RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#576 von SAH , 31.05.2018 22:53

Guten Abend Viet,

[quote="Viet Bui" post_id=1838874 time=1527798802 user_id=28555]

Zitat von SAH im Beitrag Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

Vor längerer Zeit hatte ich hier im Forum mal versucht, den Anteil aktiver Forenteilnehmer via einer Umfrage zu ergründen.


genau das hat mich bewegt, den Faden zu eröffnen. Wir können überhaupt keine belastbaren Aussagen treffen.
[/quote]
mit der Aussage "überhaupt keine" bin ich nicht einverstanden: zumindest der Anteil der aktiven Teilnehmer lässt sich mit entsprechendem Konfidenzintervall einordnen.
Alles größeren Gruppen sind außerhalb der (d.h. unserer!) Erfahrung; diese ist nötig, wenn wir eine Hochrechnung erstellen wollten.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#577 von SAH , 31.05.2018 22:55

Guten Abend Kai,

Zitat

Wie schon diverse Male gesagt: Es kommt für eine repräsentative Statistik nicht auf die relative Größe der Stichprobe an. Deswegen hat sich die grundlegende Aussage der Umfrage nach auch nach kurzer Zeit nicht mehr bewegt.



damit sind die bereits erwähnten aktiven Teilnehmer erfasst, oder meintest Du etwas Anderes?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#578 von TheK , 31.05.2018 22:58

Ich bezog mich jetzt auf die Umfrage zu den Längenmaßstäben, aber auch viele andere Umfragen haben nach kurzer Zeit schon eine Tendenz, die sich nicht mehr groß bewegt.


Gruß Kai

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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#579 von JoMa , 01.06.2018 11:10

Zitat von Analogbahner im Beitrag Von maßstäblichen und verkürzten Wagen
Da die "guten" Modelle nur noch für Insider angeboten werden, dürften einige Modellbahner nur deshalb im Club sein, um an die Modelle zu kommen. Das betrifft dann so ziemlich alle Typen. Was sie gemeinsam haben: sie sind nicht knauserig mit Geld (bei den Preisen kein Wunder, wenn sie den Märklin-Preis bezahlen) und sie möchten nicht warten, bis die Insider-Loks gebraucht bei ebay auftauchen. Märklin bietet zur Zeit sämtliche Modelle an, die ich noch auf meiner Wunschliste habe, aber das übersteigt meinen Etat bei weitem. Insofern ist der Insider-Club eine reine Selektionsschikane, die eindeutig die Erstkäufer von Originalen mit Geldpolster hofiert. Anscheinend lohnt sich das für Märklin, das heißt, sie verzichten lieber auf die Einnahmen der "normalen" Käufer als auf die Einnahmen der Insider. Das lässt darauf schließen, dass die Spielbahner - jedenfalls in diesem Segment - keine Rolle spielen. Da die Modelle ja von irgendwem teuer gekauft werden müssen, bevor sie ggf. als Gebrauchtware auftauchen können, geht die Rechnung für Märklin auf.

