuwerden - da hatte man in bis Anfang 2000 ja im Prinzip nur die örtlichen Kleinanzeigen oder das schwarze Brett in irgendeinem Supermarkt zur Verfügung. Daher wohl auch die relativ hohe Fluktuation einiger Sammlungen - meine eingeschlossen. Schließlich habe ich 2006 wieder angefangen - erst Epoche IIIb, dann alles verkauft und auf Epoche IIIa konzentriert, dann wieder alles verkauft und auf Epoche IIIb umgeschwenkt - dann gedacht - ganz egal welche Epoche, Hauptsache es gefällt - und als es mir dabei dann zu viel wurde, was mir gefiel und ich mich nicht im Zaum halten konnte - einen Schnitt gemacht und alles verkauft, was zu dem Zeitpunkt nicht Epoche IIIa war.

Das hätte ich alles nicht machen können, wenn es eBay nicht gegeben hätte, und ich beim Verkauf des Rollmaterials quasi nur geringfügig Verlust gemacht habe - das meiste hatte ich ja eh gebraucht gekauft - und dann zahlt man beim Verkaufen im Prinzip das Porto drauf, da die Preise damals noch stabil waren.

Dass viele Modellbahner mittlerweile wesentlich mehr Modelle haben als es früher der Fall war, liegt eben auch am Internet. Nie war es so einfach an Modelle zu kommen, die der eigene Stammhändler nicht besorgen kann. Und wenn halt das Bedürfnis größer ist als die finanziellen Mittel - muss ja irgendwer die Schuld haben, im Zweifelsfall die Modellbahnhersteller

Liebe Grüße

Jürgen


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#316 von suffix ( gelöscht ) , 04.04.2019 09:40

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Es geht hier nicht darum, was man deiner Meinung nach könnte und was man sollte oder was für dich „sehr wenig Geld“ ist, sondern was von einem plötzlich erwartet wird, wenn man einen bestimmten Zustand geändert sehen möchte. Du erwartest von mir, dass ich mir so ein Dingens anschaffe und mich damit beschäftigen soll. Ich entgegne: nein, das muss ich nicht. Ich erwarte von einem Modell, das als analog zu fahren tituliert wurde, dass ich das nicht brauche. Es ist eine Prinzipfrage, und deshalb bleibe ich bei meiner Aussage.





Niemand zwingt dich zu irgendwas. Du kannst weiterhin deine Loks einfach aufs analoge Gleis stellen und den Regler aufdrehen, das Verhalten ist dann nach wie vor wie vor 60 Jahren. Das Fahrverhalten wohl etwas ruhiger und sanfter, ich hoffe das stört dich nicht. Mir ist kein Fall bekannt bei dem irgendwelche Funktionen abgesehen von Stirnlicht standardmässig im Analogbetrieb aktiv sind, man also sich „einfuchsen“ müsste, um eine CV zu schreiben. Ich hoffe die Hersteller verschonen dich auch in Zukunft von derartigen unzumutbaren Strapazen. Digital gibt es jetzt übrigens seit 30 Jahren, angefangen mit einer sehr gleitenden und sanften Einführung. Plötzlich hat sich da gar nichts geändert.

Desweiteren stelle ich 2 Punkte fest:

- Du hast wieder mal nur die Hälfte von meinem Bietrag gelesen/sehen sollen
- Du bist absolut verbohrt und verbissen in deiner analogen Welt und verschliesst dich jeglichen Tipps und Anregungen, bist nicht bereit dich auch nur 1mm für neues zu öffnen.

Zum Glück gibt es auch positive Beispiele:

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

wenn man etwas Neues möchte, muss man auch etwas tun: das Neue erlernen!

[..]

Übrigens vielen Dank für den Tip mit dem Programmiergleis, das war mir noch nicht bewusst und stellt für mich als Analogbahner eine gute Option dar.




