Hallo,

ich habe eine Frage an alle mit Erfahrung beim Aufbau der Viessmann H0 Oberleitung. Bei der Verwendung der frei konfektionerbaren Oberleitungsdrähte müssen die Enden selbst umgebogen werden. Dazu gibt es ja eine sehr teure Viessmann Zange, mit der es bestimmt einfach geht.

Geht bestimmt auch ohne, oder? Enden um einen Nagel biegen etc? Hat da jemand Tipps?

Danke euch.

Grüße

Jens

Zitat

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Viessmann Zange, mit der es bestimmt einfach geht.

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dem wage ich zu widersprechen. Ich fand die Zange nicht so prickelnd, eventuell war ich aber auch einfach nur zu blöd . Um einen Nagel biegen sollte eigentlich schon gehen, unterschätze aber nicht die harten Drähte

Hallo Jens,
bei meiner MoBa werde ich mit Sommerfeldt-Oberleitung arbeiten, die der von Viessmann sehr ähnlich ist; dazu benutze ich Flach-, Rundzange und Seitenschneider aus meinem "normalen" Werkzeug. Profil-und Oberleitungsbaulehre sind die einzigen "Spezialwerkzeuge" für die MoBa die ich besitze.Was ist an der "Viessmannzange" so besonders? ...das sie Biegen und Schneiden kann? Dafür habe ich eine kleine Rundzange (Biegen) und einen Seitenschneider (Schneiden). Selbst wenn Du beide noch nicht hast und kaufen musst, kannst Du mit dem übrig bleibenden Geld nochmal essen gehen!
Gruß
Hans-Dieter

Danke für eure Antworten.

@Hans Dieter,

die Viessmann Zange hat 2 Kerben oder wass auch immer, die, wenn man den Draht einlegt und umbiegt, die Ösen in der "richtigen" Form biegen sollen.

Ich werde es erstmal ohne probieren.

Mal sehen, ob es in Zukunft in meinem Anlagenthread etwas neues zu berichten gibt.

Jens

Hallo Jens,
ich habe mir diese Spezialzange von Viessmann besorgt, weil ich auf meiner Anlage unter anderem Gleisradien habe, für die es keine vorgefertigten Fahrdrähte gibt. Außerdem habe ich mit einem Mitglied unseres Vereins die gesamte HO-Anlage mit Oberleitung ausgestattet und auch hier insbesondere wegen der Kurven und Geraden aus Flexgleisstücken überwiegend die Fahrdrähte mit offenen Enden verbaut.
Die beiden Kerben in dem schmalen Zangenteil, das auch etwas kräftiger ausgeführt ist, führen zu der Form für den unteren Farhdraht, die der sicheren Befestigung am unteren Tragarm des Mastes dient. Es macht einen spürbaren Ruck, Klick oder ähnliches, wenn man den Fahrdraht auf diese grauen Kunststoffrillen am Mast aufschiebt. Diese Art von federnder "Klemmvorrichtung" sorgt auch dafür, dass der Fahrdraht sich nicht vom Tragarm des Mastes löst. Mit einer Rundbiegezange läßt sich so eine Form wohl nicht herstellen.
Der andere Zangenteil ist dünner geformt und auf der Innenseite konkav gestaltet, also auch besonders hergerichtet. Eine gewöhnliche Zange so herzurichten dürfte schwierig sein.
Was ich noch berichten will: Bei der Anfertigung der Befestigungen an den offenen Drahtenden habe ich zusätzlich zum mit der Hand ausgeführten Pressdruck mit einer zweiten Flachzange die beiden Zangenteile zusätzlich zusammengedrückt. Ergebnis war, dass die Ausbildung der federnden Klemmvorrichtung noch präziser war und somit die Gefahr des Abrutschens vom Tragarm geringer war.
Schade ist aber dennoch, dass sich fast keine Korrektur am gebogenen Ende ausführen läßt. Dazu ist der Draht wohl etwas zu hart oder spröde, denn häufig bricht dann das geformte Ende ab, wenn man versucht, es aufzubiegen.
Für mich hat sich die Anschaffung dieser Zange auf alle Fälle gelohnt, auch wenn sie einen vermeintlich teuren Preis hat.
Viel Erfolg bei der Gestaltung der Oberleitung.

Ein gutes Foto von dem wichtigem Ende der Zange kann man hier sehen: Herrmann Modellbahnen - Viessmann 4198

Es ist durchaus möglich mit normalen Zangen und Werkzeug die Arbeitsschritte nachzuvollziehen, aber das Vorteil von so einem Spezialwerkzeug ist meist das man die Arbeit schneller und genauer mit weniger Variation und weniger Anstrengung erledigen kann.

Wenn man also viele Fahrdrähte anfertigen muss, dann lohnt es sich bestimmt wen man die Vorteile schätzt. Wen Mann ewig Zeit hat und langsam und vorsichtig vorgeht, und/oder nur ein paar Fahrdrähte anfertigen muss, dem werden normal Werkzeuge gut genug sein.

Hallo Jens,
ich hatte mir für meine vorige Anlage auch diese Zange gekauft.
Ich bin auch der Meinung wie „Ralf Krapp“, und „ Minok“ die es sehr gut beschrieben haben, dass sich der Kauf lohnt.
Ein Tipp habe ich noch: Da der Fahrdraht gehärtet ist, kann er brechen. Ist mir mit der Zange passiert.
Lösung: gehärtete Drähte werden durch Wärme weich. Also habe ich das Drahtende 2-3 Sekunden mit dem Gasfeuerzeug erwärmt.
(Wie lange muss man selbst an einem Reststück testen, es muss noch Härte vorhanden sein.)
Viele Grüße
Opa Helmut

Hallo Helmut,
Dein Tipp, den Fahrdraht zu erwärmen, ist ein guter Hinweis. Dass der Draht gehärtet ist, wusste ich nicht, sonst hätte mir das mit dem Erwärmen auch einfallen können. Beim nächsten Verlegen weiterer Fahrdrähte werde ich daran denken.

Ein absolutes Muss-- Die Zange ist eine riesen Erleichterung. Ich arbeite fast nur mit Universal-Fahrdrähten. Besonders die Öse unten mit dem Hinterschnitt bekommt man nur mit der Zange hin. Die Öse klemmt dann exakt und fest auf dem Ausleger.
Die Arbeit geht gut voran. Da man üblicherweise den Draht an der passenden Stelle für die Öse nur einmal sicher biegen kann ist das mit einem Schwung mit dem Handgelenk sicher erledigt. Kein nachbiegen oder wieder aufbiegen oder ändern notwendig.

Auch das Oberleitungsbuch halte ich für sehr wichtig das es die Aufbaumöglichkeiten Normal und Expert gut beschreibt.
Bei den hohen Kosten für eine Oberleitung fällt das dann fast nicht ins Gewicht.
Peter