Hi Analogbahner,

also Selektionsschikane würde ich nicht sagen, sondern Marketing- und Planungsinstrument, das trifft es eher.
Insider wirst Du normalerweise, wenn Dir die Produkte von Märklin im großen und ganzen zusagen bis sehr gut gefallen. Du kannst auch kritisch, aber eher konstruktiv kritisch Märklin gegenüberstehen. Diesen Kunden gibt Märklin das Gefühl, man sei ihnen noch etwas mehr verbunden als allen anderen. Das ist keine Zurücksetzung der übrigen Kunden, die möglicherweise mehr Umsatz bringen, das ist eine leichte Bevorzugung oder ein leichtes Hofieren von für besonders gut gehaltenen Kunden. Das macht jeder Handwerker oder auch jede andere Firma so. Gute Kunden bekommen eher einen Termin, bekommen Rabatt oder besondere Dienstleistungen. Bei Firmen hauptsächlich aus der Dienstleistung, die auf Masse von vertriebenen Produkten aus sind, werden Neukunden hofiert mit Lokangeboten, z. B. bei Banken mit höheren Zinsen für neu angelegte Tagesgeldkonten usw.
Märklin sammelt mit den Insidern auch eine fest kalkulierbare Summe Geldes ein. Einen Teil davon geben sie wieder an die Insder zurück, müssen sie auch, auch der Insider muß das Gefühl haben, daß es sich für ihn lohnt. Grob über den Daumen gepeilt ergeben die Verkaufspreise aller Leisungen des Clubs den Beitrag hierfür. Aber Märklin verkauft Dinge, die sie in der Zahl frei nicht verkaufen könnten und sie wissen genau wieviele sie produzieren müssen. Das drückt die Kosten zumal Märklin auch nur die Herstellungskosten hat, die ganzen Gewinnspannen des Handels usw. bleiben bei Märklin. Etwas mehr Ausgaben entstehen vielleicht durch das Insider-Marketing. Ich gehe aber davon aus, daß vom Insider-Beitrag ein gewisser Batzen als Anschubfinanzierung für die Neukonstruktion über bleibt - auch ein Vorteil für Nicht-Insider, sonst gäbe es evtl. weniger Neukonstruktionen.
Auf Seiten der Insider ergibt der Hauch von Exklusivität sicherlich einen Kaufanreiz, auch wenn es in Produktionszahlen eher umgekehrt sein soll, da die Insider-Modelle in größerer Zahl produziert werden sollen als andere Einmalserien. Märklin kann durch das Bestellkartensystem auch hier ganz genau die Produktionsmenge planen und überdimensioniert weder noch unterdimensioniert die Produktion.
Nicht-Insider können wenige Jahre später das Modell in einer anderen Variante erwerben, denn Märklin kann es sich überhaupt nicht leisten, ein Modell nur ein einziges Mal herauszubringen. Im Prinzip wird immer beklagt, daß durch Einmalserien man das Geld nicht mehr zusammensparen kann. Märklin gibt mit den Insider-Modellen einen Ausblick, was man bald für alle bringt und darauf könnte man als Kunde Rückstellungen bilden, mit denen man dann die Nicht-Insider-Variante als Einmalserie sofort kaufen könnte.
Und als letztes bleibt, den Händler nach einem übrig gebliebenen Insider-Modell zu fragen. Es gibt genügend Kollegen hier, die behaupten, sie bekämen immer alles, was sie wollten. Dazu muß man aber u. U. quasi "Insider" bei dem Händler sein, wobei sich hier der Kreis schließt. Der Händler hat hiermit ein Marketinginstrumeint, keine Selektionsschikane, die Euch zu einem guten Kunden bei ihm macht, also zu einem "Insider"...

Viele Grüße aus BaWü, Stefan


 
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#580 von Analogbahner , 01.06.2018 12:30

JoMa


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#581 von berndm , 18.06.2018 00:29

[quote="232 U 1" post_id=1836925 time=1527332533 user_id=13833]
...
Um welche Wagenmodelle handelt es sich bei den verkürzten Märklin-Modellen, die gerne entgleissen? Auf welchem Schienenmaterial fahren sie? Wo entgleisen sie? Auf Weichen?

Grüße Peter
[/quote]
Es handelt sich um SBB EW IV Wagen.


 
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#582 von Jerry , 30.10.2019 00:31

Zitat von Analogbahner im Beitrag Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

Ursprünglich begann ich natürlich mit 24-cm-Wagen, bei denen die Epoche 3 und 4 einigermaßen vertreten war. Die würde ich sogar weiterhin benutzen, wenn sie KKK hätten.
Den 1:93er Maßstab habe ich mehr oder weniger verschlafen. Und da Fleischmann und Märklin nicht zueinander passen, war das nie eine Option.
Ich habe jedoch auch den Eindruck, hier bricht eine regelrechte Religion aus, dass nur 1:87 das einzig Wahre ist. Das mag stimmen, aber ein unverkürzter Wagen sieht auf den meisten Standard-Anlagen einfach blöd aus.

Das habe ich mir neulich auch gedacht als ich einen frisch erworbenen Märklin Speisewagen, Art.nr. 4094 der letzten Bauserie (also in weinrot, nicht "pop"), auf meiner Teppichbahn mit einem baugleichen aber in exakt 1:87 gehaltenen von ROCO verglich. H0 ist schon ein relativ großer Maßstab und auch wenn der ROCO Wagen ein Traum in 1:87 ist kann es dennoch sein, dass die Konstruktion eines gelungenen Modells eine überproportionale Verkleinerung erforderlich macht. Bei Spur N mag das etwas anderes sein, aber nicht in H0.