Daher war das mein letzter Beitrag der an dich gerichtet ist. Eine sehr mühselige Arbeit bei der am Ende nichts dabei rauskommt. Die Vehemenz (und leider teilweise auch Ignoranz) die du hier mir und anderen gegenüber an den Tag legst ist schon beeindruckend, im negativen Sinne.


suffix

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#317 von BernhardI ( gelöscht ) , 04.04.2019 11:00

Hallo Matthias,

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller
Gstern Abend ging es ja darum, ob MoBa ein Hobby für Besserverdienende sei. Ich hatte euch ja mal den Vergleich zu 1956 angeboten. Da ich auch Eigenrecherche setzte gehe ich mal davon aus, dass sich keiner die Mühe gemacht hat, weil dies unbequemer ist als Unmutsäußerungen. Tätet ihr das, so würdet ihr erkennen, dass die MoBa-Bestände, wie sie bei einem durchschnittlichen Foristi vorhanden sind vor 63 Jahren für Besserverdienende unerreichbar gewesen waren. So etwas wäre nur der absoluten Oberschicht möglich gewesen.

ich habe das in diesem Fall auch nicht getan, nicht wirklich nötig, weil ich schon öfter in anderen Dingen recherchiert habe, um jedesmal festzustellen, daß die so oft gehörte Klage "früher war alles besser, und fast kostenlos sowieso" praktisch nie stimmt. Wenn man es nachprüfen kann, sind die behaupteten früheren Preise frei erfunden, und das damalige Einkommen wird weit überschätzt. Mir ist klar, daß Du Recht hast: Modellbahn ist heute wie so vieles bezogen auf die Kaufkraft, deutlich billiger als damals.

Das Bedürfnis, sich zu beklagen, scheint von den tatsächlichen Verhältnissen unberührt. Wenn man denjenigen dann fragt, ob er zuwenig Loks habe, sagen alle nein, aber es geht ums Prinzip, und Prinzipienreiter finden immer etwas um sich aufzuregen. Dabei leben wir in goldenen Modellbahn-Zeiten...

Grüße,
Bernhard


BernhardI

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#318 von lynxhitmen , 04.04.2019 11:56

Die Spritzformen sind m.W. aus Edelstahl und halten sehr lange und können auch repariert werden.

Man denkt schnell,das bisschen Plastik hat keinen Materialwert..hat es auch nicht,aber der ganze Kram,der dahinter steckt,kostet jede Menge Geld


Gruß, Jörg


 
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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#319 von Analogbahner , 04.04.2019 13:51

Ob ich mich mit dem Neuen beschäftige oder nicht, steht nicht zur Diskussion. Ich lese sogar Betriebsanleitungen von Lenz-Wendeschleifenmodulen, ich weiß ganz gerne, um was es geht. Als Märklinist habe ich das nicht nötig. Aber alles hat Grenzen. Ich muss mich nicht mit Pumpentechnik beschäftigen, wenn der Servicetechniker eine neue Umlaufpumpe an die Heizung montiert. Habe ich aber, weil es interessant ist.

Hier im Forum wimmelt es von Beiträgen, in denen wegen eines winzigen Lackschadens oder weil irgendein Nippelchen fehlte, die Lok zum Händler zurückgeschickt wurde. Und zwar mit derselben Nonchalance, fast möchte man sagen Arroganz, die mir in den letzten Antworten unterstellt wurde. Ich könnte darauf antworten: "dann bieg doch den Steuerungsträger selbst zurecht" oder "kauf dir das Nippelchen und kleb es selbst an". Aber dann sind plötzlich "die anderen" verantwortlich, was ja juristisch auch stimmen mag (in den AGB wird dem Vertragspartner eine Karenzzeit zur Behebung des Mangels eingeräumt).

Da es hier um eine irre seltene Ausnahme geht, die mir nur einmal passiert ist (man benötigt eine Digitalzentrale, um analog zu fahren), und weil die Lokeigenschaften insgesamt besser geworden sind, ist es eigentlich müßig, darüber zu spekulieren. Um im obigen Beispiel zu bleiben: ich würde die Lok zum Händler zurückschicken und ihm sagen, er möge bitte auf analog ohne irgendwas umstellen. Und nur darum geht es. Wenn bei einem Radiowecker draufsteht "Batterien beiliegend" und sie fehlen aber, so sage ich ja auch nicht "die kosten ja nicht viel, kann ich mir ja selbst kaufen".


