RE: Hilfe! Erleuchtung gesucht; ich brauche Bahnhofsleuchten

#1 von Aristides ( gelöscht ) , 24.07.2018 19:40

Grüß Euch alle,

seit langem baue ich eine Anlage :

"Endstation einer elektrifizierten Nebenbahn HO, Umstieg auf HOm-Bahn, Dreischienengleis - angesiedelt im südwestdeutschen Sprachraum",

Fuhrpark Epoche III, unter Verwendung von DB- und SBB-E-Loks, außerdem hier & da Betriebsverhältnisse wie z.B. auf der SBB-Seetalbahn. ( Erlaubt ist, was gefällt....). Das Bahnhofsgebäude ist Königl. Württ. und steht in Kleinengstingen in 1:1.

Jetzt suche ich passende Bahnhofsleuchten und Gleisfeldleuchten. Ich habe mir einiges angesehen, aber mich stören die Materialstärke mancher Lampen, außerdem frage ich mich, warum in LED-Zeiten noch Glühbirnchen eingesetzt werden - bisher wurde ich nicht fündig. - Die Lämpchen von Kotol sind ganz gut, aber deren Vorbilder aus der sogen. DDR erinnern mich an zutiefst ärgerliche Erlebnisse dortselbst, außerdem passen sie überhaupt nicht in die Landschaft.

Was empfehlt Ihr?

Für allfällige hilfreiche Hinweise bin ich sehr dankbar

Herbert


Aristides

RE: Hilfe! Erleuchtung gesucht; ich brauche Bahnhofsleuchten

#2 von Elokfahrer160 , 25.07.2018 07:22

Moin , Herbert,

ich verwende in meinem Übergabe Bahnhof DB zur SBB auf den Bahnsteigen die Holzmastleuchte von Busch.
Der Mast ist aus Echt Holz gefertigt , die Busch Lampe ist ca. 90 mm hoch und sie hat eine gelb schimmernde
LED Beleuchtung, die dem Original mit Natrium Dampflampen recht ähnlich ist.

Die Artikel Nr. bei Busch lautet = 4134

Lt. Hersteller ist diese Natriumdampflampe mit Holzmast ab Ep. II einsetzbar.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer


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RE: Hilfe! Erleuchtung gesucht; ich brauche Bahnhofsleuchten

#3 von Bobbel , 25.07.2018 10:52

@ Herbert...

... der von Dir gewählte Bahnhof Kleinengstingen steht Luftlinie kaum vier
Kilometer entfernt von mir. Der Bahnhof bildete bis zur Einstellung der
Honauer Zahnradbahn und den Personenverkehr auf dem Abschnitt von
Honau (Württ) nach Schelklingen am 27. Juli 1969 den Übergang von der
DB zur HzL.
Außerdem war in Kleinengstingen einst ein großes WLZ-Lagerhaus, welches
zahlreiche Waren (Maschinen, Dünger, Öl, Kraftstoffe usw.) mit der Bahn
bezog bzw. landwirtschaftliche Güter (Getreide, Holz, Heu und Stroh) in
größerem Umfang mit der Bahn spedierte. Dementsprechend groß waren
einst die Gleisanlagen von DB und HzL.

Der DB-Bahnhof selbst hatte, wie der gegenüberliegende HzL-Bahnhof, zwei
Bahnsteiggleise. In Kleinengstingen gab es bis zur Einstellung der Zahnrad-
bahn täglich zahlreiche Zugkreuzungen mit Anschluß nach Gammertingen.
Der gesamte Güterverkehr, bis auf den Transport von Stückgut, der Bahnhöfe
Kleinengstingen und Lichtenstein (Württ) wurde seit dem Unglück auf der
Drachenfelsbahn am 14. September 1958 über den Güterbahnhof Ulm
abgewickelt.
Zuvor waren bestimmte Güter, entsprechend der
Vorschriften für den Betrieb der Zahnstangenstrecke
Honau (Württ) - Lichtenstein (Württ) im Bereich der ED Karlsruhe
,
Ausgabe 1949, über die Zahnradbahn nach Kleinengstingen gefahren worden.
Die o.g. Vorschrift behielt auch nach der Rückgliederung der Strecke in die
BD Stuttgart (bis zum 28. Mai 1962) ihre Gültigkeit.
Bis zum 27. Mai 1962 waren die Zahnradloks der Baureihe 97.5 für die Be-
förderung von Zügen über die Steilstrecke zuständig. Ab dem 28. Mai 1962
übernahmen diesen Dienst die Zahnradschienenbusse VT97.9 und der Güter-
verkehr zwischen Honau (Württ) und Lichtenstein (Württ) wurde eingestellt.
An diesem Tag stand die 97 504 als Angstreserve in Honau bereit um ggf.
Züge über die Steilstrecke zu führen.