Im Grunde ist mir persönlich selbst der "großzügige" Längenmaßstab schon "too much". Man könnte dieses Wettrüsten um den "Längsten" fast als eine Unsitte der Moba-Industrie an den Interessen der Modellbahner vorbei bezeichnen, allein - die meisten Modellbahner erahnen's noch nicht mal und applaudieren statt dessen eifrig oder fordern sogar noch mehr! Das ist fast wie bei den Autos mit den immer mehr PS die man dann nicht ausfahren kann (und wenn man könnte nicht beherrschen würde).

Wenn man einen Eilzug der Epoche III oder IV zusammen stellt welcher auch Umbau-Vierachser enthält ist ein 1:100 Silberling von den Proportionen her zwar schon etwas kurz geraten. In einem geschlossenen Zugverband mit ausschließlich UIC-X-Wagen kann ich aber mit 26,4 oder 27 cm pro Waggon mittlerweile wieder absolut gut leben. Wichtig ist mir hier nur das Wagen, welche möglichst nach der selben Verkürzungsphilosophie gestaltet wurden, auf einander treffen.

"Mittlerweile wieder" schreibe ich deswegen, weil ich zu meiner Gleichstromzeit nach einem kurzen Flirt mit Fleischmanns 1:93,5 nur noch Kaliber 303 bzw. 316 mm erworben - und alles andere zutiefst verachtet! - habe. Nach meiner sentimentalen Rückkehr zum nostalgischen M-Gleis habe ich dann aber doch tatsächlich wieder verkürzt gekauft, zunächst hauptsächlich blechernes (für Nicht-Märkliner: 24 cm bzw. 1:110), später auch in Kunststoff (1:100 sowie 27 cm), wenige Jahre zuvor noch absolut undenkbar. Aber man lernt dazu und weniger ist manchmal mehr, was natürlich ganz besonders für die M-Gleise gilt.

Um das Ketzertum perfekt zu machen kopple ich gelegentlich auch mal einen 24 cm D-Zug-Wagen hinter eine Garnitur mit 27 cm-Wagen. Was hat denn der Märklin-Youngster in den frühen '70ern gemacht wenn er seinen frisch erworbenen Pop-D-Zug (Art.nrn. 4091 bis 4094) durchaus vorbildgerecht um einen blauen oder grünen Sitzwagen (4051 bis 4053) ergänzen wollte? Genau das!

Doch damit nicht genug habe ich erst vor wenigen Tagen ein weiteres "NoGo" eroiert und Märklins 1:100 Silberlinge mit besagten großzügigen "liiert". Und ehrlich, es geht!!! In der Vitrine würd' ich's mir auch verkneiffen, aber für eine schnelle Runde auf Ebene 0 (Schlingenware) vollkommen unproblematisch, es fällt weit weniger auf als stets mahnend/warnend kolportiert.

In diesem Sinne viel unbeschwerten Spaß am Hobby mit weniger Kopfzerbrechen wünscht

Jerry


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#583 von Martin Lutz , 30.10.2019 06:21

Zitat

[quote="232 U 1" post_id=1836925 time=1527332533 user_id=13833]
...
Um welche Wagenmodelle handelt es sich bei den verkürzten Märklin-Modellen, die gerne entgleissen? Auf welchem Schienenmaterial fahren sie? Wo entgleisen sie? Auf Weichen?

Grüße Peter


Es handelt sich um SBB EW IV Wagen.
[/quote]
Du weisst schon, dass man die Puffer etwas tiefer rein drücken kann?