Gruß Analogbahner


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#320 von uhx , 04.04.2019 15:11

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Mir ist kein Fall bekannt bei dem irgendwelche Funktionen abgesehen von Stirnlicht standardmässig im Analogbetrieb aktiv sind, man also sich „einfuchsen“ müsste, um eine CV zu schreiben.


Ich habe vor 4 Wochen meine erste ab Werk mit Sound ausgestattete Lok gekauft. Bei ihr war der Sound im Analogbetrieb aktiviert. Ob das standardmäßig so ist bei Roco, weiß ich nicht, bei diesem Exemplar war es aber der Fall.


Schöne Grüße,
Ulli


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#321 von Erich Müller , 04.04.2019 17:21

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Da es hier um eine irre seltene Ausnahme geht, die mir nur einmal passiert ist (man benötigt eine Digitalzentrale, um analog zu fahren)



Diese Ausnahme dürfte so selten sein, dass die blaue Blume der Romantik und die öffentlichen Auftritte von Nessie vergleichsweise als häufig angesehen werden können. Du solltest im Lotto spielen...


Freundliche Grüße
Erich

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#322 von Jandrosch ( gelöscht ) , 04.04.2019 17:26

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

............................... Ich hatte euch ja mal den Vergleich zu 1956 angeboten. Da ich auch Eigenrecherche setzte gehe ich mal davon aus, dass sich keiner die Mühe gemacht hat, weil dies unbequemer ist als Unmutsäußerungen. Tätet ihr das, so würdet ihr erkennen, dass die MoBa-Bestände, wie sie bei einem durchschnittlichen Foristi vorhanden sind vor 63 Jahren für Besserverdienende unerreichbar gewesen waren. So etwas wäre nur der absoluten Oberschicht möglich gewesen. ................................



Hallo Matthias,
zu Deiner oben zitierten Äußerung muss ich, entgegen meiner Anmerkung aus dem Beitrag #299, doch noch mal den Ball aufgreifen.

Ein Vergleich heute zu 1956 empfinde ich als etwas gewagt.

Warum meine ich dies?

Ich habe mir mal die Zeit genommen und bin der Sache etwas auf den Grund gegangen.

11 Jahre nach Kriegsende waren noch lange nicht alle Kriegsschäden beseitigt und viele Menschen hatten sicherlich noch ganz andere Sorgen und Nöte, ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Der Wiederaufbau dauerte bis in die 60er Jahre auch wenn das Wirtschaftswunder sich bereits ab 1956 langsam zeigte.
Unruhen und Aufstände in Polen, der DDR und Ungarn trugen sicherlich zu einer gewissen Furcht bei, des Weiteren gab es zu dieser Zeit noch die 6 Tage Woche, erst ab Ende 1956 wurde die reguläre Arbeitszeit von 48 auf 45 Stunden reduziert.
Dies war den Gewerkschaften zu verdanken, die bereits ab 1.Mai 1954 den Slogan raus brachte “Samstag gehört Vati mir“ – von daher wird in dieser Zeit (1956) auch nicht so viel Freizeit für Hobby o.ä. zur Verfügung gestanden haben und die Modellbahn eher als etwas nicht Alltägliches zu sehen war. Zeit für die Familie war wohl eher maßgebend.

1948 hatte die MiBa eine Auflage von 7000 Stück zu einem Preis von 1,50 DM – 2013 ca. 45.000 Exemplare plus diverser Sonderauflagen zu einem Preis von 7,40€ (entspricht 14,49 DM) Auch hieran kann man erkennen, dass die Nachfrage wohl stetig gestiegen ist und man offensichtlich heute immer mehr Zeit für das Modellbahnhobby zur Verfügung hat.

Kommen wir nun zum durchschnittlichen Verdienst der verschiedenen Jahre ………….

1956 war der durchschnittliche Verdienst in etwa 360,- DM. Meine Eltern hatten 1956 in Hamburg-Rahlstedt ein Reihenhaus gekauft – ich hatte vor ein paar Wochen die alten Unterlagen ausgemistet und dabei ist mir der Kaufvertrag aus dieser Zeit in die Hände gefallen. Kaufpreis für das Haus 27.000,-DM (ohne Dachausbau aber unterkellert).