Nun zu Deinem Anliegen - Lampen Gleisfeldbeleuchtung...

Der oben beschriebene Zeitraum (vor Mitte 1969) läßt Dir leider nicht
allzuviele Möglichkeiten, zumal Bahnhöfe dieser Art im ländlichen Raum
nicht allzu üppig beleuchtet waren...!
Aber bei den einschlägigen H0-Lampenhersteller findet sich ganz bestimmt
was passendes.

Leider ist die sehr gut passende Viessmann Holzmastleuchte nicht mehr
lieferbar. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Du diese Leuchte in
der Bucht findest. Die Lampe ist mit einer Glühlampe versehen, welche den
Nachteil der endlichen Lebensdauer, dafür den Vorteil des wesentlich
schöneren Lichtes hat.
Eine ähnliche, sehr schöne Lampe bietet KoTol unter der Nummer 87-303-2
an. Mit ein bißchen Modifikation (Farbe) läßt sich daraus eine Leuchte
zaubern, die denen auf der Echazbahn verwendeten Leuchten schon sehr
nahe kommt.
Als Bahnsteigbeleuchtung kommen die Lampen mit der Nummer 87-293-0,
ebenfalls von KoTol in betracht. Ggf. auch mit Isolatoren, wenn die Lampen
oberirdisch angeschlossen wurden. Da die Landbahnhöfe damals ziemlich
spärlich beleuchtet waren, reichen Dir jeweils 3 bis 4 Lampen zur Aus-
leuchtung des gesamten Gleisfelds.

Falls Du den Bahnhof in neuerer Zeit anlegen möchtest, dann würde ich
Dir folgende BraWa-Leuchten empfehlen:

Gleisfeldbeleuchtung: BraWa 84023
Bahnsteigbeleuchtung: BraWa 84049

Lampen dieser Art wurden auf der Echazbahn ab Mitte der 1960er Jahre
verbaut. Sie ersetzten die Holzmastleuchten aus der Vorkriegszeit.

Die von Rainer erwähnten Na-Dampflampen würde ich nicht nehmen,
weil diese auf einem Landbahnhof nicht zu finden sind.

Nun hoffe ich, daß ich Dir wenigstens etwas weiterhelfen konnte.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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RE: Hilfe! Erleuchtung gesucht; ich brauche Bahnhofsleuchten

#4 von Aristides ( gelöscht ) , 25.07.2018 15:20

Vielen Dank ! Das hilft mir schon weiter.

Lieber Klaus,
Deine Hinweise auf Bhf Kleinengstingen (Modell von Fa. Busch) sind sehr ausführlich und gut, das ist mir alles nicht unbekannt; ich werde spätestens am 13.8. wieder dort sein. - Mich ärgert immer wieder, dass die Strecke ab Reutlingen auf die Alb abgebaut wurde. Denn es gab 1949 eine maschinenschriftliche Studie, die ich aus dem DB-Archiv geborgen habe , dass die Strecke RT-Honau-Kleinengstingen-Münsingen ab 1953 ausgebaut werden sollte, und zwar mit elektrischen Triebwagen ohne Zahnradbetrieb , technisch angelehnt an die BR E 18. Das ist nachzulesen bei Hans-Werner Scharf. Die Eisenbahn im Donautal, EK-Verlag, Freiburg (1997), S. 309; das alles ist selbstverständlich nicht geschehen, heute quält sich der Autoverkehr bis zum Albtrauf und dann die Steige hinauf . Um Reutlingen herum und durch Reutlingen hindurch führen breite Straßen und zerstören Wohngebiete ( z.B. in Pfullingen), sowie alte Obsthänge und damit die freie Landschaft insgesamt. BaWürtt ist eben ein Autoland.

Zu den Leuchten: Vielen Dank an beide für beide Hinweise, ich werde mir dies alles einmal genauer ansehen; Brawa hatte vor Jahren einmal eine nicht allzu hohe Bogenleuchte an einem Messingmast, das war alles ganz gut, aber leider ist sie heute aus dem Angebot. Da stimmte dann wohl für die Marke br icht a ndauernd w as a b die Marge nicht mehr. "Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben" (Werbespruch aus der 60ern).