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#584 von hu.ms , 30.10.2019 11:28

Zitat

Im Grunde ist mir persönlich selbst der "großzügige" Längenmaßstab schon "too much". Man könnte dieses Wettrüsten um den "Längsten" fast als eine Unsitte der Moba-Industrie an den Interessen der Modellbahner vorbei bezeichnen, allein - die meisten Modellbahner erahnen's noch nicht mal und applaudieren statt dessen eifrig oder fordern sogar noch mehr! Das ist fast wie bei den Autos mit den immer mehr PS die man dann nicht ausfahren kann (und wenn man könnte nicht beherrschen würde).
Jerry


Die annahme "immer länger" und auch der vergleich mit der lfd. steigenden motorleistung von autos ist einfach nur umzutreffend:
Kein moba-hersteller wird über 1:87 hinaus wagen mit z.b. 1:75 anbieten.

H0 ist einfach der maßstab 1:87. Wagen mit verkürzem maßstab sind ganz einfach nicht maßstabsgetreu.
Auch wenn sie auf "keinanlagen" opitisch besser wirken.

Aber auch hier gilt: kaufen was gefällt und spaß macht.
Auch bei mir sind neben den 1:87 (303mm) von roco auch 1:93,5 (282mm) von mätrix unterwegs.

Hubert


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Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#585 von Analogbahner , 30.10.2019 15:09

Dieser Purismus ist einfach in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Ich kann mich daran erinnern, dass es vor 40 Jahren eher weniger 1:87-Modelle gab. Ich glaube, ich entdeckte 1:93,5 erst bei Fleischmann. Aber abgesehen von den 24cm-Blechwagen (die es auch bei Fleischmann oder Trix gab) waren die Wagen größtenteils in 1:100. Modelle in 1:87 gab es zwar auch, die Trennung zwischen AC- und DC-Welt empfand ich damals aber als schlimmer. Lima oder ade waren schlecht oder zu teuer. Es gab ein regelrechtes Dogma, dass Modelle anderer Marken nicht funktionierten. Das war natürlich Blödsinn.

Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt. 1:100 wird praktisch nicht mehr neu angeboten, weshalb man zwangsläufig zu längeren Modellen greifen muss. Nebenbei ist auch das Bewusstsein für schlankere Weichen gestiegen und das Angebot wurde deutlich größer (wenigstens im DC-Bereich). In meiner Jugendzeit war der Märklin M-Gleis R2 noch das Höchste der Gefühle, bis mit K-Gleis neue Horizonte eröffnet wurden (ja, ich kann mich an die Einführung erinnern..!). Insofern passen längere Wagen auf größere Radien. Märklin hat sich mit 1:93 auf den Kompromiss eingeschossen, da es im C-Gleis-System faktisch kaum große Radien gibt, die diesen Namen verdienen.

Es ist also logisch, dass unverkürzte Wagen dem Anspruch besser genüge tun, eine Modellbahn zu sein. Die Jahrzehnte des 1:100-Zeitalters lagern jetzt in tausenden von Dachböden und fahren auf Anlagen noch aus dieser Zeit; die Frage also, wovon es MEHR gibt, kann so gar nicht beantwortet werden. Es werden mit Sicherheit in Zukunft mehr 1:87-Wagen werden, denn außer 1:93 wird sonst nichts anderes mehr produziert.


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#586 von Jerry , 30.10.2019 16:05

@Hubert/hu.ms:

Mein Beitrag ist bewusst provokant geschrieben.

Natürlich ist 1:87 nicht beliebig verlängerbar. Aber als es noch mehrere bzw. verschiedene Längenmaßstäbe innerhalb eines Herstellersortiments gab wurde gefordert die "kleinen" auch in "GROß" zu bringen. ROCO wollte mit Kaliber 303 mm die etablierten Marken übertreffen was Liliput zuvor noch nicht gelungen war. GFN und später auch MäTrix haben schließlich auf immerhin 28,2 cm nachjustiert.

Heute ist etliches in exakt 1:87 erhältlich aber zufrieden ist der Kunde immer noch nicht. Jetzt passt diese Niete und jener Handgriff nicht und der Farbton ist ohnehin nur schlecht getroffen. So gesehen wird sehr wohl weiterhin - im übertragenen Sinne freilich - "immer länger" gefordert. Am glücklichsten waren wir noch als wir mit leuchtenden Augen auf einer Platte kreisende Züge bzw. Waggons verfolgt haben deren Verkürzung uns gar nicht bewusst war.