Ein alter Katalog der Marke Trix Express aus dem Jahr 1961 liegt mir noch vor, in dem mein Vater handschriftlich die Preise von einigen Lokomotiven eingetragen hatte.
Eine Dampflok der Baureihe 64 kostete damals 22,-DM – der Durchschnittslohn betrug ca. 450,-DM.
Bitte beachten, keine Märklin Artikel sondern Trix. Auch darf man nicht die heutigen Formen der Lokomotiven mit denen der 60er Jahre vergleichen - wie hoch der Aufwand war oder ist, diese herzustellen, ist mir nicht bekannt.
Sicherlich gibt es Listen oder Kataloge (Koll ?) die Aufschluß darüber geben – mir liegen sie leider nicht vor. Allerdings habe ich in einigen alten MiBa Preisangaben gesehen, die meine Ausführungen bestätigen.

Ok, Durchschnittslohn heißt, dass es Löhne drüber und auch drunter gab – so wie heute auch und heute (habe nur bis 2012 gefunden) liegt er bei 2450,-€.
Eine Umrechnung von Euro zu DM macht aus heutiger Sicht nicht wirklich Sinn – wir verdienen in Euro und geben Euro aus - damals eben genauso in DM.
Es zählt lediglich das Verhältnis zueinander.

Und zum Thema Bestände von Fahrzeugen aller Art - es gab damals sicherlich nicht derartige Varianten respektive Ausführungen, die der allgemeine Modellbahner, der vorrangig mit Sohnemann spielen wollte, als Sammlung anstrebte. Ausnahmen bestätigen sicherlich wie immer die Regel.

Hobby, egal welcher Art, ist immer eine kostspielige Angelegenheit – letztlich gibt es uns aber etwas zurück, was in all den Zeiten immer notwendig war bzw. ist – nämlich Entspannung vom Alltag.


Jandrosch

RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#323 von alex218 , 04.04.2019 17:47

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Ob ich mich mit dem Neuen beschäftige oder nicht, steht nicht zur Diskussion. Ich lese sogar Betriebsanleitungen von Lenz-Wendeschleifenmodulen, ich weiß ganz gerne, um was es geht. Als Märklinist habe ich das nicht nötig. Aber alles hat Grenzen. Ich muss mich nicht mit Pumpentechnik beschäftigen, wenn der Servicetechniker eine neue Umlaufpumpe an die Heizung montiert. Habe ich aber, weil es interessant ist.

Hier im Forum wimmelt es von Beiträgen, in denen wegen eines winzigen Lackschadens oder weil irgendein Nippelchen fehlte, die Lok zum Händler zurückgeschickt wurde. Und zwar mit derselben Nonchalance, fast möchte man sagen Arroganz, die mir in den letzten Antworten unterstellt wurde. Ich könnte darauf antworten: "dann bieg doch den Steuerungsträger selbst zurecht" oder "kauf dir das Nippelchen und kleb es selbst an". Aber dann sind plötzlich "die anderen" verantwortlich, was ja juristisch auch stimmen mag (in den AGB wird dem Vertragspartner eine Karenzzeit zur Behebung des Mangels eingeräumt).

Da es hier um eine irre seltene Ausnahme geht, die mir nur einmal passiert ist (man benötigt eine Digitalzentrale, um analog zu fahren), und weil die Lokeigenschaften insgesamt besser geworden sind, ist es eigentlich müßig, darüber zu spekulieren. Um im obigen Beispiel zu bleiben: ich würde die Lok zum Händler zurückschicken und ihm sagen, er möge bitte auf analog ohne irgendwas umstellen. Und nur darum geht es. Wenn bei einem Radiowecker draufsteht "Batterien beiliegend" und sie fehlen aber, so sage ich ja auch nicht "die kosten ja nicht viel, kann ich mir ja selbst kaufen".



Moin,
es geht eben nicht darum, ob ein Hersteller dir deine Lok auf analog umstellt, nur weil du das so willst. Soweit ich weiß, können auch fast alle alten Decoder analog, oder lassen sich darauf umstellen. Vorallem, wer hindert dich daran bei einer "alten" MäTrix Lok, wo es passt, den Decoder auszubauen und einen FRU einzusetzen?