Vielen Dank und liebe Grüße an alle

Herbert


Aristides

RE: Hilfe! Erleuchtung gesucht; ich brauche Bahnhofsleuchten

#5 von Bobbel , 26.07.2018 10:17

@ Herbert... [off Topic]

... die sog. Ausbaupläne sind mir nicht unbekannt...
Sie wurden von den Eisenbahnern Mollenhaupt (od. Mollenkopf) und Röbling im Auf-
trag der (damaligen) französischen Militäradministration ausgeführt.
Die Unterlagen liegen heute im Archiv der Südwestdeutschen Eisenbahnen (SWDE)
in Speyer.
Dabei hätte die Strecke von Reutlingen Hbf bis Lichtenstein (Württ) elektrifiziert
werden sollen. Doch der Zahnradbetrieb zwischen Honau (Württ) und Lichtenstein
(Württ) wäre beibehalten worden. Von den Projektleitern wurden auch Vorschläge
für Lokomotiven ausgearbeitet. So sollten zwei bzw. drei E91.9 (mit Widerstands-
bremse) auf Zahnradbetrieb umgebaut werden sollen.
Die Ausarbeitung geschah im Hinblick auf den von den französischen Streitkräften
beschlagnahmten Truppenübungsplatz Münsingen und dessen fehlenden Bahnan-
schluß über französisches Besatzungsgebiet.
Deshalb wurden die Militärzüge (mindestens) bis 1953 über die Echazbahn nach
Münsingen gefahren. Die schweren Militärzüge (mit Panzern) wurden meist im
Schutze der Dunkelheit von und zum Truppenübungsplatz befördert.

Für diese Züge kamen bis zu drei Zahnradlokomotiven (97.5) gleichzeitig auf der
Steilstrecke zum Einsatz. Die ankommenden Züge wurden in Honau (Württ) geteilt
und in Abschnitten über den Zahnradabschnitt (Steigung 1:10) befördert und in
Lichtenstein (Württ) wieder zusammengestellt. In Lichtenstein (Württ) wurden die
Züge von Reibungslokomotiven (50, 52 und 57.10) übernommen.
Für den nicht unbeträchtlichen Personenverkehr hätten elektrische Triebwagen der
Baureihe ET25 umgebaut werden sollen. Die Strecke von Lichtenstein (Württ) nach
Schelklingen hätte - wegen des großen Bedarfs an elektrischen Zahnradfahrzeugen -
nach wie vor mit Dampfloks betrieben werden sollen.
Diese Pläne wanderten nach Rückgabe der Strecke von der ED Karlsruhe an die
BD Stuttgart (zum 1.1.1953) umgehend in den Papierkorb, denn in Stuttgart bestand
kein Interesse an der Steilstrecke, welche mit speziellen Fahrzeugen und dazu noch
umständlich betrieben werden mußte.
Als in der Mitte der 1950er Jahre die vier Hz (97.5) zur HU anstanden, fragte man bei
der Maschinenfabrik Eßlingen nach Neubauten nach. Eßlingen gab mehrere Angebote
ab, eines davon ein 1'E1' H4v-Neubau und ein Nachbau der Hz. Beide Angebote sind
in Stuttgart auf taube Ohren gestoßen und es wurde beschlossen die vorhandenen,
über dreißig Jahre alten Zahnradlokomotiven durch dei Maschinenfabrik Eßlingen
modernisieren zu lassen. Dafür wurde ein Betrag von rund DM 300.000,- bereitgestellt.
Doch bereits beim Umbau der zweiten Lok (57 504) stellte sich heraus, daß der Betrag
für die weiteren Loks nicht reichen würde. So wurden nur 97 502 und 97 504 umgebaut.
Die 97 501 wurde im AW Eßlingen nur äußerlich (großer Kohlekasten) den o.g. Loks
angepaßt und 97 503 wurde 1956 [wegen angeblich schlechtem Zustand] ausgemustert.

Nur der mangelnden Motorisierung entlang des Einzugsgebietes der Echazbahn und
dem sehr starken Ausflugsverkehr an den Wochenenden ist es zu verdanken, daß
Ende der 1950er Jahre doch noch neue Fahrzeuge für die Hoanuer Zahnradbahn in
Auftrag gegeben wurden. Diese wurden in Form des VT97.901 - VT97.908 von 1961
bis 1965 in Dienst gestellt.
Doch Georg Lebers (SPD) tolle Pläne mit der Deutschen Bundesbahn haben schließlich
zum 27. Juli 1969 der steilsten deutschen Staatsbahnstrecke den Gar ausgemacht...!!

[off Topic Ende]

Noch eine Anmerkung zum BUSCH Bahnhof Kupferzell, welcher Dein Bahnhof Klein-
engstingen werden soll...:
Wenn Du das Modell entsprechend der Bauanleitung aufbaust, dann ist es falsch herum.
In Kleinengstingen ist - von der Gleisseite her betrachtet - die Wartehalle rechts und
der Güterschuppen links angebaut.
Spaße beiseite - du hast es oben richtig beschrieben: "erlaubt ist, was Spaß macht...!"

In diesem Sinne...

Grüßle aus HONAU.
Klaus


Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!


 
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