Das ist wie mit den Autos. Die erreichte Perfektion und das ganze Elektronikgedöns hatben uns letztlich nicht glücklicher gemacht als wir damals mit dem ersten Wagen, Vergaser, Choke, Schaltgetriebe, mechanische Fensterkurbeln und Verdeck mit Persenning, waren. Das war noch Autofahren! Ein Drehzahlmesser war begehrter Luxus. Heute ist er trotz Drehzahlbegrenzer Serie. Und mit einer laut kreischenden sowie nach Öl riechenden Lok und vereinfachten Wagen über stilisierte Gleise donnern war Modelleisenbahnfaszination. Ohne Dekoder, KKK und "Langrohr"-Waggons.

Einige wenige "Spinner" haben mittlerweile die Zeichen der alten Zeit erkannt und spielen heute wieder Retro. Oder fahren Old- oder wenigstens Youngtimer. Oder sowohl als auch.


In diesem Sinne versponnene Grüße

Jerry


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#587 von torsten83 , 30.10.2019 16:39

Hallo,

Jerry kann ich in gewisser Weise zustimmen. Was wären die aktuellen Rivarossi Typ B Wagen der DR doch früher "Fingerleck"-Modelle gewesen, die man nicht zu träumen gewagt hätte in Serie kaufen zu können.

Heute jammern manche rum, weil hier eine Klammernachbildung als Detail am Dach fehlt, untenrum ein Kasten nicht richtig groß ist und ein Dachlüfter aber doch wenigstens im schon fast messbaren Millimeter-Bereich in der Höhenanordnung aus exakt seitlichem Blick abweicht.
Ähnliche "Kritik" gab es ja auch gerade erst zu den Roco Halberstädtern mit abweichender Befestigungsart der Klappen eines Bauteils am Wagenboden.

Manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, als solche Modelle noch als Highlights angesehen wurden... zumindest wurde da noch nicht so viel gejammert

LG
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#588 von Thomas I , 30.10.2019 18:02

Zitat

....

Im Grunde ist mir persönlich selbst der "großzügige" Längenmaßstab schon "too much". Man könnte dieses Wettrüsten um den "Längsten" fast als eine Unsitte der Moba-Industrie an den Interessen der Modellbahner vorbei bezeichnen, allein - die meisten Modellbahner erahnen's noch nicht mal und applaudieren statt dessen eifrig oder fordern sogar noch mehr! Das ist fast wie bei den Autos mit den immer mehr PS die man dann nicht ausfahren kann (und wenn man könnte nicht beherrschen würde).

Wenn man einen Eilzug der Epoche III oder IV zusammen stellt welcher auch Umbau-Vierachser enthält ist ein 1:100 Silberling von den Proportionen her zwar schon etwas kurz geraten. In einem geschlossenen Zugverband mit ausschließlich UIC-X-Wagen kann ich aber mit 26,4 oder 27 cm pro Waggon mittlerweile wieder absolut gut leben. Wichtig ist mir hier nur das Wagen, welche möglichst nach der selben Verkürzungsphilosophie gestaltet wurden, auf einander treffen.




Ah ja, ausser Märklin/Trix und früher noch Fleischmann arbeiten natürlich alle Hersteller an den wahren Interessen der Modellbahner vorbei.
Und die meisten Modellbahner sind natürlich so dumm und merken es nicht Mal.
Obwohl, wenn Mätrix der Marktführer ist, dann kaufen doch die meisten ohnehin da....🤔

Irgendwie mangelt es dieser Verschwörungstheorie ein wenig an Stringenz....

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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#589 von Thomas I , 30.10.2019 18:06

Zitat

Hallo,

...

Manchmal wünsche ich mir die Zeit zurück, als solche Modelle noch als Highlights angesehen wurden... zumindest wurde da noch nicht so viel gejammert

LG
Torsten



Hallo Torsten.
Natürlich wurde da genausoviel gejammert.
Nur halt über das Fehlen von Dingen die heute selbstverständlich sind weswegen man nun über das Fehlen von Dingen jammert die dann Morgen vielleicht selbstverständlich sind.