Übrigens kleine Fehler am Modell dengel ich selbst gerade. Da wird nix zum Hersteller geschickt.


...und jetzt komm´n Sie!

Bis neulich!
Alex

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Humor ist der Knopf, der verhindert, das einem der Kragen platzt! (Ringelnatz)


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#324 von 3047 , 04.04.2019 18:23

[quote="Erich Müller" post_id=1959985 time=1554391275 user_id=26147]

Zitat von im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Da es hier um eine irre seltene Ausnahme geht, die mir nur einmal passiert ist (man benötigt eine Digitalzentrale, um analog zu fahren)



Diese Ausnahme dürfte so selten sein, dass die blaue Blume der Romantik und die öffentlichen Auftritte von Nessie vergleichsweise als häufig angesehen werden können. Du solltest im Lotto spielen...
[/quote]

standardmäßig kann eine Lok ab Werk von Märklin jedenfalls, ohne Digitalzentrale, auf Anhieb mit einem Trafo, analog betrieben werden. Da brauchts keine Digitalzentrale. Aber schön, wenn man eine hat, das macht das Hobby unglaublich reizvoll. Schon 1984 war ich begeistert von der Idee, mit meinem C64 in Basic einer Lok vorzuschreiben mit welcher Geschwindigkeit sie anzufahren hat, wie lange, und wo sie anhalten soll (also schon damals einen Fahrplan für eine Lok zu schreiben und ihr dann zuzusehen wie sie ihn ausführt.)

zugegeben, nicht jeder Mensch ist gleich und technikbegeistert. Das ist doch schön und deshalb wäre es auch sinnlos die Vorlieben eines einzelnen Modellbahners zu verallgmeinern und zu fordern dass das Produkt nun für alle anderen Modelleisenbahner ebenfalls genao so beschaffen sein müsste wie es dieser einzelne Modellbahner gerne hätte.


kollegiale Grüße

Gustav


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RE: Preispolitik der Modellbahnhersteller

#325 von Erich Müller , 04.04.2019 23:38

Hallo,

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Ein Vergleich heute zu 1956 empfinde ich als etwas gewagt.



Ich wage mal zu vermuten, dass selbst 1976 die Dinge soo sehr viel anders auch nicht lagen. Modelleisenbahn war eben kein Objekt von Sammlern und Ansammlern (eine Sammlung sollte m.E. Thema und Struktur und ein wenig Plan haben. Klammer zu.), sondern zum Spielen da. Wenn ich an meinen Vater denke, und eine Menge Kollegen seiner Generation, da war es ihnen unverständlich, wie man mehr Loks und Wagen haben wollen konnte, als auf der Anlage Platz finden - und in gewisser Weise auch: als gleichzeitig fahren können. Natürlich kann man da vieles einwenden - mir geht es darum, dass die Einstellung anders war. Übrigens wurden damals trotzdem nicht weniger Exemplare produziert...

Zitat von Gast im Beitrag Preispolitik der Modellbahnhersteller

Und zum Thema Bestände von Fahrzeugen aller Art - es gab damals sicherlich nicht derartige Varianten respektive Ausführungen, die der allgemeine Modellbahner, der vorrangig mit Sohnemann spielen wollte, als Sammlung anstrebte. Ausnahmen bestätigen sicherlich wie immer die Regel.



Kann man denn das überhaupt noch sammeln? Die Vielfalt ist inzwischen so aufgebläht, dass ich mich bei meinem Systemlieferanten nicht mehr frage, ob - sondern wann er auf sechsstellige Bestellnummern umstellt... Wer kann denn das noch übersehen, und vor allem auch das Geld aufbringen, um das alles anzuschaffen?
An dieser Stelle hinterfrage ich die Firmen. Märklin bietet jetzt wieder ein Grundprogramm an, aber eben auch noch schrecklich viele Einmalserien. Dafür muss dann immer sofort Geld da sein, das man früher zusammensparen konnte, manchmal über Jahre.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
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