Gruß
Thomas


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#590 von Thomas I , 30.10.2019 18:10

Zitat


Das ist wie mit den Autos. Die erreichte Perfektion und das ganze Elektronikgedöns hatben uns letztlich nicht glücklicher gemacht als wir damals mit dem ersten Wagen, Vergaser, Choke, Schaltgetriebe, mechanische Fensterkurbeln und Verdeck mit Persenning, waren. Das war noch Autofahren! Ein Drehzahlmesser war begehrter Luxus. Heute ist er trotz Drehzahlbegrenzer Serie.



Wie man es nimmt, die heute 20.000 Unfallopfer weniger als Früher jedes Jahr werden in dem Moment wo sie anders als Früher dank Elektronikgedöns, Airbag und ABS eine kritische Situation überlebt haben sicher sehr viel glücklicher gewesen sein.
Deren Angehörige vermutlich auch...
😎😂

Und mich persönlich hat das Vorhandensein einer Klimatisation im Auto noch nicht unglücklich an vergangene Zustände im sommerlichen Südeuropa zurückdenken lassen...😜


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#591 von Jerry , 30.10.2019 19:15

Sinnvolle Sicherheitsextras wie ABS, Airbags, Knautschzone u.w. gab es schon in den '80ern. Und eine ggü. dem Rekordjahr 1970 mit 19.193 Toten deutlich verbesserte Unfallstatistik. 20.000 weniger geht rein rechnerisch also gar nicht. Und ein Wagen mit Kamerastudio, Rundumradar, vibrierendem Lenkrad und jeder weitere überflüssige Schnickschnack ebenfalls elektronisch statt mechanisch ansteuerbar - am besten auch per App - , dazu die Satellitenschnittstelle zwecks ungefragtem Motorsteuerungsfirmwareupdate, das alles ist in 15 Jahren mangels Ersatzteilen nicht mehr reparabel. Die analoge Modellbahn dagegen schon, zur Not auch die von ROCO. Also warum nicht kürzer treten. Statt exakt 1:87-Schachtelbahning ... Raus auf die Anlage mit den alten Schätzen!


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#592 von Analogbahner , 30.10.2019 19:49

Zitat

Kein moba-hersteller wird über 1:87 hinaus wagen mit z.b. 1:75 anbieten.




Immerhin gab es noch den Fleischmann-Maßstab 1:85... Ich habe den Kranwagen davon... Der Kranwagen von Liliput ist dann wieder 1:100, weshalb beide im falschen Maßstab sind... und das sieht man auch. Der alte Märklin-Erzwagen kommt mir auch kleiner vor als die Roco-Version...


Gruß Analogbahner


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#593 von Werdenfels , 30.10.2019 20:23

Wie oft denn bitte noch? Lasst das Thema ruhen! Ihr werdet auf keinen grünen Zweig kommen.


Gruß
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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#594 von Thomas I , 30.10.2019 22:36

Zitat

Zitat

Kein moba-hersteller wird über 1:87 hinaus wagen mit z.b. 1:75 anbieten.




Immerhin gab es noch den Fleischmann-Maßstab 1:85... Ich habe den Kranwagen davon... Der Kranwagen von Liliput ist dann wieder 1:100, weshalb beide im falschen Maßstab sind... und das sieht man auch. Der alte Märklin-Erzwagen kommt mir auch kleiner vor als die Roco-Version...




Hatte Rivarossi nicht auch mal 1:80 als Maßstab? Wobei der Längenmaßstab dann wiederum 1:90 war.
Ja der Weg zu einheitlich 1:87 war kein einfacher...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#595 von TheK , 30.10.2019 22:40

Und Fleischmann müsste anfangs 1:82 hoch (und teilweise auch breit) und 1:110 lang gewesen sein oder so in dem Dreh…


Gruß Kai

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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#596 von Thomas I , 30.10.2019 22:48

Zitat

Sinnvolle Sicherheitsextras wie ABS, Airbags, Knautschzone u.w. gab es schon in den '80ern. Und eine ggü. dem Rekordjahr 1970 mit 19.193 Toten deutlich verbesserte Unfallstatistik. 20.000 weniger geht rein rechnerisch also gar nicht. Und ein Wagen mit Kamerastudio, Rundumradar, vibrierendem Lenkrad und jeder weitere überflüssige Schnickschnack ebenfalls elektronisch statt mechanisch ansteuerbar - am besten auch per App - , dazu die Satellitenschnittstelle zwecks ungefragtem Motorsteuerungsfirmwareupdate, das alles ist in 15 Jahren mangels Ersatzteilen nicht mehr reparabel. Die analoge Modellbahn dagegen schon, zur Not auch die von ROCO. Also warum nicht kürzer treten. Statt exakt 1:87-Schachtelbahning ... Raus auf die Anlage mit den alten Schätzen!



Sicher gab es das in den 1980ern. Aber wer sich dass damals leisten könnte, hat die Modellbahn auch mit den hochdetaillierten und maßstäblichen Modellen von Fulgurex, Lemaco und Co. bestückt. 😂

In ganz Deutschland waren es 1970 übrigens 21332 Tote im Straßenverkehr.
Und ich meine die Zahl hat bis Mitte der 1970er noch zugenommen und begann dann erst zu fallen.
Also rein rechnerisch gehen die 20.000 durchaus.

Und wieviele Menschen fahren ein Auto 15 Jahre?
Die wenigsten.
Mein elektronisch schon ziemlich aufgerüsteter kleiner Smart wird im Dezember 12 Jahre alt, bisher ist da nichts Irreparables passiert und ich glaube auch nicht, dass der in 3 Jahren es nicht mehr tut...

Im übrigen habe ich durchaus den Platz auf meiner Anlage für maßstäbliche Züge.
Ich muss jetzt nicht 40cm Zuglänge sparen um 10 Wagen an den Bahnsteig zu quetschen...
😁

Davon abgesehen habe ich keine alten Schätze die nicht 1:87 sind. Von denen habe ich mich schon vor mehr als 15 Jahren getrennt...

Ganz allgemein kann ich so einer nostalgisch-verklärenden Sicht auf die Vergangenheit wenig abgewinnen.
Früher war es nicht so, dass es für mich besser war und früher wäre ich bei den damaligen medizinischen Möglichkeiten schon lange tot.
Mal abgesehen davon, dass ich ohne das elektronische Klimbim in den Autos auch schon zu den Unfallopfern zählen würde.
Und die ewigen Entgleisungen auf dem gruseligen M-Gleis der Anlage meiner Kindheit vermisse ich auch so garnicht.


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#597 von Jerry , 30.10.2019 23:36

Sachlich alles richtig und meine Verkehrstotenzahl für 1970 war schlecht recherchiert weil falsch bzw. zu niedrig.

Nicht jeder kann dem Alten etwas abgewinnen. Alte Autos können Todesfallen sein, alte Modellbahnen eher nicht. Bei letzterem kann ich mich für beides erwärmen - für die alte Schule und für die Maßhaltigkeit. Daher habe ich sowohl den ollen Blechkram als auch die Wagen mit 303 und 316 mm, letztere dann auf ROCO Line denn über meine M-Gleise möchte ich die lieber nicht "quälen". Dafür gibt's eben die Kurzen. Auf dem Teppich liegen die alten M-Gleise, auf dem Fließenboden ROCO Line mit Bettung. Ob blond ob braun, ich liebe alle Modellbahnen (in H0). Wobei mich das Geruckel und Gezuckel über die M-Gleis-Weichen manchmal selbst nervt. Und dann wird eben wieder ROCO Line ausgepackt. Zwei Seelen in einer Brust, AC/DC.

Bei den großen Mobilien statt blond oder rot oder schwarz oder braun lieber die grauhaarigen. Also die Generation 20+. Aber ABS und Airbags an Bord sind Pflicht, auf die will ich auch nicht verzichten.


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#598 von tstening , 31.10.2019 00:09

Ich bin mit Wagen im Längenmaßstab 1:87 aufgewachsen. Mein Vater kaufte diese von Ade und Roco. An die Ade-Wagen mit ihren proprietären Kupplungen und hakeligen KK-Kinematiken habe ich keine so guten Erinnerungen. Sie entgleisten gerne auf den Peco und Shinohara-Weichen. Lag wohl auch an meiner kindlichen Freude, mit möglichst Höchstgeschwindigkeit durch den Bahnhof zu donnern. Irgendwann Mitte/Ende der 80er habe ich mal zwei 1. Klasse IC-Wagen und zwei D-Zug-Wagen von Fleischmann (alles 1:100) geschenkt bekommen. Diese 4 Wagen habe ich immer noch. Ich habe sie als Kind an alles rangehängt, nur um möglichst lange Züge zu fahren. Auf meiner eigenen kleinen "Platte" waren die Wagen in 1:100 natürlich ebnefalls gut aufgehoben.

30 Jahre später habe ich mir tatsächlich mal wieder verkürzte Wagen gekauft. Das war das Wagenset Murnau-Oberammergau von Fleischmann, welches zu der kleinen E69 gut passt. In dem kurzen Zug fällt tatsächlich nicht auf, dass die Wagen in 1:93,5 gehalten sind. Weiterhin habe ich mir 4 Modus-Wagen von Fleischmann gebraucht gekauft. Die Wagen gibt es meines Wissens nach von keinem Hersteller im Längenmaßstab 1:87. Mangels Alternative also auch hier verkürzt.

So komme ich auf knapp 4% verkürzte Wagen in meinem Bestand. Das ist wahrlich nicht viel und fällt auch nicht wirklich auf. Ich mische allerdings auch keine Wagen in den verschiedenen Längenmaßstäben.

Es mag für den ein oder anderen Modellbahner bedauerlich sein, dass sich viele Hersteller fast ausschließlich auf maßstäblich lange Wagen fokussieren, aber auch unser Hobby entwickelt sich weiter. Einerseits wollen wir möglichst perfekte Lokomotive haben, schauen dort nicht selten auf die winzigsten Details, regen uns über unscharfe Farbtrennkanten auf, die man manchmal nur unter der Lupe sieht, philosophieren über Pufferhöhen, Tenderabstände, Drehgestellblenden, Dachausrüstung, Formtrennkanten, Beschriftungen usw. Die Spitze des Zuges ist das Aushängeschild und das muss häufig perfekt sein. Da ist es nur natürlich, dass sich der angehängte Zug diesem Wunsch nach Perfektion und Maßstäblichkeit beugt und die Hersteller ebenfalls immer mehr herausholen wollen. Die Kunde wünschen es wohl so. Ich kaufe ja auch üblicherweise exakt 1:87.

Für die 1:100-Fahrer bleibt da mittelfristig nur noch die ein oder andere Hobby-Linie oder eben der Gebrauchtmarkt. Aber so lange die Versorgung über eBay und Co. gesichert ist, kann man sich eigentlich in allen gewünschten Längenmaßstäben bis zum Abwinken eindecken. So wie früher die 1:100 und 1:93,5-Fahrer bevorzugt wurden und exakt 1:87 bei neuen Modellen nicht die Norm war, so haben die Hersteller den Spieß jetzt umgedreht.

Meiner Meinung nach darf und soll jeder nach seinen Wünschen das Hobby betreiben, ganz wie es gefällt. Die Möglichkeiten haben wir ja glücklicherweise.

Grüße
Tobi


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#599 von Thomas I , 31.10.2019 00:15

Zitat

.... Alte Autos können Todesfallen sein, alte Modellbahnen eher nicht. ...



Wobei man das bei den Modellbahnen nicht unterschätzen sollte.
Ich habe mich mal Abends an einem Oberleitungsdraht gestochen (war ein aktueller von Sommerfeldt) und da es nicht wirklich geblutet hat der leichten Rötung keine Bedeutung zugemessen.
Am nächsten Morgen war die Lage garnicht so witzig und erst nach drei OPs in den folgenden 36 Stunden war die Frage "Hand ab oder Hand dran" abschließend zugunsten von "Hand dran" geklärt.

Wenn der Draht meine Haut an etwas ungünstigerer Stelle perforiert hätte, hätte das schnell übel enden können...


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RE: Von maßstäblichen und verkürzten Wagen

#600 von Jerry , 31.10.2019 00:22

Heftig!!! War das dann eine Blutvergiftung oder wie ist das zu verstehen?

Ich könnte jetzt sagen, dass das mit einer alten Märklin Oberleitung nicht passiert wäre. Aber die alten Märklin Trafos waren bekanntlich auch nicht ohne ...


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